Beiträge von Marcus Octavius Maro

    Maro dachte einen Moment nach und antwortete dann:


    "Gut. Dann sieh zu, das du wieder in Form kommst. Ich werde dem Tribun in deiner Sache vorschlagen, dass wir dich... prüfen, wenn du soweit bist. Kondition, Schwertkampf usw. Wir müssen sicher gegen, dass du mithalten kannst, wenn es hart auf hart kommt."

    Nun, das war eine der ungewöhnlicheren Eingaben, die Maro erhalten hatte. "Ach ja, Man hat mir von deinem Fall berichtet. Was machen wir mit dir..." Etwas unschlüssig kratzte er sich am Kopf, hatte dann aber eine Idee. Zuvor jedoch: "Ich kann dir was Antias angeht spontan leider nichts sagen, tut mir leid. Was allerdings dein Verbleib hier angeht, würde ich sagen, dass du nach wie vor im Dienst des Kaisers stehst, Gefangenschaft hin oder her. Fühlst du dich in der Lage, weiterhin Dienst in der CU zu tun?"

    Maro fasste das als einen positiven Bescheid auf. "Ich danke dir, dass du für diese Idee offen warst und ich weiß es zu schätzen. Sicher ist es so, dass es in der Politik wie im Krieg zugeht. Man braucht langfristige Verbündete."

    Und daran hatte es den Octaviern, soweit Maro wusste, schon länger gemangelt. Sollte Manius seinen Charme mal für eine ordentliche Offensive einsetzen.

    "Gibt es andererseits noch etwas was ich tun könnte?"

    Der Centurio war angenehm überrascht von der Nachfrage.

    "Nein Tribun, im Moment läuft alles bestens würde ich sagen." Er dachte noch einen Moment nach. "Es gibt aauch nicht wirklich etwas neues. Mhm, hattest du Gelegenheit, dich von meinem geschätzten Cousin Manius zu überzeugen?"

    Je länger er darüber nachgedacht hatte, desto riskanter war ihm die Idee vorgekommen, den Kontakt von Manius zum Tribun herzustellen. Manius und der Petronier waren aus höchst unterschiedlichem Holz geschnitzt - soweit Maro das erkennen konnte. Aber auch solche Leute wollten überzeugt werden.

    So wenig wie der Tribun manchmal wie ein harter Hund wirkte, so effektiv und durchsetzungsstark war seine Führung beim Zugriff.

    Maro hatte es schon in den Fingern gejuckt, als er bemerkte, dass die Bande auf dem Weg zum Tempel war. Serapio hatte offensichtlich das selbe bemerkt und nun standen die Tempelbeschmierer in der Falle.

    Umsichtig sah er zu, dass mogliche Fluchtwege blockiert waren und versuchte sich die Gesichter der Delinquenten einzuprägen, falls doch jemand anhauen sollte. Der Haufen machte äußerlich nicht den Eindruck geborener Staatsverbrecher. Vielleicht waren sie besoffen auf eine Scheißidee gekommen? Oder hatten während ihren seltsamen Riten irgendetwas geraucht und waren nun ausser Kontrolle?

    Maro beschloss vorsichtig zu bleiben. Bei Fanatikern wusste man nie.


    Und dann begann die Aktion auch schon aus dem Ruder zu laufen. Eine Geiselnahme. Das hatte gerade noch gefehlt. Die Situation war einigermaßen verwirrend und der Centurio bemühte sich die anwesenden Personen im Auge zu behalten und gleichzeitig auf den Tribun zu achten um keinen Befehl zu verpassen.

    Der Geiselnehmer war kein besonders gewiefter Bursche wahrscheinlich. Es wäre vielleicht nicht leicht, ihn einzusammeln aber auch nicht unmöglich. Er wartete gespannt auf die Befehle des Tribuns.

    Der Centurio nickte.

    "Während der Arbeit sammelt man einiges an Wissen über das Recht auf, Tribun. Jedenfalls genug, um bei normalen Fällen ordentlich zu Rande zu kommen."

    Seiner Erfahrung nach waren die Sachen von der Art die sie erwarteten selten Fälle von weltbewegender Komplexität. Man musste da nur ordentlich aufpassen. Aber Maro war da absolut selbstbewusst.

