Ocella wählte das Waid in Tunke. Danach verdrehte er innerlich die Augen als Sabo seine Bestellung machte. Sein selbstherrliches Gelaber über Toleranz und Akzeptanz traf es auf den Punkt. Es war ihm entweder egal was andere dachten und reagierte je nach Gemütslage oder er nutzte die Situation zu seinem Vorteil.
Als er nach seiner Vorstellung vom Dienst unter den Adlern angesprochen wurde durchströmte ihn eine plötzliche Energie. Die Müdigkeit wurde wie weggeweht. Mit klaren Augen sah er seinen Bruder an. Meine Ideale bringen mich in Gefahr sagst du? Ich war täglich größeren Gefahren ausgesetzt als ich mit dir unterwegs war. Ich sehe meinen Dienst als Buße für all die Sünden der Vergangenheit. Er schien zu wachsen. Ich leiste Abbitte auch für dich Sabo, denn du bist mein Bruder und auf dem falschen Weg. Für dich gilt nur das Überleben und der persönliche Vorteil. Selbstlosigkeit ist nicht dein Ding. Der Dienst unter den Adlern hat mir die Möglichkeit geboten aus dem schwarzen, feurigen Strudel deiner Welt zu entkommen und dafür bin ich dankbar. Ich bin sicher wäre ich damals nicht gegangen, so hätte mich das gleiche Schicksal ereilt wie Armádos, Hungi, Jossip und wie sie alle hießen, sie sind deinen Idealen zum Opfer gefallen wie die Kinder von Chronos. Er lächelte fast. Guter Vergleich. Doch es sind nicht meine Ideale. Wenn ich dereinst im Elysium meinen Ahnen gegenüberstehe, so will ich mit Fug und Recht behaupten können ich habe ein würdevolles und ehrenvolles Leben zur Ehre der Familie gelebt. Er wischte mit der Hand als würde er eine Fliege verscheuchen.
Mag sein, daß dir das alles nichts bedeutet und du nur im Hier und Jetzt lebst, ...er tippte sich an die Brust. ...mir bedeutet es etwas Sabo, ich will, daß man meiner wohl gedenkt. Und wenn ich dereinst sterbe, dann mit der Gewissheit meinen Weg gegangen zu sein. Ich will bei den Adlern dienen und in den Jahren bisher ist es mir gelungen dies ordendlich, sauber und vor allem tadellos gelungen.
Nicht zuletzt weil er an Varros Seite war. Er war sein Leuchten in der Nacht, sein Halt und sein Schild. Für ihn würde er ohne zu zögern sein Leben aufs Spiel setzen, für Sabo,...?
Nach reiflicher Überlegung,...vielleicht.