Beiträge von Marcus Artorius Rufinus

    Es war gerade meine zweite Frühstückspause. Die zwischen der ersten Frühstückspause und der großen Mittagspause. Und schon jetzt freute ich mich auf die Nachmittagspause, weil mein Kollege Naso (und der hatte wirklich einen riesigen Zinken im Gesicht) Geburtstag hatte. Da gab es später einen kleinen Umtrunk mit Keksen und Kuchen und anderen leichten Leckereien. - Plötzlich klopfte es an der Bürotür. Schreckhaft nahm ich meine Füße vom Schreibtisch und setzte mich gerade und aufrecht an meinen Platz.


    "Herrein!"


    Hoffentlich war das nicht der Chef.. Mein Kollege Aulus war vor drei Monaten gefeuert worden, nachdem der Chef ihn beim Schlafen während der Arbeitszeit erwischt hatte! (Vielleicht war es auch die Tatsache, dass er zusmmen mit einer Kundin geschlafen hatte während der Arbeitszeit. Aber wer wusste das schon so genau, wo der Postpräfekt da seine Grenzen hatte?)


    "Der Stationarius Marcus Rufinus von den Artorii Rufi wünscht einen.."


    Es war nicht der Chef. Da wurde meine Haltung gleich wieder entspannter und meine Stimme weniger förmlich.


    "..schönen Tag. Was kann ich für dich tun? Wie kann ich dir helfen?"


    Und wieso fiel mir keine weitere Frage nach diesem Muster ein? Ich lächelte den unbekannten Mann in meiner typisch unbeschwerten Art an.

    Hola!


    Die restlichen Provinzen sind beim Cursus Publicus so eine kleine Ausnahme. Dort gibt es keine eigenen Versandlisten (das wird übr Italia mit abgerechnet), keine zentrale Postannahmestelle und es ist auch keine Gruppen-ID mit der Signatur Tabellarius Dispositus - Cursus Publicus JWD (Iulia Venusia ist beim CP Italia angestellt). Deshalb gilt für den Postversand aus den restlichen Provinzen grundsätzlich: PN an einen Postbeamten! (Am besten den der Zielprovinz. Oder wenn es, wie gerade, nur einen einzigen Postbeamten gibt, dann schickst du die PN eben an den.)


    Was sollte in der PN drin stehen? Entweder der Brief selbst wird in der PN geschickt oder ein Link, wo der zu transportierende Brief zu finden ist. (Den Link bekommst du, wenn du bei dem Beitrag auf dieses lustige Symbol neben dem Zeitstempel linksklickst. Danach einfach den Link oben aus der Browser-Adressleiste rauskopieren.) Außerdem sollte natürlich irgendwo eine Info sein, wohin der Brief gehen soll. Das reicht aber auch, wenn diese Info auf dem Brief selbst draufsteht.


    Mit der Familienwertkarte ist das so eine Sache. Denn normalerweise gilt eine Wertkarte ja nur für eine Provinz. (Und selbst das ist sim-on schon nicht ohne! Denn das bedeutet ja: Jemand verschickt in Rom einen Brief auf die Wertkarte der Claudier. Und daraufhin müssen in ganz Italia alle Postannahmestationen in Ostia, Mantua, Misenum, .... darüber informiert werden, dass die Wertkarte der Claudier einmal benutzt wurde und dort jetzt weniger Guthaben vorhanden ist.) Deshalb: In der Regel ist der Postversand aus den restlichen Provinzen entweder bar zu zahlen (Konto des Cursus Publicus: 1225) oder über eine eigene Wertkarte für die JWD-Provinzen. Wer mich lieb fragt für den drücke ich aber (nur im Sonderfall der restlichen Provinzen) aber auch mal ein Auge zu und rechne über die Italia-Marke ab. ;)


    Saludos y adiós, 8)
    M. Artorius Rufinus

    Ich durfte mich bedienen. Also bediente ich mich. Ich war schon mitten in der Bewegung, da folgte der Satz zur Förmlichkeit.


    "Ja.. äh.. kein Problem."


    Als ich noch nicht so neureich war, hatte ich mir ja auch immer selbst eingegossen. Mit einem zu ungefähr zwei Dritteln gefüllten Becher (ich wollte ja keinen schlechten Eindruck machen) setzte ich mich dann auf einen der angebotenen Plätze der Sitzgruppe.


    "Ähm.."


