Original von Lucius Tiberius Lepidus
"Mein Imperator Caesar Augustus, ich und meine teure Angetraute, Flavia Domitilla, heißen dich auf unseren Feierlichkeiten herzlich Willkommen", begrüßte er den Kaiser mit dem unterwürfigen Wortschwall. "Mit großer Freude haben wir es aufgenommen, dass du den ehelichen Ritualen heute persönlich als Pontifex Maximus beiwohnen wirst. Ich bin mir sicher nicht nur wir, sondern auch alle römischen Bürger, die heute zu Gast sind, empfinden es als ausgesprochen erbauend, mit welcher Sorgfalt du dich den kultischen Angelegenheiten widmest" Kurz darauf wandte er sich der Kaiser-Frau zu. "Ehrwürdige Augusta, ich denke, ich bin nicht der einzige, der dies bemerkt, doch der Glanz des Kaiserhauses wurde wohl selten in so stilsicherer Form repräsentiert wie durch dich" Das hätte der Tiberier ganz sicher auch gesagt, egal, was die Kaiserin heute an hatte, obwohl das blaugoldene Gewand, Schmuck und Frisur natürlich ein Hingucker waren. "Und du musst Caesar Aquilius Bala sein. Sei auch du mir gegrüßt. Die meisten Römer werden mit großem Interesse deinen zukünftigen Lebensweg verfolgen und wir freuen uns heute einen ersten Vorgeschmack von der Persönlichkeit es Mannes zu erhalten, der so großes Potenzial in sich trägt" Als Kaisersohn war er zumindest prädestiniert eines Tages selbst das Ruder zu übernehmen. 'Zukünftiger Thronfolger' wäre auch wohl für lange Zeit alles, was man mit Bala assoziieren würde. "Genießt die Feierlichkeiten. An Speis und Trank soll es euch nicht mangeln, ebenso nicht an guter Unterhaltung. Meine liebreizende Flavia hat in der Organisation keine Kosten und Mühen gescheut. Ich habe auch drei Sklaven extra für euch abgestellt." Lepidus machte eine kurze Handbewegung und es traten eine Nubierin, die mit feinen schmuckhaften Verzierungen bestückt war, eine Ägypterin, die einen Hauch aus seidigem Nichts trug und damit ein echter Hingucker für Freunde des attraktiven Äußeren war sowie einen männlichen Daker, der wohl eher für die pragmatischen Dinge zuständig war. "Zwar habt ihr euren eigenen Sklavenstab, doch diese hier kennen sich in der Villa Flavia bestens aus und wissen, wo alles steht und wie ihr am schnellsten versorgt werdet. Sie werden euch in angemessener Weise kaiserlich bedienen"
Zum Schluss wandte er sich noch einmal an den Kaiser persönlich. "Mein Kaiser, wünscht du noch eine persönliche Unterredung bezüglich des Ablaufs des Hochzeitsrituals?" Der Tiberier nahm zwar an, dass der Kaiser schon einmal einer confarreatio beigewohnt hatte - nicht zuletzt wohl seiner eigenen - so dass er wahrscheinlich über alles relativ gut Bescheid wusste. Aber es konnte ja dennoch nicht schaden, sich noch einmal rückzuversichern, sollte dies denn notwendig sein.