Beiträge von Gurox

    Mich bitte in Elysio schicken.


    Vorher allen noch einen Dank an die, die mich begleiteten, besonders Phryne.

    Zitat

    Original von Titus Octavius Frugi
    Zufrieden stieß Theopompus den Gefangenen, der versehentlich auf dem in Carcer gegen eine Wand gerannt war in sein Cellenloch. Der Mistkerl war ihm nicht mehr ausgekommen. .........Die Türe fiel zu, von außen wurde eine schwere Bohle vorgeschoben, Dunkelheit, Gestank, Feuchtigkeit und Dreck umgaben ihn.


    Ich war wieder an dem Ausgangspunkt angekommen und wusste genau, mein geliebtes Rom würde ich nie wieder sehen. Doch noch mehr wusste ich, dass Urteil von dem Legaten, der weder Fleisch noch Fisch, Germane oder Römer war, wollte ich nicht hören nicht annehmen müssen. Soweit würde es nicht kommen. Was ich in dem Gerichtssaal über den Legaten gesagt hatte, hatte ich in fester Absicht geäußert. Es war der letzte Dienst den ich meinem geliebten Rom leisten konnte. Auch wenn es nur, im Verhältnis, von wenige Menschen gehört worden war, so würde es sich verbreiten. Die Menschen dürsteten nach solchen Aussagen. Ich hatte es doch selber hier in der Stadt gehört, das Getuschel, Getratsche, den Unmut in den Stimmen der Menschen. Nicht über das was gesagt wurde, sondern über den von dem es gesagt wurde.
    Sicher Notgedrungen gab es Männer die ihn anhimmeln mussten wegen seiner Position andere und die gab es ja immer, die ihm in den Allerwertesten krochen um für sich etwas zu erreichen, aber dass verdeckte die Wirklichkeit nicht. Der Legat war der ungeeignete, unbeliebteste Mann in Mogontiacum. Wie selbstherrlich er sich fühlte war an seinen letzten Worten des Gerichtstages zu hören. „ "Jaja, du hast es uns jetzt allen voll gegeben und wir schämen und jetzt alle ganz doll unserer Unart..“. Damit wollte er die Wirkung auf sich herunterspielen. Jeder der ihn aber kannte, wusste wie ich, wie tief es ihn getroffen hatte, denn Duccius Vala war dafür bekannt, immer wenn er angegriffen wurde, jammerte er und überspielte es, in die ihm eigene aber auch bekannte überhebliche Art.
    Von diesem wollte ich kein Urteil über mich hören.
    Ich wusste was ich getan hatte, doch er wollte und würde seine Fehler nie zugeben, deshalb würde ich hier und jetzt der Farce ein Ende bereiten. Er sollte mich nicht weiter für seine Selbstdarstellung nutzen.
    Die einzige Frage die mich jetzt noch beschäftigte war, wie könnte ich hier meinem Leben ein Ende bereiten.
    Sollte ich herum toben und schreien, damit die Wache käme, diese dann angreifen damit sie mich niederstechen würde? Nein das war keine Lösung, die Wache war es gewohnt mit einem gezielten Schlag auf dem Kopf dem ganze ein Ende zu machen. Sie würden mich wieder an die Wand ketten. Nein das war nicht die Lösung außerdem war die Frage ob sie überhaupt kommen würden, manch einer hatte schon bis zu einer Ohnmacht gebrüllt und dennoch kam keiner.
