Beiträge von Gurox

    Aufmerksam beobachtete, eher noch studierte ich Caldus. Nein von ihm würde keine Gefahr aus gehen, Zumindest keine körperliche. Und sonst? Nein auch das glaubte ich nicht, er hatte Angst. Das spürte ich und dafür hätte ich mich prügeln können. Ob der Auftraggeber wusste was mir mit dieser Aufnahmeprüfung angetan wurde. Verdammt ich liebte den Kerl. Dies spürte ich mit jeder Körperfaser. Wie gerne wäre ich jetzt über ihn hergefallen.
    Jetzt gerade aber schämte ich mich fast ein wenig dafür. Wie er so da stand sich wand um seine Angst herunter zuspielen. Sogar einen auf Angreifer machte und mit den Sklaven des Iuliuschen Haushalts drohte. Ein leicht amüsiertes Lächeln umspielte meine Lippen. Fast war ich versucht eine herausfordernde Pose auf dem Bett ein zu nehmen.
    Zu seinen Worten nickte ich bestätigend, murmelte sogar, „Ja das könntest du“, dachte aber, das machst du aber nicht. Es folgte ein kurzes zögern von meiner Seite, als er die Kohorte erwähnte. „Bestimmt würde der Initiator es können, doch Rom ist groß und ich so unbedeutend“, kam ruhig über meine Lippen.
    Jetzt war der entscheidende Punkt ich spürte es jetzt fällte er seine Entscheidung. Dann das Versprechen, bei jedem hätte ich dies angezweifelt, doch das hier war ehrlich. Warum auch immer er meiner Forderung nachgab ich wusste es im Augenblick nicht, doch fiel schlimmer er tat mir jetzt Leid. Ich hatte etwas zerstört. Langsam stand ich auf, hilflos glitt mein Blick durchs Zimmer. Was sollte ich sagen? Was sollte ich tun?
    Dann kam mir die Erleuchtung, langsam holte ich mein Messerchen hervor, hielt es mit den Fingerspitzen an der Schneidespitze hoch, legte es auf den Boden und begann mich in Seelenruhe zu entkleiden. Mit nach außen zeigenden erhobenen Handflächen, trat ich in meiner ganzen Männlichkeit vor ihn. „Bitte einmal“..... mit einem schiefen grinsen fügte ich noch hinzu, „das haben wir uns verdient oder?“

    Röchelnd und hustend, mich fast an meiner eigenen Spucke fast verschluckend wurde ich wach. In meinem Kopf hämmerte und dröhnte es, wie in einer Waffenschmiede. Dazu kam dieser verdammte gallerte Geschmack, verflucht nochmal das waren gestern Abend einige Bier zu viel gewesen. Wusste ich doch, dem sein beschissenes Bier taugte nicht und ich sollte lieber beim Wein bleiben. Ächzend und stöhnend erhob ich mich, ich sollte meinen Kopf unbedingt in kaltes Wasser tunken, besser wäre noch ein Bad nehmen.
    Irgendwie hatte ich schief gelegen, gähnend reckte und streckte ich mich. Gerade fuhr meine Hand hoch um mich am Hinterkopf zu kratzen, als ich ein klopfen hörte. Lauschend hielt ich inne, das war eindeutig ein Klopfen gewesen, es kam aus Richtung Türe. Merkwürdig, so ein Klopfen, nicht das hier nicht geklopft würde, aber nicht so, meist so ein klopfen in einem bestimmten Rhythmus.
    Mich an meinem Bauch kratzend und räuspernd, erhob ich mich und schlurfte zur Türe um sie einen Spaltbreit zu öffnen.
    Was sich mir dann bot verstand ich nicht so recht. Es passte nicht wirklich hier hin. Also die beiden Typen von ihrer Visage her schon, nur nicht in ihre Aufmachung, doch das Weibstück, unwillkürlich leckte ich mir die Lippen. In meinem Kopf ratterte es. Hatte jemand noch eine Schuld bei mir zu begleichen und wollte mich auf diese Art bezahlen. „Jaaa?! Kam von mir. Gerade war auch der letzte Teil in mir erwacht und hoffte bestimmt wie ich, dass der Wunsch dies möge meine Bezahlung für ein Geschäft sein, sich erfüllte.
    Lauernd wechselte mein Blick kurz zu den Typen, ehe er wieder das Weibchen ab taxierte. Ja das wäre was für meines Vaters Sohn.