    Wie erwartet tat der ganzen Mannschaft der Ausflug sichtlich gut. Das Wetter hielt auch einigermaßen, auch wenn es zwischendurch auch mal deutlicher nieselte. Teil des consiliums zu sein, war nicht etwas, in dem Maro oft involviert war, aber es war auch nichts, was ihn schrecken könnte.


    "Selbstverständlich, Tribun. Vielen Dank. Irgendetwas außergewöhnliches?"

    Nach dieser letzten Frage des Quaestors, die ja in Wirklichkeit ein Anwurf war, begann in der octavischen Menge das Gemurre. "Was ist denn mit dem jetzt?" fragten sich einige. "Wer ist das denn?" fragten sich andere, die die tagespolitischen Ereignisse nicht ständig verfolgten. "Der neue Quaestor, vom Kaiser direkt installiert, als der andere plötzlich abgeschmiert ist", wussten andere zu antworten. "Ach so".

    Und einige, die besonders oft auf dem Forum unterwegs waren, erinnerten sich noch: "Der war auch mal in dem Amt, für das der Manius sich da grad bewirbt" "Ach was?" "Mhm, oh ja." "Na, wenn der damals bessere Arbeit gemacht hätte, wäre vielleicht neulich an meinem Karren nicht die Achse in diesem Schlagloch zerbrochen, tief war das wie der Ozean." "Ach Gaius, dein Karren ist hinüber, weil er alt und ranzig war und du pleite." "Trotzdem."

    Der Centurio stand etwas abseits die Arme verschränkt und beobachtete die Menge genau.

    Als der Tribun auftauchte, nahm der Centurio Haltung an, grüßte und meldete:


    "Salve Tribun, zwei Contubernia wie befohlen zur Gerichtsreise angetreten."


    Er erwartete auf dem Ausflug keine wilden Sachen. Es würde gut tun, Mal ein bisschen frische Luft zu schnappen.

    Liebe Freunde der gepflegten Wirtschaftskrise, im Moment wurstelt sich der gute Rusticus ja durch Möglichkeiten, wie man die WiSim wieder herstellen könnte und ich freue mich schon darauf, wenn man seine sauer verdienten Sesterzen wieder für Sachen auf dem virtuellen Markt abgeben kann. Vielleicht machen ja auch die bunten Balken unter den Portraits ein comeback. Während nun Rusticus im Schweiße seines Angesichts für uns an der Coding-Maschine ackert, können wir ja mal ein bisschen überlegen, wie man die Wirtschaft möglicherweise noch ein bisschen... cooler gestalten könnte. Helmut Schmidt hat zwar gesagt, man solle zum Arzt gehen, wenn man Visionen hat, aber das soll uns hier nicht davon abhalten, hier ein Wunschkonzert abzuhalten, dessen Luftschlösser vielleicht eines schönen Tages wenigstens teilweise das Licht der Welt erblicken könnten.


    a) Die alte WiSim

    Die alte WiSim hat sehr auf dem individuellen Level stattgefunden. Chars konnten in Betrieben Ressourcen herstellen und verarbeiten. Andere Chars oder der Staat konnten diese Produkte dann zwecks Konsum kaufen. Das Ganze hat auch ganz manierlich funktioniert, auch wenn der Apparat wegen der geringen Anzahl der Teilnehmer mit Unwuchten zu kämpfen hatte und eine reale Ökonomie nicht abbilden konnte. Aufs Ganze betrachtet war die WiSim hauptsächlich Selbstzweck. Etwas zu tun, wenn im Forum grad net so viel lief. Leute die, wie ich von den Sünden der Gier und des Geizes geplagt werden, fanden es auch schon motivierend, bessere Ingamejobs zu suchen, einfach um das Konto steigen zu sehen.8) Tatsächlich sind die verschiedenen Vergütungsstufen der verschiedenen Jobs eigentlich ganz gut gelungen meiner Meinung nach.


    b) Was fehlte?