    Suchend schaute ich mich weiter um, die Zelle war leer, nein nicht ganz ein Holzkübel war da noch mit etwas Wasser, diesmal wollte man mich nicht so sehr mit Durst quälen, schließlich sollte ich ja noch mein Urteil hören und meinen Tod erleben. Ich hob den Kübel und Trank soviel eben nur ging. Was an meinem Mund vorbeilief ließ ich laufen und nahm es als Erfrischung, wie auch den Rest des Wassers, den ich über mich kippte.
    Den Kübel in der Hand fixierte ich die Wand an. Sollte ich ihn dagegen rammen? Ihn werfen? Rammen war vielleicht nicht das Schlechteste, dabei könnte ich mich eventuell verletzen, dies wäre dann ein ein Anfang.
    Den Kübel fest vor mich gepackt rannte ich gegen die Wand. Es schmerzte ungeheuerlich aber der Kübel war noch ganz. Voller Wut ergriff ich ihn und donnerte ihn gegen die Wand. Außer dem Krachen hörte ich noch ein Knirschen ehe der Kübel auf den Boden fiel, aber nicht nur er, ein Stück Holz war abgesplittert und lag daneben.
    Endlich der Anfang war geschafft. Wieder warf ich den Kübel, ein breiter Riss hatte sich aufgetan. Ein erneuerter Wurf mehrere Holzteile bedeckten mit dem Rest des Kübels den Boden. Sorgfältig betrachtete ich die Holzstücke und da war es, genauso hatte ich es mir vorgestellt. Ein spitz zulaufendes Holzstück, ähnlich einem Dolche, nur gröber.
    Zufriedenheit breitete sich in mir aus, mit einem winzigen Wermutstropfen, zu gerne hätte ich noch einmal ein paar schöne Stunden mit Flore verbracht, mit ihr war immer alles ganz anders gewesen, so friedlich, weil sie mich wirklich liebte. Ich hatte es nur nicht an mich herankommen lassen wollen. Wirkliche Liebe war zu einfach, für mich gab es sie nicht, denn die Menschheit war nur berechnend, wollte nur immer eine Gegenleistung. Das war was das Leben mich gelehrt hatte.
    Schluss jetzt mahnte ich mich selber, suchte den Boden ab, dann fühlte ich es, ja diese Stelle war gut. Langsam kniete ich mich hin. Egal welche Totenwelt es gibt, nimm mich auf. Murmelte ich als eine Art letztes Gebet. Legte mich auf dem Bauch. Mit einer Hand stützte ich mich hoch, die andere Hand ergriff das ausgewählte Holzstück und suchte in der Bodendelle festen Stand für dieses. Noch einmal atmete ich tief ein dann ließ ich langsam meinen Körper auf die Holzspitze nieder. Sie musste in etwa da sein wo das Herz ständig pochte. Beide Hände ließ ich los und spürte wie das Holzstück in meinen Körper eintauchte immer tiefer durch mein Gewicht. Warm wurde es unter mir und ich wurde Müde unendlich müde. Schlafen, endlich friedlich schlafen.