    Fragen. Ich hatte mir noch gar nicht überlegt, ob ich irgendwelche Fragen hatte. Hatte ich noch irgendwelche Fragen?


    "Nein. ..Also ja. ..Ich meine: Nein, ich glaube, dass ich im Moment eigentlich keine Fragen habe."


    Merkte man, dass ich irgendwie ein bisschen unsicher wurde? Ich trank einen Schluck verdünnten Wein und nickte dann anerkennend. Aber sollte ich jetzt über Wein sprechen? Ich schüttelte ganz leicht den Kopf. Nein, das wäre eine blöde Idee.


    "Äh.. ja.."


    Wenn man etwas sagen wollte und nicht wusste was, dann kam sowas dabei heraus. Ich lächelte unschlüssig und hoffte, dass der Vicarius das Ruder wieder übernahm.

    Die Pennisia plusterte sich weiter auf. Ich musste ein Seufzen unterdrücken. Denn auch wenn sie es vielleicht nicht ganz ernst meinte, was sie da sagte, machte sie trotzdem klar: Unkompliziert würde es nie sein mit ihr.


    "Ciao, Pennisia."


    Ich sah ihr noch kurz nach. Dann war sie weg. Und ich stand erstmal allein in diesem Officium. Unkreativ hatte sie mich genannt. Nach einer Weile zuckte ich mit den Schultern. Vielleicht war ich wirklich unkreativ. Aber unkreativ war unkompliziert. Und unkompliziert war gut. - Der Vicarius trat ein.


    "Hola, Vicarius Helvetius. Mein Name ist Marcus Rufinus von den Artorii Rufi. Und du hast ganz recht: Ich bin hier, um ein Mitglied der Factio Praesina zu werden."


    Ein bekräftigendes Nicken folgte meinen Worte. Dann wartete ich erstmal ab. Ich wollte den Mann ja nicht gleich zu Beginn schon totquasseln. Vielleicht wollten wir uns ja auch erstmal hinsetzen. Oder aber wir setzten uns nicht hin, sondern blieben stehn. In dem Fall hätte der Vicarius wahrscheinlich nicht so viel Zeit und war in Eile. Ich lächelte den Helvetier einfach mal ganz unverbindlich und unkreativ an.

    Hui, die Kleine sah scharf aus, wenn sie ihre Hände so in die Hüfte stemmte und zu einer Ansage ansetzte. Ich grinste.


    "Ich würde mich wirklich immer für ein Gespräch mit dir entscheiden, Pennisia."


    Wirklich immer? Das hing natürlich auch vom Aussehen des Vicarius ab, denn da beschränkte ich mich bestimmt nicht selbst.


    "Immer, wenn ich die Wahl hätte. Das Problem ist nur: Ich habe keine Wahl. Denn unter welchem Vorwand sollte ich dich wiedersehen, wenn ich es verpasse, heute hier ein Mitglied der Factio Praesina zu werden?"


    Ich sah die schöne Pennisia mit schwermütigem Blick an.


    "Deshalb glaub mir, ich möchte viel lieber mit dir sprechen! Aber genau darum muss ich bald mit dem Vicarius über meine Mitgliedschaft bei den Grünen reden."


    Ein versöhnliches Lächeln stahl sich auf mein Gesicht. Mal sehen, wie gut ich das mit dem Charme noch drauf hatte. (An ihrer Reaktion gleich würde man es ja sehen.)

    Ich nickte zustimmend.


    "Ich richtes ihm aus, wenn ich ihn das nächste Mal seh."


    Keine Ahnung, wann das war. Und keine Ahnung, ob ich das bis dahin nicht auch schon wieder vergessen hatte. Aber ich hatte immerhin die Absicht, meinem neu gewonnenen sergischen Freund ein bisschen unter die Arme zu greifen, indem ich etwas Mundpropaganda für ihn betrieb.


    "Oh, du musst schon wieder los?"


    Dieses Ende hatte ich irgendwie.. wirklich nicht kommen sehen. Waren wir nicht eben noch mitten im Gespräch gewesen? Hatte ich irgendwas Falsches gesagt? Als Sohn meines Vaters waren mir ja manche Aspekte von Anstand und Manieren immernoch ziemlich fremd. Und deshalb merkte ich ja auch oft gar nicht, wenn ich mich aus der Sicht höherer Schichten daneben benahm. Hatte ich mich hier nun daneben benommen? Hatte ich den Sergius verärgert? War er doch nicht mein Freund geworden heute, nach dieser netten Plauderei?


