Beiträge von Gurox

    Für den heutigen Überfall hatten wir etwas anderes geplant, der Händlerzug war etwas größer als üblich und unsere Gruppe war zu klein um alle gleichzeitig von ihren Waren zu erleichtern.
    Wir hatten von Freunden erfahren, dass Händler aus Genua und Ravenna unterwegs nach Raetien unterwegs waren, dort sollte sich auch zwei Händler anschließen um dann schließlich über Augusta Vindelicorum, nach Mogontiacum zu reisen.


    Kurz vor Raetien schloss sich ein Stoffhändler mit vier gut bewaffneten Knechten an. Angeblich hatten sie den Kontakt mit ihrer Reisegruppe wegen einer Krankheit des Händlers verloren. Da es üblich war, dass die Letzten sich immer zum Schluss eingliedern mussten, war dieser nun zwischen allen neu hinzukommenden untergekommen.

    Als die kleine Karawane im Gebiet von Mogontiacum unterwegs war, kam an einer unübersichtlichen Stelle, aus einem unwegsamen Seitenweg ein Bauer mit seinem Karren, welcher genau hinter dem eingeschleusten Händler zusammenbrach. So wurde die Straße blockiert und der fordere Teil des Wagenzuges, der dies nicht mit bekam, zog weiter. Ein Stück weiter würde der hintere Teil noch auf einen umgestürzten Baum treffen und sie abermals aufhalten.
    Mit diesem Vorsprung konnten wir in aller Ruhe die ersten Händler gefangen nehmen und mit samt ihrer Ware in den Wäldern verschwinden lassen.


    Wir hatten zwar nur die Hälfte bekommen, doch ich wollte nicht, dass unsere Gruppe größer würde. Außerdem wollte ich unseren Gewinn nicht mit irgendwelchen Germanenstämmen teilen.
    Sollten die restlichen Händler nur nach Mogontiacum weiter reisen und von ihrem Unglück berichten. Was hatte sie zu beklagen? Sie waren doch davon gekommen.


    Die Händler wurden wie üblich gut verpackt und wir schafften Karren, Tier und Waren weg, nördlich von Mogontiacum, um von dort kommend die Stadt wieder mit neuen Waren zu versorgen.

    Zufrieden ging ich um das Gebäude herum, von außen sah es recht annehmbar aus. Natürlich musste das Außengelände noch vom wuchernden Unkraut befreit werden aber sonst, nicht schlecht. Da hatte Appius Marcius Maevianus der hier aus Mogontiaci kommende nicht zu viel versprochen. Ihm war die Aufgabe zugekommen in unserem Namen eine Taberna zu kaufen. Mitten in der Stadt, nahe dem Forum, sollte sie gelegen sein. Ein idealer Ort um das Ohr an den Geschehnissen zu haben und trotzdem ein unauffälliger Treffpunkt. Ein Ort an dem man unauffällig Botschaften hinterlassen und abholen konnte.


    Zuerst hatte es ausgesehen, als ob die schon lange leerstehende Taberna nicht zum Verkauf stehen würde. Die Erben wollten nicht verkaufen, lieber wollten sie es verrotten lassen als es aus dem Familienbesitz zu geben. Da hieß es für uns tiefer in die Tasche greifen, denn wer konnte schon der blanken Münze widerstehen.


    Aufmerksam betrachtete ich die Innenräume und das Mobiliar. Der Gastraum sollte neue Farben und Bilder bekommen, Tische und Bänke renoviert werden, lediglich neue Stühle sollten heran. Hier und da musste das Mobiliar umgesetzt werden um mit Hilfe ein paar Trennwände ungestörte Ecken zu schaffen. Die Küche, ja die sollte neu gestaltete werden, die war überholungsbedürftig.
    Was wir aber unbedingt brauchten war ein neuer Vorratsraum, dieser würde an der Rückfront errichtet werden. Er sollte groß genug sein, um zur Not, ein paar von unseren Leuten Unterschlupf zu gewähren.
    Das obere Stockwerk hatte ein Paar Zimmer, diese sollten nicht vermiete werden, damit wir nachts unsere Ruhe hätten.
    Das Beste aber an diesem Gebäude es hatte ein großzügiges Kellergewölbe in dem nicht nur Platz für die Öfen wäre.