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    DISCIPULUS NEBULAE - DIE NIMBATI

    Endlich der Knebel war weg und ich grinste über das ganze Gesicht als ich mich erhob. „Es ist doch zu schön wie ihr euch selber fertig macht. Da haben wir den geliebten Legatus Legionis, der schon in Rom dafür bekannt war alles besser wissen zu wollen, wenn es nicht nach seinem Kopf lief jammerte er herum und die besondere Vorliebe hatte, sich öffentlich mit Weibern zu streiten. Hier in Germanien denkt er, hätte er sein eigenes Kaiserreich inne. Ich der in Mogontiacum mitten im Volke lebte und ihnen zuhörte kann euch sagen was die Leute reden, auch die unteren Ränge des Militärs. Sie fragten sich was macht der Legat eigentlich für uns? Wir sehen ihn nie. Er versteckt sich, nein ruht sich aus hinter dem Namen Duccia und seinem Titel. Ja und wie wir sehen taucht er nur auf, wenn er glaubt sich gut darstellen zu können. Was bitte veranlasst ihn plötzlich den fürsorglichen für dieses armes angebliches geschändetes Weib zu geben. Das sind doch bestimmt nur persönliche Motive.“
    Ich leckte mir die Lippen und fuhr fort, „vielleicht läuft oder lief da ja etwas zwischen denen, denn so ein Kräuterweib kommt ja weit rum. Nun aber zu dem Ankläger, der sich, ich gestehe es, wirklich Mühe gab Zeugen heran zu karren. Da hatten wir den Präfekten. Was bitte hatte er gesehen? Nichts von der angeblichen Tat. Natürlich warder Lustknabe verletzt, aus dem einfachen Grund, er war es der gewalttätig wurde, er hat mich mit einen Messer angegriffen, nicht einmal, nein sogar zweimal. Jetzt frage ich, wer von euch hätte denn bitte, bei einem Messerangriff stillgehalten? Sollte ich mich abstechen sollen? Warum er mich angriff? Keine Ahnung, fragt ihn doch selber.Das einzige was ich zugebe, ja ich wehrte mich bei der Festnahme. Was ja wohl auch verständlich ist. Da wird man mit einem Messer attaktiert, kämpft um sein Leben und soll dann festgenommen werden, während alle Welt den Angreifer bedauert. Was dieses Weisbild betrifft, natürlich kreischte sie rum. Frustriert war es das liebeshungrige Ding, hatte sich wohl eingebildet ein paar schöne Stunden mit mir verbringen zu können“, hier machte ich eine Pause und strich mir mit einbem versonnenem Lächeln über den Bart, da kommt dieser Giftzwerg daher und verdirbt ihr alles, weil er mich angreift.“ …... Allmählichbekam ich eine trockene Kehle, kein Wunder nach den Verhören gab es nur wochenlanges Schweigen.
    „Könnte ich bitte etwas Wassser bekommen?“ Fragen kostet ja nichts dachte ich mir und machte weiter. „Plötzlich wird hier darüber geredet ich wäre Mitglied oder Anführer einer Bande. Wo bitte habt ihr diesen Blödsinn her. Ich war Besitzer einer Taverne, nicht mehr und nicht weniger. Ihr schiebt mir also was in die Schuhe, damit ihr in der Öffentlichkeit gut dasteht, indem ihr behauptet der Gurox war es gewesen. Wie bequem und praktisch. Da habt ihr einen unschuldig Gefangenen, schiebt ihm alle Verbrechen der letzten hundert Jahre in die Schuhe, urteilt ihn ab und ihr habt eure Ruhe. Aber nein, weit gefehlt, die wahren Täter laufen noch herum und machen weiter. Also erhebt endlich euren Arsch und macht endlich eure Arbeit für Rom und den Kaiser, anstatt hier herum zu sitzen und eine Hetzjagd gegen einen Unschuldigen Bürger Roms zu veranstalten.“
    Ein Hustenanfall erfolgte von meiner Seite. Ich glaubte ich hatte mich gerade doch sehr aufgeregt, hing mein Leben doch von diesen Torfköpfen hier ab. Leicht krächzend und mich immer wieder räuspernd begann ich. „Nun zu diesem Weib, wer hat gesehen, das irgendetwas von mir ausging? Keiner, denn es ging von ihr aus, das Weibsstück sucht einen Mann für sich damit ihr Bankert einen Vater bekommt, da ich nicht gerade unvermögend bin, dachte sie wohl mich für sich zu gwinnen. Als sie merkte, dass ihr das nicht gelang zog sie das Spektakel mit der Vergewaltigung durch, somit wurde mir die Möglichkeit genommen etwas dagegen zu tun. Deshalb will auch bestimmt der Legatus, dass sie den Raum verlässt, sie könnte ja sonst versucht sein ihren Plan zu verraten. …. Ja, ja so eine Kräuterhure kommt weit herum“, lächelte ich. „Somit steht nun meine Unschuld fest und damit auch mein Freispruch. Ich möchte dieses verlogene Drecknest so schnell wie möglich in Richtung Rom verlassen.“



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    DISCIPULUS NEBULAE - DIE NIMBATI