    Nun war ich es der irritiert schaute, hatte er mich nicht verstanden?
    Wollte er mich nicht verstehen? Und überhaupt, ich gestand ihm meine Liebe, er wollte nichts von Liebe wissen, wenn ich das richtig verstand, stellte mir aber die Frage ob ich meinen Auftrag über ihn stelle. Was war das denn jetzt für ein Spiel? Gerade versuchte ich alles mögliche um ihn zu beschützen und er trieb Spielchen mit mir. Stellte mich als was weiß ich dar und spielte den großen Herrn. Langsam verstand ich meine Auftraggeber, wer immer es sein mochte.
    Meine Stimmung schlug schlagartig um bei seinem wiederholenden auffordern, dass ich gehen sollte. Nicht so mein Lieber. Ein Ruck ging durch mich und ich spürte wie meine Augen sich verengten. Dennoch blickte ich ihn fest an und tat einen Schritt auf ihn zu. Leise, sehr leise kamen meine ersten Worte. “Jetzt hör mir gut zu, ich sage alles nur einmal. Ich kann dir nicht sagen wer mein Auftraggeber ist, ich weiß es nicht. Wie von dir gefordert werde ich nicht gehen. Ich will von dir eine Entscheidung, entweder du gehst, aus diesem Haus, am besten auch aus Rom oder du muss mich auf irgend eine Weise hier rausbekommen. Dabei solltest du bedenken egal was mit mir geschieht, du wirst nicht mehr froh wenn du dieses Haus nicht verlässt. Nach mir kommen bessere und dann ist es für dich zu spät.“ Nach einem mich selbst bestätigen Nicken, ließ ich ihn stehen, ging an ihm vorbei zu seinem Bett und setzte mich drauf.

    Ich hätte heulen können, konnte ich Caldus doch so gut verstehen. Wie musste es nur für ihn sein. Ganz als wäre er von den Gestaden Roms sofort in das eisige Nordmeer gestoßen worden. Ja es musste doch wirklich für ihn den Anschein haben, als wäre genau dies mein Plan gewesen. Zuerst einschmeicheln, einschleimen würde in diesem Falle eher zutreffen und dann eiskalt zustoßen.
    Dies war aber wirklich nicht meine Art vorzugehen.
    „Halt ein was redest du?“ Unversehens rief ich ihm dies entgegen. „Umgekehrt wird ein Schuh draus. Ich kam hierher um einen Auftrag auszuführen. Das ich so schnell zu dir vorgelassen würde, hatte ich allerdings nicht erwartet. Und dann.... dann war es als wenn ein Blitz mich getroffen hätte. …. Alles was ich zu dir sagte stimmte. Wort für Wort. …. Nur dann …. dein zögern.... deine Reaktion …. das war es was mich in die Wirklichkeit zurückholte. Mein Auftrag kam mir erst dann wieder in mein Bewusstsein. …... „
    Ein kurzes tiefes durchatmen, sollte mir Erleichterung bringen, doch leider …. schweren Herzens versuchte ich meine Gefühle verdeckt zu halten und antwortete tonlos: „Wer mein Auftraggeber ist kann ich dir nicht sagen, selbst wenn ich es wollte. Es sollte alles anders ablaufen, doch nun sehe ich für uns nur zwei Möglichkeiten.... entweder du billigst in meinen Vorschlag ein.... Mit mir Rom zu verlassen oder ich sehe mich gezwungen....“ seufzend, mit zusammen gebissenen Zähnen, dementsprechend mehr zischend, kamen meine letzten Worte. „Dich zu töten“.


    Was sein würde wenn ich den Auftrag nicht ausführte, wusste ich nicht, konnte es nur ahnen, doch angenehm würde es nicht werden.
    Mich aus meiner inneren Umklammerung lösend setzte ich flehentlich nach.“Bitte komm mit mir. Ich verspreche dir gut für dich zu sorgen, dir alle Wünsche zu erfüllen.“
    Jetzt verlor ich wirklich gerade einen Teil meines Verstandes. Wie kam ich dazu solche Versprechungen abzugeben? Wie wollte ich dies einlösen? Dennoch ich gab nicht auf und schaute Caldus fest an, wobei ich spürte wie Tränen meine Augenwinkel füllten.

    Nun war es so weit, ich spürte wie sich etwas änderte, etwas war zerbrochen. Nicht nur was da zwischen uns beiden im entstehen war, nein auch in mir. Mein aufkeimender Wunsch, welcher sich bei der ganzen Gedankenflut und dem gleichzeitigen gegenseitigen ab taxieren, doch rasend schnell dazwischen drängte und aufbaute fiel in sich zusammen. So plötzlich wie es entstand, wurde es zerstört. Wer hatte es nicht schon einmal erlebt? Heimlich und unmerklich an einem schwülen Sommertag, kam es angeschlichen, obwohl von manch einem ersehnt, erschrickt einen der erste heftige Donnerschlag, welcher mit dem Knall auch verschwunden ist. Was dann geschieht liegt im ermessen der Götter, entweder es zieht alles ab oder es entlädt sich. Der Donnerklang war nun hier gewesen, unhörbar aber er war doch vorbei, was nun geschehen würde musste ich aber entscheiden.
    Mit einer heftigen Handbewegung, an welcher man meine Stimmung absehen konnte, strich ich mir die Haarsträhne aus der Stirn.“Gut oder auch nicht, mache ich es kurz. Mein Auftrag lautet, dafür zu sorgen das du aus der Casa Iulia verschwindest, am besten gleich aus Rom.“ Jetzt war alles in mir weggewischt, nur noch ein nüchternes Beobachten war da, um zu erkennen wie meine Worte aufgenommen wurde. Obwohl, wenn ich es mir so richtig überlegte, musste er wissen, dass es wen geben musste, den seine Anwesenheit störte. In solchen Häusern gab es fast immer einen oder eine dieser Art. Eifersucht und Neid gehörten einfach dazu.