    "Äh.. also dann: Vale! Und bis bald mal wieder!"


    Das rief ich ihm noch nach. Ob er schon aus der Tür war oder es noch hörte, wusste ich nicht. Na prima, dachte ich resigniert. Und da half jetzt also eigentlich nur noch eins:


    "Thynnus, mein guter Thunfisch. Sei so gut und bring mir noch ein bisschen Wein. Ich muss wieder auf andere Gedanken kommen...."

    Die 300 Sesterzen sind jetzt auch an den Pasceolus Imperialis überwiesen.


    Und der Glasmacher soll bitte nach Überschreibung ebenfalls nach Rom umziehen.
    Dazu soll er bitte unter dem Namen "Artorianum Artificium Vitri" neueröffnet werden.


    (Damit hab ich meine vier Wunschbetriebe dann auch zusammengekauft / -getauscht. Ist also das vorerst letzt mal, dass ich euch in diesem Thread hier Arbeit mache. ;) )


    Muchas gracias! 8)

    Was einmal geklappt hatte, klappte ja vielleicht auch noch ein weiteres Mal. Und mit etwas Glück könnte ich mir dabei sogar den erneuten Weg in die Finanzabteilung der kaiserlichen Kanzlei sparen. Mal schauen....


    M. Artorius Rufinus Decimo Primicerio a rationibus s.d.


    Nachdem es erst vor kurzem so vortrefflich geklappt hat, dass der Staat und ich geschäftlich zusammenkommen, schreibe ich dir, um dir einen weiteren geschäftlichen Vorschlag zu unterbreiten:


    Gerade heute habe ich meine geerbte Schmiede "Fabrica Artoria" erfolgreich verkauft und plane nun, dafür jetzt einen anderen Betrieb zu erwerben, der etwas besser zu mir passt. Dabei hatte ich gehofft, dass vielleicht "Secundus Glas" dieser Betrieb sein könnte. Ich biete an, dem Staat 300 Sesterzen dafür zu zahlen.


    Wenn dir mein Angebot gefällt, dann schick mir am besten gleich die nötigen Unterlagen in die Domus Artoria zu. Ich habe das nötige Geld im Haus, um dem Boten diesen Kaufpreis dann auch gleich direkt und ganz unkompliziert mitzugeben.


    Ich hoffe auf deine positive Antwort. Vale.


    /images/signet/Siegel_Artoria.png



    Marcus Artorius Rufinus

    Jetzt ging es aber Fall auf Fall. Denn kurz nach der Nachricht des Iunius, bekam ich auch die erhoffte Antwort des noblen Orcivius Saxa:


    L. Orcivius Saxa M. Artorio Rufino s.d.


    Nachdem ich dein geschäftliches Angebot eingehend studiert und ausführlich mit einem Advocatus diskutiert habe, bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass wir uns hier handelseinig werden.


    Ich kaufe also dein Land bei Colonia Augusta Treverorum samt der darauf befindlichen Schmiede "Fabrica Artoria" für insgesamt 6000 Sesterzen. Im Gegenzug verkaufe ich dir meine kleine Ferienvilla auf Nesis bei Neapolis für ebenfalls 6000 Sesterzen. In den letzten Jahren war ich eh kaum noch dort und habe meine Urlaube stattdessen in meiner neuen Sommerresidenz bei Baiae verbracht.


    Diesem Schreiben bei liegen alle wichtigen Unterlagen zu diesem doppelten Kaufvertrag bei. Ich erwarte deine baldige Post. Vale.


    Lucius Orcivius Saxa


    Zitat

    Original von VETURIA SERENA


    So nun sollte alles wieder seine Richtigkeit haben. danke für den Hinweis :)


    Falls die Augusta eine Patrizierin (Minor) sein und bleiben soll (hier war sie das ja noch nicht), dann ja. ;)


    Die Frage ist also:
    - Stammt sie von den patrizischen Veturii Cicurini (6. - 4. Jh. v.Chr.) oder den patrizischen Veturii Philones (3. Jh. v.Chr.) ab? => Patrizisch (Maior).
    - Stammt sie von den plebejischen Veturii Calvini (4. Jh. v.Chr.) oder irgendeinem fiktiven anderen Plebejer-Zweig ab? => Plebejisch.
    - Wie vorheriger Fall, bloß mit späterer Adelung (sie selbst oder ein Vorfahr)? => Patrizisch (Minor).