    Sehr zufrieden nickte ich Appius Marcius Maevianus zu, es war eine gute Entscheidung gewesen ihn für uns an zu werben. Er war auch damit beauftragt, sich um die städtischen Behörden zu kümmern, die nötigen Renovierungsarbeiten vorzunehmen und schließlich das Personal anzuwerben.
    „Gut“, meinte ich zum Schluss, „egal wie du es machst in zwei Wochen möchte ich hier eröffnen, alles was du brauchst wird dir zur Verfügung stehen. Ach ja und vergiss nicht ich möchte eine gute römische- germanische Speisekarte. Unser Essen soll das Beste der Stadt sein. Wir verstehen uns?“

    Kein Mensch schien sich zu wundern, dass an diesem Tag gleich drei neue Händler in Mogontiacum ihre Ware anboten. Es freute alle nur, sie hatten sehr gute und meist ausgefallene Waren. Wertvolle Teppiche, ausgefallene Stoffe, seltene Gewürze und Kräuter und kunstvoll gearbeiteten Schmuck. Ihre Preise waren gut, meist noch ein wenig niedriger als üblich und sie ließen mit sich Handeln.
    Auf die Frage ihrer Kundschaft ob sie regelmäßig kommen würden, antworteten sie freundlich, sie würden versuchen mindestens einmal im Monat zu kommen, vielleicht sogar zweimal. Sollten sie aber Sonderwünsche haben, würden sie gerne versuchen diese zu beschaffen.


    Die drei waren zufrieden und rieben sich heimlich die Hände, dann verbreitete sich die Nachricht wie ein Lauffeuer in der Stadt, auf die sie gewartet hatten. Nicht weit von der Stadt, hatte man völlig ausgeraubte Händler gefunden. Die ärmsten hätte man gefesselt, zum Teil geknebelt, völlig unterkühlt auf einer Lichtung im Wald entdeckt.
    Die Händler, Bauern und die Bevölkerung wurden immer aufgebrachter und forderten , dass mehr zu ihrem Schutz unternommen werden musste. Natürlich trugen die drei ihr nötiges zu diesem Aufruhr bei und hetzten immer wieder gegen das Militär.

    In den frühen Morgenstunden kurz bevor die Stadttore geöffnet wurden rumpelten drei Händlerkarren in Richtung Mogontiacum. Am Stadttor angekommen hielten ihre Wagen an und warteten auf das öffnen des Tores. Plötzlich sprang der Händler des ersten Wagen ab, rannte zu einem Winkel nahe des Stadttores, bückte sich und betrachtete etwas. Erstaunt sahen die anderen zu ihm dahin, dann erkannte sie was er entdeckt hatte, es war ein Mann. Der Händler half ihm auf, nahm ihm die Fesseln und den Knebel ab und brachte ihn zum Stadttor, was in dem Augenblick geöffnet wurde. „Der Mann braucht Hilfe, ich habe ihn dahinten gefunden, ich glaube er wurde überfallen“, kam aufgeregt von mir, ehe ich mich zu meinem Karren wandte.
    Später berichtete uns ein Bauer, der Händler habe der Wache alles von dem Überfall erzählt, ehe sie ihn zu ihrem Vorgesetzten führten.

    Alles klappte hervorragend, genau da wo wir vermutete hatten, hatte die Händlergruppe halt gemacht und ihr Nachtlager aufgeschlagen. Wir konnten noch während der Dämmerung unsere Plätze einnehmen und so noch sehen wo die Männer der Begleitmannschaft ihren Platz eingenommen hatte. Auch hatten wir mitbekommen, dass sie eine Doppelwache eingesetzt hatten.
    Irgendwann gab ich das vereinbarte Signal und schon huschten lautlose Schatten über dem Lagerplatz, versorgten die Wachen und dann den Rest der Wachmannschaft . Alle sollten, so hatte ich festgelegt sich strickt daran halten niemanden zu töten, nur mundtot machen. Nachdem Die Begleitmannschaft versorgt war wollten wir so viel Händler wie möglich handlungsunfähig machen, ehe das ganze Lager erwacht wäre.


