Beiträge von Phryne

    So so, schon wieder so eine Unschuld vom Lande, ganz ähnlich wie diese Kräuterfrau Alpina. Der gute Marcellus hatte zwei Vorlieben: einmal die Liebe zu süßen, braven Mäuschen vom Lande und dann verschmähte er genausowenig die erfahrene Venusdienerin, mit der er hemmungslosen Sex haben konnte. Interessant. Zwei Seelen wohnten ach in seiner Brust...


    Als Calvina Phryne dann mit hübschen Komplimenten überschüttete, gab sie einer Eingebung nach und umarmte ganz spontan die hübsche Calvina.


    Vielen Dank für die Komplimente. Dann hoffe ich dich jetzt meine Freundin nennen zu dürfen, Calvina? Ich jedenfalls wäre gerne deine Freundin. Komm mit, lass uns dort drüben beginnen!


    Sie hakte sich bei Calvina unter und lenkte sie zu einem der Stände auf dem Forum, an dem Schmuck verkauft wurde. Mit Kennerblick auf die Qualität der Stücke hob sie eine hübsche Silberfibel hoch und hielt sie der neuen Freundin an die Tunika.


    Die hier würde deinem Taint scheicheln, Calvina. Sieh nur! Du bist ein ausgesprochen hübsches Mädchen. Dein Vater wird sich vor Anfragen potentieller Heiratskandidaten gar nicht retten können. Oder bist du bereits verlobt? In deinem Alter könntest du sogar schon bald verheiratet werden, nicht wahr?


    Begierig darauf diese Informationen aus erster Hand zu bekommen, sah sie Calvina fragend an.

    Schon von weitem erkannte Phryne, dass die junge Frau, die sich ihr näherte, vermutlich Calvina war. Teuer und edel wirkte ihre Kleidung in zartrosa und weiß - ein wenig zu "zuckersüß und bonbonfarben" für Phrynes Geschmack. Sie selbst bevorzugte kräftige, leuchtende Farben.
    Genau begutachtete Phryne Calvinas Aussehen. Sie konnte verstehen, dass sie Marcellus gefiel. Calvina war schlank mit einem zarten, spitz zulaufenden Kinn. Ihr Haar, dass unter der hellen Palla herausguckte, war dunkelblond. Auch schien sie an den Körperstellen auf die Männer sofort ihren Blick lenkten wohlproportioniert zu sein. Alles in allem war klar: Calvina war eine ernstzunehmende Konkurrenz! Zumindest vom Äußeren her. Jetzt musste sich noch zeigen, was sie im Kopf hatte.


    Salve, Germanica Calvina! Es ist schön, dass du dir Zeit nehmen konntest für einen gemeinsamen Bummel über das Forum. Ich bin Phryne und freue mich sehr, dass du mir Gesellschaft leistest. Ich würde es sehr begrüßen, wenn wir beide Freundinnen würden. Denn seit ich hierher gezogen bin, habe ich keine Freundin gefunden.


    Sie verschwieg, dass sie sich auch nicht wirklich geschickt angestellt hatte und sich, im Gegenteil, mit Duccia Silvana und der Kräuterhändlerin Alpina ordentlich angelegt hatte, weil beide so humorlos waren.
    Mit einem gewinnenden Lächeln führte sie die Konversation fort.


    Du kommst auch aus Rom, habe ich gehört. Ich bin vor etwa einem halben Jahr aus Rom nach Mogontiacum gezogen. Ich kann nicht behaupten, dass diese Stadt und ihre Einwohner es einem leicht machen, sich heimisch zu fühlen... aber so langsam gewöhne ich mich daran. Wie sieht es mit dir aus? Was treibt dich in diese regenreiche und kühle Provinzhauptstadt? Warum hast du das schöne Rom verlassen?

    Wie verabredet wartete Phryne vor der Curia auf Calvina. Sie trug die angekündigte grüne Tunika, hochgeschlossen und sittsam. Darüber eine gleichfarbige Palla, die sie auch über den Kopf geschlagen hatte, wie es sonst selten tat. Mit Schmuck und Make up war sie sparsam umgegangen. Sie wollte Calvina nicht gleich erkennen lassen, welchen Standes sie war, auch wenn es vermutlich nicht lange dauern würde, bis das Thema zur Sprache kam. Doch zunächst wollte sie einen Eindruck von ihrer neuen Konkurrentin bekommen. Neugierig hielt sie Ausschau.

