Ob Dein Wunsch seinen Weg in die Gehörgänge der hohen Götter gefunden hat, wissen wir noch nicht. Du solltest Deinen Wunsch aber auf die Gehörgänge der Clanchefin Sergia Severa fokussieren, die jedoch momentan nicht auffindbar ist (Geduld!). Ich jedenfalls finde, dass man schon einiges an Courage aufbringen muss, wenn man der Gens Sergia beitreten will. Aber das qualifiziert Dich auch, nebenbei gesagt. Ich hoffe also, dass die liebe Severa Dir grünes Licht gibt. Guck dann mal rein: Casa Sergia, Via Nomentana, Roma.
Beiträge von Galeo Sergius Plautus
-
-
Plautus hob ein verknotetes Tuch hoch und zeigte darauf.
"Ich habe hier etwas Weihrauch, ein paar Münzen, Dinkelplätzchen und ein paar Schluck umbrischen Wein drin. Ich weiß, dass er vor allem Münzen liebt. Was meinst Du, wird das reichen?"
Man konnte ja nie wissen, ob Mercurius nicht auch noch ein paar heimliche Vorlieben hatte, die dem Decius Normalsterblichen nicht so geläufig waren. Aber er dachte, dass dem Aedituus solches durchaus bekannt sein sollte.
Neugierig blickte er in das Innere der Cella, aber die Morgensonne hatte ihn doch schon etwas geblendet, sodass er kaum etwas erkennen konnte.
-
Plautus hatte durch das Fenster gelinst und zugesehen, wie auf einem der Dachfirste ein Tauber eine Taubenfrau anbaggerte und hätte gern mitgekriegt, ob der mit seinem Getrippel bei der Schönen landen konnte, als er mit einer Zwischenfrage des Curators unterbrochen wurde.
"Ja richtig, Praetor Annaeus Modestus", sagte er und schaute wieder zu dem Balzplatz, aber die Vögelchen waren schon über alle Berge. Der Curator hatte sich inzwischen über den Inspektionsbericht hergemacht und war darüber gestolpert, dass der Aquarius Italiae noch nicht mitgezeichnet hatte.
"Ach wo, was da im ersten Abschnitt steht, das brauchen wir gar nicht abzuwälzen, das sind die routinemäßigen Pflichten der Administratio Italiae. Die haben die Leitungen außerhalb der Stadt regelmäßig zu warten und dazu gehören auch kleinere Reparaturen. Dem Aquarius Helvetius habe ich den Bericht vor einigen Tagen zugeschickt, aber bisher ist nichts zurückgekommen, weshalb ich Dir meinen Entwurf vorgelegt habe."
Dann kamen die dicken Hunde, nämlich die Fälle der großen Artisten Alfenius und Egilius.
"Also ich würde doch empfehlen, den Herren Alfenius und Egilius erst mal zu schreiben, dass sie Alles fachgerecht wieder so herzurichten hätten wie sie es angetroffen haben, verbunden mit der unüberhörbaren Drohung, dass wir es anderenfalls sehr sorgfältig selber machen und ihnen in Rechnung stellen, inklusive eines gehörigen Bußgelds. Du weißt ja, quod non est in actis ... Was den Egilius angeht, so hat er noch ein winziges bißchen Glück, denn er hat die Steine einfach ins Gebüsch am Ackerrand geworfen. Und zwar alle. Hätte ich im Bericht erwähnen sollen, aber ich wollte es kurz machen."
-
Abschreckendes hatte Plautus ja schon von dem Annaeer zur Genüge gehört. Und jetzt kam auch noch der dicke Fingercurator mit einer Geschichte an, wie sie sonst nur einem Versicherungsvertreter eingefallen wäre. Plautus schüttelte sich innerlich. Aber er musste sich eingestehen, dass es sich dummerweise um eine wahre Geschichte handelte.
"Aquarii kommen und gehen, Curator Racilius. Und es freut mich, dass Du versucht hast, mich aufzuhalten, weil Du meine Tüchtigkeit anerkennst. Dafür danke ich Dir vielmals."
Er blickte nach oben und hob die Schultern.
"Mir ist sehr wohl bewusst, dass das Amt eines Aquarius als Sprungschanze in den Cursus Honorum verdammt niedrig ist und dass ich für die Frage, wie ich finanziell dann über die Runden komme, noch gar keine Antwort gefunden habe, um es mal milde auszudrücken. Aber wenn Dein gewesener Aquarius bei den Wahlen damals gescheitert ist, könnte das ja auch daran gelegen haben, dass er langweilige Reden gehalten hat."