    Ich hörte hinter mir einen Aufruhr, Zuhörer sprangen auf und liefen rum. Neugierig drehte ich mich um, sofort stieß mich einer der Wache an und forderte mich auf nach vorne zu sehen. Langsam nervte mich der Verein, scheinbar durfte ich noch nicht mal hinschauen, wohin ich wollte. Ich schaute nochmals in die Richtung, reckte und verdrehte mich ein wenig. Rums, der Knüppel landete auf meinem Rücken. Mein Ziel, hatte ich trotzdem erreicht. „Flore?“ Zuerst kam es leise, fragend, dann mir selber bestätigend, das war doch Flore? Was ist mit ihr? Habt ihr Schweine ihr was angetan?“ Und wieder, rums, ein erneuter Schlag, diesmal zwang er mich in die Knie. Nach Luft ringend japste ich, bis ich endlich wieder etwas befreiter atmen konnte.
    Dem Legate schien das alles nicht zu interessieren, ungerührt leierte der seinen Spruch. Beim Pluto was für ein Kerl. Angeblich ist er für alle Menschen da und ihn kümmert nicht was mit der Frau ist, rumorte es in mir.
    Was dann aber kam brach dem Fass den Boden aus. Ein aufgeblasenes Machtinstrument Roms hatte das Wort. Ja und was für ein Wort er führte, der Ankläger. Banal ausgedrückt, viel Wind um nichts. Wollte er mich mit seiner Wortflut schon vorher zu Tode foltern? Dabei sagte er im Grunde genommen kaum etwas aus. 'Du wärst bestimmt gerne an meiner Stelle gewesen', hätte ich ihm gerne zugerufen, unterließ es aber, dann aber hielt mich kaum noch etwas, der Idiot warf die Edelnutte mit der Hausbackenen in einen Topf. Laut lachte ich auf. Fragt sich nur wer es mehr wollte Phryne oder ich, zur Not treibt die es doch mit einem Ziegenbock. Klatsch, die folgend Ohrfeige eines meiner Wächter saß nicht nur, sie riss mich glatt von den Füßen und ließ mich gegen seinen Kollegen taumeln. Es war eine waschechte Ohrfeige, was mir durch das Klingen in meinem Ohr angezeigt wurde. Mit geballten Fäusten hörte ich mir zähneknirschend den Rest an.
    Endlich, das Geschwafel hatte ein Ende. Ehe der Edellegionär Platz nehmen konnte, schrie ich in den Gerichtssaal. Was ist mit Flore?



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    DISCIPULUS NEBULAE - DIE NIMBATI

    „Gut ich gebe zu, das war die falsche Wortwahl, doch wenn man Wochenlang in einem dunklen Loch angekettet ist, dann verlernt man schon ein wenig seine Sprache richtig zu benutzen. Selbstgespräche sind auf Dauer recht eintönig. Ich verbessere mich also, als man mich gefangennahm, wäre in dem Fall die richtige Wortwahl. Es war in der Tabera Medica, dort wo mich dieser Kaeso mit einem Messer angriff und am Hals verletzte.“
    Genauso war es gewesen und keiner der Zeugen konnte es abstreiten. Naja es war kein Messer, es war ein kleines Messerchen, aber sonst ist alles wahrheitsgemäß.


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    Nachdem ich mich von dem Schlag mit dem Knüppel, nach einigen Minuten, etwas erholt hatte, machte ich eine Handbewegung in die Richtung der mich bewachenden Soldaten, dies war auch schon in meiner Zeit bekannt.
    „Mir steht das Recht zu, mich zu verteidigen. Wenn ich auf den Legaten warte, werde ich es kaum erhalten. Ich behalte mir vor einen oder sogar mehrere Zeugen zu benennen.“
    So einfach würde ich es ihnen nicht machen. Bestimmt hatten sie die irrwitzige Idee mich einfach verschwinden zu lassen. Nein, nicht mit mir. Mich auszulöschen wie eine Kerze, sollte sie schon ein wenig Mühe, Zeit und Anstrengung kosten.