    Sim-Off:

    Ich bitte alle die auf mich warten mussten um Entschuldigung.

    Nein hast du natürlich nicht, wollte Gurox antworten. Wie gut konnte er verstehen was da bei seinem Gegenüber vor sich ging. Zweifellos musste der ihn für einen Schuft halten. Sich selber hielt er ja auch dafür. Erst einen anmachen und dann im Regen stehen lassen, war auch in seinen Augen ein Novum. Er fühlte sich so erbärmlich, jetzt wo Fortuna endlich bei ihm anklopfte zerstörte er sich alles selber.
    Wie hatte er bis dahin alle verhöhnt die wegen der Ungerechtigkeit des Lebens herumjammerten. Für ihn galt immer nur jeder ist selber für sein Schicksal verantwortlich. Langsam ging er wieder auf Calvus zu, wollte den ihm zugewandten Rücken streicheln, unterließ es aber und schloss seine Hand zu einer Faust ehe er sie sinken ließ und wieder zurückging.
    Wie nur sollte er alles erklären?
    Sollte er einfach nur sagen die Pflicht stände ihm im Wege oder einfach nur antworten, es geht nicht weil ich ein Jammerlappen, ein unsäglicher Feigling bin.
    Oh ihr Götter, diese Augen, dieser Körper schrie es in mir auf, als er sich zu mir umdrehte. Dann aber kam jeder Satz wie ein Peitschenhieb bei mir an. Wohlgemerkt ein verdienter Peitschenhieb, das ein oder andere mal zuckte ich wohl, ob des seelischen Schmerzes.
    Nun lag es an mir, alles zu erklären, alles zu entwirren, doch wie und wo sollte ich beginnen?
    Besonders da seine Hand wieder auf meiner Schulter ruhte. Es war als ob sie mir ein Zeichen einbrennen würde. Das Zeichen eines Verräters. Verrat an meinen eigenen Gefühlen,
    „Bitte hör mir zu“, kam in einem flehendem Ton von mir. „Du irrst, es ist nichts von dem was du erwähntest. Über diese Punkte bin ich schon lange hinaus, um ehrlich zu sein, diese Gedanken, Sorgen oder Probleme hatte ich noch nie. Glaube mir alles was ich sagte, zeigte, war ehrlich. Es war Liebe auf dem ersten Blick, so etwas geschah mir noch nie.“ Fragend mit Hoffnung gepaart schaute ich den Caelier an. „Es geht nicht um Gefühle und Wünsche, es geht sehr wahrscheinlich um weit mehr, es geht um das Leben. Egal was ich jetzt mache, ich werde dafür zahlen, vielleicht mit meinem Leben. Doch ich befürchte wenn ich jetzt nicht handle, wirst du mit deinem Leben dafür bezahlen und das wäre weit schlimmer für mich. Ich würde es nicht aushalten.“
    Versucht mein Verhalten zu erklären hatte ich nun und dennoch bezweifelte ich das er mich verstand. Wie weit konnte ich aber gehen mit näheren Erklärungen?

    Oh diese Augen hätte ich sie doch nie gesehen, würden sie mich nicht so locken.Fieberhaft begannen meine Gedanken abermals zu rasen. Hier der Wunsch, das Verlangen und da der Auftrag die Probe. Was würde geschehen, mit mir geschehen, wenn ich meiner Sehnsucht, meinem Verlangen nachgeben würde? Würde die Nimbati mir das verzeihen, was wäre der Preis dafür? Was wäre der Preis für die andere Seite? Ihn verlieren? Verfolgt, gejagt durch Rom?
    Eine riesige Faust umklammerte mein Herz. Ihn aufgeben bedeutete, ihn für immer verlieren. Ihn nicht aufgeben bedeutete bestimmt genauso meinen Untergang. Ich musste einen Ausweg finden und zwar nicht nur schnell, schneller als schnell.
    Abrupt drehte ich mich um, ging mit schmerzendem Herzen einige Schritte zurück. „Es geht nicht, ich brauche einen Ausweg.“
    Drehte mich wieder zum Caelier. „Verstehst du? Egal wie ich mich entscheide ich zahle die Zeche. Gleich wie ich mich entscheide, zahlen muss ich dafür:“
    Sehnsüchtig umschmeichelten meine Augen sein Gesicht, seinen Körper. Plötzlich glomm etwas wie Hoffnung in mir auf. Vielleicht wusste er einen Ausweg, eine List.

