Beiträge von Titus Octavius Frugi

    Titus Octavius Frugi, Miles der Cohortes Urbanae stand in mitten der Mercatus Urbis und schaute sich vergnügungssüchtig um. Er wollte unbedingt feiern, egal was es kostete, denn er fand er hätte es sich verdient. Für ihn hatte sich ein Traum erfüllt. Den ersten Schritt hatzte er geschafft, er stand im Dienste des Kaisers.


    Mit einem Blick, der sagte, was kostet die Welt, betrat er die Taverna Apicia. Frugi schaute sich um und sah einen freien Tisch, gleich bestellte er sich einen Krug Wein. Wein der nur wenig mit Wasser verdünnt war.
    Bisher hatte er sich nicht viel aus großem feiern gemacht, noch nie Wein in größeren Mengen getrunken. Heute wollte er sich auch einmal einen Rausch antrinken. Viele seine Kameraden, schwärmten geradezu davon. Das wollte er heute auch erleben.
    Nach dem ersten großen Schluck schaute er sich um, schüttelte den Kopf. „Schade, keiner da den ich kenne, Frugi alter Junge, dann musst du mit mir vorlieb nehmen. Auf dein Wohl!“

    Tief in Gedanken versunken, das Für und Wider seiner anstehenden Entscheidung abwägend, richtete der Octavianer noch einmal seinen Blick auf das Antlitz von Mars, zog seufzend eine Taube hervor und legte sie auf den Opferplatz.


    „[SIZE=7]Einmal, dessen bin ich mir sicher, wird mein Ofer größer sein,[/SIZE]“ flüsterte er. Mars wusste schließlich, er war ein Miles.

    Die gute Laune von Frugi hatte sich nicht verschlechtert nachdem er die Castra verlassen hatte um sich ins Vergnügen zu stürzen. Nun war er aber hier um die Hilfe von Mars zu erbitten. Laut sprach er Gedanken und Bitte aus.


    Mars, Gott des Krieges, der Stärke,
    ich möchte dir danken für die Kraft,
    mit der du mich stärktest meine Ausbildung zu beenden.
    Hilf mir immer mit deinem Segen,
    mich für unser großes Reich und den Kaiser einzusetzen.
    Schenke mir immer Tapferkeit und Mut.[


    Jetzt bitte ich dich, mir bei meiner Entscheidung,
    für den weiteren Weg zum Ruhme Roms, zur Seite zu stehen..


    Noch eine ganze Weile stand er vor dem Bild des Kriegsgottes.

    Zitat

    Original von Aulus Iunius Avianus
    Der Tiro hatte verstanden. Oder tat wenigstens so. Das war schon mal ein Anfang, jedenfalls waren sie dadurch weiter als noch vor ein paar Minuten. Avianus hatte Hoffnungen, dass Frugi ihm von jetzt an Gehör schenken würde. Aber das würde sich erst noch zeigen.
    Was der Kamerad seinem Tiro zuflüsterte, verstand der Centurio zu dessen Glück nicht zur Gänze – ansonsten hätte er dem dreisten Kerl eine geschellt – sondern sah nur, wie der Octavius endlich freiwillig den Rand losließ. Das Warum war Avianus inzwischen herzlich egal, denn die beiden hatten ja wirklich ihr Bestes getan, dafür zu sorgen, dass er so schnell wie möglich seine Geduld verlor.
    "Gut gemacht, Tiro", wurde er ein halbherziges Lob los, bevor er weitermachte: "Traust du dich, mit dem Kopf unters Wasser zu tauchen? Halt einfach die Luft an. Und wenn du dabei ein wenig ausatmest, steigt dir nicht einmal Wasser in die Nase. Wenn du willst, kannst du im Wasser auch die Augen öffnen. Falls du irgendwann wieder einmal von jemandem ins Wasser geschmissen wirst, ist das das allerwichtigste: Luft anhalten, Ruhe bewahren, konzentrieren. Versuch's mal."
    So wirklich schwimmen lernen war das ja nicht, aber Avianus hatte auch nicht das Gefühl, dass das Schwimmen selbst das primäre Problem war.
    "Wenn du das hinkriegst, können wir von mir aus eine kleine Pause einlegen und uns im Warmwasserbecken aufwärmen", machte er ein kleines Angebot. Der Centurio stand immerhin schon eine ganze Weile länger als sein Tiro im Kaltwasserbecken herum. Möglicherweise bot sich dann auch die Chance nachzufragen, woher diese panische Angst überhaupt kam ... und wie Frugi sich sauber hielt, wenn ihm schon beim bloßen Anblick eines Wasserbeckens der Schweiß von der Stirn tropfte.