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    Was zu viel war war einfach zu viel, dieses verdammte Biest, die sowas von Lust und Gier besessen war, schob doch alles auf mich ab. Ich konnte nicht mehr an mich halten und wollte aufspringen um auf sie los zu gehen, doch ehe ich mich versah wurde ich von meinen Bewachern auf meinen Platz gedrückt. Trotzdem donnerte ich los: Was redest du denn da? Wer hat es denn so genossen was im Keller geschah, wer wollte immer noch mehr und war nicht mehr zu sättigen? Wer litt wie eine läufige Katze wenn ich sie nicht beglückte und war rasend vor Eifersucht? Dabei wolltest du dann noch nebenher deinen Liebesknaben, den ich mir erst selber vornehmen musste bis er verschwand. Du wagst es jetzt hier als arme Leidende, geschädigte auf zu treten? Ja und deinen Schmuck hat nicht Flore, sie wusste auch nichts davon, den behielt ich als kleines Pfand, falls du einmal nicht spuren würdest. Wie sich hier zeigt, war es die richtige Entscheidung, du bist eine doppelzüngige Schlange. Wenn ihr euch den Kaeso richtig vor nehmt, werdet ihr bestimmt mehr erfahren.
    Wütend starrte ich in ihre Richtung, wenn man mich lassen würde, dann könnte ich ihnen an Ort und Stelle zeigen was mit dieser Acilia Phryne los war.

    „Was für ein Affe“, das konnte ich mir gerade nicht verkneifen. Gemeint war damit der Ankläger, als dann noch sein Zeigefinger auf mich zeigte, ging es mit mir durch. Steck ihn dir doch selber rein, blaffte ichn ihn an. Was bildete der Kerl sich ein? Er kannte mich doch gar nicht und dabei gewesen war er auch nicht. Das musste jetzt einmal in aller Deutlichkeit gesagt werden, schließlich musste ich mich hier selber verteidigen, die waren ja noch nicht einmal fähig dafür zu sorgen, dass ich einen Verteidiger bekam. Hätten sie mich rausgelassen, hätte ich sicher einen gefunden. Aber nein stattdessen ließen sie mich in der Zelle vermodern. „Ja lass sie nur kommen die graue Maus und ich werde euch beweisen, dass sie es wollte. Der Dings da dieser Praefectus weiß gar nichts, der war doch überhaupt nicht dabei. Dass die mich erwischten, verdankte ich doch nur dem Kaeso, dem Lustknaben der Acilia Phryne, dass das mal klar ist.“
    Zufrieden lehnte ich mich zurück.



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    DISCIPULUS NEBULAE - DIE NIMBATI[/quote]

    So gut es mir mit den Fesseln an Händen und Füßen möglich war, hatte ich es mir auf meinem Platz gemütlich gemacht. Endlich Gelegenheit vernünftig zu sitzen. Meine Augen hatten sich fast, schon wieder an das Tageslicht gewöhnt. Zumindest war es hier drinnen erträglich.
    Ich hatte mich eben bei dem Gebrabbel des Legaten gefragt was der ganze Aufstand hier sollte. Wollten die mir allen ernstes glaubhaft versichern, sie hätten sich noch nie ein Weib gegen seinen Willen genommen. Nicht mit mir. Ich kaufte ihnen die Nummer nicht ab. Der einzige Unterschied zu mir war, sie waren in Amt und hatten ihre Sklavinnen, die würden sie ja auch nicht um Erlaubnis fragen. Wenn die Kräuterhure mir gleich gesagt hätte wo der Bengel Kaeso war, dann hätte es den und nicht sie erwischt. Aber nein die dumme Kuh musste ja Übermutter spielen und ihn beschützen. Außerdem JEDE freut sich wenn ich es ihr besorge. Das werde ich den Langweilern auch noch klar machen. Wenn ich an das rasse Weib Phryne und ihre Sklavin denke. Wie haben sie es genossen. Ha dann könnte ich doch glatt in diese selbgerechte Gesichter hier hauen. Warten wir es ab. Noch ist das hier nicht vorbei.