    Zunächst lief auch dies ganz gut, bis dann einer der Händler einen Schreianfall bekam und völlig hysterisch wie ein ein Weib los kreischte. Natürlich war im nächsten Augenblick das ganze Lager wach. Je nachdem wie schnell die einzelnen wach waren standen sie bewaffnet aber meist doch orientierungslos da.
    Wir hatten mit solch einer Situation gerechnet und schon jeder von uns bei einem der je nach Temperament lärmend, schreiend, zitternden Händler.
    Ehe ich noch meine wohlüberlegte Rede an die Händler halten konnte, zeigte sich dass einer ihrer Knechte nicht so kopflos reagierte wie die anderen und wehrte sich und wie er sich wehrte. Er schaffte es innerhalb kürzester Zeit drei unserer Männer kampfunfähig zu machen und das mit bloßen Händen. Endlich hatte es einer geschafft ihn mit dem Griff des Dolches kampfunfähig zu machen.
    Ich selber hatte den Anführer der Gruppe übernommen. „RUHE brüllte, schon trat schlagartig Ruhe ein und alle starrten mich an. „So nun hört mir gut zu, ihr könnt es euch leicht machen und euer leben erhalten indem ihr einfach, das macht was ich euch sage. Ihr händigt uns einfach, euer Geld, Schmuck oder sonstige Wertsachen aus, einige eurer Knechte helfen unseren Männer bestimmte Waren in einige Wagen um zu laden. Morgen früh wird eine Patrouille einen Hinweis finden wo ihr zu finden seit.“ Nach einer kurzen Pause, um den Händlern Gelegenheit zu geben das ganze zu verdauen, hörten sie den Rest meiner Ansprache. „Solltet ihr jedoch der Meinung sein, es lohnte sich für dies hier mit seinem Leben zu bezahlen dann nehmen wir auch diese Bezahlung.
    Von da an lief alles nach unseren Vorstellungen ab.

    Aufrecht im Sattel sitzend, sah ich von einer kleinen Anhöhe, die Hand als Sonnenschutz gegen die Stirn gehoben, in Richtung Süd Westen. Endlich war es soweit, sie kamen, es waren mehr als wir erwartet hatten. Also mussten wir den zweiten Plan nehmen. Eilig schlug ich dem kleinen struppigen Pferd die Fersen in die Lenden und galoppierte in Richtung eines Waldstückes davon.


    Bewusst hatte ich dieses, für einen Laien, recht unansehnliches kleines Pferd ausgewählt, damals als ich als Begleitschutz mit einer Händlergruppe über die Alpes gekommen war. Die kleine Stute war kräftig, wendig, gut für unwegbare Strecken. Für das was ich vorhatte das ideale Tier.


    Ich der eingefleischte Stadtmensch hatte Rom verlassen. In meinen Augen gab es da nur noch wenig zu holen, außer Ärger mit der Stadtwache, einmal da aufgefallen war man bekannt wie ein bunter Hund. Alles was anfiel wurde einem in die Schuhe geschoben.
    So hatte ich kurzerhand meine Sachen gepackt, Rom verlassen und Anschluss in Richtung Norden gesucht.
    Bei den Germanen, so hatte ich mir sagen lassen, sollte zur Zeit viel zu holen sein. Die Geschäfte dort würden immer besser laufen.


