Beiträge von Gaius Prudentius Commodus

    Commodus nahm das dargebrachte Getränk natürlich gerne an.


    "Es ist sicherlich nicht meine Aufgabe und noch weniger liegt es in meinen persönlichen Interesse, mich in die Angelegenheiten der Curia Italica einzumischen ..." sagte er "... aber ich hörte von Dingen, die hier vorgehen, die mich dazu veranlassen, das Treiben hier doch einmal etwas näher zu betrachten."

    Commodus nickte. Natürlich kannte er den tiberischen Quälgeist, der ihm so konsequent und kontinuierlich die Nerven raubte.


    "Es geht um eine Reform der Lex de administratione Provinciae Italiae. Oder besser gesagt um einen Ersatz für diese, da sich in letzter Zeit gezeigt hat, dass das bisherige Gesetz durchaus einige Probleme mit sich bringt."

    Commodus lächelte sie an. Er konnte die Schwärmerei seines Sohnes mittlerweile richtig verstehen, denn die junge Aelierin war wirklich ein reizendes Wesen. Zumindest war das bisher sein Eindruck von ihr.


    "Vielleicht war es wirklich die falsche Wortwahl, aber mir kam er schon so vor, als wäre ihm Aphrodite selbst erschienen um ihn zu verführen. Die letzten Tage, bevor er nach Germania aufgebrochen ist, hat er nur von der 'jungen Schönheit' gesprochen, die er kennengelernt hat."

    Zitat

    Original von Medicus Germanicus Avarus
    [...]
    "Außerdem,..." erhob Avarus danach erneut das Wort "... kann es nur ein neues Hispanien mit einem pruduktiveren Proconsul geben. Wir haben diese lasche Art und Weise der Provinzführung schon viel zu lange geduldet. Aber nicht nur dies deutet auf einen unzweckmäßigen Proconsul hin. Wenn wir auf die kleinen Dinge schauen und schon dort immer wieder Anfragen senden müssen und Bitten erstellen, zeigt sich auf, das die Verwaltung in Hispanien nicht rund läuft. Diese Organisation obliegt den Proconsul und seine Beamten haben dem Senat seit fast einem Jahr keine Berichte mehr gesandt. Blickt man noch in die staatliche Acta Diurna erntet das Wissen ebenfalls keine Früchte, was also tut man auf Iberia neben dem Müßiggang?"


    Zu Avarus ersten Worten sagte Commodus nichts, denn er hatte nicht vor darüber zu diskutieren, ob Agrippa genug getan hatte oder nicht.


    "Nun denn, Senator Germanicus, ich stimme durchaus mit dir überein, dass ein neuer Proconsul sicherlich ein Segen für Hispania sein dürfte. Und da du es so charmant in Worte gefasst hast, darfst du jetzt der erste sein, der einen passenden Kandidaten vorschlägt." Er deutete auf die Bank der Consulare. "Bitte, wähle jemanden aus."
    Commodus selbst tendierte in diesem Moment sehr stark dazu vorzuschlagen, dass man den ehrenwerten Senator Germanicus nach Hispania schicken sollte.

    Es war Abend in Rom. Und auch in den Hallen des Senates war es Abend. Die langen Reihen der Sitzbänke, auf denen sich an guten Tagen die dreihundert Senatoren der römischen Curie tummelten, lagen verwaist im diffusen Licht der nur spärlich erleuchteten Halle. Auch auf den Plätzen der Consuln herrschte gähnende Leere. So war es nun einmal im Senat, wenn die Senatoren ihren wohlverdienten Feierabend antraten und allesamt aus dem Gebäude hinausströmten.
    Doch an diesem Abend war etwas anders. Denn obwohl all die Sitzplätze offensichtlich leer waren, konnte man von irgendwoher Stimmen vernehmen. Zu wem diese Stimmen gehörten, wurde klar als zwei Personen aus einer sehr dunklen Ecke des Saales ins Licht hervortraten.


