"Mit Antias werde ich nie wieder unterwegs sein. Die Götter rufen nur die Besten zu sich."
Ein kläglicher Versuch, das Thema weniger emotional zu gestalten, aber er wollte Frugi nicht die Hucke volljammern. Wenn er an seinen Bruder dachte, kamen ihm immer noch die Tränen, aber das musste in der Öffentlichkeit nicht sein. Ferox´ Blick wanderte über die Teller und Schüsseln der wenigen Gäste.
"Ich brauche was Süßes ... Puls mit Früchten und Honig!"
In seiner Zeit der Gefangenschaft hatte er abartigen Hunger leiden müssen und am unerträglichsten war der Heißhunger auf etwas Süßes gewesen. Damit wollte er sich nun den Wanst vollschlagen. Er war auf dem Weg der Besserung und würde das Valetudinarium hoffentlich bald verlassen können. Nachdem sie ihr Essen erhalten hatten, suchten sie sich ein lauschiges Plätzchen in der Nähe einer Feuerschale.
"Du bist ziemlich dürr", tadelte Ferox, der üppige Hausmannskost gewohnt war. Seine Mutter war eine kräftige Frau gewesen, die stets dafür sorgte, dass Mann und Sohn ordentlich speisten, wenn sie daheim waren. Momentan war er selber noch recht knochig, doch er hatte nicht vor, es zu bleiben. Er hatte Glück, dass die Puls heiß war, sonst hätte er sie viel zu gierig heruntergeschlungen. Erst nach einigen Löffeln sprach er weiter.
"Tirones dürfen die Castra ja eigentlich nicht verlassen ... ich hatte es trotzdem getan. Mir war nicht so gut und ich wollte nicht die Capsarii belästigen wegen ein bisschen Husten. Drum bin ich in die Stadt, um einen Medicus zu suchen. Außerdem hatte Antias einen Kameraden, der hatte Probleme, ich wollte in Erfahrung bringen, ob man dem nicht helfen kann."
Andere stahlen sich davon, um die Tabernae oder Lupanare unsicher zu machen, Ferox verließ das Lager, um Kräuter zu kaufen. Er überlegte, wie der standhafte Kamerad gehießen hatte ... Fimbria war es nicht gewesen. Fimbria war der Große.
"Unterwegs wurde ich niedergeknüppelt und dann verbrachte ich die nächste Zeit in einem Kellerloch."