    Dumpf klangen die Huftritte meiner Virtus, was Tapferkeit bedeutet, auf dem Waldboden. Ich lenkte sie zwischen die Bäume, bis schließlich eine Lichtung zu sehen war. Leises Gemurmel war zu hören und verstummte bei den Geräuschen meines Näherkommens.
    „Unser Hauptplan wird nicht funktionieren dafür sind es zu viele“, erklärte ich nachdem ich in ihrer Mitte Platz genommen hatte. „Wir werden also den Ausweichplan nehmen. Ihr wisst was zu tun ist. Seht zu, dass ihr gleich nachdem sie an ihrem Rastplatz angekommen sind und ihre Tiere versorgt haben, eure Plätze einnehmt.“ Kurz überlegte ich ob ich noch etwas vergessen hatte, zur Sicherheit fügte ich aber noch hinzu, „denkt daran, wenn die Eule zweimal kurz hintereinander schreit und ein drittes Mal etwas später geht es los.“ Es war allgemeines Gemurmel auch hier und da ein kichern zu hören, bis dann urplötzlich absolute Ruhe eingetreten war.
    Virtus bekam noch etwas zu fressen und zu trinken, dann schwang ich mich in den Sattel und verließ den Wald. Ich ritt noch ein gutes Stück und hatte dann die Händlerkarawane, welche nach Confluentes unterwegs war, eingeholt. Die Leute freundlich grüßend und die misstrauisch schauende Bewachung kaum beachtend, ritt ich immer wieder einen kurzen Plausch haltend, weiter bis ich sie dann irgendwann überholt hatte. Natürlich hatte ich so genau erfahren wo sich der nächste Straßenposten befand und konnte beruhigt meinen Weg fortsetzen.

    Was sich anfangs für mich als Spiel aus Übermut ergeben hatte, entwickelte sich zu Anfang als dummer Jungenstreich, der ich nun wirklich nicht mehr war. Ich hätte einfach rechtzeitig auf hören sollen, doch wie es nun einmal immer ist, „hätte“ kann nichts mehr ändern oder rückgängig machen. Doch es passierte immer wieder, der Anblick der Urbaner reizte mich. Reizte mich zu törichtem Gerede oder Handlungen. Bisher hatte ich mich immer im Griff und konnte mich rechtzeitig bremsen, denn in meinem Gewerbe ist es wichtig, möglichst unauffällig zu bleiben.
    Der Weg von der Subura bis zu diesem Raum war wahrlich kein Zuckerschlecken gewesen. Kleidung und manche Stellen an meinem Körper würden dies bei näherem hinsehen unter Beweis stellen. Jetzt hieß es aber wachsam sein, sonst würde ich hier irgendwo rein schlittern wo ich nicht hinwollte.
    Finster schaute ich den Centurio an und antwortete mürrisch:
    „Mein Name ist Gefax und ich war auf dem Heimweg. Diesen Weg nehme ich immer es geht so schneller. Aber sag mal warum darf man als unbescholtener Bürger nicht mehr selbst entscheiden welchen Weg man wählt. Ihr könnte uns wirklich freundlicher behandeln.“



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    DISCIPULUS NEBULAE - DIE NIMBATI

    „Du Arsch“, kam von mir, nachdem ich mir das Blut der geplatzten Lippe an meinen Oberarm abgewischt hatte. Warte nur dich krieg ich schon noch. Diese Urbaner waren aber auch so etwas von blöde, Brüllten lauthals ihre befehle heraus, so dass sie Jedermann mit bekommen musste. Damit man sich auch recht gut auf das was passieren würde einstellen konnte. Wenn wir so arbeiten würde gäbe es in Rom keinerlei Verbrechen, denn alle wären vorgewarnt.
    „Was glotzt du mich so dämlich an wie eine Kuh wenns donnert?“ Der guckt aber auch so was von doof stiert und mich laufend an.


    Nachdem ich mich ein wenig beruhigt hatte kam ich langsam wieder zur Besinnung. Was hatte der eben gesagt die wollten mich mitnehmen zur Castra? Das durfte doch nicht wahr sein, ich hatte doch wirklich angenommen die wollten mich nur ruhigstellen bis sie wieder abzogen. Verdammt noch mal, das war mir aber noch nie passiert. Jetzt hatte ich es wohl zu weit getrieben. Hier musste ich wieder weg.
    „Hört mal Jungs“, kam in einem bemüht freundlichen Ton nun von meiner Seite. „Ich weiß ihr erfüllt ja nur eure Pflicht zu unser aller Wohl. Da habe ich wohl ein wenig zu weit getrieben, war ein wenig übermütig, doch ihr müsst wissen, ich komme von einer Feier und sicher wisst ihr wie das so ist, da schlägt man schon mal hin und wieder etwas über die Strenge. Ist euch doch sicher auch schon passiert. Entschuldigt also bitte. Wenn ihr mich jetzt freilasst verschwinde ich blitzschnell und leise wie ein Mäuschen. Was haltet ihr davon?“
    Ob das Ganze Sinn hatte bezweifelte ich wenn ich ehrlich war selber. Doch versuchen konnte ich doch.


