"Sofort Praefectus Claudius", Frugi kramte in seinem Beutel und holte die Karte hervor. Suchend schaute er sich um und sah einen schweren Balken, der auf einem Schutthaufen lag. Ihn wunderte nur, dass so ein sauberer Balken da lag und nicht in einer Nacht und Nebelaktion abgeholt worden war. Da wurde bestimmt jemand beim Transport gestört, dachte er. Sorgsam faltete er die Karte auseinander und breitete sie auf dem Balken aus. Danach klaubte er ein paar kleine Steine vom Boden und legte diese auf die Ecken der Karte. Er trat etwas zurück damit alle auf die Karte schauen konnten.
Beiträge von Titus Octavius Frugi
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Frugi musste genauso schmunzeln wie der Praefectus und war gespannt ob Lurco es ebenso mitbekommen hatte in seinem Eifer. Er hatte es genau gehört *Cornicularius Purgitius.* Der Octavier freute sich für ihn. Wenn das kein Grund zur Freude und zum feiern war.
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Frugi staunte nicht schlecht über das Grundstück was Lurco und die seinen auf dem Patrouillengang entdeckt hatten. So ein großes Grundstück hätte er nicht erwartet. Zu diesem Fund konnte man ihm nur gratulieren. Gespannt schaute er zu dem Praefectus Urbi. Seine Reaktionen ab zu lesen war ihm bisher noch nie wirklich gelungen.
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Ein Lächeln umspielte die Lippen des Octaviers, als er den Tatendrang seines Praefecten sah. Natürlich ging er voller Neugierde mit. Um nichts auf der Welt hätte er das Ergebnis von diesem Gang versäumen wollen. Bisher hatte er immer bewundert mit welcher Leidenschaft der Praefectus seine Aufgaben und Ziele verfolgte. Das hier übertraf aber alles.
Dem am nächsten kam von den er noch kannte Lurco, der manchmal, bedingt wohl durch sein Alter etwas hastig und übereilt redete und wohl auch handelte.
Er selber war da eher zurückhaltend und musste schon stärker motiviert werden. Das hatte bisher, außer dem Claudier, der Praefectus Castrorum der Legio II Germanica M. Iulius Licinus, geschafft.
Er grinste Lurco an und es ging unter dessen Führung los.
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Ja Frugi hatte zugehört, denn dieses Thema interessierte ihn selber zu sehr als das er seine Ohren verschlossen hätte.
Hastig wühlte er auf seinem Schreibtisch. "Wenn ich den Termin verschieben würde," murmelte er: "Ja hora quarta, das müsste gehen." Eilig trat er in das Officium des Praefecten. "Morgen zur 10. Stunde Praefectus Claudius würde gut passen. Der Zeitplan wäre dann auch nicht so eng."
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Frugi öffnete die Türe und meldete. "Praefectus Claudius, Optio Purgitius ist von seiner Patrouille zurück und möchte Meldung machen." Mit einem Handzeichen forderte er Lurco auf ein zu treten, denn er wusste der Terminplan des Praefecten war eng und er wollte das keine Verzögerung eintrat. Er selber war auch gespannt was es zu berichten gab.
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Frugi der gerade in Türnähe stand öffnete selber die Türe und grüßte seinen Kameraden."Ah Lurco, zurück von deiner Patrouille, gibt es etwas erwähnenswertes zu berichten? Du möchtest bestimmt gleich zum Praefectus Urbi?" Damit ging er zur nächsten Türe und klopfte an.
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"Bestimmt hast du schon einen Plan im Hinterkopf", meinte Frugi als er er eintrat und Lurco sah. "Doch bevor du ihn mir erklärst und mich instruierst hör mir bitte um deinetwillen zu. Bitte nenne den Praefecten nie mehr mit seinem Cognomen, also nicht Praefectus Menecrates sondern Praefectus Claudius. So nun aber zu deinem Plan zu der Lustratio". Der Octavier musste nicht erwähnen wie schwer ihm das gerade gefallen war, Lurco wusste es ohne das sie ein weiteres Wort darüber erwähnten.
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Beschäftigt mit Auflistungen bekam der Octavier zunächst nicht das seltsame Gebaren des Praefecten mit und antwortete etwas abwesend: „ Mhm ja sicher“, fuhr dann aber erschrocken hoch von seiner Arbeit. „Ja das kenne ich sehr gut Praefectus. Nun ich habe da verschiedene Methoden. Wenn es nicht eilt schlafe ich gerne eine Nacht darüber.