    Wiki-Link zu den historischen Vertretern der Gens Veturia: Link

    Sim-Off:

    Vielen Dank nochmal. Es war mir eine Freude, mit dir Geschäfte zu machen! :)


    Ach ja, die Subura. Da würde ich natürlich kein Lupanar eröffnen. Ich hatte vor, mich in der Nähe des Aventin breit zu machen: Von da war es nicht weit bis zu den Lagerhäusern am Tiber (Stichwort: Infrastruktur für meinen Fernhandel), da waren die Bewohner alle eher einfache Leute (Merke: die würden sich auch von einem mittelmäßigen Medicus behandeln lassen; denn besser von dem als von gar keinem, oder?), und da gab es in der Nähe des Circus Maximus natürlich auch mehr als genug Laufkundschaft, damit sich mein Lupanar am Ende auch rentierte. Das hatte ich mir alles schon ziemlich genau so überlegt....


    "Äh.. Danke."


    Das war doch eben ein Kompliment gewesen, oder? Dass sich Fortuna nur den moralischen Römern zuwandte? Denn mir hatte sie sich am Tag meiner Erbschaft ja definitiv zugewandt. Und das hieß also nach dem Decimus: Ich musste ein moralischer Römer sein!
    Der Primicerius grinste mich an. Ich grinste zurück. Das Geld war vollständig.


    "Gut."


    Hatte ich mich also nicht aus Versehen verzählt oder so. Ein Glück.


    "Ich weiß."


    Mehr sagte ich auf den Erbschafts-Kommentar nicht. Denn es lag ja auf der Hand: Hätte ich den Architekten selbst eröffnet, dann müsste ich mich doch wenigstens ein kleines bisschen für das Baugewerbe interessieren. Und dann würde ich den Architekten jetzt nicht verkaufen. - Oder spielte der Decimus mit seinen Worten noch auf etwas anderes an? (Auf meine niedere Herkunft und deshalb einfachere Art vielleicht?) Ach was.. Der alte war vielleicht ein bisschen verklemmt und prüde, aber doch nicht so gemein, dass er mich hier beleidigte! Nein, das konnte ich mir nicht vorstellen.


    "Muchas gracias."


    So dankte ich dem Decimer also auch weiterhin in naiver Freundlichkeit mit einem fröhlichen Lächeln im Gesicht. Dann nahm ich die frisch gesiegelte Urkunde entgegen und gab ihr überschwenglich einen Kuss: Meine eigene Taberna medica!


    "Gut. Dann will ich dich auch nicht länger stören, Decimus. Nochmal gracias.. y adiós!"


    Nur flüchtig warf ich dem Finanzbeamten nochmal einen verabschiedenden Blick zu. Denn mein Fokus lag.. natürlich bei der Urkunde in meinen Händen. Ich gab ihr noch einen kleinen Schmatzer. Dann steckte ich sie gut weg, damit ich sie auch nicht verlor. Und dann versuchte ich mich wieder in Richtung Ausgang aus diesem Verwaltungslabyrinth zu finden. (Und ich hoffte, dass ich dabei nicht wieder diesem parfumierten Prätorianer begegnete, in dessen Gegenwart ich andauernd niesen musste.)

    Hola!


    Ich habe hier der ID Iunius Silanus ein Angebot gemacht, welches er hier einen Monat später angenommen hat, woraufhin ich ihm sim-on hier und in der WiSim noch am gleichen Tag den Kaufpreis von 1200 Sesterzen überwiesen habe. Seither sind wieder 5 Tage und ein Wochenwechsel vergangen, sodass ich (eh noch ein weiterer Monat ungenutzt verstreicht) darum bitten möchte, dass:


    - das Lupanar Heptai Hetairai auf Stufe IV (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Lupanar auf Stufe I) in meinen Besitz überführt wird
    - das Lupanar als Standort Rom eingetragen bekommt (wenn es sim-on vorher woanders war, dann zieht es nun also um)
    - das Lupanar den neuen Namen "Fornix Artorius" bekommt (denn als neuer Besitzer wird der Laden natürlich auch unter einem neuen Namen neueröffnet)


    Muchas Gracias! 8)

    Tja, der Schuss ist ja mal nach hinten losgegangen: Statt dass der Sohn den Ordo vom Vater geerbt hat, ist der Vater seinen Ordo jetzt plötzlich ganz losgeworden. Nun stehen also beide mit leeren Händen da. (Ein Tütchen Mitleid für die beiden Herren: Ohhh! :()


    Aber wenn zwei ein Problem haben, dann.. freut sich natürlich immer die Dritte: Gestern abend (man schaue weiter oben) war Veturia noch eine waschechte Plebeiern. Heute nun leistet sie ihrem Mann Gesellschaft im Patrizierstand. Diese Frauen.... immer wissen sie genau, wie sie sowas anstellen. :D

    Ach du meine Güte..


