Erstaunt hob Phryne die Augenbrauen. Kaeso fühlte sich dem Helvetischen Haus nicht zugehörig. Frei und unabhängig. Das klang schön, aber musste es nicht heißen: ohne Unterstützung und mittellos? Das wohl eher!
Er wollte also die Casa Helvetia verlassen. Zu Alpinas Wohl! Das war ja mal interessant! Wieso zu ihrem Wohl? Die Freigelassene hegte wirklich keine Sympathien für die Peregrine, die sich geschickt ins gemachte Nest der Helvetier gesetzt hatte. Hatte sie nicht einem der beiden Brüder ein Kind angehängt? So machte man das wenn man geschickt war...
Aber was hatte das dumme Weib davon? Nichts! Der Kerl an den sie sich gehängt hatte, war fort. Hatte sie mit der Brut zurückgelassen. Nun, Phryne war da deutlich besser dran. Sie war frei und unabhängig! Genau das, was Kaeso gerne wäre. Und warum? Weil sie Geld hatte! Sie hatte auf das richtige Pferd gesetzt!
So so, Kaeso hatte also vor eine Lehre bei einem Chirurgicus zu machen, nach einigen Tagen der Kontemplation. Doch dieses blutige Handwerk war unter ihrer Würde. Sie würde sich nicht mit einem Chirurgicus zeigen in der Öffentlichkeit. Niemals!
Du hast dir also bereits Gedanken über deine Zukunft gemacht. Das halte ich für vernünftig. Ich hoffe du wirst dort eine Unterkunft haben. Denn leider kann ich dir hier keine dauerhafte Bleibe bieten.
Phryne schenkte Kaeso ein zuckersüßes Lächeln.
Natürlich bist du hier immer als Gast willkommen und sollst dich auch wie Zuhause fühlen, doch werde ich unsere gemeinsames Kind so lange als das meine aufziehen, solange du brauchst um dir einen Namen in der Stadt zu machen. Das wirst du sicher verstehen, nicht wahr?
Sie öffnete ihr Kleid und legte seine Hände auf ihre von der Schwangerschaft bereits volleren Brüste. Ihre Stimme wurde ganz weich.
Und nun komm her zu mir, mein Süßer! Ich möchte, dass du mir und unserem Sohn ganz nahe kommst. So nah es geht...