Immerhin war der Curator gegen Ende seiner Rede dann auch darauf gekommen, dass der Weg durch den Cursus Honorum, zwar steinig, dann doch aber lohnenswert zu sein schien. Das bestärkte Plautus und er fügte um einiges erleichtert hinzu:
"Ich bin recht froh darüber, dass Dich meine Absichten lediglich überrascht haben und nicht auf harte Ablehnung gestoßen sind. Im Übrigen denke ich, den Sergiern wird es gut tun, wenn sich mal einer von ihnen auf den Weg in höhere Ämter macht."
-
Er fragte nicht unbedingt direktemang, der Curator, stellte Plautus fest und zuckte etwas mit den Mundwinkeln, ohne gleich in ein Lächeln zu verfallen.
"Merkwürdig, Du fragst erst, wo ich hin will in meinem Leben, um dann gleich hinterher zu fragen, ob Deine Annahme richtig sei, dass ich nicht in den Ritterstand aufgenommen werden will. Mag ja sein, dass man als Anwalt einen störrischen Gegner so krumm herum befragen würde. Aber die Chose ist einfacher. Nein, den Weg über den Ritterstand nehme ich nicht, Curator Racilius, obwohl ich anfänglich sehr nach der dort besseren knetemäßigen Ausstattung geschielt habe. Aber Annaeus hat mich dann in einem längeren Gespräch davon überzeugt, dass der Weg über den Cursus Honorum besser sei. Das heißt, eigentlich hat er mir in den schlimmsten Farben geschildert, welche Mühsale da auf mich warten. Da ist mehr Spannung drin. Ich habe mich dann für den Cursus Honorum entschieden."
-
Folgsam wusch sich Plautus ebenfalls die Hände und bedeckte seinen Kopf.
"Soweit ich weiß, muss man als Erstes den Gott auf sich aufmerksam machen. Der Gott muss ja merken, dass jemand mit ihm sprechen will. Das macht man mit etwas Weihrauch und einer kleinen Gabe im Voropfer."
Plautus kratzte sich am Kopf. "Dann muss man den Gott loben und seine Fähigkeiten hervorheben, sozusagen das ansprechen, auf das man sich bezieht, wenn man nachher seine Bitte vorbringt. Zum Schluss bringt man dem Gott das eigentliche Opfer, verbunden mit der Bitte und hofft, dass der Gott das Opfer annimmt und dementsprechend die Bitte erfüllt. Richtig?"
-
Plautus holte eine Papyrusrolle hervor und legte sie auf den Tisch des Curators.
"Zunächst zum Dienstlichen, Curator. Wir haben die Inspektion der Aqua Appia abgeschlossen. Wir, das bin ich und das ist der Aquarius Helvetius Varus der Administratio Italiae, der, wie Du empfohlen hast, an der Inspektion mitgearbeitet hat. Ich habe den Inspektionsbericht fertiggestellt und eine Abschrift an Helvetius Varus geschickt, damit er eventuelle Änderungen einfügen und mitzeichnen kann. Ich lege Dir jetzt die noch nicht mitgezeichnete Fassung, sozusagen als hausinterne Version vor, damit Du schon mal über die wesentlichen Sachverhalte informiert bist."
RENUNTIATIO
INSPECTIO AQUAE APPIAEUntersucht wurde die Strecke außerhalb der Stadtmauer, insgesamt 9 Meilen und 340 Passus vom Caput Aquae bis zur Porta Caelimontana. Die Leitung verläuft hier ausschließlich unterirdisch.
Die Inspektion wurde durchgeführt vom Aquarius Romae, G. Sergius Plautus, zusammen mit dem Aquarius Italiae, T. Helvetius Varus.
Die Strecke ist seit der letzten Reparatur unter Kaiser Augustus in Baulose von je einer Meile unterteilt, die wiederum in acht Abschnitte von einem Stadium (125 passus) aufgeteilt sind und mit den Buchstaben A bis H bezeichnet werden. Oberirdisch ist ein Schutzstreifen von 15 Fuß Breite ausgewiesen und mit Grenzsteinen vermarkt.
Feststellungen:
I.
