Beiträge von Marcus Artorius Rufinus

    Sim-Off:

    Thema okkupiert! :D


    "Mahlzeit!"


    Der Gang zur Casa Decima hatte mich hungrig gemacht. Ein Mann auf der Straße hatte mir diese Taverne empfohlen. Was hatte ich zu verlieren? Ich probierte alles erstmal aus.


    "Ein Königreich für ein saftiges Steak!"


    Das Problem: Ich besaß kein Königreich. Nicht ganz. Nicht mal ein kleines.


    "Oder... Für den Anfang tuts sicher auch ein einfaches Brot mit Käse."


    Das konnte ich mir wenigstens leisten. In Gedanken öffnete ich meinen Geldbeutel. Zählte die Sesterzen. Viele waren es nicht. Aber für ein Brot mit Käse reichte es allemal.


    "Und dazu 'nen Wein."


    Auch dafür reichte es noch. Der Wirt zählte die Sorten auf. Ich nahm einen roten Landwein aus Südgallien. Nie vorher getrunken. Aber ich probierte ja alles erstmal aus. Solange das Geld reichte. Wahrscheinlich sollte ich mal bei der staatlichen Lotterie mitspielen. Auch das mal probieren. Gab ja Leute, die sollten da andauernd gewinnen. Aber wenn die gewannen, dann gewann ich ja nicht. Vielleicht sollte ich das mit der Lotterie also doch besser lassen. Das Geld reichte sicherlich eh kaum dafür. Mit meinem Käsebrot und einem geizig befüllten Becher Wein setzte ich mich an einen der Tische.


    "Hola!"


    Da saß schon jemand. Da war ein netter Gruß obligat. Vielleicht kam man ja ins Gespräch. Mal sehen...


    Sim-Off:

    Wer sich angesprochen fühlt, ist zu einer Antwort angehalten. ;)

    Immer diese prüden Römerinnen. :rolleyes:


    "Ja, ach, frag ihn ruhig."


    Da war ich ja nicht so. Konnte notfalls auch mal teilen. :D


    "Ich bin für vieles offen, weißt du."


    Schubladendenken. Ich bin verheiratet. Ich bin blond. Ich bin dunkelhäutig. Und? Ich bin arm. Ich bin eine Frau. Ich bin gebildet. Und?
    Tausende Schubladen. Tausende zerhackte Menschen. Damit jeder Stück für Stück in alle nötigen Fächer einsortiert werden konnte. Müll war das.


    "Aber keine Sorge, chica. Ich lass dich schon wieder in Ruhe."


    Zu Hause warteten noch ein paar hübsche Dinger auf mich. Eine Ägypterin? Einen Griechen? Mal sehen. Vielleicht auch einfach beide. 8)


    "Also. Machs gut. ... Und grüß mir deinen Mann schön."


    Ein Augenzwinkern. ;) Dann machte ich mich aber schleunigst aus dem Staub.

    Zeit für einen kleinen intellektuellen Snack. Ich warf einen Blick auf das nächtliche Tagesangebot.


    "Bedienung?" :P


    Wow. Schick sah sie aus. Aber Moment. Ich wollte ja bestellen.


    "Einmal Wahlrecht I, bitte. Und..."


    Ich beugte mich zu ihr und flüsterte ihr sacht eine PN ins Ohr. :D


    "Was meinst du? Kommen wir da ins Geschäft?"


    Ein erwartungsvoller Blick zu ihr. Und vielleicht flirtete ich auch ein bisschen.

    Zurück. Aber trotzdem fühlte sich alles hier noch etwas fremd an. Dennoch. Ich musste in die Zukunft blicken. Das Ziel niemals aus den Augen verlieren. Sei wachsam. Sei geduldig. Sei schlau. Ich war müde. Die Reise hierher zurück hatte meine Kräfte schwinden lassen. Mit meinen 27 Jahren war ich eben auch nicht mehr der Jüngste. Ich ging schnurstracks auf die 40 zu. Das Ende meiner ersten Lebenshälfte klopfte schon an die Tür.