    "Wer hat das überbringen lassen?" fragte der eine den anderen.
    Ich weiss es nicht, Herr. Es ist irgendwie auf dem Stapel mit den Schreiben gelandet, die hier täglich zugestellt werden. antwortete der andere.
    "Hmm.. Mit der Post kam es sicherlich nicht. Immerhin gibt es nichtmal eine korrekte Adresse und sowas würden die vom Cursus Publicus nicht zustellen."
    Vielleicht hat es einer der Senatoren abgegeben?
    "Versuch das rauszufinden. Und nun lass mich allein." sagte der erste, der auch der ältere der beiden war.
    Jawohl Consul. erwiderte der zweite und entfernte sich schnell.


    Der Consul, namentlich Prudentius Commodus, ging auf die Sitzreihe der Consulare zu und nahm auf der Bank Platz. In seinen Händen hielt er ein kleines Schriftstück, dass er nun erneut betrachtete.



    Dem ehrenwerten Consul Commodus.


    Zum Einlenken ist es nicht zu spät. Ehrenhaftigkeit allein reicht in dieser Stadt nicht mehr. Hüte dich vor jedem Tag und denk an den ersten der ersten.


    Er las die kurze Nachricht immer wieder, bis er irgendwann genug davon hatte und nur noch gehen wollte. Er erhob sich und eilte zum Ausgang. Die Nachricht, die er in der Zwischenzeit neben sich gelegt hatte, vergaß er bei seinem Abgang.

    "Es freut mich, dass ich dir behilflich sein konnte, deiner Abteilung unnötige Arbeit zu ersparen." sagte er mit einem leichten Lächeln.


    "Neues im Senat... Nun ja, es gibt einen Gesetzentwurf zur Verwaltung Italias, der vor den Senat gebracht wurde und nun das übliche Verfahren von Anhörungen und Aussprachen und ähnlichem durchläuft. Ansonsten gibt es keine wirklich grossen Dinge."

    Commodus ging zu einem kleinen, unscheinbaren Tisch, der sich in einer Ecke des Raumes befand und auf dem zwei Karaffen sowie mehrere Glasbecher standen. Er füllte einen der Becher mit Wasser und in einem weiteren mischte er ein wenig Wein mit viel Wasser.
    Mit beiden Bechern in der Hand kam er nun zu den Sesseln zurück. Er überreichte Vespa jenen mit dem Wein-Wasser-Gemisch und setzte sich, mit dem Wasserbecher in der Hand, nun ebenfalls.


    "Du bist also Quartos Nichte, die Frau, die meinem Sohn den Kopf verdreht hat." sagte er.

    Zitat

    Original von Quintus Didius Albinus
    Von seiner Arbeit aufsehend rief er:" Herein!"


    Der anklopfende Lictor öffnete die Tür und der Consul betrat das Officium. Ihm folgten ein Scriba und zwei der Lictoren, die sich an der Tür postierten.


    "Salve, Didius Albinus, nehme ich an?" fragte Commodus.

    Er lächelte noch immer.


    "Ich danke dir und ich hoffe, dass die Abwesenheit deines Onkels nicht zu lange währen wird und dass er wohlbehalten zurückkehren wird."


    Er deutete auf einen Korbsessel, der ein kleines Stück neben dem stand, auf dem er zuvor noch gesessen hatte. "Bitte, nimm doch Platz." sagte er. "Kann ich dir etwas anbieten?"

    Commodus schaute ein klein Wenig verwundert, dass der Magister dafür den, nicht sehr weiten Weg, vom Palatin hierher auf sich genommen hatte, dachte sich aber, dass der Mann schon seine Gründe haben würde. So nickte er.


    "Ich habe einen über die Lage in Germania erhalten." bestätigte er. "Und ich habe ihn auch bereits dem Archiv des Senates übergeben, wo er den Senatoren frei zugänglich ist."

    Commodus war nicht wirklich darauf vorbereitet gewesen, dass jemand eintreten würde, obwohl er natürlich die Schritte auf der Treppe und im Korridor gehört hatte. Daher schaute er im ersten Moment leicht verwirrt, fasste sich jedoch augenblicklich.
    Er erhob sich und ging einen Schritt auf sie zu. Lächelnd sagte er: "Aelia Vespa, es ist mir eine wahre Freude. Ich habe schon so vieles über dich gehört. Willkommen."

