Beiträge von Galeo Sergius Plautus

    Zitat

    Flore: "Du kannst dir ruhig wieder die Gerichtsverhandlung anschauen, mir geht es wieder gut und schließlich bist du doch dafür hierher gekommen. Hab vielen Dank für deine Hilfe.“


    Plautus:
    Plautus überlegte. Aus irgendeinem Grund wollte diese Flore ihn zurück in den Gerichtssaal bugsieren. Den Grund kannte er nicht, aber dem Ansinnen von Flore stand ja das Versprechen entgegen, das er grade Alpina gegeben hatte. So klassifizierte er die Chose als Trick, auf den er keineswegs hereinfallen wollte.


    Hilfreich war, dass just in diesem Augenblick Lala hereinrauschte, beladen mit einem Bündel Decken. Sie marschierte zielstrebig an Plautus vorbei, überschaute mit einem Blick die Szene und nahm sich der Sache an.


    Lala:
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    "Haach Spätzchen, Du musst jetzt Ruhe haben. Komm, wir legen Dir die Decken unter, damit Du etwas weicher liegst". Mit geübtem Griff rollte sie Flore auf die Seite, legte die Decken unter und hob Flore mit Plautus' Hilfe wieder auf die Decken.


    Dann baute sie sich vor Plautus auf: "Was auch immer da kommen wird, Domine, das ist Frauensache. Also dreh Dich um."

    Etwas beunruhigt schaute sich Plautus die Szene an. Eine Geburt also. Das gehörte nun wirklich nicht zu seinem Erfahrungsschatz. Noch nicht. Er zuckte mit den Schultern.


    Zu Flore sagte er: "Du hast es gehört, Flore. Du musst schon hier liegen bleiben. Ich werde dafür sorgen, dass Dir ein paar Decken gebracht werden, damit Du nicht auf dem Steinboden liegen musst." Er schickte einen der Umstehenden los: "Geh in die Casa Sergia. Ist nicht weit von hier, immer in Richtung Vicus Salutaris. Sag dem Ianitor, dass Lala herkommen soll. Schnell, es geht um eine Geburt. Sie soll ein paar Decken mitbringen."


    Dann wandte er sich an Alpina: "Ja, ich bleibe bei ihr und sorge dafür, dass sie nicht weggeht. Wenn es kritisch wird, lass ich Dich rufen, versprochen."

    Plautus kratzte sich verlegen am Kopf.


    "Ähm, ich bin Sergius Plautus und ich habe gesehen, dass Du umgekippt bist und dann haben wir Dich hier in einen Nebenraum bei der Aula gebracht. Wenn Du meinst, dass Du nach Hause gehen musst, um Dich hinzulegen, dann wird Dir jemand von uns behilflich sein. Aber nur dann, wenn Susina Alpina das auch erlaubt."


    Er wandte sich an Susina: "Salve Susina Alpina, schön, dass Du so schnell hier warst."

    Gerade hatte der Legatus den Scribonius Gallio aufgefordert, mit seiner Anklage fortzufahren, als Plautus im Augenwinkel bemerkte, dass eine der Zuhörerinnen aufstand, dann zur Tür hin ging, nein, sie taumelte und fiel schließlich hin. Unauffällig ging er zu ihr hin, beugte sich über sie und fragte leise: "Ist Dir nicht gut? Kannst Du aufstehen?" Er versuchte, ihr mit einem Arm aufzuhelfen. Erst jetzt sah er, dass die Frau schwanger war. Nun war es Plautus ziemlich wurscht, was der Ankläger noch so Alles zu erzählen hatte. Dies hier war wichtiger.


    Inzwischen waren noch einige andere Zuhörer dazu gekommen, man entschied, die Frau in einen Nebenraum zu bringen und jemand loszuschicken, der die Hebamme Alpina holen sollte.

    Nachdem die Anklage vorgetragen war und der Beklagte Gurox einige Worte in unterdrücktem Zorn losgeworden war, trat eine Dame namens Phryne vor das Gericht und versuchte, die Liste der Beschuldigungen zu Lasten des Gurox noch zu erweitern, wobei Plautus mit einem innerlichen Lächeln zu dem Schluss kam, dass die orientalischen Erzählungen seines Barbiers offenbar wohl doch eine sehr solide Grundlage hatten. Auch wir in Mogontiacum haben tolle Kriminalfälle!