    "Das.. äh.. bestimmt.. kann sein.. ich weiß nicht genau."


    In der Branche kannte ich mich nämlich nicht aus. Wenn ich mit meinem Fernhandel irgendeinen Wein ankaufte, dann war der normalerweise schon in irgendwelchen Gefäßen abgefüllt und brauchte nur noch transportiert zu werden. Da brauchte ich mir also meinen kleinen Kopf nicht zu zerbrechen darüber, in welchen Behältnissen ich den Wein von A nach B brachte. Da hatte ich mich wirklich nur um das Transportmittel und Lagerräume zu kümmern und fertig.


    "Das heißt.. warte."


    Da meldete sich eine vage Erinnerung in meinem Kopf.


    "Wenn ich mich nicht irre, dann hat sich neulich doch ein Winzer bei mir beklagt darüber, dass er bei sich in Norditalia keine gescheite Keramikware bekommt und deshalb immer nur irgendso ein überteuertes Produkt aus dem Süden bei Capua kaufen muss.. für fast fünf Sesterzen pro Stück statt normal vier."


    Oder waren es fast vier Sesterzen statt normal drei gewesen? Manche Leute konnten gut mit Zahlen - manche Leute tranken lieber Wein. Ich gehörte nicht zu denen mit den Zahlen....

    Sim-Off:

    Damit du mich nicht vergisst. ;)


    Ganz plötzlich fiel mir siedend heiß ein:


    "Achso, und weiß der Helvetius jetzt überhaupt, dass ich wegen ihm da bin, wenn ich statt im Atrium auf ihn zu warten, hier mit dir so unterwegs bin?"


    Hätte ich dieser süßen Blondine nicht ao auf den Hintern geschaut, hätte ich vielleicht mitbekommen, ob am Eingang vielleicht noch irgendwer gewesen war, der dem Helvetius Bescheid sagen könnte, dass sich hier irgendwo im haus auch ein besucher für ihn herumtrieb.. So war ich nun aber (mal wieder) ein bisschen ahnungslos.

    Sim-Off:

    Erledigt.


    Ich selbst hatte leider ein wichtiges Date mit der Arbeit auf meinem Schreibtisch. (Jemand hatte mir ans Herz gelegt, nicht gleich wieder beim Cursus Publicus zu kündigen, nur weil ich eine glückliche Erbschaft gemacht hatte.) Deshalb schickte ich nur jemanden mit dem Geld beim Iunius vorbei.... und hoffte, dass ich damit schon bald in den Besitz des anvisierten Lupanars gelangen würde.

    Bei der Frage konnte ich mir ein Grinsen wirklich nicht verkneifen. Denn:


    "Kann es jemals zu viele Weingüter in der Nähe Roms geben?"


    Nein. Eigentlich nicht. Solange die Weinqualität nicht darunter litt und die Amphorenproduktion hinterher kam, sah ich keinen Grund, der gegen weitere Weingüter im näheren Umland der Stadt sprach.


    "Außerdem muss ich sagen, dass mir im direkten Umland von Rom auch gar keine bedeutenderen Weingüter bekannt sind. Da musst du schon bis nach Ostia, Neapolis oder Pisae reisen, um hier in Italia überhaupt einen größeren Produzenten zu finden."


