Beiträge von Nero Germanicus Ferox

    Die kumpelhafte Art des Miles beruhigte ihn wieder etwas. Wenn alle hier so umgänglich waren oder zumindest ein Teil der Besatzung, dann würde der Dienstalltag wohl recht angenehm werden. "Danke. Ist es vorgeschrieben, wo meine Unterkunft ist oder kann ich mir einfach ein leeres Bett suchen? Und nur zur Sicherheit, gibt es hier irgendeinen kleinen Tempel für die Milites - außer dem Fahnenheiligtum?" Er blickte vielsagend auf das einzelne Blutströpfchen zu seinen Füßen.


    Sim-Off:

    *plopp* Avatar mit Helm :D

    Der Berg, den der Miles auf den Tresen schichtete, wuchs immer weiter in die Höhe. Ein riesiges Knäuel aus Stoff und Leder. Diverse sperrige Dinge aus Holz und Metall ragten heraus wie Spieße aus einer Krautroulade. Ferox versuchte, das Ganze irgendwie tragbar zu machen. Vielleicht konnte er alles auf den riesigen viereckigen Schild stapeln. Er drehte das Scutum mit der Wölbung nach unten, legte die Kleidung zusammen und sortierte alles möglichst platzsparend: Sommertunika, Wintertunika, Wollmantel ... das meiste davon versuchte er in den Panzer zu stecken. Töpfe, der schicke Klimpergürtel, der allen Milites zu eigen war, ein Säckchen mit irgendwelchem Kleinkram darin, Schuhe ... passte doch perfekt!


    Als er fertig war, nahm er auf den Rat des Miles hin den Gladius in die Hand. Es war das erste Mal, dass er ein Schwert hielt. Es war schwerer als angenommen, es wog bestimmt so viel wie ein großes Zweihandbeil zum holzspalten. Prüfend fuhr Ferox mit dem Daumen über die Klinge. In diesem Moment bemerkte der Miles, der ihm die Ausrüstung ausgehändigt hatte, beiläufig, dass im Falle eines Bürgerkrieges die Tirones als erste dran glauben würden.


    Ferox rutschte ab und schnitt sich in den Finger. Er fluchte und nahm rasch den Daumen in den Mund, damit er nicht alles vollblutete. "Scharf ist es jedenfalls", sagte er. Dann fiel ihm auf, wie dämlich es aussehen musste, wenn er mit dem Gladius in der Hand und dem Daumen im Mund dastand. Er zog den Finger wieder ans Tageslicht und betrachtete den Schnitt. Binnen eines Wimpernschlages hatte das Blut seinen Ellebogen erreicht und tropfte auf den Boden.


    Schlechtes Ohmen Nummer zwei?


    "Glaubst du, dass es einen Bürgerkrieg geben wird?" Es sollte lässig klingen. In Wahrheit war Ferox froh, gerade eben noch mal auf der Latrine gewesen zu sein. Er war ja nicht abergläubisch ... eigentlich. Aber die Ereignisse, die man als böse Ohmen deuten konnte, häuften sich langsam verdächtig. Zur Sicherheit würde er heute noch ein Opfer darbringen, man wusste ja nie.

    Ferox rieb sich nachdenklich das Kinn. Die Logik in den Worten des Mannes war nicht von der Hand zu weisen - kein Kaiser, kein Bildnis, kein Eid. Hoffentlich war das kein böses Omen für den Beginn seiner Laufbahn. Die Leere auf dem Altar wirkte wegen der zentralen Position und der ganzen Aufmachung des Raumes besonders intensiv. Die Knitterfalten im Stoff unterstrichen noch, dass da etwas fehlte.


    "Meine Einheit ist die Cohors XII. Tja, wenn das mit dem Eid jetzt nicht geht, folge ich mal deinem Rat und hole erst mal meine Ausrüstung ab."


    Jemand sollte unbedingt das Tuch glätten! Vielleicht konnte man derweile einen Blumenstrauß dort platzieren. Oder eine Statue der Capitolinischen Wölfin. Irgendwas, damit der Platz nicht so bedrohlich leer wirkte!


    Ferox bedankte und verabschiedete sich. Zügig verließ er das Heiligtum, das ihm plötzlich ziemlich gruselig erschien und ging zur Waffenkammer.

    Ferox fuhr zusammen, als eine barsche Stimme die andächtige Stille so jäh beendete. Er drehte sich um und erblickte einen großen Mann, etwas älter als er selbst, mit dunklem Haar, dunklen Augen und einem markanten Dreitagebart. Da er ihn nicht gegrüßt hatte, bevor er losdonnerte, vermutete Ferox, dass es wohl jemand mit Rang und Namen sein musste - oder jemand sehr unhöfliches, auch wenn er sich bemühte, seinen zweiten Satz nicht ganz so barsch klingen zu lassen. Sicherheitshalber beschloss Ferox, von ersterem auszugehen.


    "Salve ... ja, ich habe davon gehört. Ich komme gerade von der Musterung und wurde hier her geschickt um mich zu vereidigen. Ist es schlimm, das da jetzt kein Bildnis vom Kaiser mehr auf dem Altar steht?"


