Beiträge von Marcus Helvetius Severus

    Nachdem der junge Sklave Severus die Einladung zur Cena in der Casa des Helvetius Varus an Severus offenbart hatte, hatte sich dieser gut darauf vorbereitet: Ein mittelgroßer Einkauf auf dem Forum, bei dem er sich vor allem neue Kleidung, aber auch weitere Einrichtungsgegenstände für seine Habitatio besorgt hatte gekauft hatte, sorgte dafür, dass er hier einen guten Eindruck auf mögliche weitere Gäste machen konnte. Zudem hatte er erstam Morgen die Thermen aufgesucht, sodass er auch sauber und gepflegt aussah. Den kurzen Weg zur Casa seiner Verwandten hatte Severus zu Fuß zurückgelegt und klopft nun fest an die Tür.


    KLOPF KLOPF

    Auch Severus nahm natürlich an diesem Spektakel teil und saß bei einigen Anhängern der Praesina, deren Mitglied er zwar noch nicht war, aber bald werden wollte. Mit Spannung beobachtete er den Beginn des Rennens. Den Start konnte ein Roter für sich entscheiden, direkt gefolgt von einem Grünen, was bei den Anhängern für lauten Jubel sorgte. Doch bereits in der ersten Kurve zogen zwei Fahrer, der zweite Rote und ein Goldener an ihm vorbei. Aus ihrer waren nun laute Anfeuerungsrufe für die grünen Fahrer zu hören.
    PRAE-SI-NA! PRAE-SI-NA
    Severus jubelte kräftig mit und beobachtete das weitere Rennen.

    Dass der Junge kein beredter Hausierer war, war Severus sofort klar, als ihm keine lange auswedig gelernte Verkaufsrede auf ihn einprasselte. Dass der Junge stumm zu sein schien, überraschte den Helvetier aber doch. Severus blinzelte und wollte die Tür schon wieder schließen, als der Junge endlich seine Sprache wiederfand. Der Helvetier wartete die kurze Rede und trat dann endlich heraus. Serrulus, also. Aus der Casa des Helvetius Varus. Severus musterte den Jungen von oben bis unte Nun gut. Richte deinen Herren aus, dass ich mich über ihre Einladung freue und ihr gerne in drei Tagen* nachkommen werde. Dann wartete er einen Augenblick, ob es noch weiteres gab, was ihm der Sklave auszurichten hatte.


    Sim-Off:

    *Ich komm dann einfach vorbei, wenn das Ok ist.

    Für Severus waren damit alle notwendigen Informationen beisammen, die er brauchte, um sich an Arbeit machen zu können. Daher bestätigte er dem Germanicer mit einem In Ordnung, Curator., dass er wusste, was er zu tun hatte und es keine weiteren Fragen dazu gab. Nachdem er sich dann erste Notizen gemacht hatte, verabschiedete er sich aus dem Officum. Ich mache mich dann sofort an die Arbeit. verabschiedete sich vom Senator und nickte auch der Germanica freundlich zum Abschied zu, schnappte sich noch zwei Tabulae von dem kleinen Schreibtisch am Rand und verließ die Casa, um im Tabularium seine Recherchen zu beginnen.

    Ich habe Senator Tiberius leider nicht persönlich angetroffen. antwortete Severus auf die Frage des germanicischen Curators. Tatsächlich hatte er allerdings nicht länger vor der Villa Tiberia verbracht, als unbedingt nötig. Schließlich gab es ja auch einen gewissen Zeitdruck, ganz abgesehen davon, dass sich der Senator doch vermutlich ohnehin keine Zeit für einen Plausch mit einem Scriba der Stadtverwaltung hatte. Da die Frage aber auch eher beiläufig war, glaubte Severus auch nicht, dass die Antwort darauf besondere Kreise ziehen würde.


    Bevor der Germanicer ihm dann die nächste Aufgabe geben konnte, schnappte er sich wieder eine Tabula, um sich Notizen für seine kommenden Aufgaben zu machen. Die folgenden Ausführungen seines Vorgesetzten nahm er dann konzentriert an, bevor er eine Verständnisfrage stellte: Es geht also darum in Erfahrung zu bringen, welche Staatsbeamten für welche Gebäude zuständig sind und entsprechende Briefe vorzubereiten? Na das würde ja eine ganze Menge Recherchearbeit bedeuten. Aber umso besser, dass er dadurch auch einen Überblick über die Verwaltungsstruktur Roms bekam. Allerdings würde er dafür große Teile des Tages im Tabularium verbringen müssen, was dazu führen würde, dass er nur kurz in der Casa Germanica vorbeischauen könnte, um seine bis dahin festgestellten Ergebnisse zu fixieren.