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    DISCIPULUS NEBULAE - DIE NIMBATI

    „Ich zeige dir gleich mal wer einen an der Klatsche hat, du kleiner Wichtigtuer. Was meinst du wer du bist, dass du mir das reden verbieten willst? Aber so seit ihr Blechköpfe nur im Rudel könnt ihr auftreten und nur im Rudel seit ihr stark. Was ihr hier macht ist reine Willkür. Ich bin schließlich ein gesetzestreuer Bürger Roms“.
    So langsam redete ich mich in Rage und was nur interessanter war, ich glaubt in dem Augenblick wo ich es sagte schon selber, das mit dem gesetzestreuen. Um dem ganzen noch eine Nachdruck zu verpassen, trat ich meinem Gegenüber mal kurz gegen das Schienbein. „Du blöder Dämlack, lass mich bloß in Ruhe“ schob ich noch hinterher und grinste zufrieden. Den Kerlen musste man nur den Weg zeigen, mehr nicht.





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    DISCIPULUS NEBULAE - DIE NIMBATI

    Das war ja prächtig gelaufen, da konnte man wohl nur noch sagen, wenn es einem Esel zu wohl geht begibt er sich aufs Glatteis, auch wenn das hier in Rom eher ungewöhnlich wäre.
    Mehr aus Verärgerung über mich selber, denn der Bursche hatte ja nur seine Pflicht getan, ich an seiner Stelle hätte es wohl genauso gemacht, dennoch so einfach hinnehmen war auch gegen meine Ehre, eines Tages würde ich es ihm schon zurückzahlen.  „Das wirst du noch bereuen“, brüllte ich ihm hinterher, nachdem ich wieder zu Atem kam. Zu den verbleibenden Urbaner meinte ich dann recht großspurig: „Und ihr lasst mich besser wieder frei, es soll euer Schaden nicht sein, ansonsten könnte es sein, dass ihr es bereuen müsst. Ich habe viele Freunde, mächtige Freunde, wenn ihr versteht was ich meine.“ Letzteres fügte ich mit bedeutungsvollem Lächeln hinzu, obwohl es bestimmt niemand wahrnahm bei den Lichtverhältnissen.
    Nun begann ich wie wild an meinen Fesseln herumzuzerren, was wohl jeder in meiner Lage getan hätte.




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    DISCIPULUS NEBULAE - DIE NIMBATI

    Zur Bestätigung, auf die Frage zu meinem Auftrag, nickte ich nur kurz. Jeder aufmerksame Zuschauer hätte die Wehmut in meinen Gesicht sehen müssen, als die Sprache auf Inhalt und Erfolg jenes Auftrages kam.
    Das dieses Thema schnell erledigt war beruhigte mich, denn auf einen detaillierten Bericht legte ich in diesem Falle absolut keinen Wert. Meine Aufmerksamkeit bei diesem Gespräch erhöhte sich noch um einiges, sofern dies überhaupt möglich war, denn hier wollte ich noch mehr als meine übliche hundert Prozent geben. Einen Fehler zu machen, wäre mir nach meiner Einschätzung, nicht gut bekommen.
    Zufrieden betrachtete ich dann auch schon bald die Ernennungsurkunde. Jetzt gehörte ich wirklich dazu und wie ich vernahm, sollte es schon gleich zu einem Folgeauftrag kommen.
    Verblüfft hielt ich dann auch schon den Beutel in der Hand, denn damit hatte ich nun gar nicht gerechnet. Für mich war der Auftrag die Aufnahmeprüfung gewesen, Doch um so besser, so wie sich der Beutel anfühlte, füllte er einen Teil eines großen Loches in meiner Kasse.
    Trotz allem hatte ich den Vorgang mit der Ausbezahlung des Lohnes genau beobachtet. Besonders den Umgang mit der dem Schubfach des Schreibtisches. War das jetzt echt? War es wirklich ein etwas minderwertiges Ding oder aber, was mir auch logischer erschien, eine Falle. Eine falle um mich zu testen. Normalerweise würde ich nach dem verlassen des Hauses wieder zurückkommen und das Schubfach genauer auf seinen Inhalt untersuchen. Einen Schlüssel würde ich bestimmt nicht brauchen, doch hier ließ ich lieber die Finger davon.