    Ich hatte mich an die Dunkelheit, feuchte Kälte und Einsamkeit gwöhnt. Nur selten kam ein Legionär vorbei, der mir Wasser, Brot und ab und an eine Suppe brachte. Deshalb war meine Verwunderung groß, als plötzlich zwei Legionäre vor mir Standen, mich hochrissen und meine Ketten von der Wand lösten. Ohne ein Wort schleiften sie mich nach draußen, dort warteten noch weitere Soldaten. „Dann machen wir dich mal ausgeh fein, du stinkst nicht nur wie ein Schwein, du siehst auch aus, als ob du dich im Schlamm gesuhlt hättest.“
    Meine Augen, die das plötzliche Tageslicht nicht vertrugen, schmerzten und tränten. Roh lachten die Soldaten, stießen mich von einem zum anderen, ehe sie mir die letzten Stofffetzen vom Leib rissen. Danach gossen sie mir Eimerweise Wasser über und schrubten mich mit Bürsten ab. Einer nahm sich meine, verdreckten, verfilzte Haare vor und schnitt sie mir ab. Kahlköpfig, nackt und frierend stand ich da. Einer meinte, "seht ihn euch an den tollen Hengst, der springt nicht mehr. Ob wir ihn uns mal vornehmen sollen? Mir ist egal wo ich ihn reinstecke.“ "Jetzt nicht“, kam von einer anderen Stimme, die warten schon. Rasch drückte man mir eine Tunika in die Hand. „Anziehen“, bellte einer. Hände und Füße wurden wieder gefesselt und ich wurde damit es schneller ging zum Gerichtsaal geschleppt.

    Haben wir das nicht, in dem wir Ideen und Vorschläge einbrachten?
    Lassen wir sie doch zuerst ihre Arbeit machen, als schon im Vorfeld alles zu zerreden. Das ging schon immer schief und hat manches im Ansatz zerstört.

    „Aua, tut das weh. Mama kannst du mal kucken, ich hab Aua am Kopf“
    Weinerlich wie bei einem Kleinkind klang Quirins Stimme. „Mama mir ist kalt. Mama? Mama wo bist du? MAAMMAAAA!!!
    Quirin krabelte zum nächsten Tisch und zog sich daran hoch. Verwirrt schaute ier umher. „Wo bin ich? Wo ist Mama? Sie soll kommen ich hab doch Kopfaua. Ist Mama draußen?“
    Sich den Kopf haltend torkelte Quirin, eher als dass er ging, in Richtung Türe.

    Sehr gut freute sich Quirin, dann habe ich ja noch Zeit, bis der merkt, dass da oben kein Zimmer von mir ist. Doch wer ist dier Typ? Woher will der wissen was bei den Überfällen entwendet wurde? Helvetius Curio, Helvetius Curio was sagt mir der Name, grübelte er. Richtig, dass war doch der Typ der eins auf die Mütze bekam, wie irre suchten sie nach dem oder den Tätern, selbst Gurox hatten sie in Verdacht, doch das ging nicht auf sein Konto.
    Jetzt betrachtete Quirin Curio genauer, spöttisch dachte er, ja nun sag doch mal, aber nein das kannste nicht, die Ware ist weg, verkauft, ihr habt sie selber zurück gekauft. Eure Weine, Stoffe, Gewürze feines Geschirr, die Skulpturen und so weiter. Jeder von uns hat längst seinen Anteil bekommen. Da waren dann noch die Kasse mit den Zollgeldern von dem Praesidio XXII. Der große Aufwand hatte sich gelohnt, es war ein riesiger Fang gewesen, der dort kommandierende Centurio hatte alle reichlich geschröpft. Beweisen, beweisen konnten sie ihnen gar nichts. Alles waren bloße Vermutungen, nur weil Gurox dieser Hornochse sich nicht in Gewalt hatte. Verstehen konnte er ihn ja, er liebte es ebenso Weibern eine besondere Behandlung zukommen zu lassen.
    Aufmerksam betrachtete er die im Schankraum Anwesende, diesen Curio als Geisel nehmen und dann nichts wie raus. Ehe die aus dem Keller hier oben sind, bin ich längst weg. Das ist bestimmt meine letzte Chance, Quirin los, feuerte er sich selber an. Beherzt sprang er vor, umfasste Curios Hals von hinten und versuchte dessen Dolch aus der Scheide zu ziehen.