Eilt es sehr, sage ich zu mir selber, nun los Frugi mach schon, Augen zu und durch oder aber ich überlege mir, welche Vor- oder Nachteile durch meine Handlung bzw. durch keine solche entstehen könnten.“Verunsichert schaute Frugi zu seinem Vorgesetzten. Hatte er ihn überhaupt richtig verstanden und er sich jetzt klar
ausgedrückt? War es das, was dieser von ihm hören wollte? -
Unruhig glitten Frugis Augen hin und her. Mal schaute er auf Vulpis, mal auf seine Kameraden und dann wieder auf das Wagenrennen. Sofort einfach losstürmen wäre es gewesen, doch den Zuschauern konnte man dies nicht zumuten, das hätte wieder einen Aufschrei gegen die CU gegeben. Ihm war als würde die letzte Rund des Rennens so lange wie noch nie dauern.
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Die neue Aufgabe gefiel dem Cornicularius Octavius, er war mit eingeteilt die lustratio des Tempel der göttlichen Flavier zu sichern. Lurco hatte im Vorfeld alles geplant, die Strecke ausgekundschaftet und den Urbanern, die den Zug begleiteten sollten die entsprechenden Aufgaben zugeteilt.
Frugi war verantwortlich über eine Seite der Wegstrecke. Ihre größte Sorge war das Christen die Prozession stören würden. Seine Augen glitten immer wieder prüfend über die Menschen an der Wegstrecke, man konnte nie wissen, die Christen schienen ja mit allen Wassern gewaschen zu sein. Gleichzeitig überprüfte er aber auch die Milites an der Strecke, mit der Sorge das deren Aufmerksamkeit nicht nachließ. Noch war alles in Ordnung doch der Weg war noch lang und das Ende nicht in Sicht.
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Frugi wusste das nach Besprechung mit dem PU Lurco hier auf ihn warten würde, auch wenn sie es nicht verabredet hatten, schließlich gab es noch einiges zu besprechen.
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Mit dem Schreiben des Tribuns kam der Octavier zurück schaute zu einem weiteren Tisch in seinem Zimmer und richtig da saß er. Seit neuestem arbeitete er einen Miles als seine Vertretung ein.
"Miles Canutius, dieses Schrift stück muss auf dem schnellsten Weg zurück zum Tribun Petronius. Bitte richte dort aus das der Praefectus Claudius erwartet, dass dieses Schriftstück, so wie es ist, schnellst möglich weiterbefördert wird." Frugi schaute dem Miles hinterher, er hatte Iullus Canutius Pinus ausgewählt, weil er Erfahrung im Verwaltungsbereich hatte. nun musste man abwarten ob er der Aufgabe gewachsen war.
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Da die Verbindungstüre zum Officium des Praefectus offen stand betrat der Octavier dieses mit der Schriftrolle.
"Praefectus soeben kam ein Bote mit diesem Schreiben des Tribun Pretonius mit dem Hinweis:"Der Praefectus wollte das Amtshilfeersuchen an die Legio XV Apollinaris zum Gegenlesen. Ich soll ausrichten lassen, dass es mit einem versiegelten Schreiben samt Begleitschreiben über die Geheimhaltung versendet wird."
Ad
Praefectus Castrorum
Lucius Iulius Antoninus
Castra Legionis XV Apollinaris
Satala, Provincia Cappadocia
OCCULTISSIMUM - NUR PERSÖNLICH DURCH DEN PRAEFECTUS CASTRORUM ZU ÖFFNEN - OCCULTISSIMUM
Tribunus Petronius Crispus Praefecti L Iulio Antonino s.p.d.
Zunächst gratuliere ich dir zu deinem neuen Posten bei der Legion.
Ich schreibe dir wegen eines Ersuchens um Amtshilfe: Im Rahmen der Ermittlungen zu einem Brandanschlag auf eine Statio der Cohortes Urbanae hier in Rom ergab sich ein dringender Tatverdacht gegen den Optio Appius Furius Cerretanus. Dieser wurde vor diesen Erkenntnissen zu deiner Einheit versetzt. Für weitere Ermittlungen ist es daher dringend erforderlich, ihn hierher zu überstellen, damit er zur Gewinnung weiterer Erkenntnisse verhört werden kann.