    Er blickte zu dem verwurschtelten roten Tuch, wo das Bildnis hingehört hätte.

    Nun ja, ich bin neu, ich hatte das alles noch nicht, von daher bin ich da vielleicht auch etwas gespannter / blauäugiger. ;)


    Allerdings bin ich es auch bisher so gewohnt, dass man rpg und rl strikt trennt, doch diese Grenzen scheinen hier im IR stärker als anderswo zu verschwimmen, was vielleicht auch seinen Reiz ausmacht. Chars, die sich hassen, deren Spieler aber real life gute Kumpels sind, scheint es hier eher weniger zu geben oder überhaupt nicht^^ Da muss ich mich wohl noch umgewöhnen.

    Also ich fände es reizvoller, einen Spieler auf dem Thron zu sehen.
    Das wäre doch mal was völlig Neues!


    Nachteil wäre nur, dass es schwieriger wird, mittels allmächtiger NSCs das Geschehen zu beeinflussen. Wobei da die Frage wäre, ob das überhaupt notwendig ist oder man das Spiel besser natürlich wachsen lässt. Das können nur die erfahreneren Spieler / die Spielleitung beurteilen, sind bloß meine Gedanken.


    Vielleicht spaltet sich das Forum ja auch und es wird von der Verliererpartei ein Gegenkaiser ausgerufen, dann hätten wir gleich zwei. 8o


    Man könnte einfach beides zur Wahl kandidieren lassen, Spieler und NSCs, dann könnten die wahlberechtigten Spieler entscheiden, was sie lieber wollen.

    Nachdem er seinen Eid nicht geleistet hatte, suchte Ferox das Armamentarium auf. Schon wieder klopfen! Kein Wunder, dass die Milites solche Oberarme hatten. Er klopfte zum hundertsten Mal heute und wartete, bis man ihn herein rief.


    "Salve. Nero Germanicus Ferox. Ich soll mir meine Ausrüstung abholen."


    Sim-Off:

    Kann erst mal ignoriert werden, bis das Organisatorische des Eides geklärt ist. Ich sag dann noch mal pieps.

    Der Raum hatte mit seinem Prunk und seiner Stille etwas von einem Tempel. Ferox überkam ein andächtiges Gefühl. An der hinteren Wand befand sich ein Altar, der mit rotem Tuch belegt war. Zu seinen beiden Seiten prangten auf einem Podium mehrere Feldzeichen. Erstaunlich, wie friedlich die Zeichen des Krieges wirkten, während sie stumm und still dort standen.


    Ferox interessierte sich vor allem für das eine, den Speer, an dessen Schaft ein braunes Banner hing, das eine goldene Waage zierte – das Emblem der Cohortes Urbanae. Gerechtigkeit, ein kalter Apparatus? Würde auch er eines Tages kalt werden wie Eisen und nur noch funktionieren? Ihm wurde bewusst, dass sein Alltag bald nicht mehr nur aus spaßigen Kampfübungen bestehen würde, sondern er bald Menschen gegenüber treten musste. Er betete, dass er nie gezwungen sein würde, jemanden zu töten. Aber das Risiko würde er all die Dienstjahre mit sich tragen. Wäre er zur Legion gegangen, wäre das sogar seine vorrangigste Aufgabe.


    Gemessenen Schrittes trat Ferox an den Altar heran, Schritt für Schritt – er war leer. Hier hätte normaler Weise das Abbild des Kaisers stehen müssen, eine Büste oder wenigstens ein Bildnis. Doch da war nichts. Nur der rote Stoff. Nur ein paar Falten verrieten noch die Stelle, wo es hätte stehen müssen.


    Sim-Off:

    Editiert, um auf einen Zeugen zu warten. :)

    Auf dem Weg zurück ins Officium verspürte Ferox vor lauter Aufregung ein dringendes menschliches Bedürfnis. Bis er die Latrinen und den Weg zurück gefunden hatte, dauerte es ein Weilchen, so dass er etwas verspätet die Wachstafel zurück brachte. Stolz reichte er sie dem Offizier. Er hatte zwar keine Ahnung, was darauf stand, aber da er offenbar angenommen wurde, konnte das nur etwas Gutes sein!


    Tauglichkeitsprüfung von Nero Germanicus Ferox.


    Alter: 22


    Vorerkrankungen: keine


    Körperlicher Zustand: gut


    Gehör: gut


    Augen: gut


    Sonstiges: –

    Zitat

    Es ist schon anzunehmen, dass die Wache vor dem Tor in Schichten geregelt wird, nur haben wir außer Antias z.Zt. keinen Miles,

    Ach so, ich dachte, die sind bloß zu faul. :D Das erklärt natürlich alles.


    Zitat

    Das wärst dann wohl in absehbarer Zeit du. :D Ließe sich sicher einrichten.