    Quirin schaute ein wenig verwirrt, wieso fragt der nach meinem Zimmer? Ich habe doch kein Zimmer hier, er pennte doch mit den anderem, in dem vor kurzen vergrößerten Vorratsraum. Fast hätte er den Kopf gegen die Wand gestoßen, ich bin aber auch so was von, "oben links das vierte", grummelte er kurz. Himmel gab es da überhaupt ein viertes Zimmer?
    Mit grimmigem Blick schaute er in Richtung Keller, was für ein Dreck jetzt sind die auch noch erwischt worden. Hoffentlich ist wenigstens einer entkommen, damit der Bauernhof rechtzeitig geräumt wid und ein neues Versteck gesucht wird.
    ER überlegte weiter, ob er nicht doch noch Fluchtversuchen starten sollte.

    Zitat

    Original von Marcus Iulius Licinus
    Na, das wurde ja immer besser.


    "Ich rekapituliere: Du hast keien Ahnung von einem Gurox, konntest uns aber vorhin genau sagen, welches sein Zimmer ist, habe ich das richtig verstanden?", fragte Licinus mit ätzender Stimme. Er hatte wirklich keine Lust sich zum Narren halten zu lassen.


    "Und wenn du nicht der Wirt bist, wer ist der Wirt und wo ist er?"



    "Der Wirt ist Máirtín. Allerdings wo der, Flore und die Köchin Laverne stecken, das weiß ich auch nicht. Eine Schande ist das, die sind einfach abgehauen. Wir bekamen nichts zu essen. Dafür bezahlt man dann sein sauer verdientes".
    Vorsichtig drehte sich Quirin um. "War es das dann? Ich müsste dann mal nach Hause meine Alte erwartet mich schon seit Tagen."

    Sichtlich von der Übermacht des Militärs eingeschüchtert stammelte, stammelte der für den Wirt gehaltene, „mein Name ist Quirin, ich rein zufällig für eine Nacht hier eingekehrt.“
    Er dachte sich so unbeschadet heraus zu halten um dann Fersengeld zu geben.
    „Ich war, als ich das Hämmern an der Türe hörte, sehr verwundert, dass keiner öffnete und noch mehr als ich bemerkte, dass ich nur noch alleine hier bin. Gurox wer soll das sein?“
    Jetzt hatte er Mut gefasst, da die Legionäre die anwesenden der Bande scheinbar noch nicht im Keller entdeckt hatten.
    „Natürlich bin ich bereit zu kooperieren, nur befürchte ich, dass ich nicht wirklich weiterhelfen kann“, ergänzte er.
    Verdammt wo stecken die drei nur? Damit meinte er, Flore, die Köchin Laverne und den Wirt Máirtín. Soll ich etwa die Suppe hier alleine auslöffeln.
    Vorsichtig drehte er seinen Kopf um, damit er sehen konnte wer noch bei ihm war und ob es da vielleicht doch eine Möglichkeit gab, sein Heil in der Flucht zu suchen.