    Warum denn das? Warum soll ich jetzt den Kopf unter Wasser halten, ich bin doch froh, dass ich es schaffte im Wasser zu bleiben, mich dort irgendwie zu bewegen und den Kopf in etwa über dem Wasser zu halten. Der Octavier verstand nichts mehr. Er wusste nur eins, der das sagte war sein Centurio und was der sagte war irgendwie Gesetzt.
    Ob es das war oder die sichtbare Erschöpfung oder sein starker Wille, hätte Titus Octavius Frugi im Nachhinein nicht sagen können. Etwas hatte ihn dann aber dann doch dazu gebracht, das zu machen was der Iunier verlangte.

    Ebenfalls hatte er sich Warmwasserbecken aufgewärmt und dabei seinem Centurio und seinem Freund Theopompus erzählt wieso er solche Angst vor den Thermen hatte. Ihnen gesagt, dass dieses Kindheitserlebnis ihn in solche Panik versetzte und ebenso hatte er versucht zu erklären, wieso ein Befehl bei solch einer Angst nicht helfen würde, dies hätte auch nichts mit mangelndem Vertrauen zu tun, da müsse sich jeder alleine, mit eigener Kraft, raus helfen.


    Einigermaßen erholt ging es dann zurück, dieses mal zurück ins große Becken. Da es nicht Unvermögen oder mangelnde Kraft war, was ihn gehindert hatte zu schwimmen, schaffte er es jetzt gleich mehrmals das Becken von einer Seite zur anderen zu durchqueren.
    Von nun an sah man den Octavier täglich in den Thermen, meist mit seinem Freund Pompus.

    Nicht nur das der Trio Wasser mit dem Mund aufgenommen und geschluckt hatte, nein weit unangenehmer war das Wasser aufnehmen mit der Nase gewesen. Noch immer spürte er es im Rachenbereich, während der der Centurio ihn sich vorknöpfte. Immer wieder nickte er, irgendwann krächzte er zwischendurch, „jawohl Centurio“, in der Hoffnung der würde ihn erst mal zu sich kommen lassen, denn sein Herz hämmerte immer noch wie wild von der ganzen Aufregung. Dann endlich war es soweit,gerade wollte er seinen Kopf an den Beckenrand lehnen, da ging es wieder von vorne los. Gibt der denn nie Ruh? Was redet der? Nicht ertrinkst wenn du bei der Sache bleibst. Wenn es um das Thema schwimmen ging, war er immer bei der Sache. Gerade wollte er schon wieder verzweifeln, als er Pompus Fuß an seinem Bein spürte. Ihn hatte Frugi gerade ganz vergessen, doch nun schaute er ihn an und der zischte ihm zu.[SIZE=7] „Mach schon was der Alte sagt, ich bin ja auch noch da.“[/SIZE] Dies beruhigte den Octavier und er drehte sich langsam, immer noch ein Hand am Beckenrand, ließ diese langsam los. Noch einmal tief einatmend stieß er sich vom Boden ab und versuchte sein Glück mit Schwimmbewegungen. Sehr unbeholfen und zögerlich. Ganz auf sich konzentriert, bekam er nicht mit ob einer der Beiden in seiner Nähe war, irgendwann stieß an den Beckenrand. Erleichtert suchten seine Füße den Boden und er hielt sich am Rand fest. Diesmal nicht mehr voller Angst und Panik, eher ein wenig erschöpft; denn für ihn war das gerade die größte Leistung seines Lebens überwunden. Er hatte sich selber, seine Angst bezwungen. Erwartungsvoll suchte er den Blick seines Centurios.

    Zu den Ausführungen und Erklärungen ihres Centurios nickte der Tiro Octavius immer wieder. Er wollte damit verdeutlichen, dass er folgen und verstehen würde. Er selber hatte sich auch schon gedacht, dass der Mörder nichts rauben wollte. Bestimmt war es ein Racheakt oder Erbschaftsstreit oder aber nur einfach Hass oder pure Mordlust. Letzteres glaubte er allerdings nicht wirklich. Nur mit halben Ohr zuhörend, denn inzwischen machte sich die Müdigkeit in Frugi wieder breit, schüttelte er mit dem Kopf. Gerade noch bestimmt rechtzeitig bekam er es dann aber selber noch mit, dass er dem Centurio eine vernünftige Antwort geben sollte. „Nein Centurio“, kam einen Gähner unterdrückend von Frugi.