    Das Gericht wies jedoch Phrynes Klageerweiterungen zurück mit der Aufforderung, dazu doch selber eine Klage einzureichen. Diese Phryne hatte wohl darauf gebaut, dass ihr zweifellos fabelhaftes Aussehen Eindruck machen würde. Plautus dachte sich indes, dass die Schönheit der Dame durch das Aufbrezeln nicht unweit ins Ordinäre abgeglitten war.


    Interessant war, dass der Ankläger nur zwei Zeugen ankündigte, nämlich die Geschädigte selbst, also Susina Alpina und den Praefectus Castrorum der Legio II Iulius Licinus. Wie würde das Gericht bei Aussage gegen Aussage entscheiden? Kurz danach behauptete der Beklagte Gurox nämlich, dass dieser Licinus 'überhaupt nicht dabei gewesen sei'. Abgesehen davon, dass die Beweiskraft dieser Behauptung noch genauer zu untersuchen wäre, so ergibt sich daraus bei näherer Betrachtung ein gewisses Teilgeständnis des Beklagten: er gibt damit doch zu, dass er zur Tatzeit am Tatort war, aber dort den Zeugen Licinus eben nicht zu Gesicht bekommen hatte.

    Einer der Pedites Singulares brachte einen Brief vorbei, der an der Porta abgegeben worden war. Plautus warf einen Blick darauf. Es war ein Bief vom Kaiser an den Legatus. Der musste schnellstmöglich an den Adressaten.


    Ovius Rectus meinte: "Früher ging das anders ...", aber Plautus wartete den Rest der Rede von Ovius gar nicht ab und brachte das Schreiben rüber zum Princeps Praetorii.

    "Salve Princeps Praetorii, Post vom Öbersten Chef", sagte Plautus und legte das Schreiben auf den Tisch.


    Imp Caes Tib Aquilius Severus Aug
    Legati suo Ti Duccio Valae s.p.d.


    Auf Fürsprache des Herius Claudius Menecrates wurde Lucius Iulius Antoninus, Centurio der Legio II Germanica, in den Ritterstand erhoben. Als angemessene neue Tätigkeit für diesen Rang haben wir beschlossen, ihn als Tribun bei den Cohortes Urbanae in Rom einzusetzen. Er hat sich umgehend auf seinem neuen Posten beim Praefectus Urbi zu melden.


    Ich hoffe, Manius Flavius Gracchus Minor ist unterdessen auf seinem neuen Posten bei der Legio II Germanica angekommen. Er ist ein beredsamer junger Mann, dem es aber manchmal etwas an Selbstbewusstsein fehlt. Berichte mir, wie er sich macht. Ebenso wird dir demnächst ein neuer Tribunus Angusticlavius zugeteilt werden. Appius Decimus Massa ist ein verdienter Veteran, der bereits in der Classis in Misenum und Alexandria als Nauarchus gedient hat.


    Überhaupt erwarte ich wieder einmal Bericht aus deiner Provinz. Wie ist die Lage am Limes? Ist die Bevölkerung ruhig und konnten die Tribute ordnungsgemäß eingetrieben werden?


    Vale



    Aedilis Q. Propertius Plautus
    Curia Mogontiaci



    G. Sergius Plautus Aedilis Q. Propertio Plauto s. d.


    Hiermit melde ich gemäß Artikel II (1) Decreti Decurionum vom ANTE DIEM XII KAL SEP DCCCLXVI A.U.C. meine beiden Betriebe PORCELLI PLAUTI (Kleinviehzucht) und LANIENA PLAUTI (Metzgerei) bei der Stadtverwaltung an. Beide Betriebe habe ich von Roma respektive Ostia nach Mogontiacum verlagert.


    Für den Betrieb LANIENA PLAUTI beantrage ich gemäß Artikel VI (2) des besagten Decreti Decurionum eine Genehmigung für die Anpachtung einer Taberna in der Basilica am Forum. Sobald mir diese vorliegt, werde ich den Pachtzins für das laufende Jahr entrichten.


    Mögen die Götter Dir ihr Wohlwollen zukommen lassen.