    War ich jetzt von Sinnen? Wollte ich mir meine Prüfung selber verderben? Ich musste mich unbedingt auf meine Aufgabe besinnen. Doch wie konnte ich das? Kaum umfasste mein Blick den Näherkommenden, da wurde sein Körper umschmeichelt, wanderte tiefer unter die Stoffhüllen, sein Gesicht liebkost, seine Augen lockten wie seine Lippen, deren Süße ich schon durch bloßes sehen auf den meinen spürte. Seine Frage rauschte an mir vorbei, hielt inne und kehrte langsam zurück, ehe sie in mein Hirn eindrang. Ein Kloß im Hals hinderte mich an einer Antwort und so kam nur ein Kopfschütteln zustande. Ein erschauern durchrieselte meinen Körper als die Hand auf meiner Schulter ruhte. Unfähig jeder Äußerung kam ein stummes Nicken mit gebannten Blick auf die sich nähernden Lippen.


    Es kann, es darf nicht sein rief etwas mahnendes in mir. Du musst ihn hier entfernen. Wie aber, antwortete ich dem ETWAS. Mein Körper streikt, der möchte etwas anderes. Dann benutze deinen Körper dazu, lock ihn mit diesem fort. Mein Körper will ihn aber jetzt und hier. Lass ihn machen denk aber an das kleine scharfe Teil was du bei dir trägst, zur Not benutze dieses und du hast deine Bewährung bestanden. NEIN schrie ich in mir auf, während mein Kopf sich langsam zurückzog, wogegen Augen und Lippen suchen fordernd zeigten. Ich will das er mich benutzt, ich will ihn nicht verlieren ich will ihn haben.


    „Wie könnte mir deine Anwesenheit hier missfallen. Ich war doch schon mein Leben lang auf der Suche nach dir und am Ziel wird sie mich gewiss stören. Bedanken muss ich mich, dass ich auf die Suche geschickt wurde.“ Weiter bog sich mein Kopf nach hinten. Sollten einfach meine Hände seinen Kopf umschließen und ihn zu meinen Lippen ziehen? Nein eine letzte Gewissheit brauchte ich noch, es konnte auch nur, obwohl seine Augen etwas anderes sagten, eine List sein um mir zu entkommen. Mich an der Ausführung meines Auftrages zu hindern, mich versagen lassen. Eins konnte ich mir in meiner Sehnsucht nicht versagen, meine Zungenspitze lies ich die Lippen anfeuchten, bevor ich sie wieder wartend, fordernd öffnete. Nun sollte er sich entscheiden, ob dies jetzt der Anfang oder das Ende war.

    War das gerade ein Lächeln was ich sah? Aufmerksam studierte ich das Gesicht, den Mund, spürte im Geiste schon die Lippen auf den meinen. Sah ich Ablehnung? Bang begann mein Herz zu hämmern. Überlegte er ob er mich schmähen, verhöhnen sollte oder mir mehr als die übliche Besucheraufmerksamkeit schenken sollte? Warum nur war ich so schüchtern, so zurückhaltend? Sonst war ich doch auch nicht zimperlich. War es die Faszination die von ihm ausging oder war es mehr, etwas gänzlich anderes? Ich, der es meist gewohnt war zu nehmen wen immer ich begehrte. War es die stille Sehnsucht auch einmal begehrt zu werden oder eher die Kluft die zwischen uns war? Sein Äußeres, seine Kleidung seine Umgebung verrieten mir alles. Es war ein Hemmschuh, zwischen uns lagen Welten. Dennoch meine Begierde war geweckt. Mein Auftrag vergessen. Ich würde alles machen, zu Kreuze kriechen, mich zu Boden werfen und ihm die Füße küssen, wenn ich nur seiner werden dürfte.


    Seine Stimme, seine Worte gaben mir den Rest, warfen die letzte Vorsicht über Bord. Kein Hohn, kein Spott, keine Ablehnung spürte ich, nein nur freundliche Neugierde. Freundliche Gesten und Worte forderten mich auf, luden mich zum verweilen und genießen ein. Flüchtig streifte mein Blick erst das Bett, dann schickte ich eine sehnsuchtsvollen zweiten Blick hinterher.
    Seine Worte plätscherten an mein Ohr, wurden langsam lauter, verwirrten mich, holten mich zurück in die Wirklichkeit. Mein Auftrag, ja was war doch gleich mein Auftrag? Entsetzen breitet sich in mir aus, Angst um ihn umklammerte mein Herz.
    Hier war das Zeichen, sein Zeichen, er gab sich mir zu erkennen und erhoffte mehr und ich sollte meine Anwesenheit erklären, den Grund für meine Suche nach ihm nennen. Sicher wollte ich Wein, Wein um den faden üblen Geschmack loszuwerden.
    Fast schon traurig begann ich, „Salve Caelius Caldus“, begann ich und kratzte mich mit einem Finger an meinem Kopf . Sollte ich nun mehr über meinem Auftrag verraten oder belangloses erzählen oder gar ein Lügengebilde errichten, um mir meine Sehnsucht zu erfüllen. Doch wie lange würde dies Bestand haben?
    „Ob ich das freundliche Willkommen verdiene wird sich zeigen. Meine verschiedenen Planmöglichkeiten zur Ausführung meines Auftrages wurden bei deinem Anblick über den Haufen geworfen. Den ersten Teil, dich mit nur der Angabe deines Namens, zu suchen, vermutete ich als den schwierigsten. Dein Anblick, deine Geste mit dem Zeichen, lässt gerade die restliche Ausführung als unmöglich für mich erscheinen. Nur soviel sei dir verraten, jemandem missfällt deine Anwesenheit hier und in Rom.“
    Bemüht nüchtern zu sein, versuchte ich alle meine Sinne zu schärfen und meinen Gegenüber genau zu beobachten, um je nach seiner Reaktion handeln zu können.