    Erfreut über die positive Antwort der jungen Calvina, schickte Phryne ihre Sklavin sofort wieder los. Sie sollte das Treffen dingfest machen.



    Ad Germanica Calvina
    Casa Germanica,
    Mogontiacum


    Liebe Germanica Calvina,


    ich habe mich sehr über Deinen Brief und die Zusage gefreut. Dann treffen wir uns doch gleich morgen auf dem Forum, vor der Curia. Ich werde eine grüne Tunika und eine passende Palla tragen. So wirst du mich sicher erkennen können.
    Ich freue mich schon sehr auf unser Treffen.


    Herzlichst,
    Phryne

    Phryne hörte wohl, dass Marcellus sie bat, keine eigenen Nachforschungen in Sachen Überfall auf ihn anzustellen, doch so wie er klang, würde er nichts unternehmen. Und das ging auf gar keinen Fall. Also sagte sie zu ihm:


    Wie du willst, mein Liebster. Du wirst schon wissen, was du tust.


    Sie nahm sich aber gleichzeitig vor, selbstverständlich auf ihre Weise Nachforschungen anzustellen. Es konnte doch nicht angehen, dass jemand den Petronier auf offener Straße anging und ungestraft davonkam. Dass sie in den Reihen der Legionäre suchen musste, wusste sich ja bereits.


    Mit einem letzten, sehnsuchtsvollen Kuss verabschiedete sich Phryne von Marcellus.


    Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder. Eigentlich kann ich es gar nicht erwarten...

    Nur kurz nach ihrem Besuch bei Marcellus, der nicht nur das Angebot einer interessanten Partnerschaft sondern auch eine weitere wichtige Information eingebracht hatte, musste Phrynes Sklavin Korone wieder spionieren gehen. Schnell hatte sie herausgefunden, dass der Neuzugang in der Familie der Germancier eine gewisse junge Dame namens Calvina war.


    Nicht müßig machte sich Phryne daran, ihre Nebenbuhlerin kennenzulernen. Sie schrieb einen [EMAIL=http://www.imperium-romanum.info/forum/thread.php?postid=866535#post866535]Brief[/EMAIL] und gab ihn Korone mit, die ihn in der Casa Germanica abliefern sollte.

    Korone lieferte, wie gewünscht den Brief an die neuzugezogene Calvina aus.


    Ad Germanica Calvina
    Casa Germanica,
    Mogontiacum


    Liebe Germanica Calvina,


    obwohl oder gerade weil wir uns noch nicht persönlich begegnet sind, möchte ich den ersten Schritt wagen. Genau wie du bin auch ich erst kürzlich von Rom in das schöne Mogontiacum gezogen. Ich weiß wie schwierig es gerade am Anfang ist, neue Freunde zu finden. Aus diesem Grund wollte ich fragen, ob du vielleicht demnächst einmal mit mir einen Einkaufsbummel über das Forum oder durch die Basilika machen möchtest. Wenn du magst, könnten wir danach noch eine Kleinigkeit in einer der Tabernae oder bei mir zuhause in der Casa Acilia zu uns nehmen.


    Gib mir doch bitte Bescheid, ob du Interesse an einem Treffen hättest.


    Herzlichst,
    deine Phryne

    Die Begegnung nahm die erwartete Wendung. Nachdem die Standpunkte klargestellt und damit eine Ausgangsbasis für das zukünftige Miteinander festgelegt waren, ließ sich Marcellus nicht länger bitten. Er ging an Ort und Stelle "in medias res".
    Phryne liebte das Ungewöhnliche und auch Sex an ungewöhnlichen Orten, warum also nicht auch im Atrium der Petronier? Ihr junger Heißsporn schien sich nicht im Mindesten daran zu stören, dass sie es vor den Augen aller Bedienster trieben, auch wenn sich von den Sklaven wohlweislich keiner blicken ließ. So genoss sie die prickelnde Athmosphäre des Verruchten, ließ sich von ihm verwöhnen, um schlußendlich zu einem gemeinsamen Höhepunkt zu gelangen.


    Als sie ihre Kleidung wieder anlegte, musste sie unwillkürlich lachen.


