Beiträge von Julia Duccia Germanica

    Ich... Es ging um damals... Es sind schreckliche Dinge geschehen und... sie sind eben einfach hochgekommen. Darum auch das Messer, ich dachte du wärest ein Einbrecher...


    Ich lächelte, ein wenig erstaunt über meine eigene Torheit, die ich noch vorhin an den Tag gelegt hatte.


    Was gibt es neues aus Germanien? Und von der Familie?

    Ich weiß... mit dir kann man über alles reden, du hast immer ein offenes Ohr und ein offenes Herz. Doch auch du bist nicht unverwundbar und dies soll der Grund für mein Schweigen sein.


    Ich streichelte ihm sanft über die Wange. Und ich küsste ihn auf seine Wange.

    Aber gewiss werde ich mit dir darüber sprechen, doch nicht jetzt. Jetzt möchte ich erst einmal genießen, dich wieder bei mir zu haben!

    Ich.... Ach Valentin es ist alles so schrecklich....


    Wo sollte ich anfangen? Sollte ich von Maximian erzählen? Sollte ich von... von... von dem Mann erzählen, von meiner unbezähmbaren Angst? Ich seufzte tief und kuschelte mich an ihn.

    Valentin, es ist nur gut, dass du wieder hier bist. Es ist nichts geschehen und doch haben sich gar grausige Dinge in meinem Geiste abgespielt. Ich... weiß gar nicht wo ich anfangen soll ich... Ich hab dich so vermisst...


    Ich griff nach seiner Hand und führte in ins Cubiculum, setzte mich aufs Bett und zog ihn sacht neben mich, damit ich meinen Kopf wieder an den seinen anlehnen konnte,

    Ganz besonders seine Worte taten mir gut, dieses Gefühl von Heimat erfüllte mein Herz und ich lockerte meinen Griff ein wenig.


    Ich bin so froh, dich zu sehen... Oh wie gut, dass ich nicht gestern mit dem Schiff gereist bin, dann hätten wir uns noch länger nicht gesehen. Bruder...

    Ich hörte wie mein Herz mir von Schritt zu Schritt stärker gegen die Brust schlug und dann kam Valentin um die Ecke. Valentin.... Fassungslos starrte ich ihn an, hörte seine Worte von weit weg.


    *klirr*


    Das Messer fiel auf den Boden und leicht schwankend erhob ich mich, stürzte schweigend auf ihn zu, legte meinen Kopf an seine Brust.


    Oh Bruder, du bist gekommen, ich hab dich so vermisst...


    Meine Stimme klang so verzweifelt, ich selbst hatte sie kaum wiedererkannt. Doch Tränen rannen mir nicht mehr über die Wangen, viel mehr krallte ich mich in seiner Kleidung fest.

    Noch immer bebend vor Aufregung schloss sich mein Griff enger um den Griff des Messers, als ich Valentins Stimme hörte - war es trug oder Wahrheit? Ich entschloss mich, mich zu stellen falls es trug war, denn finden würde die Person mich so oder so....

    "Hier bin ich, in der Küche!"


    Sim-Off:

    Macht doch nichts :)

    Ich stand auf, völlig besinnungslos vor Angst, schwankte schwach. Ich trat vor zum Fenster und sah hinaus. Es war inzwischen dunkel, wie lange hatte ich wohl auf dem Bett gelegen? Es musste sehr lange gewesen sein, denn draußen liefen kaum noch Leute entlang.


    Ich war verloren, verloren in der Vergangenheit, völlig verloschen. Für kurze Zeit gab es einen Lichtblick, doch dafür war die Dunkelheit nun schlimmer. Ich war allein und ich wusste nicht wielange dieser Zustand noch anhalten würde. Ich fror entsetzlich, dabei war es eigentlich gar nicht kalt. Wenn es wirklich stimme, dass eine Seele entzweit wurde, dann konnte ich die Einsamkeit verstehen.


    Draußen regnete es. Ich hatte den Regen irgendwie gemisst. Mir war kalt. Mir war noch immer kalt und mein Herz efror langsam zu Eis. Immer wieder verdoppelte sich meine Sicht und wurde wieder verschwommen zu einem, doch wirklich klar sah ich nie. Ein Blitz zog sich hell über den Himmel und ich sah vor meinem geistigen Auge wieder diesen lüsternen Blick, sah die verlangenden Hände...


    Ich sah auf mein Bett... Wie leicht könnte ich ein Ende machen - warum hatte ich daran noch nie gedacht? Es war so leicht, einfach ansetzen, wie ich es damals auch getan hatte. Er lebte noch. Der, der häufig von mir Gebrauch gemacht hatte, er lebte noch. Was, wenn er nach mir suchte? Ich wollte nicht, dass er mich fand. Niemals. Ganz gleich wie, ich musste es verhindern.