    Noch immer den Beutel in der Hand, grinste ich etwas schief und meinte nur trocken, „Danke, … für Lohn und Beförderung“.
    Noch immer war diese Fausta Ultrix undurchschaubar für mich und würde es bestimmt auch immer bleiben.




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    „Super, noch ein Blechkopf. Ja siehst du dass denn nicht? Der haut mich ohne Grund nieder und das nur, weil ich höflich anfragte, was los ist und warum ich nicht hier durch nach Hause darf.“ Während ich empört meine Antwort gab, war ich aufgestanden und trat zu dem Schläger. Schaute ihn von oben bis unten an, mit dem Gedanken, mal eben mein Knie an zu heben, ließ es aber, lächelte ihn freundlich an, fasste gleichzeitig seine Hasta mit der Rechten, hob sie leicht an und rammte sie dann mit Wucht auf seinen Fuß. Zufrieden in die Runde der Urbaner lächelnd kam dann von mir, sonst noch eine Frage?"



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    DISCIPULUS NEBULAE - DIE NIMBATI

    Zitat

    Original von Aulus Iunius Avianus
    Manius Triarius Seianus
    MILES · COHORTES URBANAE


    Der Triarius, für dessen Geschmack der Fremde schon gefährlich nah war, hob dem Typen unterdessen auch gleich die Spitze der Hasta unter die Nase.
    "Wir? Wenn hier wer was verbrochen hat, ist es Gesindel wie du. Wir ziehen ganz sicher nicht ab, aber dir würde ich raten genau das zu tun", knurrte Seianus und wich selbstverständlich keinen Schritt zurück. Der Kerl wollte sich doch sicher nicht mit einem ganzen Contubernium inklusive Centurio anlegen. Wurde ja immer dreister heutzutage, das Pack auf der Straße.



    Also der gefiel mir nun wirklich, fummelte doch wirklich mit seiner Hasta so nahe unter meiner Nase rum. Schon war meine Hand auch an der Hasta. „Wenn du nicht noch vor dem Frühstück deine Zähne hier aufsammeln willst, lässt du das und gibst den Weg frei.“ Das wäre ja noch schöner, heute einmal unschuldig wie ein Neugeborenes wollte man mir den Weg versperren. Außerdem wenn man, also die CU, etwas so zu verbergen suchte war es bestimmt interessant. Was also lag näher, als sich dass Ganze aus der Nähe zu betrachten? Die Hasta noch immer haltend, marschierte ich an dem Urbaner vorbei, bevor ich sie los lies.




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    DISCIPULUS NEBULAE - DIE NIMBATI

    Eigentlich wollte ich ja schon längst zu Hause sein, doch in letzter Minute hatte sich dann doch was ergeben. Doch der Eheman Servius Tuscenius Piso, von der göttlichen Lucia hatte seinen Sklaven geschickt mit der Nachricht, er würde es erst zum Morgengrauen nach Hause schaffen. Dies war das Zeichen für uns, endlich war es soweit, wir konnten uns näher kennelernen. Und wie wir uns kennenlernte. UI die hatte es echt drauf. Da konnte man nicht verstehen wie der Trottel von Mann sie nur alleine lassen konnte. Ich musste es unbedingt wiederholen, also das Treffen, mit ihr.
    Voll getankt mit guter Laune und gutem Wein schritt ich in Richtung Heim. Trotz des reichlichen Weinkonsum funktionierte mein Gehör noch vortrefflich, was in meinem Gewerbe durchaus lebenswichtig war. So kam es das ich die genagelten Caligae der CU schon sehr früh hörte. Dann ein aprutes stehen bleiben und nach einer Weile sich verteilende Schritte. Letzters war nachdem ich Lärm und einen Hilferuf gehört hatte.
    Beim geheilgten Dreizack da musste doch was passiert sein, wenn die Blechköpfe schon so einen Aufstand machten. Neugierig eilte ich vorwärts, vielleicht gab es ja auch etwas zum abgreifen, unsereins konnte ja schlielßich viel gebrauchen.
    Plötzlich wie aus dem nichts fuchtelte jemand vor mir herum. "Sag spinnst du? Gib den Weg frei, ich will nach Hause oder habt ihr was zu verbergen? Wer von euch Blechköpfen hat mal wieder Mist gebaut? Und wem wollt ihre es klamm heimlich in die Schuhe schieben. Also Junge sei friedlich, mach Platzt sonst kannst du deine Zähne im Dreck suchen. .... Und euch anderen rate ich, haltet euch da raus," blaffte ich den Rest des Vereins an der Absperrung schon mal im voraus an.