    Das war doch ein vielversprechender Anfang unserer speziellen Partnerschaft, finde ich.


    Dann wurde Phryne wieder ernst.


    Und vor allem bin ich froh, dass du diese Attacke so schadlos überstanden hast. Ich hatte tatsächlich Sorgen... Hast du wirklich keine Vorstellung davon, wer dahinter stecken könnte? Soll ich ein wenig spionieren?

    Phryne lauschte interessiert den Ausführungen von Marcellus. Ehrgeizig war er und sie mochte das durchaus. Ein wenig mehr weltmännisches Auftreten würde ihm noch guttun, doch das würde mit der Zeit schon kommen. Er musste eben auch erst einmal seine Erfahrungen auf dem rutschigen Parkett der Politik machen. Dass er noch einen Rang beim römischen Heer anstrebte verwunderte sie. Eigentlich sah sie ihn eher als Politiker. Aber sie wollte nicht widersprechen.


    Als er ansprach, dass sie das Spiel aus Intrigen und Provokation gekonnt beherrschte, musste sie grinsen. Sie zwinkerte ihm zu als sie sprach.


    So? Wie kommst du nur darauf, dass ich mich mit Intrigen und Provokationen auskenne? Hast du jemals erlebt, dass ich meine körperlichen Reize zu meinen Gunsten eingesetzt habe? Oder dass meine Zunge provoziert hat?


    Ihre Anspielungen troffen nur so vor Sakrasmus.


    Ich glaube, dass wir ein unschlagbares Team sein können, wenn wir unsere Talente für ein gemeinsames Ziel ausspielen, meinst du nicht? Und sei dir sicher, dass ich weder vor habe, dich an die Kette zu legen, noch akzeptieren werde, wenn du es bei mir versuchen würdest. Dennoch will und werde ich mich versichern, dass deine Beteuerungen nicht nur leere Worte sind. Und vergiss nicht: es ist nicht klug, wenn du es dir mit mir verscherzt. Ich kann eine sehr unangenehme Gegnerin sein. Genauso wie ich eine sehr angenehme Partnerin sein kann... in vieler Hinsicht.


    Sie fuhr mit ihren Fingern zärtlich durch sein Haar und zog dann mit erkennbar besitzergreifender Geste sein Gesicht zu sich her, so dass sie ihn leidenschaftlich küssen konnte. Als ihre Lippen sich wieder voneinander lösten, vertiefte sie erneut ihren Blick in seine Augen. Sie wollte sicherstellen, dass er das ehrlich meinte, was er ihr versprach.

    Erfreut stellte Phryne fest, dass ihr Annäherungsversuch nicht gänzlich ohne Wirkung blieb. Als er dann ihre Hände nahm und sie zu einer der Klinen zog, dachte sie zunächst, er wolle seine wiedergewonnene Leistungsfähigkeit gleich unter Beweis stellen. Doch was nun folgte, war für sie eher überraschend. Er zog sie ins Vertrauen. Hatte sie nicht unlängst ein ähnliches Angebot unterbreitet bekommen?


    Ich bin ganz Ohr, Marcellus. Um ehrlich zu sein, ich kann es nicht erwarten, von dir ins Vertrauen gezogen zu werden.


    Er konnte sich sicher sein, ihre ungeteilte Aufmerksamkeit zu besitzen.

    Wie die anderen Anhänger des Kybele und Attis-Kultes, sprang auch Phryne ins Wasser, um die Statue mit dem kostbaren Nass zu benetzen. Musik und Gesang sowie Gebete, die der Gallus und die Fanatici rezitierten, gaben dem Geschehen einen kultischen Glanz.


    Nach dem Bad im Rhenus wurde die Statue der Göttin erneut mit Blumen geschmückt und der Wagen wieder aus dem Wasser gezogen. Unter Gesang und der exotischen Musik, die von den kultischen Instrumenten der Gemeinde stammte, machten sich die Mysten mit ihrer heiligen Fracht auf den Rückweg zur Stadt. Auf demselben Weg wie schon zuvor durchschritten sie das Stadttor. Viele Menschen säumten den Weg zum Forum. Mit neugierigen Blicken verfolgten die Zuschauer das Geschehen. Phrynes nasses Kleid klebte an ihrem Körper, es modellierte ihre Körperformen. Doch das störte sie nicht. Im ekstatischen Tanz zu den Klängen von Cymbeln und Tamburinen drehte sie sich im Kreis. Sie hatte die Welt um sich herum vergessen.