    Dann jedoch trat eine junge Frau in den Raum. Severus trat einen Schritt beiseite und besah sie sich. Gutaussehend war sie bestimmt und gleichzeitig war sie die Enkelin des Curators. Keine schlechte Partie, ging es Severus durch den Kopf.

    So tat Severus, wie es ihm aufgetragen wurde und war ungefähr zwei Stunden später wieder im Officium des Curators anwesend. Sonderlich beeilt hatte er sich nicht, doch merkte er schon, dass die Botengänge gut für seine Ausdauer sein würden. Jetzt jedenfalls war er bereit für seine nächsten Aufgaben.

    Es dauerte ungefähr eine Stunde bis Severus an der Villa Tiberia angekommen war. Auf der Suche nach einem Postkasten wurde er schnell fündig, hinterlegte dort den Brief des germanicischen Curators und machte sich dann wieder auf den Weg zurück.


    Ad Pontifex Senator Lucius Tiberius Lepidus
    Villa Tiberia | Roma, Italia


    Cur. op. pub. Med. Germanicus Avarus Pont. et Sen. L. Tiberio Lepido s.d.


    Werter Pontifex,


    die Cura operum publicorum möchte in Erfahrung bringen, ob es an den vom Cultus Deorum genutzen Gebäuden, insbesondere den Tempeln, der Regia sowie dem Atrium Vestae, sichtbare Mängel gibt, die umgehehend ausgebessert werden müssen.


    Spätestens im Frühjahr werden die turnusmäßigen Kontrollgänge der Cura operum publicorum wieder aufgenommen, sodass spätestens dann auch kleinere Mängel durch die Cura verzeichnet und bearbeitet werden können. Die jetzige Anfrage dient dazu, dringenden Erneuerungsbedarf festzustellen.


    Vale,





    Ein Teil seiner neuen Beschäftigung bei dem Curator Operum Publicorum waren auch die Botengänge durch die große Stadt. Auch wenn es viel Fußarbeit für Severus bedeutete, hatte es doch zwei große Vorteile: Erstens hielt er sich fit, wenn er große Teile des Tages unterwegs war, um Briefe auszutragen und zweiten lernte er dadurch die großen und kleinen Straßen der Stadt kennen. Dadurch würde er vielleicht auch auf das eine oder andere ruhige Eckchen stoßen und aber auch um die dunklen, gefährlichen Ecken wissen, um sie möglichst zu umgehen. Definitiv eine Win/Win-Situation für Severus.


    So machte er sich nun für seinen ersten Auftrag von der Casa Germanica zur Villa Tiberia auf.

    Severus brauchte einen Sklaven. Dringend. Es war kein Dauerzustand, dass er selbst die Tür öffnete. Da könnte ja sonst wer klopfen. Ganz abgesehen davon, dass Severus auch beschäftigt war, seine diversen Pflichten für den germanicischen Curator auszuführen, dass er auch jemanden brauchte, der bei Bedarf Leute abwimmeln konnte. Jetzt jedenfalls musste Severus das noch selber tun, erhob sich von seinem Stuhl, am Tisch im Triclinium, ging zur Tür und öffnete sie langsam, bereit sie sofort wieder zuzuschlagen. Doch sah er erstmal: Nichts. Erst ein Blick nach unten eröffnete ihn den Blick auf einen einfach gekleideten Jungen. Severus hob eine Augenbraue, blickte nach links und nach rechts und wieder zurück zu dem Jungen. Salve... sagte er dann erstmal unverbindlich. Mal schauen was der Junge wollte.

    Severus hatte es sich nicht nehmen lassen, die Hinrichtungen auf dem Forum Boarium zu verfolgen. Er hatte sich sogar einen guten Platz gesichert, von dem aus er einen guten Blick auf die Richtstätte hatte. Gut gelaunt wartete er nun darauf, dass die Hinrichtung begann. Hier würde nun ein bisschen Unterhaltung für die einfache Bevölkerung stattfinden und Severus war bereit, sich richtig unterhalten zu lassen. Als dann die beiden Verbrecher zur Richtstätte gebracht wurden, hagelte es Beschimpfungen von den Umstehenden, in die sich Severus aber nicht einschaltete. Stattdessen beobachtete interessiert die Vorbereitung der Hinrichtung, vor allem den Carnifex, einen düster dreinblickenden Zeitgenossen, der jeden Handgriff routiniert ausführte.