    "Ja?"


    Gut. Es war doch nur einer der Sklaven mit meinem Gepäck. Vorerst. Für heute hatte ich genug. Morgen würde wieder ein langer Tag für mich werden. Ich brauchte eine Beschäftigung, musste Geld verdienen. Und dafür brauchte ich erstmal einen Fürsprecher, einen Patron. Noch einmal schlief ich eine Nacht über meine längst getroffene Entscheidung. Am nächsten Morgen dann machte ich mich auf zur Casa Decima Mercator.

    Die Nacht war kurz gewesen. An die neue Umgebung musste man sich erstmal gewöhnen. Dazu frühes Aufstehen. Ich wollte nicht zu spät kommen. Salutationes begannen schließlich früh. Und ich wollte keinen schlechten Eindruck hinterlassen. Dazu hatte ich mir extra vor Beginn meiner Reise nach Rom ein neues Outfit zugelegt. Unbequem. Und es kratzte an einigen Stellen. Es war eben bisher ungetragen. Auch meine Sandalen scheuerten. Unendlich oft hielt ich auf dem Weg hierher an. Zig mal versuchte ich das Unvermeidbare zu verhindern. Eine Blase an der rechten Ferse. Ich hinkte und humpelte den Rest des Weges. Nun war ich zu spät. Die ersten Klienten verließen die Casa Decima Mercator schon wieder. Mist. Ich probierte trotzdem mein Glück.


    "Hallo?"


    Ich stand vor der offenen Tür, während ein bärtiger Mann das Haus verließ. Der Sklave auf der anderen Seite des Eingangs musste wohl der Ianitor sein.


    "Ich wollte zur Salutatio des Decimus Livianus."


    Was hieß, "wollte"?


    "Das heißt, ich will natürlich immernoch, wenn das geht. Ich weiß, ich bin spät dran. Mein Name ist Marcus Artorius Rufinus und ich möchte den Senator um eine Aufnahme in sein Klientel bitten."


    Ich legte meine Hände ineinander und machte eine bittende Geste. Meine Blase schmerzte. So hatte ich mir meinen ersten richtigen Tag zurück in Rom sicher nicht vorgestellt.

    Da war ich also wieder. Zurück in Rom. Vor der Domus Artoria stehend. Ich hatte sie etwas glanzvoller in Erinnerung. Aber das Leben spielte selten fair. Diese Weisheit hatten mich die vielen Tode in meiner näheren Verwandtschaft in den letzten paar Jahren gelehrt. Doch irgendwie musste es weitergehen. Irgendwie musste ich weitermachen. Irgendwie musste ich meinen Blick in die Zukunft richten, Vergangenes Vergangenes sein lassen und den verlorenen Glanz wiedererlangen.


    "Heda! Hier ist Marcus Rufinus von den Artorii Rufi, Sohn des Marcus Uranius und Enkel des Marcus Rufus! Ich begehre Einlass!"


    Die Worte waren laut und deutlich genug. Die Tür schwang auf. Dahinter ein sichtlich überraschter Ianitor. Und kurz darauf schloss sich die Tür wieder - hinter mir. Es verlangte mir nach einem Gemach.

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    Dies ist das Gemach des Marcus Artorius Rufinus, das
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    CUBICULUM
    MARCI ARTORII RUNFINI.


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    Die Wachen haben eine gemeinsame Welt, im Schlaf wendet sich jeder seiner eigenen zu. (Heraklit von Ephesus)
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    Ich bin (oder: möchte gerne sein):


    1. Ein Civis
    2. aus der Gens Artoria
    3. mit Namen Marcus Artorius Rufinus
    4. und Wohnsitz in Rom.


    Die Spielleitung sollte Bescheid wissen.
    Also lieber Tiberius Magnus, sei so gut und lass mich rein.


    Saludos, :wink:
    M. Artorius Rufinus