    Theopompus schaute hin und her von einem zum anderen. Von seinem Centurio zu seinem Kameraden. Wie sehr bereute er es doch zu den Lagerthermen gegangen zu sein und nicht mit den anderen hinter die VII Baracke zu einem Würfelspiel. Heimlich wegstehlen oder die Beine in die Hand nehmen um ab zu hauen, war nicht mehr möglich. Was also nun tun? Dem eindeutigen Hinweis des Centurios ignorieren, einfach dumm stellen um nicht bei seinen Kameraden unten durch zu sein? Oder den Kleinen einfach nehmen und kurzer Hand ins Wasser befördern. Damit würde er dem Ärger von oben aus dem weg gehen.
    Abermals wanderte sein Blick hin und her. Verzweifelt strich er sich über sein kantiges Kinn und seufzte tief. Warum sollte ich den Frugi da rein werfen? Damit er schwimmen lernt und bei uns in der CU bleiben kann, gab er sich selber, nach kurzem nachdenken, die Antwort. Also gut ich mach es für unseren Kleinen, nicht für mich.
    Schneller als es irgendwer für möglich gehalten hätte, war Theopompus neben dem Octavier, nahm ihn auf beide Arme schmiss ihn ins Wasser. Fast gleichzeitig mit diesem war er dann selber auch im Wasser, ganz in der Nähe von Frugi und brüllte den wild zappelnden, nach Luft schnappenden, untergehend drohenden an. „Los Kleiner beweg die Arme und Beine. Du kannst es,... du gehst nicht unter. Stell dich nicht so dumm an. Du bist doch kein Feigling.“Da außer fuchteln und prusten nichts von diesem kam, überlegte er sich härtere Maßnahmen zu ergreifen. „Wenn du jetzt nicht bald anfängst dich zu bewegen komme ich und tauch dich unter.“
    Frugi der wie wild um sein Leben zappelte bekam kaum etwas mit. Selbst den Gedanken warum Pomus ihm das antat konnte er in seiner Angst nicht zu Ende denken. Das zurufen von dem Hünen hörte er nicht, zu sehr war er mit sich und der Wasserflut beschäftigt. Die Drohung, dass sein Kamerad kommen wollte um ihn zu ertränken versetzte ihn derart in Panik, das er einigermaßen koordiniert seine Arme und Beine bewegte und sich in Richtung Beckenrandes bewegte um sich dann schnell an den Rand festklammerte.
    Dem plötzlich vor ihm auftauchenden grinsenden Gesicht des Großen hätte er liebend gerne ein rein gedonnert. Wütend schlug er mit der Hand ins Wasser und schnauzte, “ man Pompus ich hätte ertrinken können.“ „Und bist du es? Sei doch dankbar. Du kannst schwimmen.“ Fassungslos starrte Frugi ihn an.„Stimmt, ich bin geschwommen“, kam nach einer ganzen Weile.

    „Öhm, ja... Salve Centurio, … ja... ich hatte dich nicht gesehen, Entschuldigung.“ Sichtlich nervös stotterte Theopompus herum. So einen Anpfiff hatte er noch nie bekommen. Schließlich konnte er ja nicht ahnen, dass der Centurio bei dem Frugi war.


    Der Tiro Octavius bekam kaum etwas mit, ihm stand die pure Panik im Gesicht geschrieben. Immer wieder schüttelte er mit dem Kopf. „NEIN, ich geht dort nicht mehr rein“, kam sich stetig wiederholend von ihm.
    Man konnte ihm viel erzählen, hatte er gerade doch wieder erlebt was geschah wenn er im Wasser war. Dann war eben alles umsonst gewesen und heute sein letzter Tag bei den Urbaner. Da bekam man ihn jedenfalls nicht rein.

    „Nun ja Centurio“, kam etwas verlegen aber auch aufgeregt von dem Octavier, denn schließlich war dies seine erste Mordermittlung. „Matinius und ich entdeckten, mehrere Einstiche bei dem Toten. Außerdem stellte er fest, dass eine Einstichwunde sehr breit war und wir vermuteten, dass diese viel tiefer wäre, weil die Klinge, des Messers oder des Dolches zum Schaft hin breiter wird. Des weiteren übergab mir der Miles einen Ring, den ich dir übergeben solle, an diesem entdeckte ich eine Inschrift, die ich aber wegen des schlechten Sicht nicht entziffern konnte.
    Ich selber entdeckte, einen Schnitt in einer Hand welche wohl durch die Abwehrhaltung zustande kam.
    An einer Halsseite, war eine tiefere Schürfwunde. Wahrscheinlich trug der Tote dort eine Halskette.“

    Fast hätte Frugi einen Seufzer hinterher geschickt, einen so langen Bericht, hatte er noch nie abgegeben, nun hoffte er, dass er alles gesagt und richtig gemacht hatte.