    Ich ging unruhig hin und her, sah immer wieder aus dem Fenster. Da sah ich eine Gestalt auf die Casa zukommen, Angst begann mich zu überwältigen, mein Herz drohte stillzustehen. Oh ihr Götter sollte es dies doch tun, so war ich diese Angst los. Ich wusste nicht wohin, ging in ein anderes ZImmer und sah dort ein Messer liegen. Schnell griff ich danach und begab mich in die KÜche, setzte mich dort auf den Boden, das Messer fest in meiner Hand.


    Ich war bereit, einen weiteren Mord zu begehen, sollte er doch nur herein kommen. In jedem Falle würde ich mich wehren. Ich hörte wie die Haustüre aufging. Nein, nein... Ich wollte nicht, gehe doch weg...


    Geh doch weg du Bestie, verschwinde, lass mich in Ruhe, mich bekommst du nicht.... Ich bringe dich oder mich um, kommst du mir auch nur einen Schritt zunahe...


    Leise murmelte ich vor mich, mein Blick verfinsterte sich. Ich wunderte mich wie schnell ich so labil geworden war, doch es war alles zuviel. Und er kam schon mitten in der Nacht unangekündigt in diese Casa? Ich zitterte klein wenig und fuhr mit meinem Finger über die Klinge. Sie war scharf und ich bemerkte wie durch diese leichte Berührung schon Blut über die lief.


    Meine Stirn war schweißgebadet. Nein, er würde mich nicht kriegen, koste es was es wolle. Warum war denn niemand hier um mich zu beschützen? Waren denn alle in Germanien? Ich bebte. Ich hörte Schritte die Treppe hinaufkommen....


    Sim-Off:

    Valentin, dein Auftritt ;)

    Noch immer aus dem Fenster schauend versiegten meine Tränen allmählich, es kam einfach nichts mehr. Als die letzte Träne von meinem Kinn herunter tropfte wurde ich langsam schläfrig und meine Augen brannten ungemein, mein Herz tat weh. Ich vermisste ihn ja so sehr.


    Und nun wo ich wieder alleine war, sehnte ich mich wieder mehr nach Valentin und Flavius. Ich fühlte mich ein wenig schuldig gegenüber Valentin, denn mit ihm hatte ich nicht über die Vergangenheit gesprochen, jedoch mit Maximian und Flavius. Doch... er hatte selbst noch genug mit ihr zu kämpfen. Ich schloss einen Moment meine Augen, versuchte gegen die Bilder anzukämpfen, doch sie überkamen mich einfach wieder.


    Ich hörte die Schreie als ich beim Bach spielte und kam nach Hause gelaufen, wo gekämpft wurde. Ich sah Flavius, Seite an Seite mit Vater. Ich sah Valentin, beinahe hilflos, suchte er mich? Oder versuchte er sich irgendwo einzubringen? Doch noch bevor ich es feststellen konnte hatte mich ein Arm von hinten gepackt und mich davon getragen. Noch ehe er mich retten konnte, war ich as Valentins Blick verschwunden.


    Und ich wurde ins Ungewisse entführt, ab nach Gallien. Dort sollte ich verkauft werden, als Sklavin. Der Mann jedoch behielt mich einstweilen und irgendwann hatte ich ihm ein Messer in den Rücken gejagd. Schaudernd musste ich an das fließende Blut und den entsetzten Blick denken. Er war es der mir im Kindesalter meine Jungfräulichkeit, meine Ehre nahm. Ich fühlte wie sich meine Augen wieder mit Tränen füllten.


    Ich hatte Angst, wahnsinnige, paranoide Angst vor dieser Erinnerung, doch sie bürdete sich mir grade in aller Gewalt auf. Es war in einer Holzhütte gewesen, nach einem Schlag auf den Kopf wachte ich schwummrig in einem völlig finsteren Raume auf. Nur von draußen schimmerte rosiges Licht herein, genau wie jetzt gerade. Bei diesem Gedanken zog ich meine Knie noch enger an meinen Körper.


    Ich hatte bemerkt, als ich tastete, dass mein Kopf noch blutig war. Und ich hatte einen stechenden Schmerz zwischen meinen Beinen gespürt. Und Hunger hatte ich. Das Blut an meinem Kopf war schon verkrustet, woraus ich damals schloss dass ich lange bewusstlos war. Da plötzlich ging die Tür auf und ein Mann hämischen Grinsens kam herein. Es war nicht der Mann, dem ich zuvor ausgeliefert gewesen war.


    Nein, dieser scheinbare Freund von ihm war noch viel schmutziger. Noch bei der eingebrannten Erinnerung zitterte sie. Ich war damals gerade 11 geworden, war schon länger fort von zuhause gewesen. Hatte nur noch Gedanken an das Hier und Jetzt gehegt, denn ich wollte fort. Doch dieses dreckige Grinsen... Niemals würde ich es vergessen.


    Nein... Nein geh weg...