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    DISCIPULUS NEBULAE - DIE NIMBATI

    Ich brauchte mich nicht lange in der Nähe der Casa Iulia herumzudrücken. Auftrag erfüllt, Prüfung bestanden, sagte ich mir, als ich ihn jenen meinen Traummann, Caldus Caelier sie verlassen sah. Wohin? Ich wusste es nicht. Es wäre auch zu spät gewesen etwas zu ändern.


    Traurig bahnte ich mir einen Weg durch die Gassen Roms, um schließlich in einer Taverne einzukehren. Nicht, wie man hätte annehmen können, um meinen Kummer in Bier oder in Wein zu ertränken. Nein, ich wollte nur etwas gegen meine trockene Kehle unternehmen, denn zuerst musste ich noch Rechenschaft über meinen Auftrag ablegen, dann erst konnte ich mich um meine persönlichen Befindlichkeiten kümmern.
    Wie hatte ich gehofft, vor der Ausführung dieses Auftrages, dass sich endlich alles zum Guten wenden würde. Vielleicht würde es das jetzt auch, doch der Preis war unendlich hoch, es würde lange dauern ehe ich ihn bezahlt hätte.
    Die Ellbogen auf die Tischplatte gestützt, ruhte mein Kinn auf meinen Händen. So da sitzend starrte ich in meinen Weinbecher. Alles um mich herum vergessend, weilten meine Gedanken in der Casa Iulia.
    Spät in der Dunkelheit suchte ich mein Zimmer auf, in jenem unscheinbaren Haus.



    ~~~~~~



    Zur angegeben Zeit stand ich pünktlich im Raum und erwartet neue Anweisungen oder einen neuen Auftrag.




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    FILIUS NEBULAE - DIE NIMBATI

    Bewusst langsam begann ich mich wieder zu bekleiden, dabei versuchte ich meinen Körper, von dem man mir gesagt hatte er wäre recht ansprechend, zur Geltung zu bringen. Muskel ließ ich leicht spielen, noch immer in der Hoffnung einen Laut von dem Caelier zu hören, denn in mir brodelte es, alles zog sich zusammen, die Sehnsucht war grenzenlos.
    Dabei kam mir in den Sinn, dass es mit der Zeit ist es eine seltsame Sache wäre, einmal wirkte sie zäh und die Sekunden erschienen einem wie Minuten und die Minuten wie Stunden. Ein anderes mal zerfloss sie einem in der Hand und verrann viel zu schnell. Letzteres traf gerade zu.
    Nun lag nur noch mein kleines scharfes Messer vor mir. Langsam hob ich es auf und drehte mich danach genauso langsam um. Dieses mal hielt ich es nicht an der Klingenspitze fest, sondern an dem Griff. Auf den für den ich alles getan und gegeben hätte zugehend schob ich für ihn sichtbar, das Messer an dem dafür vorgesehen Platz.
    Traurigkeit machte sich in mir breit. Zu schön wäre es gewesen, doch wieder einmal machte das Schicksal mit mir was es wollte, durchkreuzte meine Sehnsüchte und Wünsche, stieß mich zurück in meine Welt, von der er sich nie ein Bild machen könnte.
    Dorthin wo man anders miteinander umging. Wo man sich nahm was man wollte, ob mit List und Tücke oder mit schierer Gewalt. Wie auch anders sollte man dort überleben?
    Mühsam brachte ich ein Lächeln zustande, spürte wie es in meinen Gesichtszügen gefror. Im vorbeigehen, auf dem Weg zur Türe, entschlüpfte mir dann doch, obwohl ich es eigentlich nicht wollte, ein trauriges: „Ich hätte alles für dich getan, ich hätte mich aufgegeben und wäre dein Leibsklave geworden.“ Schon hatte ich den Türgriff in der Hand. Und er, er stand nur da, erstarrt wie eine Säule.

