Torquatus war offenbar kurzzeitig abgelenkt, was aber nichts machte, denn ein Sekretär flüsterte dem Kaiser ins Ohr, dass der iulische Senator in der Tat noch nicht im Palast gesichtetet worden war.
"Nun gut, wer weiß, was den guten Dives abgehalten haben mag." Er nickte dem Tribun anerkennend zu. "Wir werden dem hoffentlich bald genesenen Octavius unsere besten Wünsche senden. Aber kommen wir deshalb doch nun zu der Angelegenheit, wegen der ich euch heute hier her gebeten habe. Kriminalität. Meine Herren, die Lage der Kriminalität in der Stadt macht mir nicht seit gestern Sorgen und die meisten von euch werden diese Sorge teilen. Nun ist in einer Stadt wie Rom die Herstellung völligen Wohlverhaltens aller Bürger wohl vollkommen unrealistisch. Das bedeutet allerdings nicht, dass wir dieses Thema aufgeben und die Straßen sich selbst überlassen sollten."
Soweit keine kontroverse Ansicht.
"In den letzten Jahren und Monaten allerdings ist es immer wieder zu bedenklichen Vorkommnissen gekommen. Sklavenaufstand, bewaffnete Banden, die offen die Urbani angreifen" er blickte zum Petronier "und natürlich die Christianer, mit denen man immer wieder seine liebe Müh hat. Meine Herren, ich glaube es ist Zeit für ein... koordinierteres Vorgehen an allen Fronten der Kriminalität und wir sollten über Maßnahmen nachdenken, wie wir die Strafverfolgung verbessern. Das ist mein Ziel für heute.
Doch zunächst wäre es denke ich gut, wenn uns die jeweiligen... Fachleute einen genaueren Lageüberblick verschaffen könnten. Der Pontifex für die religiösen Unruhen, die Praetorianer für die verdeckteren und die staatsgefährdenden Probleme und schließlich der Tribun der Urbani für ihren Bereich. Pontifex Gracchus? Wir wären gespannt, deine Perspektive zu hören."