    Zitat

    Original von Marcus Helvetius Commodus
    Nachdem er getrunken hatte war ihr Gespräch irgendwie an einem Punkt angekommen an dem Commodus jetzt nicht so richtig einen Ansatz für eine Fortführung sah. Zu wenig kannte er dazu seinen Gegenüber im Moment. Er wollte ihn aber auch keineswegs einfach so rauswerfen. Deshalb schwieg er erst einmal und sah seinen Gegenüber an.


    Nachdem sie beide getrunken hatten, blickte Severus in den Becher und ließ ihn vorsichtig in seiner Hand kreisen. Ein guter Wein. Stammt der von unserem familiären Weingut? fragte er, trank noch einen Schluck und stellte den Becher ab. Eigentlich hatten sie ja die wichtigsten Angelegenheiten besprochen. Doch wollte Severus nicht gehen, ehe er seinen Becher leer getrunken hatte. Allzu lang würde das aber nicht mehr dauern, sodass die letzten Worte vor allem dem Small Talk dienten.

    Auf dem Nachhauseweg ging Severus kurz bei der Casa des Helvetius Varus vorbei und gab dort eine Nachricht an seinen Vetter Commodus ab.


    M. Severus M. Commodo s.d.


    Salve Vetter,


    aufgrund des plötzlichen Todes des Kaisers habe ich mich dafür entschieden, fürs erste von meinem Plan abzurücken, sofort in die Kanzlei zu streben. Stattdessen habe ich eine Schreiberstelle bei der Cura Operum Publicorum angenommen, bei der ich nun unmittelbar dem Curator, Senator Germanicus Avarus, zuarbeite. Diese will ich, sobald sich die Verhältnisse wieder normalisiert hat und wir wieder einen Kaiser haben, als Sprungbrett und Referenz für einen Wechsel in die Kanzlei nutzen.


    Auch habe ich gehört, dass die Wahlen zum Cursus Honorum bis aufs erste ausgesetzt sind. Dies ist umso bedauerlicher, als dass dadurch auch deine Aufstiegschanchen erstmal auf Eis liegen. Sofern du hierzu ein neues Planungstreffen wünschst, werde ich natürlich gerne eure Casa aufsuchen.


    Was meine Habitatio betrifft hat sich meine erste Ahnung bestätigt, die Ausstattung ist rudimentär vorhanden, doch wäre ich auf jedenfall für dein Geschenk dankbar. Zudem wäre ich dankbar, wenn du mir einen Schreiner deines Vertrauens nennen könntest, bei dem ich das übrige Mobiliar in auftrag geben kann.


    Vale bene,
    Severus

    Papyrus machte natürlich mehr her. Doch hatte die Tabula den großen Vorteil, dass Änderungswünsche schneller eingefügt werden konnten. Severus nickte, antwortete mit einem schnellen Sofort, Curator. und setzte sich dann an den Schreibtisch, der ihm vom Germanicer angezeigt wurde. Das würde dann wohl sein Arbeitsplatz für die nächste Zeit sein, dachte sich Severus und übertrug seine Vorlage von der Tabula auf ein Stück Pergament, dass er sich aus dem Regal hinter dem Schreibtisch nahm. Schnell aber gründlich schrieb er den Brief ab, suchte nochmal nach Fehlern und reichte es zum Schluss wieder an den Senator zurück.


    Ad Pontifex Senator Lucius Tiberius Lepidus
    Villa Tiberia | Roma, Italia


    Cur. op. pub. Med. Germanicus Avarus Pont. et Sen. L. Tiberio Lepido s.d.


    Werter Pontifex,


    die Cura operum publicorum möchte in Erfahrung bringen, ob es an den vom Cultus Deorum genutzen Gebäuden, insbesondere den Tempeln, der Regia sowie dem Atrium Vestae, sichtbare Mängel gibt, die umgehehend ausgebessert werden müssen.


    Spätestens im Frühjahr werden die turnusmäßigen Kontrollgänge der Cura operum publicorum wieder aufgenommen, sodass spätestens dann auch kleinere Mängel durch die Cura verzeichnet und bearbeitet werden können. Die jetzige Anfrage dient dazu, dringenden Erneuerungsbedarf festzustellen.