    Aus weiter Ferne drangen die Worte des Centurio zu dem Octavier vor. Klebriger Angstschweiß hatte sich nicht nur auf der Stirn des Tiro gebildet. An den Händen, die krampfhaft die Kante der Bank umklammerten, zeigten die weißen Fingerknöchel wie angespannt der ganze Körper war.
    Plötzlich, bestimmt von dem kalten Schweiß ausgelöst, rutschten die Hände ab und Frugis Körper schnellte nach vorne, kam ins stolpern, konnte sich nicht halten und näherte sich stolpernd dem Beckenrand. Kurz vor dem Rand schaffte er es irgendwie zu einem Stopp. Gerade noch aus der Starre erwacht, stand er nun schon wieder mit von Angst geweiteten Augen und starrte auf die Wasserfläche, die sich weit und riesig wie ein Meer vor ihm auftat.
    Wer den Octavier so da stehen sah, hätte annehmen können, er würde überlegen, ob er an den Beckenrand treten wollen um ins Becken zu springen oder es lieber mit Anlauf versuche wolle. Doch bei genaueren hinsehen sah man dann den starren Blick.
    Plötzlich, fröhlich vor sich hinpfeifend, kam Theopompus, der riesige Stubenkamerad von Frugi um die Ecke. Ehe irgendwer sich hätte einmischen können meinte er lachen, wobei er dem Octavier mit seiner riesigen Pranke auf den Rücken schlug, so dass dieser nach vorne und kopfüber ins Wasser schoss, „was stehst du da rum und hüpfst nicht rein?“
    Zunächst schaute Theopompus verwundert auf den plötzlich wild ums sich schlagenden, zappelnden Frugi, bis ihm dann wohl endlich ein Licht auf ging. Blitzschnell war Pompus, wie er allgemein unter den Kameraden genannt wurde, im Wasser und hatte sich den Kleinen, wie er Frugi immer nannte, geschnappt und war dann auch schon wieder mit diesem auf dem Boden am Beckenrand. Reumütig kam von ihm, „Mann Kleiner ich wusste ja nicht das du.... sag mir Bescheid wenn ich dir irgendwie helfen kann.“
    Hustend und schniefend kam von diesem, „dann hilf mir, dass ich schwimmen lerne.“

    „Vale …. „ und leise hinterher „Eierkopf als wenn ich diese Scheiße hier freiwillig machen würde...du kannst mich mal gern haben.“Besser wohl nicht, dachte der Octavier dann aber, man sieht beim Centurio was dabei rauskommt wenn der einen richtig gerne hat. Doch jetzt sollte ich sehen das ich hier fertig, die nächste Pflicht wartet schon.

    Der Tiro Octavius saß auf einer Bank in den Lagertherme, so dass er gerade nur noch einen kleinen Blickwinkel auf das Kaltwasserbecken hatte. Seine Hände krampften sich an der Sitzfläche und seine Augen waren starr auf die Wasserfläche gerichtet, während seine Zähne fest aufeinander gedrückt langsam aber stetig malten. Wie aus weiter Ferne drangen die Worte des Centurios an sein Ohr.
    Kopfschütteln war seine erste Antwort, danach abermals Kopfschütteln. „Nein es wird nicht gehen. Ich werde untergehen, wie ein Stein …. und dann werden sie mich wieder unterdrücken immer und immer wieder.... „
    Wenn man jetzt genau hinhörte konnte man das Zähneklappern des kalkweißen Frugis hören.