    Ich konnte es nicht fassen, mein Riecher war richtig gewesen. In der Casa Iulia hatte sich der eingenistet, der der entfernt werden sollte, egal auf welche Art, je weiter weg um so besser. Meine Anspannung wuchs zusehends, nachdem mich der Hüne, nach meiner Berichtigung, des falsch genannten Namens, gebeten hatte ein zutreten. Nun musste ich mir genau den Weg einprägen, man konnte ja nie wissen wie schnell man das Anwesen verlassen musste. Einen längeren prüfenden Blick warf ich in den Garten, als wir an den überdachten Peristylgang angekommen waren. Nun an dem Gästezimmer angekommen, nutzte ich die kurze Wartezeit für ein paar prüfende Griffe an Kleidung und allem was daran befestigt war. Schon stand ich drinnen. Betrachte den der dort mit abgewandten Gesicht saß. Was dann kam, als jener, den ich zu suchen hatte, mich ansah, schlug förmlich wie ein Blitz aus heiterem Himmel bei mir ein. Solche Augen hatte ich noch nie gesehen. Wie angewurzelt stand ich da und starrte das wunderschöne Gesicht an. Oh ihr Götter, flehte ich, der ich nichts mit den Göttern zu schaffen hatte, was für ein Possenspiel treibt ihr mit mir. Jetzt wo ich endlich gefunden habe, was ich Zeit meines Lebens suchte, soll ich mir selber mein Glück zerstören? Nach der anfänglichen Schockstarre befanden sich meine Gedanken in einem Wirbel, aus dem ab und an einzelne Fragmente herausgeschleudert wurden und den Weg nach draußen suchten. ..Wieso er?… Der muss bleiben…. In Rom, für mich erreichbar… ihm darf nichts geschehen ….Er oder die Nimbati? …. Nein lass dich nicht drauf ein…. Du zerstörst sonst deine Zukunft… Es kann brandgefährlich für dich werden….. Ich will ihn, ganz für mich alleine.
    Die Augen schließend seufzte ich, holte tief Luft, starrte ihn an. „Salve“ kam mit belegter Stimme. „Du kennst mich nicht, mein Name ist“ ein kurzes zögern, „Corvinius, ich habe den Auftrag dich zu suchen.“ Das musste reichen. Außerdem brauchte ich jetzt eine Pause, eine Reaktion von ihm. Erwartungsvoll hingen meine Augen an seinem schönen faszinierendem Gesicht.

    Mensch Junge nun mach es nicht so spannend, war mein erster Gedanke. Beim Hades, verflucht noch mal, was hatte ich da gesagt? Liebend gerne hätte ich mir jetzt selber eine vor die Stirn gedonnert, wie konnte mir so etwas nur passieren? Der, den ich suchte hieß doch Caius Caelius Caldus und nicht Caius Calellus Caldus.
    Bestimmt die Aufregung aber ich war doch in keinster Weise aufgeregt, nee einfach nur ein dummer Versprecher.
    Auf neue freundlich lächelnd setzte ich nochmals an. „Sage dem Caius Caelius Caldus einfach, der Corvinius, Sohn seines Vetters würde auf ihn warten“. Sollte der Große doch denken, er hätte nicht richtig hingehört.

    Das ging heute schnell, dass wer an der Porta erschien, doch damit hatte ich nicht gerechnet, nicht mit einem so großen. Zu dem Nubier hochschauend, erwiderte ich freundlich lächelnd, denn vorsichtig ist die Mutter der Porzellankiste. „Ja also man sagte mir, ich könnte in diesem Hause Caius Calellus Caldus erreichen. Ich müsste ihn in einer dringenden Familienangelegenheit sprechen.“

    Mein Plan den ich in der Taverne "Zum brünftigen Wildschwein" gefasst hatte, um jenen Caius Calellus Caldus ausfindig zu machen schien mir ganz einfach. Die Rex Nebulae
    hatte mir diesen Auftrag erteilt. In einfachen Worten gekleidet lautete er, ausfindig machen und entfernen.
    Jetzt befand ich mich hier am Esquilin, genauer gesagt vor der Casa Iulia. Noch einmal atmetet ich tief durch, bevor ich anklopfte. Poch, Poch

    Früh war es noch, als ich mit einem Schädeldröhnen aufwachte. Mein Nacken schmerzte, denn irgendwie war mir meine Schlafhaltung in der Nacht nicht bekommen.
    Gleich als ich von den Nimbati weg war, führte mich mein Weg in eine dunkle Taverne . "Zum brünftigen Wildschwein" Hier traf sich nur ein gewisser Kreis der männlichen Bevölkerung von Rom. Mein vordergründigstes Ziel war es den Durst zu löschen, damit verbinden wollte ich gleichzeitig, wenn möglich, Informationen sammeln. Diese waren wichtig für meinen Auftrag. Mit der Erfüllung dieses Auftrages konnte ich beweisen, dass ich geeignet für die Nimbati war. Dieser Auftrag hatte es aber in sich. Es war nicht nur ein ausspionieren, man könnte eher sagen es war gleich der Hauptgewinn. Eine Person ausfindig machen, sie vom Esquilin fernhalten, nein gleich noch aus Rom entfernen. Also die Königin der Aufträge, einen wegschaffen, beseitigen, entsorgen oder wie immer man es nennen wollte.