    aa) Die Makroebene

    Wie erwähnt lief die Wirtschaft auf einem sehr individuellen Level ab. Aber was ist mit den großen Fragen? Was ist, wenn der Kaiser "no new taxes" versprochen hat, aber dann bei der Bezahlung der Legionen in die Bredullie gerät? Wir soll man in Rom den Pöbel versorgen, wenn in Ägypten leider mal Missernte war? Oder wenn im Senat plötzlich eine fiskalkonservative Clique die Mehrheit und die wichtigen Ämter ergattert und eine Reduktion der Sozialleistungen fordert, weil alles andere ja "spätrömische Dekadenz" sei? ;)

    Oder was ist, wenn marodierende Horden die zypriotischen Kupferminen besetzt haben oder mal wieder der schönen Tradition wegen ein paar Piraten im östlichen Mittelmeer orientalische Luxusgüter eintüten und dadurch die städtische Oberschicht verstimmt ist?

    Alles interessante Fragen, die man mit einem makroökonomsichen Element in einer Wirtschaftssimulation darstellen helfen könnte.


    bb) Verbesserungen auf der individuellen Ebene

    Auf der vorhandene individuellen Ebene blieb die WiSim insbesondere visuell relativ überschaubar. Ein Datenpunkt wurde gekauft und konsumiert und die Balken unter dem Portrait gingen nach oben. Soweit so nett. Aber ich bin nicht der erste, der sich wünscht, man könnte die Casa seiner Gens bis an die Grenze des guten Geschmacks und darüber hinaus mit Zeug einrichten und dies auch visuell darstellen, damit jeder sehen kann, wie rich und grandios man ist. Oder persönlich Items für das Charakterblatt. Ich hätte nichts dagegen, wenn man meinen neuen Bling-Gladius auch visuell von möglichst weit her im Charblatt erkennen könnte.


    Das nur mal als Brainstorming. Was ist eure Meinung?


    Das Zitat aus dem Betreff des Themas ist übrigens von James Carville

    Maros nickte.


    "Sicher. Ich meinte auch nicht, dass du sofort zum Senator gehen solltest und carte blanche seine Unterstützung für die Sache zu fordern. Das wäre denke ich naiv. Und deswegen sagte ich auch unter gewissen Umständen. Also, vielleicht lässt du dich ja von Manius Octavius persönlich überzeugen, wenn du ihn zuvor eingehender befragen kannst? Eine spontane Idee von mir."


    Der Centurio hatte in der Tat keine Ahnung von der Politik als solcher. Er war überrascht gewesen, als Manius nun doch seine Kandidatur erklärt hatte. Und Menecrates war einer der wenigen Senatoren, die Maro kannte. Deswegen hatte er auch als erstes an eben jenen Menecrates gedacht, als er darüber nachdachte, wie er Manius unterstützen konnte. Man konnte in keinen Krieg ziehen, wenn man keine mächtigen Verbündeten hatte.

    Das bedeutete allerdings nicht, dass Maro nicht in der Lage war, strategisch zu denken. Manius würde wie gesagt Verbündete brauchen. Und Petronius Crispus auch. Deswegen hatte Maro auf eine.. konstruktivere Reaktion des Tribuns spekuliert, den der Centurio immer als ehrgeizig und gewieft erlebt hatte.

    Aber vielleicht war er einfach zu spontan gewesen.

    Der Teil der octavischen Anhängerschaft, der den Kandidaten nicht auf dem Weg zur Rostra begleitet hatte, hatte sich großzügig in der Zuhörermenge verteilt, um an den richtigen Stellen ordentlich die Stimmung zu treiben.


    "Jawoll, endlich sagts mal einer"


    "Gute Idee, Octavius!"


    "Octavius für Vigintivir!"


    "Zeigs ihnen, Manius!"


    "!Gracchus! Gracchus! Gracchus!" (Man fragte sich unter den octavischen Anhängern hinterher, ob dieser letzte Sprechgesang wirklich so eine gute Idee gewesen war, aber die Mannschaft beschloss einmütig, dass es kaum einen besseren Namen zum Grölen auf dem Forum gab und alles andere deswegen gar nicht so wichig war)

    "Jawohl." war die Antwort des Centurio. Maro hielt inne, als ihm etwas einfiel. "Ah, Tribun, wir hatten es doch neulich von meinem lieben Verwandten Octavius Victor, du erinnerst dich? Sein Sohn Octavius Gracchus kandidiert für das Vigintivirat. Glaubst du, es bestünde unter gewissen Umständen die Möglichkeit, dass dein Patron, der geschätzte Claudius Menecrates ihm seine Unterstützung bekunden würde?"