    Und manche dieser Weingüter waren ja nichtmal in privater Hand, sondern wurden nur vom Pasceolus Imperialis "betrieben".. oder vielmehr nicht betrieben. Denn die Beamten des Staates konnten sich ja auch nicht um einhunderttausend Betriebe gleichzeitig kümmern. Die mussten auch Prioritäten setzen.. und auf die Lex Mercatus hören, in der geschrieben stand, dass der Staat nur genau dann Produkte zum empfohlenen Preis anbieten durfte, "wenn der Marktpreis aller Angebote dieses Produktes mehr als 150 % des empfohlenen Preises beträgt." Mit anderen Worten also: Wenn die privaten Produzenten immer fleißig produzierten und zum Beispiel ihre Weinamphoren immer nur für maximal 15 Sesterzen auf den Märkten anboten, dann war dem Staat die Weinamphorenproduktion sogar untersagt (oder eigentlich natürlich nur das Anbieten von Weinamphoren, nicht die Produktion). - So oder so ähnlich hatte mir das jedenfalls mein Finanzberater erklärt, auf den ich nach meiner üppigen Erbschaft natürlich mehr als nur einmal schon angewiesen gewesen war.


    "Dass du dich mit einer neuen Weinmarke nicht etablieren könntest, weil es schon zu viele produzierende Weingüter im Umland gibt, glaube ich also nicht."


    Aber andererseits: Was wusste ich schon? Ich hörte ja selbst nur auf das, was mir mein Finanzberater eintrichterte. (Außer beim Glücksspiel und beim Weinkonsum. Denn diese beiden Dinge ließ ich mir nicht von diesem pupstrockene Zahlenjongleur mit seinen blöden Sparfuchs-Ideen verderben. Irgendwo musste man schließlich auch mal einen Punkt machen: Geld war nicht dazu da, um es ewig zu sparen. Geld war dazu da, um es auch irgendwann mal auszugeben und Spaß damit zu haben. Meine Meinung.)

    Hm. "Schade eigentlich", ging es mir durch den Kopf. Ein Primicerius verdiente bestimmt gutes Geld und wäre somit ein guter Kunde für mein zukünftiges Bordell. Aber wenn er so unter der Sandalette seiner Frau stand, dass er sich von ihr sogar den Besuch im Lupanar verbieten ließ.... Dabei war ja an einem gescheiten Bordell absolut nichts Verwerfliches zu finden. Es war ganz normal, dass man(n) da hin und wieder mal hinging, wenn die eigene Frau nicht wollte und man auf die eigenen Sklaven keine Lust hatte. Und gerade Jungen wurden von ihren Eltern doch sogar ganz bewusst ins Lupanar geschickt, damit sie spätestens in der Hochzeitsnacht dann auch wussten, wos lang ging.


    "Für alle, denen dein Glück bisher verwehrt geblieben ist."


    So lautete meine Antwort also auf diese Frage danach, welchen Sinn ein Lupanar machte. Dann sprach der Decimus von Ehrbarkeit. Zugegeben: Als Sohn meines Vaters (ein Herumtreiber und Gelegenheitsarbeiter) hatte ich von Ehrbarkeit jetzt nicht so die Ahnung. Aber ich sagte mir: Den Patriziern und Senatoren verbot man ja auch im Gesetz das Führen einer Gewandschneiderei, weil es sich für einen Patrizier und/oder Senator nicht gehörte, eine Gewandschneiderei zu betreieben. Einen ähnlichen Passus, dass ganz normalen römischen Bürgern (wie mir) oder selbst edlen Rittern das Betreiben eines Lupanars verboten wäre, kannte ich bisher nicht. So schlimm konnte es also nicht sein, was der Decimus hier sagte. (Wahrscheinlich war er einfach nur ein bisschen alt und über die Jahre prüde geworden. Sein Pech.)


    "Si. Ich habe alles dabei."


    Einen Beutel mit vielen Sesterzen. Klimpernd landete der Beutel auf dem Tisch des Primicerius. Und natürlich auch die Urkunde, die mich als Eigentümer meines geerbten Architekturbetriebs auswies. Das Papyrus legte ich direkt neben dem Geldbeutel auf den Tisch.


    "Von mir aus können wir nun also Tatsachen schaffen."

    Zitat

    Original von Titus Decimus Varenus
    Bitte die kaiserliche Taberna medica "iatreion eis alexandreias" an Marcus Artorius Rufinus überschreiben. Im Gegenzug erhält die kaiserliche Domäne den Architektbetrieb "Architectus Artorius Reatinus".


    Ich bestätige das einfach schon mal, denn das Geld ist ja auch bereits an den Pasceolus Imperialis überwiesen.
    Und wenn ich hier schon poste: Die Taberna medica soll dann bitte auch gleich nach Rom umziehen und fortan den Namen "Taberna medica Artoria" tragen.


    Gracias. 8)