    Mein erstes Problem war, der Name sagte mir nichts, mir der ich mich eigentlich rühmte, so alle wichtige Persönlichkeiten zu kennen. Was also tun? Meine Barschaft war nicht gerade berauschend, also konnte ich keine Helfer gegen Bezahlung aussenden. Außerdem wäre es mit der Geheimhaltung dann auch schwieriger geworden.
    Immer wieder murmelte ich auf dem Weg zur Taverne „Caius Calellus Caldus“ vor mir her. Endlich in der Taverne angekommen, verkroch ich mich zunächst in eine dunkle Ecke. Von dort aus hatte ich aber eine gute Übersicht was sich in der Taverne so tat. Nach den ersten kräftigen Schlucken begann ich mich mit meinem Problem auseinander zusetzen. Zur Gens Caelia gehörte er also, am Esquilin musste er sein, sinnierte ich. Was hatte sie noch mal gesagt? Richtig, er sollte sich dort in einem größeren Anwesen eingenistet haben. Nur das dumme war, dort waren alle Anwesen größer als normal, wenigstens empfand ich das so. Dichter oder Quacksalber sollte er sein, doch gerade am Esquilin rannten die zu Hauf rum. Obwohl keimte ein Hoffnungsschimmer auf, sie vermutete nur dass der das war. Er konnte sich auch als etwas anderes dort ein geschlichen haben. Etwas was ihm das Recht gab dort ohne Arg ein und auszugehen. Ein Scriba, nein das war zu billig. Ein Hauslehrer oder Gelehrter, so wirklich überzeugte mich das auch nicht. Ein Freund oder entfernter Verwandter wäre auch noch eine Möglichkeit.
    Das Gesicht der Rex Nebulae der Nimbati tauchte vor mir auf. Da steckt etwas anderes hinter. Den linken Ellenbogen auf der Tischplatte aufgestützt, ruhte mein Kopf auf der linken Hand, während ich gedankenverloren mit dem Zeigefinger der Rechten, Kringel mit dem Bier der winzigen Bierlache zeichnete, welches die herunter gelaufenen Tropfen meines Bierkruges hinterlassen hatten.
    Unwillkürlich entglitt mir ein lautes „AH“ … er war der Geliebte des Hausherren, vielleicht konnte ich ihm so auf die Spur kommen. Wer also am Esquilin hatte einen Geliebten?
    In Gedanken war ich die einzelnen Villen und Casas durch, ich kam einfach nicht drauf. Verärgert schlug ich mit der Faust auf den Tisch und brüllte: „He Wirt noch ein Bier“. Bei diesem Bier blieb es nicht. Wie viele folgten, keine Ahnung, jetzt am Morgen danach konnte ich mich nicht daran erinnern.
    Woran ich mich aber erinnerte, war an den Plan den ich gefasst hatte und den wollte ich jetzt umsetzen.