    Es gab in Rom wenige Stimmen, die gewichtiger waren, als der gewesene Konsul und ehemalige Praefectus Urbi. Eine Unterstützung durch Menecrates, wäre auch beim Militär einiges Wert, dachte Maro sich. Und wenn der Tribun den Octaviern diesen Gefallen organisieren konnte, würde der Kandidat dies sicher nicht vergessen, aber das verstand sich von selbst.

    Die Wahlkampfmaschine der Octavier war mit militärischer Präzision organisiert worden und so schwärmte ihre Mannschaft auch nach der Rede des Kanidaten auch prompt aus, um die Botschaft an den Wänden der Stadt zu verbreiten.


    Manius Octavius Gracchus zum Vigintivir wählen!


    Müll auf der Gasse? Octavius Gracchus regelt das!

    Löcher in der Straße? Octavius Gracchus regelt das!


    Rom unterstützt den Octavischen Infrastrukturplan!


    Damit der Sesterz rollt, muss der Händlerkarren rollen. Damit der Karren rollt, muss Octavius Gracchus ins Vigintivirat rollen gewählt werden!


    Mich interessiert vielmehr, wie historisch man schreiben "darf" ohne dass es an der modernen Wahrnehmung scheitert. Beispielsweise wies Scato ingame mal einen prahlerischen Lupanargänger auf die Säuglingsleichen in den Latrinen der Lupanare hin, die es tatsächlich in großen Mengen gegeben hat. Da brach der Mitspieler das Gespräch an der Stelle angewidert ab, anstatt seine Figur mit dieser Schattenseite ihres Treibens zu konfrontieren. Fand ich schade, hätte eine interessante Diskussion werden können. War aber vermutlich zu heftig.

    Offensichtlich.^^

    "Übertreibs halt nicht", sag ich mir immer, wenn ich mal wieder in Versuchung was allzu grafisches zu schreibseln komme und damit bin ich eig. immer ganz ordentlich gefahren, ohne allzu viel darüber nachzudenken.^^


    Jedenfalls ist bei dir aber auch kein wilder Mob von Moralaposteln aufgetaucht und hat deine sofortige Verbannung ins Fegefeuer gefordert, oder?


    Mir will insgesamt scheinen, dass das mit den "Gutmenschen" und "SJW" bei näherer Betrachtung auch eher in die Kategorie des Nicht-Problems fällt. Auch weil Vindex Bedenken hatte, dass das IR "gecancelt" wird. Das IR gibts jetzt seit fast 20 Jahren und ist noch nie der Cancelung anheim gefallen und es würde mich doch sehr arg wundern, wenn es das jemals würde, wenn wir beim Posten empathisch, achtsam und umsichtig bleiben, so wie es jetzt eh schon angeraten ist. :)

    Naja, das ist dann aber ein bisschen sehr vage um sich die lurco'sche Verfluchtung zuzuziehen. Wir beschweren uns jeder Tag über tausen Sachen, an denen wir praktisch nichts ändern. Selbst wenn ich nicht im Atlantik Plastikmüll fischen gehe, kann ich mich doch lautstark über Plastikmüll im Atlantik beklagen. Sollte ich sogar in einer repräsentativen Demokratie. Damit die Entscheidungsträger entsprechend entscheiden.

    Regt euch doch deswegen vielleicht lieber über das Problem an sich auf, als über die Leute, sie sich darüber beschweren, selbst wenn euch die Art und Weise e bissl auf die Nerven fällt. (Und was die Nerven angeht, wie gesagt: Entspannung^^). Das ist im Zweifel zielführender.:cool::smile: Denn wir sind uns ja einig, dass - weil wirs grad davon hatten z.B. - der Zustand der Umwelt und Diskriminierung grundsätzlich ein großes Problem sind...