    Marcellus war süß, wenn er sich so aufregte. Und Phryne hatte genau das erreicht, was sie wollte - die Informationen, die sie in Erfahrung bringen wollte, hatte er ihr auf dem Silbertablett geliefert. Sie lächelte hintersinnig.


    Dann kam sie ihm wieder näher.


    Ich wollte doch nur sehen, ob es dir wieder gut geht. Eigentlich hatte ich erwartet, dass du dich bei mir meldest und mir mitteilst, wie du den Überfall überstanden hast. Und was mich noch mehr interessiert - hast du eine Ahnung, wer dich so zugerichtet hat? Ich meine, es wäre doch jammerschade, wenn ein bleibender Schaden entstanden wäre...


    Mit dem letzte Satz strichen ihre Hande sanft über seine Brust abwärts unter den Stoff der Toga, die er über dem Arm drapiert trug. Dabei fixierte sie seine Augen. Sie wollte genau sehen, wie er darauf reagierte.

    Langsam aber stetig näherte sich die Festgemeinde dem Stadttor, durch welches der Rhenus und der Vicus Navaliorum am schnellsten erreichbar war. Die Prozession würde sie durch den Vicus Navaliorum bis zum Portus hinziehen. Dort war schon alles für die Waschung der Götterstatue vorbereitet. Man würde sie mitsamt dem Wagen auf dem sie transportiert wurde in das Hafenbecken gleiten lassen. Dort wollten die Mysten ihre Göttin nicht nur reinigen, sondern sie förmlich in Kontakt mit dem fruchtbaren Element Wasser bringen. Als Muttergöttin und Garantin der Fruchtbarkeit für Mensch, Tier und Vegetation benötigte die Magna Mater die Vereinigung mit dem feuchten Element. Nur so war ein fruchtbares Jahr für alle Gläubigen gewährleistet.

    Phryne hatte sich umgesehen. Das Haus war traditionell und konservativ eingerichtet. Luxus sah anders aus, aber der hätte zu den Petroniern ja auch nicht wirklich gepasst. Als sie hörte, dass jemand ins Haus zurückgekehrt war, schlug Phryne den Rückweg ins Atrium ein. Hoffnungsvoll, dass es Marcellus sein könnte, setzte sie ein strahlendes Lächeln auf. Er stand im Atrium uns sah sich suchend um.


    Oh wie schön, dass sich mein Warten gelohnt hat. Geht es dir gut? Du siehst erschöpft aus.


    Sie trat näher an Marcellus heran und besah sich die Blutergüsse, die von dem Überfall noch in seinem Gesicht verblieben waren. Als sie seinem Gesicht sehr nah kam, konnte sie einen verdächtigen Geruch wahrnehmen. Er roch nicht nach dem klassischen Herrenduft, sondern blumig... er war bei einer Frau gewesen! Phrynes Augen verengten sich zu Schlitzen.


    Aha, es scheint dir schon wieder recht gut zu gehen, nicht wahr? Gut genug, um deinen Freund zu einer anderen zu tragen! Wie heißt sie?

    Zitat

    Oh je ... ja ... also ... aber es ist doch niemand ... oh ... . Der alte Morag war ganz verzweifelt. Wie konnte diese Person sich nur erdreisten sich hier aufzuführen als ob sie hier zu Hause wäre. Also Dinge gab es die selbst Morag noch nicht erlebt hatte. Na warte die Schlange dachte sich der verzweifelte Haussklave. So eilte er das angeforderte zu besorgen. Der gemischte Wein würde die plärre sein die der Herr gewöhnlich trank wenn keine Gäste anwesend war. Der alte Petronier wusste durchaus zu sparen wenn er wollte. Oh ja ein Buch wollte diese Irre nun da gab es das Lieblingsbuch von den beiden Petroniern Der gallische Krieg vom großen Iulius.