    Verdammt, verdammt, fluchte Frugi innerlich, wie konnte ich das nur vergessen. Er hatte es einfach schlichtweg verdrängt, seine schwerste Hürde die er nehmen musste. Nach all der Plackerei hier, nach dem Schweiß und Dreck den er abbekommen hatte. Es war als hätte er es einfach ausgeblendet, vielleicht auch die geheime Hoffnung, wenn er alles andere gut machte, sich irgendwie da durch mogeln zu können.
    Schon standen ihm die Schweißperlen auf der Stirn, seine Hände eiskalt schwitzten, die Kindheitserinnerungen blitzten vor ihm auf. Der Octavier hatte das Gefühl ersticken zu müssen. Die Erinnerung brachte ihn dazu nach Luft zu schnappen.
    Plötzlich befand er sich im Wasser, kleine Hände drückten seinen Kopf unter, alles rudern mit den Armen half nichts, er musste schlucken, nahm das Wasser mit Mund und Nase auf, Hände ergriffen ihn zogen seinen Kopf an den Haaren hoch. In den Ohren war ein rauschen, dröhnen, weit in der Ferne lautes höhnisches Lachen, Kinderspottsprüche und dann das ganze von vorne, immer und immer wieder. Nur ein herbeieilender Erwachsener errettete ihn vor weiterem.
    Nie mehr ging er in die Nähe von Seen und Flüsse.
    Der Octavier sah alle Blicke auf sich gerichtet. Mit hochrotem Kopf, nachdem er sich ein wenig beruhigt hatte meldete er sich mit einem fast gehauchtem [SIZE=7]„Ich“[/SIZE]

    Also wie vermutet, ich bereue es jetzt schon, fing es in Frugis Kopf an zu arbeiten, nicht genug dass ich hier den Wischmopp spiele, nein jetzt soll ich auch noch den persönlichen Sklaven abgeben. Nur weil er jetzt befördert wurde. Wieso spart er nicht seine Kröten und macht damit lieber einen drauf? Mit den Blasen, dass kann er sich sofort knicken, ebenso die Rüstung polieren, ich bin froh wenn ich dazu kommen mein Zeug in Ordnung zu halten. Zögernd meinte er dann „Wie ich schon sagte, ich bin zur Zeit mit Arbeit reichlich eingedeckt. Dein Scriptorium könnte ich eventuell zwischendurch mal schnell durchfegen.“ Das wäre aber auch das äußerste, hoffentlich sieht mich dabei keiner meiner Kameraden. Nachher denken die noch, ich wollte mich bei dem hier einschleimen. Verdammt nochmal warum muss ich auch die Scheiße hier machen, wütend klatschte er den Lappen auf den Boden.

    Octavius Frugi hatte den Centurio gehört während er sich über den Toten beugte und schaute deshalb verwundert hoch als der Miles gleich wieder bei ihm stand, ehe er noch antworten konnte hatte er den Ring in der Hand . Neugierig betrachte Frugi ihn genauer, da war ein Name eingraviert, nur bei diesem Licht nicht zu erkennen. Sorgfältig, um seine Hände frei zu haben, steckte er den Ring in seinen Geldbeutel. Mit der Laterne beleuchtete er die Leiche nochmals von den Füßen anfangend in Richtung Kopf ab. Plötzlich stutzte er, die eine Hand war blutverschmiert. Der Octavier hob die Hand an und sah eine Schnittverletzung. Ah er hat sich wohl gewehrt, mal sehen was ich noch entdecke. Und wirklich an der einen Halsseite sah er eine seltsame scharfkantige Rötung. „Bestimmt trug er eine Halskette“, murmelte Frugi vor sich hin. Abermals leuchtete er den Toten ab, konnte aber nicht mehr entdecken.
    Mit seinen neuen Erkenntnissen machte er sich zu dem Centurio auf und hörte gerade noch die Meldung des Miles über die Festnahme.

    Verwundert schaute Frugi in Richtung des Optio, welcher ihn gerade ansprach. Sein Blick wandelte sich dann aber schnell in Misstrauen. Hier, so einfach die Frage nach einem Nebenverdienst? Der hatte doch da nicht etwas bestimmtes im Sinn? So ein Angebot, was man ihm schon öfter, wohl aus Grund seines Aussehens unterbreitete, hatte er schon öfters dankend abgelehnt. Womit aber sollte er sich sonst ein zusätzliches Verdienst ergattern. Der Optio musste hier bestimmt keinen Dienst schieben. Etwas verzögert kam deshalb seine vorsichtige Antwort. „Wer kann ein Zusatzbrot nicht gebrauchen? Doch ich komme zur Zeit kaum zum Essen. … Mein Centurio scheint mich in sein Herz geschlossen zu haben“, kam mit einem schiefen Grinsen noch hinterher. Am liebsten hätte er sich jetzt selber eine Ohrfeige gegeben. Wie konnte er nur so blöd sein so etwas zu einem Optio sagen. Nun blieb ihm nichts anderes übrig als zurück zu rudern. „Doch was soll es denn sein? Vielleicht lässt es sich ja irgendwie dazwischen schieben.“ Bestimmt würde er es noch bereuen.