    Also um ehrlich zu sein, so wirklich gefiel mir die da, gegenüber von mir, nicht. Irgend etwas stimmte hier nicht. Ein Weibchen was sich in aller Öffentlichkeit so wichtig nahm, dass ging ja nun man gar nicht. Jemand sollte sie sich einmal richtig vornehmen. In der Position war ich leider jetzt gerade nicht. Eher im Gegenteil, wenn sie pfiff musste ich springen, jegliche Kommentare verkneifen und Katzbuckeln. Ich hoffte dies würde sich bald ändern und in dem Verein könnte ich bald aufsteigen.
    Aus der Art wie sie mich musterte schloss ich, etwas oder sogar einiges schien ihr an mir nicht zu passen. Eins davon war bestimmt meine Körpergröße. Aus dem Mangel an Größe schloss sie wie die meisten auf geringe Kraft. Gut sollte sie es denken, er würde es ihr schon beweisen.
    Beim Hades jetzt war ich aber wirklich sprachlos, damit hatte ich jetzt wirklich noch nicht gerechnet. Verwundert, dabei hätte ich doch beruhigt sein sollen, betrachte ich die Wachstafel, las zuerst mit einem Maß an Misstrauen den Anfang, beruhigter dann weiter um dann schlussendlich ein zufriedenes Grinsen zu zeigen. Dies bedeutet also ich war, nun gut mit einer kleiner Verzögerung aufgenommen. Die Verzögerung mit dem Beweis für meine Fähigkeiten würde ich doch auf meiner linken Arschbacke aussitzen.
    Eins hätte mich jetzt brennend interessiert den Lohn für den Job. Klugerweise schluckte ich diese Frage jedoch runter, denn die Antwort wäre gewesen, dein Lohn ist, dass du dann wirklich aufgenommen bist oder ähnliches.
    Mich zusammenreißend, unwichtiges ausklammernd, konzentrierte ich mich auf die Aufgabe, welche sie mir gerade stellte. Noch während sie redete spulten sich bei mir nebenbei einige Szenarien zur Lösung der Aufgabe ab. Jedoch ein wichtiges Detail zum testen meiner Tauglichkeit fehlte, schließlich befanden wir uns in Rom und nicht in Kleinkleckersdorf. Der angegebene Name sagte mir gar nichts, er war mir völlig unbekannt. Dies bedeutet also, ich musste die Sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen suchen. Ihr jedoch, schien mir, war er bekannt und sie war dann also mit ihm in Berührung gekommen. Zumindest schloss ich darauf, denn sie spuckte ja fast Galle während sie über diesen Caius Caelius Caldus redete. Ich glaubte nicht, dass ich mir dies gerade einbildete.
    Nun denn, jetzt musste ich schon gleich die erste Frage stellen, auch wenn mir dies absolut nicht passte. Oder sollte ich zuerst meine Kontakte anspitzen und wertvolle Zeit vergeuden oder besser in den sauren Apfel beißen und sie doch gleich fragen, damit alles zügig abgewickelt wurde.
    Noch einen prüfenden Blick auf Fausta Ultrix, ein nichtssagendes Gesicht aufgesetzt um ein wenig herumzueiern, bevor ich doch möglichst schnell zum Kern kam. „Zuerst einmal danke, dass ich mich beweisen darf. Ich vermute es eilt ein wenig. Um meinen Besuch bei diesem Subjekt schnell zu erledigen, wäre es hilfreich, natürlich kann ich es auch auf die übliche Art erledigen und durch Rom rennen um möglichst unauffällig, möglichst viele Informationen zusammeln, wie gesagt schneller geht es mit einem Hinweis, über den eventuellen Aufenthaltsort, Beruf, beliebte Beschäftigungen oder Tavernen …. Du verstehst was ich meine, doch wie gesagt wenn das selbst herausfinden, zu meiner Befähigung gehört, dann erledige ich dies auch selber.“
    Jetzt war es aber erst nötig, endlich diese vorwitzige Stirnsträhne zu bändigen und nach hinten zu streichen.

    Sim-Off:

    Entschuldigung, dass es dauerte.


    Noch immer spürte ich den taxierenden Blick, nickte nur zu ihren Anfangsausführungen. Ich war mir schon mehr als sicher, dass dies gerade nur das Vorgeplänkel war. „mich nennt man schlicht Gurrox“, kam von meiner Seite auf ihre Frage nach meinem Namen.
    Auf ihre nächste Frage nickte ich abermals, wozu sollte ich auch sonst mitgekommen sein, wusste ich doch zu gut , dass mit solchen Typen nicht zu spaßen war. Jetzt aber folgte ein Kopfschütteln von meiner Seite, nein als Mitglied von irgend etwas würde ich mich nicht bezeichnen. Es war eher eine Zweckgemeinschaft, welche man ab und an nutzte. Was sollte denn die anschließende Frage? Sie hatten mich angequasselt, also suchte sie aus irgend einen Grund neue Mitglieder oder ein unbekanntes Gesicht dem man wenn es nötig war alles in die Schuhe schieben konnte. „Weil ihr Nachwuchssorgen habt oder warum wurde ich angesprochen? Oder kann es sein, ihr sucht einen Deppen derden Kopf für euch hinhält?“ Ein innerliches großes HAA über meine Antwort, ließ ein kurzes Grinsen aufkommen. „Mach dir aber keine Sorge ich bin zu allem bereit und ich behaupte einfach, auf mich ist Verlass und ich bin loyal. Selbstverständlich rechne ich damit, das ich auf die eine oder andere Art auf die Probe gestellt werde. Eins noch, man sollte nicht vom Äußeren auf Können und Werte schließen.“ letzteres musste ich noch sagen, ich wusste aus Erfahrung viele unterschätzten mich, gerade wegen meiner Statur. Ich hoffte zu dem, dass ich mit meinen Schlussfolgerungen und Antworten gezeigt hatte, dass ich brauchbar war.