    Wie was machst du da? Das ist doch wohl offensichtlich. Begriff Caldus denn gar nichts? Fast war ich im Begriff mich wieder an zu ziehen. Solch ein Angebot hatte ich bisher noch niemanden gemacht. Machte ich mich gerade zum Affen? So schnell wollte ich nicht aufgeben.
    Langsam zweifelte ich doch an mir selber. Meine Aktion war wohl vergebliche Liebesmüh. Das Ziel meiner Begierde hatte offensichtlich Angst vor mir. In aller Ruhe betrachtete ich den Caelier und spürte wie meine Lust in einfach zu nehmen und sei es mit Gewalt sich in mir steigerte und wuchs. Wenn ich dies ausführen würde, was würde mit ihm geschehen, würde er sich vor angst bepissen oder sich seine Schockstarre lösen.
    Erinnerungen wurden in mir wach, die unterschiedlichsten Erfahrungen hatte ich gemacht. Dass erste mal dachte ich ich würde es nicht überleben und die Welt würde untergehen. Später spielte ich oft mit solchen Situationen und merkte, sie konnten die Lust bei beiden Partnern steigern aber auch die Fantasie anregen.
    Doch er hier schien ein Schwächling zu sein. Herkunft und Umgang hatten ihn dem wirklichen leben entzogen. Ein letztes Mal um ihm noch eine Chance zu geben, darauf ein zu gehen, trat ich dicht an ihn heran und zischte ihm ins Ohr. [SIZE=7]“Nein, doch ich könnte ihn dir reinrammen ehe du auch nur einen Mucks von dir gibst, doch das hältst du nicht aus, denn du bist ein Schwächling. Du hast die Chance vertan, denk dran wenn ich mich anziehe ist alles vorbei und du trauerst mir nur noch nach.“[/SIZE] Langsam drehte ich mich ab und ging zu meinem Kleiderpacken, jetzt lag es an ihm, mit Gewalt, freiwillig oder ich war weg.

    „So, so Hilfe braucht sie also? Dafür ist Gurox genau der richtige“. Abermals leckte ich mir unbewusst über die Lippe., sie war aber auch so was von. „Nimm mal die Laterne aus meinem Gesicht,“ raunzte ich auch gleich. Und du willst also Ajax sein? Den ich ja angeblich kennen sollte, der mir aber absolut nichts sagte. Außer du er erst recht ein Sackgesicht bist, fügte ich in Gedanken hinzu.
    Ich überlegte kurz, bei so angeblichen Bekannten sollte man ja vorsichtig sein. Öffnete dann aber doch die Türe ganz und wies mit der Hand nach drinnen denn ich konnte mir nicht vorstellen, das die beiden in Gegenwart der Kleinen etwas vorhatten.
    „Für ein gutes Geschäft bin ich immer zu haben“, griemelte ich vor mir her. Wer mich kannte, wusste, das waren keine Aufträge wie sie jeder erfüllte, eher ganz spezielle.


    Besonders groß war mein Zimmer nicht und jetzt mit vier Personen, schien es überfüllt. „Setzt euch“, meinte ich während ich noch ein paar Kerzen anzündete. Kline und Bett mussten reichen. Heute würde ich besser nicht mit Lichtquellen knausern, da hieß es besser alles im Blick zu haben. Die Kerzen verteilte ich auf einer Kiste, einem kleinen Tisch und auf meinem, dass war das besondere Einrichtungsteil meiner Wohnung, Schreibtisch. Die Tunika welche auf einem Stuhl lag, beförderte ich möglichst unauffällig in eine Ecke und drehte den Stuhl in Richtung meiner Gäste.
    Fragend schaute ich in die Runde. „Entschuldigt bitte, auf so viele Besucher bin ich nicht eingestellte, außerdem gehe ich Abends immer aus, zum Essen, doch womit kann ich dir behilflich sein?“ wandte ich mich an die Kleine.