    G. Sergius Plautus


    Galeo Sergius Plautus, Casa Sergia, Mogontiacum,
    Provincia Germania Superior


    Ja, das Imperium teilt an seine Bürger mit vollen Händen Wellness aus. Man braucht also nur zu sagen 'civis romanus sum', und schon hat man 50 Sesterzen gespart. Echter Kundendienst, dachte Plautus für sich.


    Und so sprach er mit Freuden den Eid nach, der von ihm verlangt wurde. "Ich, Galeo Sergius Plautus, schwöre bei Apollo Grannus Mogoun, ..." schon wieder diese germanisch-gallisch vermanschten Götter, schoss es ihm durch den Kopf, bevor er weiter sprach: "... Divus Augustus und allen Divi Augusti, beim Genius Cornelii Palmae und allen Göttern, der Lex Cornelia Municipalis, allen Decreta der Decuriones Mogontiaci und den Weisungen der Magistrate des Municipium Cornelium Mogontiaci zu jeder Zeit Folge zu leisten. Ich schwöre, diese Gesetze zu halten, solange ich als Municeps diesem Municipium angehöre."


    "Ich danke Dir, Duumvir Pontidius, dass Du mir Gelegenheit gegeben hast, in Euer Municipium aufgenommen zu werden". Er schaute sich zufrieden um.

    Zitat

    Macer: "eine Kleinviehzucht wandert ja nicht mal einfach so in ein paar Kisten verpackt von Ostia nach Mogontiacum, oder?"


    Salve Macer,
    geht doch. Aber anders. Nicht in Kisten, sondern Zuchtvieh auf dem Markt in Mogo kaufen, ätsch!
    Klick mal


    Gruß
    Plautus

    Salvete,
    ich bitte darum, meine Betriebe
    LANIENA PLAUTI (Metzgerei) und
    PORCELLI PLAUTI (Kleinviehzucht)

    nach Mogontiacum zu verlagern.


    (Ich habe vergebens unter suum cuique nach den Knöpfen gesucht,
    mit denen das zu bewerkstelligen wäre)


    Gruß
    Plautus

    Nachdem Plautus seinen Bericht gekritzelt hatte, ging er rüber zum Princeps Praetorii und legte ihn dort auf den Tisch.



    MEMORANDUM


    Ante Diem IX Kal Mai DCCCLXVII A.U.C. verließen sechs Kohorten der Legio II und acht Turmae der Ala II Mogontiacum nach Osten in Richtung Limes.


    Die Stärke des Truppeneinsatzes wurde von der federführenden Legio II damit begründet, dass auch ein noch so kleiner Grenzübergiff von Seiten der Germanen mit Schnelligkeit und entschlossener Härte zu beantworten sei. Es ging also essentiell darum, im Vorfeld des Limes die Stärke und Präsenz des Imperiums zu zeigen und damit ein abschreckendes Beispiel zu setzen.


    Anlass für die Militäraktion war ein germanischer Überfall auf eine kleine Grenzbefestigung. Bei der nachfolgend befohlenen Aufklärung wurde die damit befasste Truppe von den Einwohnern eines germanischen Dorfes aufgerieben. Die Verluste der Limesbesatzung werden mit 20 Gefallenen beziffert.


    Ziel der daraufhin von Mogontiacum aus organisierten Militäraktion war es, das besagte Germanendorf zu schleifen.Nach Einschätzung der Ala II steckt hinter diesem Zwischenfall keine sich ausweitende Absicht auf Seiten der Germanen. Zwar wird seit einiger Zeit eine Häufung von Überfällen beobachtet, aber diese sind klar und deutlich dem letzten strengen Winter zuzuschreiben, der in der Germania Libera zu Hungersnöten geführt hat.


    Die betroffene Grenzbefestigung liegt etwa einen Tagesmarsch nordöstlich der Siedlung Nida.


    G. Sergius Plautus


    Sim-Off:

    (23.4.2017/114 n.Chr.)

    Plautus hob die Hand und winkte der Blonden zu. Nicht unsympathisch, die Gute.


    "Hab Dank für Deine Wünsche, meine Geschäfte betreffend. Ansonsten hast Du ja recht, immer dann, wenn die Menschen unsicher sind, dann molestieren sie die Götter. Mach ich übrigens auch. Ich hab ja vor, dem Mercurius ein Opfer zu bringen, sobald ich in die Bürgerliste von Mogontiacum eingetragen bin. Und grüß mir Deinen Gatten Helvetius Curio, den werde ich dann nämlich brauchen. Vale, Duccia".

