"Gut Calpurnia. Dann werde ich euch Bescheid geben, wenn es soweit ist."
Er wandte sich Maior zu, der hinein gekommen war. "Salve Maior, du kommst gerade zum richtigen Zeitpunkt. Ich habe in der Tat eine Aufgabe für dich. Geh bitte zur Casa Iulia und frage dort nach, ob Iulia Paola dort ist. Wenn sie dort ist, bringe sie sofort hierher, wenn nicht komm zurück und geb mir Bescheid."
"Das wollte ich euch auch nicht unterstellen. Ich wollte lediglich von vornherein klarstellen, dass ich auf solche Dinge nicht achte. Mir ist es egal welcher Familie ihr angehört, in dieser Curia zählt Leistung. Ich werde vermutlich in den nächsten Tagen einen freien Posten als Scriba für euch haben. Wenn er euch interessieren sollte. Es ist zwar nur der Posten eines Schreibers, aber man kann ihn durchaus als Sprungbrett zu höheren Aufgaben sehen."
"Also konkret dachte ich dabei an eine kleine Schule nach dem Vorbild der Schola in Rom. Natürlich nicht so gross und ruhmreich, aber für unsere Zwecke ausreichend. Dort sollen den Bürger Hispanias und vielleicht auch aus anderen Provinzen grundlegende Fertigkeiten in der Kunst des Schreibens und Redens beigebracht werden. In etwa in der Tradition ägyptischer Schreiberschulen oder griechischer Rhetorikschulen. Nichts wirklich weltbewegendes, aber so, dass das Imperium nicht über die mangelnde Ausdrucksfähigkeit der hispanischen Bevölkerung herziehen kann."
Commodus schaute die junge Frau an.
"Salve Calpurnia, was, abgesehen von eurer Verwandtschaft mit unserer Legatin qualifiziert euch denn für einen Posten in der Verwaltung? Und welcher Art von Arbeit würdet ihr gerne nachgehen?"
"Ja, bitte kümmert euch um alles."
sagte er und ging zurück zur Curia.
Also, dass er nicht begeistert war kann ich bestätigen.
Wir haben ein kleines Problem. Avarus, der Vorgesetzte von Marciana hat mir zu verstehen gegeben, dass wir nicht berechtigt sind ihre Arbeit zu tun. Ausserdem habe ich ihn mal gefragt, wer die kaiserliche Post eigentlich nutzen darf und insgesamt sind das nicht wirklich viele Menschen hier in Hispania.
Commodus versuchte seine Fassung wieder zu erlangen.
"Nun, da es sich nicht ändern lässt muss ich wohl der traurigen Tatsache ins Gesicht sehen."
Er beugte sich zu seinem Bruder hinunter. "Wäre es möglich, dass sich einer von euch um die Bestattung kümmert? Ich glaube nicht, dass ich das schaffen kann. Und auch meine Frau und meine kleine Tochter will ich damit nicht belasten. Sie werden schon genug darunter zu leiden haben."
Commodus trat heran und blickte auf den leblosen Körper seines Bruders. Entsetzt sagte er: "Was ist passiert?"
Sehe ich auch so. Wir wollen ja die paar Bewohner die Carthago Nova hat nicht von der Arbeit abhalten *g*
"Also, ich würde hier in Tarraco gerne eine kleine Schreiberschule aufbauen, da mir aufgefallen ist, dass viele Schreiben die aus unserer Stadt herausgehen nicht unbedingt den besten sprachlichen Ausdruck aufweisen."
Commodus erreichte den Strand und sah aus einiger Entfernung wie seine Kollegen und auch Messalina sich über etwas beugten.
Er ging darauf zu und noch bevor er etwas sehen konnte rief er: "Warum muss ein alter Mann wie ich durch die ganze Stadt zum Strand rennen?"
Commodus lass die Nachricht und eilte sofort zum Strand.
"Ich habe keine Ahnung. Ich habe mich auch schon sehr gewundert. Eigentlich sollte sie kurz nach ihrem Amtsantritt an einer Besprechung teilnehmen, aber dort hat sie sich nicht blicken lassen. Ich habe schon ernsthaft drüber nachgedacht sie wieder zu entlassen."
"Danke mir nicht zu früh." Er verabschiedete Maior und widmete sich wieder seiner Arbeit.
"Gut, dann werde ich die Legatin bitten dich zu ernennen. Allerdings möchte ich dir sagen, dass du, wenn deine Arbeit nicht zufriedenstellend ist, diesen Posten jeder Zeit wieder verlieren kannst."
Die Ernennung wird vermutlich ein paar Tage dauern, da Messalina nicht online ist.
"Nun, die Curse der Schola sind keine Vorraussetzung für die Stadtverwaltung. Ich hätte einen Posten als Scriba, wenn dich das interessieren würde."
Commodus blickte auf und musterte den Neuankömmling.
"Ah, noch ein Decimer. Wie viele von euch gibt es denn noch?" fragte er Martinus scherzhaft.
"Nun, Maior. Du möchtest für die Verwaltung unserer schönen Stadt arbeiten? Was sind denn deine Fähigkeiten und Ambitionen?"
Sorry, aber das wäre das Gesicht meines Bruders Evodius.
"Ich würde euch empfehlen, dass ihr euch, wenn es etwas wichtiges ist lieber einen anderen, privaten Boten sucht, der für euch den Brief überbringt. Ich werde mich jetzt aber auf jeden Fall wieder an meine Arbeit machen. Auf Wiedersehen."
Commodus verabschiedete sich und ging zu seinem Officium.