    "Salve Magister Memoriae." erwiderte Commodus. "Nein, du störst bei nichts wichtigem." Er schob demonstrativ einige Papyri, die einen relativ wichtigen Anschein machten, beiseite.


    Er deutete auf den freien Stuhl vor dem Tisch. "Bitte, nimm Platz. Was kann ich für dich und die kaiserliche Verwaltung tun?"

    Das Amt des Consuls, bekanntlicherweise eines der wichtigsten und ältesten Ämter der Republik, war auch in diesen Tagen mit einem gewissen Einfluss versehen und so gab es durchaus Menschen, die mit ihren Problemen und Sorgen zu dem Menschen kamen, den der Senat in das Amt des Consuls gewählt hatte. Viele Consuln interessierten sich nicht für das, was in Rom wirklich passierte und schmetterten die Sorgebekundungen des Volkes rigoros ab. Doch Commodus war nicht so, jedenfalls nicht immer. Und so kam es, dass er einige Tage, nachdem ein besorgter Bürger Roms ihm einige interessante Dinge erzählt hatte, in die Curia Italica kam.
    Begleitet wurde er dabei wie gewöhnlich von seinen Liktoren, immerhin zehn an der Zahl, und einigen Scribae und Sklaven. In der Curia angekommen, begab er sich zu der Tür, die laut Aussage der hiesigen Beamten die des Comes sein sollte, und liess den Oberliktor kräftig an die Tür klopfen.

    [Blockierte Grafik: http://de.geocities.com/crazyl…Romanum/Schraubzieris.png]
    ********************************************
    Ein Glücksgefühl erblühte in Schraubzieris, denn an diesem Namen erinnerte er sich. Er stand ganz oben auf der Liste mit den Menschen, von denen man glaubte, dass sie in naher Zukunft dem Haus einen Besuch abstatten könnten. So lächelte er die junge Dame an und nickte. Bitte folge mir, Herrin. sagte er und deutete auf die geöffnete Porta um sie hinein und in das Obergeschoss zu führen.

    Commodus hatte sich, mit einer Abschrift der homerischen Epen, in sein Cubiculum zurückgezogen. Auch wenn er sich darüber freute, dass mit Theodorus seit einigen Tagen wieder ein leicht frischer Wind durch das Haus wehte, hatte er dennoch das Verlangen verspürt sich ein wenig Ruhe zu gönnen.
    So sass er nun auf einem Korbsessel im grösseren der beiden Räume und schaute immer wieder über die Brüstung hinunter in das Peristylium. Auf seinem Schoss lagen die Schriftrollen, die er jedoch noch keines Blickes gewürdigt hatte, denn seine Gedanken schweiften durch die Gegend.

    Die Ankunft des Quaestors wurde dem Consul natürlich auch unverzüglich gemeldet und so rief er ihn dann auch ebenso unverzüglich auf: "Quaestor Consulum Octavius Detritus, tritt vor. Der Senat wünscht dich bezüglich des von dir eingereichten Gesetzesentwurfs zu befragen."

    Commodus vernahm die Worte des Tiberiers und auch wenn er der Meinung war, dass dieser ruhig einen Moment länger hätte warten können um den ihm übergeordneten Senatoren, die vielleicht etwas sagen wollten, die Gelegenheit zu geben zuerst zu sprechen.
    Dennoch antwortete er: "Ich verstand § II so, dass es innerhalb der Regiones eine weitere Unterteilung gibt, die dafür sorgt, dass jeder Stadt innerhalb der Regio ein gewisses Territorium zur Verwaltung übertragen wird."


    Er winkte unauffällig einen Scriba zu sich.


    "Was den Curator Kalendarii angeht, so gehe ich davon aus, dass es sich dabei um ein Amt handelt, dass in etwa dem entspricht, was ein aktueller Magister Scrinorum wäre."


    Er gab dem Scriba, der an seine Seite getreten war, eine Anweisung und dieser zog sich daraufhin zurück.


    "Vielleicht sollten wir der Einfachheit wegen den Quaestor Octavius Detritus dazuholen. Er kann sicherlich viel genauere Antworten liefern." sagte er.