    Wenn man dem Subpraefectus Glauben schenken wollte, dann war das Grummeln am Limes wohl weder ein gewöhnungsbedürftiger Dauerton, noch ein Böses verheißendes Alarmsignal. Es schien tatsächlich so, dass der Verlauf der Witterung die Unruhen ausgelöst hatte. Es war ja auch so, dass es sich nur um kleinere, mehr oder weniger zufällige Aktionen der Germanen handelte und nicht um planmäßige Bewegungen.


    "Ach, wo Du grade die Karte auf dem Tisch hattest, hat sich der letzte Vorfall südlich oder nördlich des Moenus zugetragen?"

    Was Plautus da hörte, war nicht uninteressant. Es hatte also im Vorfeld der neuesten Militäraktion schon weitere Überfälle gegeben, welche die Besatzungen am Limes in Trab gehalten hatten. Das war durchaus ein neuer Aspekt.


    "Wie bewertest Du diese wiederholten Überfälle, Subpraefectus? Ist das eher ein alltägliches Phänomen, sozusagen eine andauernde Unruhe, die man am Limes halt als gegeben hinnehmen muss oder könnt Ihr dahinter vielleicht etwas Bestimmtes erkennen? Sagen wir, dass die Germanenstämme neuerdings unruhig geworden sind und vielleicht Größeres im Schilde führen? Du sagtest ja, dass die Serie dieser Überfälle vor einiger Zeit begonnen hatte. Liege ich richtig, wenn ich annehme, dass es vorher ruhiger war?"

    Plautus nickte verständnisvoll. Er hatte ja selbst noch keine Ahnung, wie sich Germanen so gemeinhin verhielten. Meist guckten sie finster drein, wie zum Beispiel sein Sklave Segimundus, der ja auch mal seine Fäuste fliegen ließ. Ansonsten hatte er nur die üblichen Horrorgeschichten über die chaotische und von Wut getriebene Kriegsführung der Germanen zu Ohren bekommen.


    Er zog seine Augenbrauen zusammen und meinte: "Die einzige Sorge, die den Princeps Praetorii aktuell umtreibt, ist die, dass er beim Beginn der Militäraktion nicht wusste, was da überhaupt los ist. Und genau das ist der Grund warum er mich hergeschickt hat".

    Auf Plautus' Stirn zeigte sich eine senkrechte Falte.


    "Jetzt bin ich aber etwas verwirrt. Äh, ach so, Du redest von dem Kastell am Limes. Ja, danach hab ich ja am Anfang gefragt. Ich hab das eben falsch eingeordnet, weil ich dachte, das würde sich auf meine Worte 'wie die halbe Legio aus der Stadt gen Osten marschiert' beziehen. Aber gut, dann hab ich das ja wieder auseinanderklamüsert. Und die Höhe der Verluste am Limes ist auch geklärt".


    Er steckte seine Tabula und seinen Griffel wieder ein. "Jedenfalls danke ich Dir vielmals, dass Du Dir die Zeit genommen hast, mir das Ganze zu erklären. Vale Cornicularius".

    Etwas gönnerhaft war der Bursche schon, der da von seinem Schreibtisch aus in die Welt guckte. Plautus zwang sich, seine dienstliche Haltung zu wahren. Er schob seine Unterlippe nach vorne.


    "Ich hatte dort die Ehre, mit einem Cornicularius zu sprechen. Der bestätigte mir, dass von der Legio II sechs Kohorten ausgerückt wären, um ein Germanendorf nicht weit von einem Kleinkastell plattzumachen. Die Dörfler hatten es gewagt, das Kastell zu überfallen. Er war der Ansicht, dass es schon Sinn machen würde, wenn man diese Aktion mit immerhin der halben Legio durchführen würde, weil so ein gewaltiger Militärschlag geeignet sei, die Germanen zu lehren, dass man mit dem Imperium keine Späßchen treiben sollte. Ich hätte gerne Deine Einschätzung zu dieser Art des Vorgehens und frage bei dieser Gelegenheit auch, wieviele Männer von der Ala Numidia bei dieser Aktion beteiligt waren."