Beiträge von TIBERIUS AQUILIUS SEVERUS AUGUSTUS


    An G. Aemilius Lepidus in der Villa Antonia

    Mein teurer Freund

    Es wird mich nie aufhören zu verwundern, dass du dich allein in deinem zugegeben exquisiten Haus nicht zu Tode langweilst. Jedenfalls hat mir niemand eine Nachricht von deinem eventuellen Ableben überbracht, deswegen nehme ich an, dass du auch das vergangene Jahr in aller Beschaulichkeit am Golf und auf dem Esquilin zugebracht hast. Nur in Gesellschaft des lieben Ciceros und derjenigen Geisteshelden, die du für dein Heer des Bücher in der Zwischenzeit sonst so rekrutiert haben magst. Aber ich versichere mich deiner Existenz lieber noch einmal.

    Erinnere ich mich korrekt, dass du zuletzt nach einem Manuskript von Aristophanes gefahndet hast? Vielleicht solltest du es aufführen lassen, damit du mal unter Leute kommst. Ansonsten hoffe ich, dass du dich sonst in stabiler Konstitution befindest.

    Schreibe mir doch gelegentlich und halte mich auf dem Laufenden. Auch und besonders der Augustus wird nicht jünger und ich sage dir ganz im Vertrauen, dass es meine Gedanken immer öfter in rabiater Weise in längst vergangene Tage zurück reißt. Vielleicht hat dich ja mittlerweile der selbe angenehme Daimon der plötzlichen Erinnerung überfallen.

    Dein Tib. Sev.



    "Schaff das mit einem diskreten Boten in die Villa Aemilia"

    Der Augustus klatschte in die Hände.

    "Vortrefflich. Ich meine, Furius Saturninus Abteilung hatte solche Aufgaben zuletzt übernommen. Er mag es auch weiterhin übernehmen. Warum nicht für in sagen wir... 5 Tagen? Und wir brauchen einen angemessenen Rahmen für solche gewichtigen Beratungen. Die Aula Regia. Ja ich denke, das wird dem Andenken des großen Macer gerecht, meinst du nicht auch?"

    Der Augustus hatte die Augen leicht verengt während er zuhörte. Das war kein Zeichen von Missbilligung, sondern eher eines dafür, dass ihn das Gesagte besonders interessierte.

    "Spartiatische Wurzeln, soso. Erstaunlich. Man lernt nie aus." Nachdenklich nahm er noch einen Schluck Wein. "Wisst ihr, ich denke wir sollten uns hier in Rom auch mehr in der Kampfkunst üben. Natürlich haben wir hier unsere großartigen Pätorianer und die Urbani natürlich. Aber es stört mich, dass ein Römer es im Zweifel nicht mit einem Spartiaten aufnehmen könnte. Das soll natürlich kein Vorwurf an dich sein, Saturninus, da du ja deine Zeit nicht verschwendet hast - ganz im Gegenteil - und deine Fähigkeiten nun zum Wohl des Gemeinwesens einsetzt.

    Andererseits," fragte er in die Runde "was halten meine Berater von der Idee, dass die Beamten des Palastes sich der Ertüchtigung nicht nur der Staatskunst sondern auch des Schwertes von Zeit zu Zeit widmen. Ein Römer sollte sich immer verteidigen können. Ich bin sicher, es gäbe unter den Prätorianern sicher eifrige Lehrmeister."

    Seine eigene Schwertkunst bedurfte sicher auch mal des Aufpolierens


    Sim-Off:

    Kategorie "Chef kommt mit bekloppter Idee um die Ecke ;)

    Der Kaiser lächelte wohlwollend über den Überschwang des jüngeren Octaviers. "Hispania in der Tat. Vielleicht sollte ich dir die Oberaufsicht über die augusteischen Weinkeller übertragen." antwortete er augenzwinkernd. "Wie dem auch sei. Ich erinnere mich, dass die Octavier eher dem Militärdienst zugeneigt waren. Aber irgendjemand muss immer der Erste sein, nicht wahr? Und ein Dienst im Cultus ist natürlich höchst lobenswert. Besonders wenn man wie du die Ämterlaufbahn einschlagen will. Was du ja auch umgehend in Angriff genommen hast." Letzteres war natürlich eher eine Feststellung als eine Frage. Der Augustus selbst war höchst gespannt auf die Ergebnisse der anstehenden Wahl und darob über das Rennen natürlich informiert.

    "Welches Engagement im Cultus schwebt dir gleich nochmal vor?"

    Und kaum hatte Varenus das Officium verlassen, kam der Augustus auch schon ins Officium gerauscht. Er winkte seinen Scriba hinaus und sah sich den nächsten Termin an. Der jüngere Octavius also. Der Kaiser fand, das was er neulich zu Florus gesagt hatte, aufs Neue bestätigt. Es war eine neue Generation.