    Vale,








    Danach wartete er, ob es weitere Aufgaben gab, wovon er allerdings auch ausging, schließlich hatte sein Arbeitstag ja auch grade eben erst begonnen.

    Durch den Sklaven ins Officium des Senators geführt schaute er sich dort kurz um. Mit einem ruhigen Salve, Curator! begrüßte er seinen neuen Chef und legte ihm dann die Tabula mit dem Briefentwurf auf den Tisch.


    Ad Pontifex Senator Lucius Tiberius Lepidus
    Villa Tiberia | Roma, Italia


    Cur. op. pub. Med. Germanicus Avarus Pont. et Sen. L. Tiberio Lepido s.d.


    Werter Pontifex,


    die Cura operum publicorum möchte in Erfahrung bringen, ob es an den vom Cultus Deorum genutzen Gebäuden, insbesondere den Tempeln, der Regia sowie dem Atrium Vestae, sichtbare Mängel gibt, die umgehehend ausgebessert werden müssen.


    Spätestens im Frühjahr werden die turnusmäßigen Kontrollgänge der Cura operum publicorum wieder aufgenommen, sodass spätestens dann auch kleinere Mängel durch die Cura verzeichnet und bearbeitet werden können. Die jetzige Anfrage dient dazu, dringenden Erneuerungsbedarf festzustellen.


    Vale,








    Es war eigentlich keine schwere Arbeit gewesen, doch ging es ja auch immer darum, diesen gewissen Amtston zu treffen, der in gewisser Weise von einer Behörde erwartet wurde. Daher wartete Severus nun auf die Rückmeldung des Curators.

    Severus bedankt sich, ließ sich vom Türsklaven einlassen un dann durch einen weiteren Sklaven zum Officium des Senators führen. Das klappte ja alles ganz gut und einfach und Severus hoffte, dass das auch in Zukunft alles so unkompliziert vonstatten gehen würde.

    Am Tag nach dem Bewerbungsgespräch stand Severus wieder vor der Casa Germanica. Die Tabula mit dem Briefentwurf, seiner Einführungsaufgabe sozusagen, hielt er unter dem Arm, bereit sie vorzulegen und bei Bedarf auf Papyrus zu übertragen, wenn das gewünscht war. Nun klopfte er aber erstmal an.

    Zitat

    Original von Marcus Helvetius Commodus
    "Ich kann dir das Engagement in einem Verein nur empfehlen außer per Zufall in den Thermen kommt man wohl kaum schneller zu Bekanntschaften. Ganz nebenbei sieht eine Mitgliedschaft z.B. bei den Germanitas Quadrivii immer gut aus. Bei welchem Verein bleibt natürlich dir überlassen."


    Ich werde mich darüber informieren antwortete Severus kurz, zumal er ohnehin vorhatte, sich einem Verein anzuschließen, der nämlich für ihn gleichzeitig Kontakte bedeuten würde. In Rom gab es nämlich, und das wusste er auch, nichts wichtigeres als Kontakte, Kontakte, Kontakte. Vereine waren dafür natürlich prädestiniert. Endlich griff Severus nun auch wieder zu seinem Becher und prostete Commodus zu. Dann bleibt mir nicht viel mehr, als auf den Aufstieg unserer Gens zu trinken!

    In Ordnung. Dann werde ich morgen früh mit dem Schreiben wieder hier sein, Curator versicherte Severus, tat es dem Senator gleich und erhob sich ebenfalls. Da es sonst auch offenbar nichts mehr zu besprechen galt, wurde Severus verabschiedet und verließ danach die Casa, um in seine Habitatio zurückzukehren und das Schreiben aufzusetzen.

    Severus hörte genau zu und stellte bereits die Eckpunkte des Schreibens zusammen. Als der Curator geendete hatte, nickte er. In Ordnung, Curator. Gibt es sonst noch etwas zu tun? Ansonsten werde ich mich sofort an die Arbeit machen und dir morgen früh zu Dienstbeginn das Schreiben mitbringen. Er hatte dann den Rest des Tages Zeit, das Schreiben aufzusetzen und würde dann, sofern das Schreiben in Ordnung war, sofort mit der Arbeit beginnen können.


    Allerdings fiel ihm auf, dass er wohl ab jetzt immer schon eine Tabula für Notizen dabeihaben musste, da ansonsten unter Umständen Informationen verloren gehen könnten. Und das ließe sich ganz einfach verhindern.