Kleinere Beeinträchtigungen (im Rahmen der regulären Wartung durch die Administratio Italiae zu beheben).CAPUT AQUAE:
Im Absetzbecken der Brunnenstube hat sich 1/4 Fuß hoch Schlamm abgelagert, der entfernt werden muss.MEILE I, ABSCHN. F:
Aus dem Dach der Schutzhütte über dem Kontrollschacht sind Ziegel entfernt worden, die ersetzt werden müssen. Es konnten keine Hinweise auf den oder die Täter gesichert werden. Die Hütte ist etwa 150 passus von der Stelle entfernt, an der die Leitung die Via Praenestina unterfährt.MEILE III, ABSCHN. G:
Im Kanal liegen Steinbrocken, die sich aus der Decke des Tunnels gelöst haben. Der Abfluss ist kaum behindert. Das Gestein an dieser Stelle ist lockerer Tuff, sodass überlegt werden sollte, ob hier eine Untermauerung notwendig wird. Übergangsweise kann der Kanal mit Steinplatten oder Brettern abgedeckt werden.MEILE VIIII, ABSCHN. E:
An der Stelle AD SPEM VETEREM, kurz bevor die Leitung die Substructio von Marcia, Tepula und Iulia und den Anio Vetus unterfährt.
Der Tunnel knickt hier in westliche Richtung ab. An dem Knick haben sich dicke Kalksinterablagerungen gebildet, die zu einem Rückstau führen und entfernt werden müssen.II.
Gravierende Schäden und Beeinträchtigungen.MEILE II, ABSCHN. A:
Auf dem Anwesen FUNDUS TREBATIACUS wurden auf einer Strecke von 400 passus alle Grenzsteine entfernt. Der Schutzstreifen und der Eingang zum Kontrollschacht sind mit einem Badehaus überbaut worden. Der Besitzer, C. Alfenius Aviola, der das Anwesen erst kürzlich erworben hat, verwehrte uns den Zugang zum Gebäude, den wir uns dann mit der Hilfe des Beneficiarius von der nahegelegenen Station AD NONAM LAPIDEM verschafften. Im Inneren des Gebäudes stellten wir fest, dass die Abwässer des Badehauses in den Kontrollschacht abgeschlagen werden und dass die Grenzsteine des Schutzstreifens in den Mauern verbaut waren.
Das Badehaus ist abzureißen, die Schutzhütte über dem Eingang zum Kontrollschacht ist wiederherzustellen, der Schutzstreifen ist neu zu vermessen und mit Steinen zu vermarken.MEILE VII, ABSCHN. E:
Auf dem FUNDUS EGILIACUS, etwa 900 passus südlich der Via Praenestina wurde uns der Zutritt zum Anwesen zunächst vermittels freigelassener Stiere erschwert. Der Besitzer, P. Egilius Saxula, hatte die Grenzsteine entfernt, weil sie ihn beim Pflügen störten.
Der Schutzstreifen ist neu zu vermessen und mit Steinen zu vermarken. Die Bewirtschaftung ist auf Weidenutzung umzustellen.G. Sergius Plautus
G. Sergius Plautus
T. Helvetius Varus.
Bevor der dicke Zeigefinger sich des Berichts bemächtigen konnte, räusperte sich Plautus und fuhr fort: "Mein Patron, Praetor Annaeus Modestus hat mir geraten, bei ihm ein Tirocinium zu absolvieren. Wir haben uns darauf verständigt, dass ich ihm an meinen freien Tagen bei seiner Arbeit assistieren kann, damit meine Tätigkeit als Aquarius nicht beeinträchtigt wird. Das setzt aber voraus, dass Du damit einverstanden bist, Curator Racilius. Ich würde mich sehr freuen, wenn Du mir dazu die Erlaubnis geben könntest."
-
Irgendwelche Leute hatten Plautus mit wichtigen Nebensächlichkeiten aufgehalten, sodass er fast im allerletzten Augenblick noch in das Odeum reinkam. Er suchte sich einen Platz, der natürlich wegen seiner späten Ankunft etwas randlich gelegen war. Nachdem er sich gesetzt hatte hielt er Ausschau nach seinem Kollegen Helvetius Varus, den er aber von seinem Platz aus nicht erspähen konnte.
-
Ein breites Lächeln zog über das Gesicht von Plautus. "Salve, Matinius. Ein paar Becherchen Wein? Ja doch, Entschuldigungen solcher Art nehme ich jederzeit mit Freuden an."
Er folgte mit seinem Blick der Kopfbewegung des Matiniers zum Tempel hinauf. "Gut, schreiten wir zur Tat."
-
Der Sommer war inzwischen Knall auf Fall zu Ende gegangen. Das Gras an den Wegrändern hatte allmählich seine frische Farbe verloren und gelegentlich machte sich die morgendliche Kühle schon etwas unangenehm bemerkbar. Plautus hatte seinen Widder von der Weide geholt und machte sich auf den Weg zum Merkurtempel. Wieder übernahm das Viech auf den letzten passus die Führung, sodass Plautus den Tempel im Schlepptau des Widders erreichte.