    Was für ein Glück, dass ich gerade nochmal um den Wagen herum gegangen war. Es wurde Zeit, den letzten Teil des Plans um zu setzen. Hastig trieb ich die Ochsen an, damit sie den Eingang frei machten und den Innenhof zusätzlich blockierten. Unsere Sechs Reiter preschten ebenfalls, kaum das Platz war, rein. Ich war auf den Wagenbock geklettert und hielt Ausschau nach der Kiste mit den Zollgeldern. Sehen konnte ich sie nicht, bei dem Tumult der auf dem Kasernenhof herrschte. Was ich aber sah, war ein Legionär der stur wie ein Pfahl bei dem Südtor stand. Wenn einer so sehnsüchtig das Getümmel betrachtet hat er einen Auftrag. Der darf da nicht weg, kam es mir. Der bewacht die Truhe.
    Eilig kletterte ich von dem Wagen, ging zu meinem Pferd, löste das Seil und schon saß ich auch auf. Brüllte einem der Reiter zu, an dem anderen Tor“.
    An dem Südtor angekommen, sah ich gerade noch, wie der Legionär zu Boden glitt. Bestimmt hat der Rufus mit seiner Pranke, ihn ins Reich der Träume geschickt, grinste ich vor mich hin. Während dessen waren die sechs dabei die Satteltaschen zu füllen. Ich stieß meinen bekannten schrillen Pfiff aus, mit der Hoffnung, dass der Rest der Bande ihn überhaupt hörte, um sich durch das Südtor davon zu machen. Mir wurden noch meine Satteltaschen gereicht und alle Reiter saßen nun auf.

    Hinter mir war man neugierig geworden. Da der Wagen die Sicht zum Tor versperrten rückten die Schweine hirten vor, ich winkte sie vorbei und wie vorher eingetrichtert trieben sie Schweine, Ferkle, samt Eber nach vorne und drängelten sich irgendwie zum Tor. Grinsend standen sie da und freuten sich, dass ihre schweine wie irre durch den Hof rasten. Die Ferkel aus Angst ihre Muttersau zu verlieren rannten laut quickend hinter ihnen her.
    Ich nutzte die Gelegenheit und spähte um den Wagen herum, um enttäuscht fest zu stellen das Federvieh war noch auf dem Wagen. Scheinbar waren alle irgendwie im Hof zu Gange und so konnte ich ungestört Hühner und Gänsekäfige öffnen. Das Federvieh würde sich schon alleine einen Weg in die Freiheit suchen.
    Zum Schluß band ich noch die Kuh los und trieb sie ebenfalls auf den Kasernenplatz. Jetzt mussten wir nur noch ein wenig abewarten und der Schatz war unser. Doch wo mochte die verdammte Kiste mit dem Geld sein?

    Quirrin blieb nur noch seinen Mund zu schließen und dem Druck nachzugeben. Erleichtert hörte er die Frage nach Gurox Zimmer. Gut sollen sie es auf den Kopf stellen, der würde schweigen und sie konnten mit heiler Haut davon kommen. "Oben rechts, das letzte", gab er bereitwillig Auskunft. Sowas kam immer gut an
    Nach und nach hatten die Soldaten den anwesenden Rest der Bande aufgestöbert. Hoffentlich finden sie nicht das Kellergewölbe dachte er. Da stehen doch die Kisten mit dem Silberkram und den ganzen Schmuckstücken.

    Das Geschrei und das Gehämmere machte Quirrin, ganz kirre im Kopf. Er hatte jetzt das sagen, seit Gurox weg war. Nicht nur Gurox sondern auch die Schnepfe Flore, die Köchin Laverne und der Wirt Máirtín. Angeblich war Gurox im Kerker der Legio, wo sich die anderen hin verzogen hatte wusste er nicht.
    Quirin, wollte sich um neues Personal kümmern, aber zuerst war Feiern angesagt, um alle bei Laune und der Stange zu halten. Er war der jenige der alles gerne auf die harte Tour durchzog, das hatten damals auch der Lustknabe von Gurox neuem Weib und ihr Sklave, zu spüren bekommen. Zu Schade, dass Flore ihn daran gehindert hatte,sie sich richtig vorzunehmen.
    „Ja doch ich komme schon“, brummte Quirin vor sich hin, als er zur Türe schlurfte. „Was ist los, brennt es oder was?“ Gleich nachdem er das gegen die verriegelte Tür gebrüllt hatte. Hob er den Balken weg und schob den Riegel zurück. Während er die Türe öffnete begann er, „Eigentlich haben wir....“ Der Rest blieb ihm im offenem Mund hängen, als er vor den Soldaten der Legio stand.