    "Ah, Octavius. Willkommen im Palast." Mit einer Geste winkte er die Erfrischungen, die natürlich immer bereit standen näher. "Bedien dich gerne." Der Kaiser optierte fheute für ein paar Trauben. Ganz in dem Geist, dass er mehr für seine Gesundheit tun wollte, wie er es sich neulich bei der Generalaudienz überlegt hatte. "Ich höre, du willst dich im Cultus Deorum engagieren?"

    Aha, jemand mit klassischer Bildung. Wie es sich gehörte. Indes eine Stadt an der Auswahl war eher seltsam, direkt ungewöhnlich.


    "Philosophische Studien, sehr gut. Allerdings wusste ich nicht, das Sparta seit neuestem für seine Philosophen bekannt sein soll. Wie erstaunlich. Oder hast du dich in den Kampfkünsten geübt?"


    Letzteres wäre natürlich hervorragend. Er überlegte schon seit langem, ob man nicht im Palast generell etwas mehr für die allgemeine körperliche Leistungsfähigkeit tun sollte. Angefangen bei ihm selbst. Der Augustus fühlte sich wahrlich nicht mehr so frisch und fit. Er beschloss, daran bei nächster Gelegenheit etwas zu ändern.

    Es war wichtig, die wichtigen Familien in Rom nicht vor den Kopf zu stoßen.


    "Genau, die Ritter fehlen noch. Mhm, ich würde sagen, da wir bereits jemanden von den Beamten hier im Palast mit dabei haben, sähe es vielleicht wieder nach ungehöriger kaiserlicher Einflssnahme aus, wenn noch ein zweiter dabei wäre. Es wäre gut, wenn das Militär noch einbezogen werden könnte. Du sagst, dass der Tribun der Urbani Klient von Menecrates ist? Nun, dann wäre es wohl angezeigter, um kein claudisches Übergewicht zu erzeugen, dass wir den guten Serapio hinzuziehen."


    Im Zweifel war es ohnehin immer besser die Prätorianer mit so vielen Aufmerksamkeiten wie möglich zu bedenken.

    ANTE DIEM XI KAL FEB DCCCLXXI A.U.C. (22.1.2021/118 n.Chr.)


    Marschbefehl



    Eingedenk der nach wie vor schwierigen Lage an der britannischen Nordgrenze wird der



    Legio II Germanica



    befohlen, zwecks einer permanenten Neustationierung nach Vindolanda in Britannia zu verlegen. Die Ausführung dieses Befehls hat umgehend stattzufinden.



    siegel_Aquila.png




    "Schafft das hier sofort zum Befehlshaber der II."


    Der Augustus sann einige Augenblicke über die Liste nach. Allerdings fiel ihm die Auswahl bei den Plebejern nicht besonders schwer.


    "Ja gut, Florus. Fangen wir doch mal bei den Plebejern an. Ich mag die Idee, dass eine Vestalin mit dabei ist. Das würde dem Ganzen noch mehr... religöse Gravitas verleihen. Bei dem anderen würde ich sagen, dass wir beim Bekannten bleiben und den guten Varenus auf den zweiten Sitz... setzen, ja."


    Bei den Patriziern war die Sache kniffliger. Seinen Sohn wollte er eigentlich nicht mit in das Gremium setzen. Das würde eine kaiserliche Dominanz suggerieren, die hier nicht angezeigt war.


    "Unter den Patriziern sind die Dinge verworrener. Die Familie, die Familie. Weißt du, ich tendiere zur guten Aurelia Prisca. Sie ist zwar mit Gracchus verheiratet, aber sie entstammt auch einer der angesehensten Familien, die noch nicht beteiligt sind. Was meinst du?"

    ANTE DIEM XI KAL FEB DCCCLXXI A.U.C. (22.1.2021/118 n.Chr.)


    Aushebungsbefehl



    Eingedenk der nach wie vor gefährlichen Lage in Gemania


    In stetem Bestreben, die Bewohner des römischen Gemeinwesens vor allen Gefahren, inneren wie äußeren, allzeit zu bewahren, befehle ich dem Statthalter in Germania Superior eine neue Legion auszuheben.



    Legio XXII Primigenia


    Die finanziellen Mittel für dieses Unterfangen werden bereit gestellt.



    siegel_Aquila.png



    "Schafft das hier sofort nach Germania."

    Der Kaiser lachte in sich hinein "Erfahren. So kann man es natürlich auch nennen. Der Senat... ach ja. Übermittle dem amtierenden Konsul bitte, dass ich nach den Wahlen irgendwann im Frühjahr eine größere Rede zur allgemeinen Lage des Reiches an den Senat halten werde. Es gibt einiges zu tun und ich würde die Patres Conscripti gerne an meinen Gedanken zu allen möglichen Themen teilhaben lassen. Und sie auch über die Planungen zum neuen Aquaedukt informieren.

