Der Kaiser runzelte mehrmals die Stirn, während er dem Consul aufmerksam zuhörte. Menecrates war ein aufrichtiger Mann mit Prinzipien, das war bekannt. Aber Severus war nicht sicher, ob ein Festhalten an Prinzipien immer die richtige Strategie war, um Ruhe und Ordnung zu sichern.
"Die Ermittlungen ziehen sich hin, wie du weißt." Er dachte an den Trecenarius und seinen Bericht. "Ich bin nicht sicher, ob die Plebs es akzeptieren wird, wenn wir ihnen sagen, dass wir noch absolut nichts Stichhaltiges haben." Vielleicht wollten die Prätorianer aber wirklich auch nur ihren Ruf sichern. Er würde darüber nachdenken müssen.
"Denkst du an konkrete Maßnahmen, um die Bedingungen für Sklaven zu verbessern?" fragte er dann, als der Consul über die eigenen Mutmaßungen zu den Hintergründen sprach. "Was deine übrigen Pläne betrifft: Spiele und Spenden sind ehrenwert, aber der Fiscus wird kaum jeden Habenichts durchfüttern können, der unfähig ist seine Familie zu ernähren. Und es gibt ja bereits die Annona, um die Bürger zu unterstützen." Die Spenden reichten zwar niemals, um auch nur die Familie des Empfängers vollständig zu ernähren. Aber das wollte der römische Staat ja auch gar nicht.
"Da klingt die Hinrichtung einiger Aufständischer schon attraktiver. Ich denke, dass die Prätorianer dafür einige Gefangene zur Verfügung stellen können, aus denen nichts mehr Brauchbares herauszubekommen sein wird. Am besten du sprichst mit dem Trecenarius Tiberius, der die Ermittlungen leitet." Als Spielgeber würde der Consul dann selbst planen können, wer und wie hingerichtet wurde.