Ich bitte dich daher, den verdächtigen Optio so schnell wie möglich nach Rom zu entsenden, evtl. unter einem administrativen Vorwand und in Begleitung zur Verhinderung einer Flucht. Die aktuellen Ermittlungsergebnisse sind bisher unter Verschluss, sodass Optio Furius nicht vorgewarnt sein dürfte. Im Zweifelsfall können wir ihn auch nach Betreten der 100-Meilen-Zone festsetzen und nach Rom mitnehmen.
Ich bedaure, dass ihr den kürzlich erst gewonnenen Unteroffizier nun bereits wieder verliert. Da du selbst in unserer Einheit gedient hast, bin ich aber sicher, dass du Verständnis dafür aufbringst, dass dieser erschreckende Angriff auf unsere Kameraden vollständig aufgearbeitet und gerade der vermutete Verrat durch einen der Ihren ohne Pardon gesühnt werden muss.
gez.
LUCIUS PETRONIUS CRISPUS
Nachdem er die Mitteilung wörtlich übermittelt hatte legte er das Schreiben vor dem Paefectus auf den Tisch, wartete noch einen Augenblick, ob er noch eine Anweisung erhalten würde.
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Der Cornicularius hatte das Schreiben gelesen und die Papyrusrolle zurückgegeben. Nicht schlecht dachte er dabei, endlich mal wieder Außendienst, lang, lang ist es her, dabei zeigte sich ein leichtes Schmunzeln in seinem Gesicht.
Dann sträubten sich ihm fast die Nackenhaare. Hatte er gerade richtig gehört? Was sagte der der Lurco da? Er wusste doch wie viel Wert der PU auf eine korrekte Anrede legte.
Nur mit Mühe verfolgte er das weitere Gespräch, seine Hauptsorge war verschoben. Wie konnte er es Lurco vermitteln? Ehe dieser den Raum verließ zuckte Frugi innerlich zusammen. Ja und zurecht, der Hinweis folgte dann auch gleich, wenn auch fast im Plauderton, lag die Aufforderung darin korrigierend ein zu greifen.
"Wird erledigt Praefectus Claudius und danke für meine Einteilung zum Sondereinsatz."
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Der Octavier stand noch immer da und starrte vor sich hin. Jeder der ihn sah musste glauben er wäre im Gebet versunken. Seine Gedanken bearbeiteten aber noch immer das eben Erlebte. Er konnte es einfach nicht fassen, war sich immer noch unsicher, war es wirklich wahr oder nur Einbildung?
Hatte das eine Huhn wirklich den Praefectus Urbi und den Aedilis Curulis angeschaut? Das Auspizien wirklich so ausgehen konnten, hätte er trotz seines Glaubens nicht für möglich gehalten.
Alles was noch weiter geschehen war, hatte er nicht mehr mitbekommen, das Gesehene war für ihn einfach unfassbar.
Jetzt schreckte er fast hoch, weil er noch so gerade gesehen, dass die Beiden den Platz der Auspizien verließen. Dann kann ich wohl auch gehen, dachte er.
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„Schau dir das an, das ist ja eine riesige Lücke hier“, meinte Theopompus, als sie vor der neuen Brandstelle standen. Persaeus nickte zur Bestätigung. „So wie ich das sehe, ist die Insula wo der Brand ausgebrochen
ist völlig zerstört worden. Der Brand ist dann wohl übergesprungen auf die angrenzende Insula, dort wurde mit Wasser gelöscht und somit wurde auch viel zerstört. Das Obergeschoss dort war wohl aus Holz und ist auch abgebrannt. Weil das Feuer nicht anders einzudämmen war, wurde die nächste Insula mit Steingeschossen niedergerissen, um eine Feuerschneise zu errichten.“
Für der in Persaeus typischen Art, vergas er die Umgebung, den Optio und fing gleich über Art und Ursache zu dozieren. Nach den vielen Brandstätten die sie schon in ihren Dienstjahren gesehen hatten, kannten sie sich schon
einigermaßen aus.„Das ist ja echt ein riesiger Bauplatz, mit viel Schutt allerdings. Da gibt es noch einiges an Aufräumungsarbeit zu leisten", kam als Schlussbemerkung von Theopompus.