    *hüstel* War zugegebener Maßen eine Idee, um den armen Antias etwas zu entlasten ... Eigennutz spielte bei dem Gedanken natürlich keine Rolle. :]

    Zitat

    Ähem .. auch die ganz niederen Chargen der Torwachen erlauben sich respektvoll anzufragen, ob sie denn nun offene oder geschlossene Tore bewachen.Es macht auf Dauer keinen rechten Spaß, Reisenden unnötig auf den Nerven rum zu trampeln.


    Spiel das doch einfach genau so genervt aus, Antias. :) Du könntest zB nach und nach ein paar NPCs vor Erschöpfung zusammenklappen lassen, wenn sich nichts ändert. Oder einer rennt zu deinem Befehlshaber und beklagt sich, weil die Männer wegen der ganzen Überstunden nicht mehr können und die Moral im Keller ist (es muss ja nicht Antias persönlich machen, der da unkt^^). Immerhin schmeißt du den Wachdienst momentan ganz allein und das schon recht lange, das lässt sich doch hübsch ins SimOn übersetzen. Vielleicht lässt der zuständige Centurio sich dann etwas Interessantes einfallen, schickt zB halbfertige Rekruten ans Tor oder etwas ähnliches, was sich im Spiel spannend entwickeln könnte.


    Bin jetzt noch nicht so lange dabei, um sonderlich den Durchblick zu haben, was Sinnvoll ist oder nicht, aber das wäre vielleicht zumindest eine Idee. :)

    Ich als Neuling finde den derzeitigen Ausnahmezustand sehr spannend! Und ich wäre absolut dagegen, das Ganze künstlich zu beschleunigen, es ist doch viel interessanter zu beobachten, wie es sich entwickeln wird, wenn man das Szenario natürlich wachsen lässt. Wozu also eine Beschleunigung erzwingen? Ich sehe dazu keinen Grund, denn das Spannende im Rollenspiel sind doch die Konflikte, nicht die Ordnung. :)

    "Wahrscheinlich ist sie vom ganzen Wiegen gleich selber mit eingeschlafen."


    Ferox betrachtete mit hochgezogenen Augenbrauen das Sesterzenhäuflein, das Antias auf den Tisch gelegt hatte. Ihm erschien die Summe ziemlich viel für eine Mahlzeit und ein nicht geliefertes Bier.


    "Willst du für diese lausige Bedienung auch noch Trinkgeld geben? Von mir sieht sie nicht eine einzige Münze! Schließlich ist sie nicht zugegen um mir zu sagen, was die Eier überhaupt gekostet haben und ich sehe nicht ein, warum ich riskieren sollte, versehentlich mehr als unbedingt nötig zu blechen." Er sagte das gedämpft, so dass nur sein Bruder es hörte.


    Nein, es gehörte schon mehr als ein falsches Lächeln dazu, um ihn in Spendierlaune - oder sonstige Laune - zu versetzen! Aus dem Alter war er raus. So was hätte vielleicht funktioniert, als er gerade auf der Schwelle zum Erwachsenwerden stand. Aber auch nur vielleicht. Das Geld gab er lieber Menschen, die es sich auch verdienten. Oder Hilfsbedürftigen.


    Ferox erhob sich, rückte seinen Gürtel zurecht und folgte seinem Bruder hinaus auf die Straße.


    "Die Taberna müssen wir uns merken. Wo sonst bekommt man seine Speisen umsonst?" Ein schlechtes Gewissen hatte er nicht. Immerhin hatten sie lange genug gewartet.

    Ferox lächelte gequält. Immerhin wurde er nicht wieder fort geschickt. Bis zum Schluss hatte er gefürchtet, wegen seiner nicht vorhandenen Lesefähigkeit ausgemustert zu werden. Und dann hätte er in seine sterbenslangweilige Waldhütte zurückkehren können.


    "22", erwiderte er. Auch wenn er den Tag nicht genau wusste. Da er Kalender sowieso nicht lesen konnte, war es ihm bisher ziemlich egal gewesen. Aber so ungefähr musste das stimmen.


    Sim-Off:

    ...auch wenn der Herr auf dem Avatar aussieht wie 40 :D

    Die Pflaume kam nicht ... langsam aber sicher verlor Ferox die Lust zu warten. "Sieht so aus, als müssten wir durstig wieder heimkehren", meinte er. "Aber macht nichts, ich wollte morgen sowieso zeitig aufstehen und je später es wird, desto müder werde ich bei den Cohortes antanzen." Er streckte sich und gähnte. Irgendwo in seinem Rücke knisterte es. Er war so üppige Speisen nicht mehr gewohnt und entsprechend schwer lagen die Eier ihm im Magen. Ein Schläfchen wäre jetzt nicht schlecht."Was meinst du, Brüderchen, gehen wir nach Hause?"

    Abwesenheit für`s Wochenende:


    Am Samstag fahren wir unseren Welpen holen und der gesamte Tag gehört dem Kleinen, damit er in Ruhe ankommen kann. Sonntag wird sicher ebenfalls noch sehr anstrengend für uns alle. Ich denke aber, dass ich ab Montag wieder im gewohnten Tempo zugegen bin. :]