    Langsam begannen sich meine Augen an den schwachen Lichtschimmer zugewöhnen und ich konnte ein wenig mehr erkennen. Eine Eisentür erkennte ich sofort. Ob sich dahinter das verborgene Land auftut, dachte ich mit einer Spur von Spott. Doch nein jetzt wurde es erst richtig geheimnisvoll, wie ich aus Nebeltigers Anweisungen schloss. Was würde wohl geschehen wenn ich jetzt plötzlich kehrt machen würde, keine Lust mehr hätte? Ob sich dann diese Türe doch öffnete und sich zeigte wer sich dahinter befand? Oder würde sich die Eingangstüre auf geheimnisvolle Weise verschließen? Fast war ich versucht es zu testen, doch dann siegte meine Neugierde und ich stieg, nach einem prüfenden Blick auf den Nebeltiger die schmale Treppe hoch. Vorsichtig tat ich es, aber war in äußerster Alarmbereitschaft, man konnte ja nie wissen.
    Oben angekommen blieb ich einen Augenblick stehen und starrte die Eisentüre an. So als ob ich hindurchschauen wollte. Was aber bestimmt nicht möglich war und so hob ich die Hand und sie führte fast eigenständig, das mir befohlene Klopfzeichen aus.
    Bewegte sich nun die Türe oder bewegte sie sich nicht? Bei dieser jämmerlichen Beleuchtung konnte ich es kaum sehen. Doch sie hatte sich bewegt. Zur Sicherheit ging meine Hand zu der Stelle wo ich den Türrahmen vermutete. Ja sie war offen, einen schmalen Spalt ertastete ich. Ich fasste in den Spalt, und zog die Türe langsam weiter auf, gerade soweit, dass ich in den Raum sehen konnte. Was fiel mir seltsamerweise zuerst auf, das orange-schwarz-gestreifte Fell auf dem Boden vor dem Schreibtisch. Zuerst wanderte mein Blick höher und ich erinnerte mich dabei an Nebeltigers Worte vom Anfang unseres Zusammentreffen. „Dort sollten wir die Schwester des "Königs" antreffen können. Sie kümmert sich für ihren Bruder um das Alltagsgeschäft.“ Wieso hatte ich das bis jetzt vergessen? Erwartungsvoll ging mein Blick höher und schon vernahm ich ein „Salve“.Aufmerksam lauschte ich auf den Klang, auf die Art wie dieses Salve ausgesprochen wurde, um irgend etwas daraus zu schließen. War es nüchtern, neutral, war es kalt, spöttisch, zufrieden oder gar gönnerhaft? Natürlich erkannte ich in meiner Anspannung nichts und antwortet fast schon automatisch, „Salve“ und aufmerksam musterte weiter die Umgebung des Schreibtisches, um eine eventuelle Gefahr zu erkennen, bis dann der Zeitpunkt kam wo ich mich nackt fühlte, von dem prüfenden Blick durchdrungen und ausgezogen. „Bin ich das, was du erhoffst und gebrauchen kannst?“ Ich konnte nicht anders es war meine Art mich aufzulehnen gegen meine momentane Lage.

    Welch eine Sinn hatte das wiederholte Fragen des Nebeltigers? Ich hatte schon bejaht nun wollte ich auch endlich los. „Selbstverständlich bin ich mir sicher. Wenn ich mich zu etwas entschlossen habe, ziehe ich es auch für gewöhnlich durch.“ Schon entzog ich mich mit einer heftigen abrupten Drehung seinen Griff. „sag mir wo ich langgehen soll, ich vermute einfach, du wirst hinter mir sein um mich im Auge zu behalten„.


    Ja und wirklich so lief es ab. Nach einigen unnötigen Schlenker und zick zack laufen durch die Subra, ich vermutete, damit wollte er mir ein eventuell vorgesehenes abhauen erschweren, drangen wir immer tiefer in die Subra ein. Nur hatte er eines vergessen, vielleicht wusste er es aber auch nicht, das hier war meine Heimat, hier kannte ich mich aus wie nirgendwo sonst.
    Schmunzelnd folgte ich weiter seinen Anweisungen, manchmal war er so dicht hinter mir, dass ich seinen Atem hören konnte.
    Plötzlich völlig unerwartet für mich, sollte ich vor einem unscheinbaren Haus halten. Das hatte ich jetzt nicht erwartet. Ich wusste nicht was ich erwartet hatte, doch das hier nicht.
    Die Türe welche ich öffnen sollte und recht verwittert aussah, lies sich gegen meine Erwartung, leicht und völlig geräuschlos öffnen.
    Nebeltiger schob mich vorwärts, bis ich gegen einen Tisch stieß. Er zündete gleich ein Öllämpchen an. Die ganze Atmosphäre welche mich nun umschloss, ließ mich einen winzigen Augenblick dann doch meinen Entschluss bereuen.
    Mit einem Schulter anheben verscheuchte ich die aufkommenden Zweifel und schaute Nebeltiger fest an, um auf alles gewappnet zu sein. Auf was wusste ich selber nicht.

    Wir hatten es geschafft, Maro und ich standen vor der Casa Octavia. Unsere Besichtigungstour hatten wir dann am Forum Trajani beendet und waren dann ziemlich zügig zum Mons Esquilinus aufgebrochen. Zwischendurch flachte unsere Unterhaltung ab, da wir beide unseren eigenen Gedanken nachhingen.
    Hier nun an der Casa angekommen meinte ich: “So da wären wir an eurem Stammsitz wenn du es so nenen möchtest. Mal schauen ob der Hausherr anwesend ist, ich bin Sila frei und klopfe für dich an. Doch bitte sei nicht gekränkt wenn ich gleich wieder verschwinde, sobald dir geöffnet wird. Du weißt mein Weg ist noch weit.“ Ohne eine Antwort abzuwarten, klopfte ich an.