Für den heutigen Überfall hatten wir etwas anderes geplant, der Händlerzug war etwas größer als üblich und unsere Gruppe war zu klein um alle gleichzeitig von ihren Waren zu erleichtern.
Wir hatten von Freunden erfahren, dass Händler aus Genua und Ravenna unterwegs nach Raetien unterwegs waren, dort sollte sich auch zwei Händler anschließen um dann schließlich über Augusta Vindelicorum, nach Mogontiacum zu reisen.
Kurz vor Raetien schloss sich ein Stoffhändler mit vier gut bewaffneten Knechten an. Angeblich hatten sie den Kontakt mit ihrer Reisegruppe wegen einer Krankheit des Händlers verloren. Da es üblich war, dass die Letzten sich immer zum Schluss eingliedern mussten, war dieser nun zwischen allen neu hinzukommenden untergekommen.
Als die kleine Karawane im Gebiet von Mogontiacum unterwegs war, kam an einer unübersichtlichen Stelle, aus einem unwegsamen Seitenweg ein Bauer mit seinem Karren, welcher genau hinter dem eingeschleusten Händler zusammenbrach. So wurde die Straße blockiert und der fordere Teil des Wagenzuges, der dies nicht mit bekam, zog weiter. Ein Stück weiter würde der hintere Teil noch auf einen umgestürzten Baum treffen und sie abermals aufhalten.
Mit diesem Vorsprung konnten wir in aller Ruhe die ersten Händler gefangen nehmen und mit samt ihrer Ware in den Wäldern verschwinden lassen.
Wir hatten zwar nur die Hälfte bekommen, doch ich wollte nicht, dass unsere Gruppe größer würde. Außerdem wollte ich unseren Gewinn nicht mit irgendwelchen Germanenstämmen teilen.
Sollten die restlichen Händler nur nach Mogontiacum weiter reisen und von ihrem Unglück berichten. Was hatte sie zu beklagen? Sie waren doch davon gekommen.
Die Händler wurden wie üblich gut verpackt und wir schafften Karren, Tier und Waren weg, nördlich von Mogontiacum, um von dort kommend die Stadt wieder mit neuen Waren zu versorgen.