In der Nähe eines Gebäudes auf dem Tempelgelände band Plautus den Widder an einen Pfahl und hielt nach einem Tempeldiener Ausschau.
-
Plautus erhob sich.
"Ich danke Dir, Patron. Nicht nur dafür, dass Du mich als Klient angenommen hast, sondern auch für das ergiebige Gespräch mit Dir, das mein Wissen erweitert hat. Sobald ich mit dem Curator Aquarum klargekommen bin, lass ich es Dich wissen. Vale."
-
Grobkeramik kommt nächste Woche wieder rein.
Plautus -
Ein Bote brachte das folgende Schreiben:
S. Tiberius Dolabella
Villa Tiberia, RomaG. Sergius Plautus S. Tiberio Dolabellae s. d.
Hiermit lade ich dich im Namen des Pro Magisters
am KAL OCT DCCCLXV A.U.C. (1.10.2015/112 n.Chr.)
zu einer Versammlung der Germanitas Quadrivii im Odeum ein.Im Auftrag
G. Sergius PlautusG. Sergius Plautus, Sodalis Minor
-
Ein Bote brachte das folgende Schreiben:
T. Helvetius Varus
Casa Helvetia, RomaG. Sergius Plautus T. Helvetio Varo s. d.
Hiermit lade ich dich im Namen des Pro Magisters
am KAL OCT DCCCLXV A.U.C. (1.10.2015/112 n.Chr.)
zu einer Versammlung der Germanitas Quadrivii im Odeum ein.Im Auftrag
G. Sergius PlautusG. Sergius Plautus, Sodalis Minor
-
Ein Bote brachte das folgende Schreiben:
M. Germanicus Aculeo
Habitatio Germanicus AculeoG. Sergius Plautus P. Germanico Aculeoni s. d.
Hiermit lade ich dich im Namen des Pro Magisters
am KAL OCT DCCCLXV A.U.C. (1.10.2015/112 n.Chr.)
zu einer Versammlung der Germanitas Quadrivii im Odeum ein.Im Auftrag
G. Sergius PlautusG. Sergius Plautus, Sodalis Minor
-
Ein Bote brachte das folgende Schreiben:
M. Germanicus Avarus
Casa Germanica, RomaG. Sergius Plautus M. Germanico Avaro s. d.
Hiermit lade ich dich im Namen des Pro Magisters
am KAL OCT DCCCLXV A.U.C. (1.10.2015/112 n.Chr.)
zu einer Versammlung der Germanitas Quadrivii im Odeum ein.Im Auftrag
G. Sergius PlautusG. Sergius Plautus, Sodalis Minor
-
Die
GERMANITAS QUADRIVIIlädt ihre derzeit in Roma weilenden Mitglieder
zu einer
VERSAMMLUNG
am KAL OCT DCCCLXV A.U.C. (1.10.2015/112 n.Chr.)
in das Odeum ein.Vorschläge zur Tagesordnung
sind an K. Annaeus Modestus
zu richten.G. Sergius Plautus, Sodalis Minor, im Auftrag
von K. Annaeus Modestus, Pro Magister
der Germanitas Quadrivii -
Die
GERMANITAS QUADRIVIIlädt ihre derzeit in Roma weilenden Mitglieder
zu einer
VERSAMMLUNG
am KAL OCT DCCCLXV A.U.C. (1.10.2015/112 n.Chr.)
in das Odeum ein.Vorschläge zur Tagesordnung
sind an K. Annaeus Modestus
zu richten.G. Sergius Plautus, Sodalis Minor, im Auftrag
von K. Annaeus Modestus, Pro Magister
der Germanitas Quadrivii -
Zitat
Fausta: "Was soll man dazu noch sagen?"
Tja, mit diesen Worten hatte Fausta sich nicht allzusehr verausgabt. Plautus fühlte sich dazu angespornt, dieses Understatement noch zu unterbieten.
"Hm", sagte er und trollte sich.
-
Das 'Ahihihihi' bohrte sich in Plautus' Gehörgänge. Erschrocken drehte er sich um.
"Nein, Du nicht! Du brauchst nicht höher zu hüpfen, liebste Cousine, Du trägst doch Deinen Kopf schon hoch genug, oder? Richtig schön, Dich wieder zu sehen."
Er senkte seine Papyrusrollen.