    Ein genauer Termin schwebt mir allerdings noch nicht vor. Aber" fuhr er mit einem Augenzwinkern fort "es wird früh genug sein, dass ich die ehrenwerten Herren nicht von ihrem wohlverdienten Sommeraufenthalt auf dem Land abhalte."

    Der Augustus war bereit. Er trat vor und sprach die alten Worte:


    "Vesta, Göttin des Herdfeuers, Bewahrerin des Wohls unseres Staates. Dein Kult war uns heilig, schon bevor eine deiner Priesterinnen zur Mutter von Romulus und Remus wurde. Dein heiliges Feuer werden wir ewig hüten und dieser Pflicht gegen alle Widrigkeiten nachkommen. Daher verpflichte ich nun Valeria Maximilla für den Dienst im Kreise deiner Dienerinnen, entreiße sie ihrer Familie und stelle mich als ihr Pater Familias zur Verfügung."

    Der Augustus legte seine Hand auf die Schulter des Mädchens und hoffte dabei weniger Furcht auszulösen, als vielmehr Sicherheit und Zuversich auszustrahlen


    "Kind, du wirst nun dein Heim verlassen und am Feuer der Vesta deinen neuen Platz finden."


    Sim-Off:

    Den Text habe ich aus diesem Thread hier. Ich hoffe, das ist okay :)


    Eine interessante Liste mit Sicherheit. "Flavius, Fabius, Octavius. Sieh an." Der Augustus legte nachdenklich den Kopf auf die Seite. "Der Flavier, wie erwartet. Gut,dass er den nächsten Schritt macht. Und mit dem flavischen Vermögen und Ansehen hinter sich, hat er ja beste Voraussetzungen. Dass der Fabier keine Zeit verschwenden wird, dachte ich mir schon, als man mir das Empfehlungsschreiben des Pontifex gebracht hat. Keine Zeit zu verlieren, guter ehrgeiziger Mann."

    Er dachte einen Moment nach. "Mhm, ich kann mich nicht daran erinnern, dass mir der Octavier je vorgestellt wirden ist." Eine kurze Pause entstand, während der Kaiser nachdachte. "Ach ja natürlich, der Junge von Octavius Victor. Nun, auch hier beste Voraussetzungen, nicht wahr." Letzteres war eher eine Feststellung. Der Augustus hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, besonders bei den unteren Rängen des Cursus Honorum weitgehende Neutralität zu wahren. Da mussten die Neulinge selbst durch. Die Würdigen würden sich beweisen. Der Rest... nicht. Das lag ganz bei ihnen. "Eine neue Generation so viel ist sicher. Es ist gut, dass sich die Jüngeren für das Gemeinwesen einsetzen wollen. Und ich fühle mich unglaublich alt. Hehe."

    Der Augustus hörte dem referierenden Quaestor mit auf die Hand gestütztem Kinn zu.

    "Mhm. Zwei Senatoren, ein Eques, ein Patrizier und zwei Plebejer? Nun, die sollten ja zu finden sein, nicht wahr? Sei so gut, und lege mir eine Liste mit möglichen Kandidaten vor."

    Er gab sich ein Ruck und setzte sich gerader auf.

    "Weißt du es ist schon seltsam. Wenn du mich nach einem Plebejer außerhalb des Palastes und der sonstigen Amtsträger fragen würdest, könnte ich dir keine besonders dolle Antwort geben. Ich meine, ich müsste mal wieder raus aus diesem unglaublichen Palast und unter die Leute."

    Der Augustus schüttelte etwas resigniert den Kopf.

    "Für die Senatoren frag vielleicht am besten Menecrates und Flavius Gracchus Maior. Die sind denke ich jedenfalls ehrwürdig genug um in dieser Sache zu befinden, denkst du nicht?"

    "Hispania." antwortete der Augustus. "Und das ist natürlich eine lobenswerte Einstellung, Varenus. Es ist gut, dass du Integrität so hoch schätzt. Das dient ja auch den jüngeren" er blickte zu Saturninus "als gutes Vorbild." Der Augustus lebte für solche nichtsubtilen Subtilitäten.

    Persönlich hatte er nichts dagegen, wenn für seine Beamten da und dort ein paar gute Häppchen heraus sprangen. Das hielt sie zufrieden und die Maschine am Laufen, darüber machte der Augustus sich gar keine Illusionen. Im Gegenteil schätzte er Leute, die sich mit der nötigen... Flexibilität im System zurecht fanden, ganz besonders. Das hieß, wenn sie ihm gegenüber loyal waren. Und Varenus war loyal, so viel glaubte er festgestellt zu haben.

    Andererseits mussten Übertreibungen natürlich vermieden werden.

    "Sag, Saturninus, hast du wie Varenus auch bereits Erfahrung im geschäftlichen Bereich gesammelt?"