    Phryne war sauer. Der Haussklave war in höchstem Maße unverschämt. Er wies ihr weder einen angemessenen Platz zu, noch versorgte er sie so, wie sie es gewöhnt war. Den Wein, den er ihr brachte, hätte sie noch nicht einmal ihren Sklaven vorgesetzt. Phryne nippte einmal, dann ließ sie das Gesöff stehen. Und welches Buch brachte ihr der Nichtsnutz von Sklave? "De bello Gallico"! :blitz:
    Sie kochte. Wenn sich einer ihrer Sklaven eine solche Unverschämtheit erlaubt hätte, wären ihm Prügel sicher gewesen!


    Sie entrollte das Traktat nicht, sondern machte sich auf eigene Faust zur Erkundung des Hauses auf. Hatte der Sklave nicht gesagt, dass niemand im Haus war? Prima! Dann würde sie sich selbst ein Bild von der Casa Petronia machen. Mal sehen ob sie herausfinden würde, wo Marcellus sein Cubiculum hatte...

    Phryne amüsierte sich köstlich über den panischen Haussklaven, der mühevoll versuchte, sie vom Betreten des Hauses abzuhalten. Sie hatte nicht vor nachzugeben.


    Der Hausherr wird mit Sicherheit über eine ansehnliche Bibliothek verfügen. Bring mir einfach einen Becher gemischten Wein und ein gutes Buch. Wo kann ich mich niederlassen?


    Mit einem scheinheiligen Lächeln bedeutete sie dem Sklaven, dass sie von ihm keinen Rauswurf dulden würde.

    Phryne hob die Augenbrauen. Nun, der Wahlkampf nahm Marcellus sicher sehr in Anspruch. Und dass er nicht im Hause war, machte zumindest deutlich, dass es ihm besser ging. Darüber freute sich Phryne. Sie hob an zu einem ihrer entwaffnenden Lächeln.


    Nun, er wird ja sicher irgendwann wiederkommen. Da trifft es sich ganz gut, dass ich heute keine wichtigen Termine mehr habe. Vielleicht ist ja sein Onkel, der Pontifex Petronius Crispus im Haus? Gerne würde ich mich ein Weilchen mit ihm unterhalten, bis Petronius Marcellus von seinen wichtigen Terminen zurückkommt. Sei unbesorgt, ich weiß mich zu beschäftigen.


    Mit dem letzten Statement schob sie den verblüfften Morag beiseite und machte sich auf eigene Faust auf den Weg durchs Vestibulum.

    Nur wenige Tage nach dem Überfall auf Marcellus machte sich Phryne auf den Weg dem Verletzten einen Krankenbesuch abzustatten. Sie hatte einen Topf mit in Honig eingelegten Nüssen und eine kleine Flasche mit einem süßen Dessertwein dabei.


    An der Porta der Petronier ließ sie ihren Diener Glaucus klopfen.

    Lachend stellte Phryne fest, dass es wohl schon eine Weile her war, dass Antoninus eine flüchtende Frau eingefangen hatte. Erst recht nicht im Spiel. Sie verlangsamte das Tempo und ließ ihn aufholen. Als er näher kam, schlüpfte sie um die Ecke und drückte sich gleich hinter der Biegung an die Wand, in der Hoffnung, dass er in seinem Schwung an ihr vorbeistürmen würde. Sie wollte dann hinter ihm den Gang zurücklaufen.

    Die Prozession bot einen wirklich außergewöhnlichen Anblick. Nur selten sah man eine solche, exotische Farbenpracht, hörte solch eigenartige Klänge und erlebte die Ekstase der Mysterienkulte so offen wie zu dieser Gelegenheit. Die Göttin verließ in Gestalt der Kultstatue auf einem blumengeschmückten Wagen den Tempelbezirk und wurde von den Mysten durch die Stadt zum Flussufer begleitet. Die Kultgenossen waren in aufwändige, bunte Gewänder gekleidet, Amulette und bunte Bänder schmückten sie. Sie trugen ihre Kultinstrumente: Flöten, Rasseln, Cymbala, Tamburine und das Tympanon. Mit ihnen wurden Weisen und Lieder von unbekannten Melodiefolgen begleitet. Es ging laut und fröhlich zu. Die Kultteilnehmer, die Fanatici, tanzten und sangen bis ganz nah an die neugierigen Zuschauer hin.


    Sim-Off:

    Zuschauer und Kommentare erwünscht!