Bericht II des Praesidio XXII
Es grüßt der wachleitende Centurio Statorum A. Tiberius Verus,
folgende Meldung ist zu machen:
Der Dienst verlief bis auf einige Ausnahmen in den üblichen Parametern. Kontrollen wurden durchgeführt und Zölle erhoben. Die Männer sind bei guter Gesundheit und die Versorgung, bis auf die beigelegten Anforderungen, ist gut. Wichtige Vorfälle werden nun aufgeführt.
Am 12ten Tag des Monats Mai ereigneten sich mehrere Grenzverstöße, als mehrere Einzelpersonen in germanischer Tracht zur Grenze stürmten und versuchten über den Abschnitt unweit unserer Befestigung zu klettern. Meinen Männern gelang es, diese zurück zu werfen. Es gab keine Toten und auch keine Festsetzungen entsprechender Grenzstörer.
Am 17tenTag des selben Monats trat eine germanische Seherin an mich heran und ich erlaubte ihr die Einreise. Eine Ausreise über diesen Abschnitt ist bisher nicht erfolgt. Diese Seherin scheint hohes Ansehen zu genießen, obwohl sich ihr besonderes Interesse an meiner Person nicht erklärt.
Am 4ten Tag des Juni wurde das Praesidio überfallen. Mehrere Räuber drangen durch eine arge List durch das südlich gelegende Tor in die Befestigung ein, überwältigten einige Soldaten und stahlen aus der Truhe mit den Geldern eine kleine Menge an Geld. Nach unserer jetzigen Erhebung konnte durch ein schnelles Eingreifen unserer Bewaffneten der Schaden begrenzt werden. Der Fehlbetrag wird in einer anderen Erhebungstabula näher erläutert. Wir haben keine Toten oder Verletzten zu beklagen. Nach eigenen Ermittlungen war der Räuber ein bekannter Straftäter aus der Region, dessen Name den meisten jedoch unbekannt war. Eine Aufklärung durch ein entsandtes Conternubium in eine nahe Ortschaft brachte keine weiteren Erkenntnisse. Wir konnte nur in Erfahrung bringen, dass die Bande sicherlich eine erhebliche Menge Geld bei sich tragen muss, da sie deutlich damit prahlten.
Am 21ten Tag des selben Monats griffen uns einige Barbaren an, deren Stammeszugehörigkeit nicht geklärt werden konnte. Ihre Trachten waren uns unbekannt. Der Angriff konnte mit einfacher Gewalt abgewehrt werden. Auch hier keine Toten, jedoch zwei leicht Verletzte.
Am 2ten Tag des Monats Juli ereigneten sich erneut ein einfacher Grenzverstoß. Erneut versuchte eine bekannte Gruppe aus Schmugglern illegal Felle und Waffen auszuführen. Bevor wir die Kontrolle abschließen konnten, suchten sie die Flucht und eine Nachstellung durch eigene Kräfte blieb erfolglos in den Wäldern. Der Wagen mit den Gütern ist nun unter Beschlagnahme.
Am 18ten Tag des Monats Juli erlebten wir einen heftigen Sturm, der einige Gebäude leicht beschädigte. Reparaturanforderungen werden gesondert gestellt. Meine Männer haben bereits mit eigenem Material die ersten Bauarbeiten begonnen.
Am 7ten Tag des Monats August ereignete sich ein merkwürdiges Fest an unserer Grenze. Eine Namensfeier oder ein besonderer Dienst an deren Göttern. Ich ließ die Barbaren gewähren.
Am 10ten Tag des selben Monats stellten wir erneut Schmuggelaktivitäten fest. Zwei germanische Frauen warfen Beutel über die Grenzbefestigungen in das Barbaricum. Ich entsandte ein Conternubium und wir konnten die beiden Frauen festnehmen. Eine Durchschung ergab, dass sie wohl verbotene Gegenstände an Verwandte ins Barbarcium geben wollten, darunter auch Eisenstücke und auch kleinere Dolche aus italischer Fertigung. Nach Zahlung einer erheblichen Strafsumme entließ ich die Gefangenen aber ließ das Dorf vermerken, indem sie wohnen. Es liegt unweit unserer Befestigung. Ich sehe von einer Strafverfolgung mangels Personal ab.
Sonstige Anforderungen, Bitten und der Finanzbericht erfolgen auf weiteren Tabulae.
A. Tiberius Verus
Centurio