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Anderer Tag
Die tägliche Post landete stets auf seinem Schreibtisch und zog oft genug Folgeaufträge nach sich. So auch heute. Menecrates fand, dass sein Cornicularius auch einmal wieder Straßenluft schnuppern sollte, um den Bezug zum Pflaster nicht zu verlieren. Nichts brachte größere und buntere Blumen hervor als reine Schreibtischtäter.Er trat aus seinem Officium und sprach Frugi an. Sie waren unter sich, also vereinfachte Menecrates die Anrede. Sie kannten sich lange genug. "Octavius, ich teile dich ANTE DIEM VI ID AUG DCCCLXXI A.U.C. (8.8.2021/118 n.Chr.) zum Außendienst ein. Du unterstehst dort - trotz höherem Dienstgrad - Optio Purgitius. Ich möchte, dass du in Zukunft regelmäßig, wenn auch in moderaten Abständen, Außendienst verrichtest. Zukünftig auch einmal selbst kommandoführend. An der Besprechung mit Optio Purgitius nimmst du daher teil. Sobald er eintrifft, meldest du es mir."
Er wartete einen Moment, falls unerwartet Fragen auftauchten.
Mit großen Augen schaute Frugi seinen Vorgesetzten an, dabei vergas er fast die Befehlsbestätigung, besann sich aber noch rechtzeitig. Sein, "jawohl Praefectus Claudius", hatte er kaum ausgesprochen als es auch schon klopfte..
Eilfertig ging er selber zur Türe und öffnete sie. "Ah Optio Purgitius, du wirst schon erwartet, komm gleich mit", damit folgte er dem Praefectus.
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Die letzte Frage seines Cornicularius besaß Berechtigung, allerdings sträubte sich Menecrates, die gerade geschlossene Tür wieder aufzumachen. Es gehörte Vertrauen dazu. "Hm." Das Wort beinhaltete Zustimmung und Skepsis zugleich.
"Das schon", begann er zögerlich. "Vertrauen will aber zukünftig erarbeitet sein. Ich möchte es nicht mehr wahllos feilbieten. Es ist auch viel einfacher, als Miles Vertrauen zu schenken als in der Position eines Praefectus Urbi. Es hängt so viel davon ab, dass ich keine Fehleinschätzung treffe." Er wunderte sich Momente lang, wieso sie bei dieser Thematik verharrten, wo er doch den Durchbruch in der Vorgehensweise bei den Stationes geschafft hatte.
"Jedenfalls wissen wir jetzt, was zu tun ist und auf welche Aussagen wir uns berufen können. Konntest du dir alles so schnell merken?" Er wartete auf Zustimmung oder Verneinung, dann sprach er weiter. "Halte alles fest und verwahre es gut. Ich habe den Eindruck, dass wir das noch brauchen."
Er wollte bereits gehen, da verhielt er den Schritt und drehte sich noch einmal um. "Hast du dich gut eingearbeitet und kannst behaupten, dass dir der Posten Freude macht?"
Sim-Off: Sorry erst aufgeschoben, dann vergessen
Vertrauen will erarbeitet sein, das war die Einstellung des Octaviers. Er konnte sich aber nicht vorstellen, dass der Claudier damit so wahllos umging. Aber so gut kannte er ihn auch nicht. „Ja konnte ich Praefectus.“ Für die Beantwortung der letzten Frage braucht Frugi aber einen Augenblick der Besinnung. „Nachdem ich mich so einigermaßen eingearbeitet habe und und mehr Einblick in die Materie bekommen habe, ist mein Interesse geweckt worden und es kommt langsam Freude auf“. Die Antwort kam verhalten, aber er war niemand der den
Tag vor dem Abend lobte. -
Die Statio war wirklich eine Ruine hatte Persaeus festgestellt. „Verstehst du warum der Frugi den Lurco dahingeschickt hat, wenn ihm das doch bekannt war? Dem ist sein neuer Rang doch hoffentlich zu Kopf gestiegen?“ Genauso leise raunte Theopompus zurück: „Ne der bestimmt nicht“. Schnuppernd schaute er umher.
„Riechst du das auch? Ach ich sehe schon da vorne hat es gebrannt.“ „Ja ich sehe eine ganze Insula ist verschwunden“: Die beiden blieben stehen und schauten sich die traurigen Überreste an. „Wie viele Menschen mögen betroffen sein? Hoffentlich gab es keine Tote.“ „Ob man wieder einfach nur kümmerliche Häuser hier hinbaut oder ob Rom etwas vernünftiges baut?“