    Ich biss mir auf die Lippen, alles stürzte über mich ein. Alles wurde verschwommen, wurde wirr. Ich fühlte mich in meinen Kindeskörper hineinversetzt, seine Finger griffen nach mir, ich bemerkte dass ich nackt war und schrie, doch es schien ihn nur in seinem Vorhaben zu bestärken, der Schmerz war so grausam. Ich begann zu zittern, damals wie auch jetzt und weinte. Damals und jetzt hatte ich keine Schulter zum ausweinen. Wollte nur noch Bewusstlos werden, doch das wurde mir weder damals noch heute gegeben.

    Verzweifelt öffnete ich die Tür, Tränen flossen heiß über meine Wangen. Niemals hatte ich auch nur geahnt, dass mir dieser Abschied so schwer fallen würde. Mich führte mein Weg hierher direkt vom Hafen und ich wollte das Schiff heute nun doch nicht mehr nehmen, würde später wieder fahren. Ich konnte einfach nicht- Ruhe.


    Ich lief stolpernd und lärmend die Treppen hinauf, beständig schluchzend, wollte nur alleine sein. Oben in einem Zimmer angekommen warf ich mich aufs Bett und setzte mich - Knie angezogen - dort rauf und weinte, schluchzte in mein Gewand.


    Maximian, wie sehr vermisse ich schon jetzt dein Lachen, deine Haut, deine sanfte Stimme, deinen Duft, deine Nähe und... vorallem deine Augen. Ich wollte wieder mit dir fliegen, wünschte wir könnten gemeinsam abheben. Doch gemeine Hände halten mich hier auf dem Boden fest und niemand der ihren Griff auch nur lockerte, dachte ich mir todtraurig.


    Ich wollte zu ihm, in seine Arme. Was er wohl in diesem Moment tat? Ob er auch so an mich dachte wie ich an ihn? Oder ob er gerade zu beschäftigt war? Ihr Herz hämmerte schmerzhaft gegen ihre Brust je länger ich an ihn denken musste. Und jeder Gedanke galt ihm. Es wurde immer unerträglicher und auch die Tränen fanden immer wieder einen neuen Beginn.


    Ich war so froh, jetzt allein zu sein. Nur Valentin, Flavius oder Maximian würde ich nun an mich heranlassen. Vielleicht noch Lucia aber sonst niemanden. Ich brauchte diese Ruhe, war froh ganz allein zu sein. Konnte durchatmen, in Ruhe an ihn denken, wenn mich nur diese Tränen in Frieden lassen würden. Ich suchte den Stein heraus und betrachtete ihn lächelnd. Wenigstens etwas hatte ich von ihm. Ich presste ihn schwer atmend gegen meine Brust und sah aus dem Fenster, es begann schon zu dämmern.

    Meine Lippen bebten, ich kämpfte mit mir, dass ich nicht noch mehr weinen musste. Ich nickte nur bei seinen Worten, ich wollte nichts mehr sagen. Was hätte ich auch noch sagen sollen bei diesem Abschied der mein Herz in die Ferne riss? Nun würde ich im Geiste wieder allein sein, unverstanden und allein auf dieser Welt.


    Ich beobachtete seine Füße wie sie den Geliebten fort trugen, doch plötzlich blieben sie stehen und ich sah Maximian wie er zu mir sah. Mein Herz begann zu klopfen und unweigerlich musste ich lächeln, lächeln und an seine Worte denken. So bitte wie dieser Abschied war so süß musste das Wiedersehen sein. Es würde das süßeste werden was ich kannte. Leise flüsterte ich, als er sich umdehte:

    Leb wohl, mein Abendstern, mein Liebster.


    Und schon war er aus meinem Blick entschwunden, es stach wie tausend Messer. Am vorigen Abend war es mit der Voraussicht auf heute zu ertragen gewesen, doch jetzt wusste ich nicht, wann ich ihn wiedersehen würde. Mein Herz wurde klamm vor Kälte bei dem Gedanken, ob ich ihn überhaupt je wiedersehen würde.


    Ich hörte lautes Knarzen und alls wurde am Schiff startklar gemacht, Taue gelöst. Für Maximian würde es nun in die Heimat gehen. Der Glückliche. Er war immer daheim, entweder bei seiner Familie oder in meinem Herzen. Ich wollte mich umdrehen, wollte weglaufen weil ich diesen Abschied nicht ertrug. Doch mein Herz hielt mich hier, ließ mich nicht fliehen.


    Da schon begann das Schiff sich fortzubewegen und ich sah auf die leichte Spur die es hinter sich herzog. Als ich wieder aufblickte sah ich Maximians Gesicht. Es war auch voller Trauer, doch dieses Mal beruhigte es mich nicht. Vielmehr riss dieser Blick mein Herz entzwei und ich streckte meinen Arm unweigerlich aus, um nach ihm zu greifen. Mir war nicht bewusst, wieviel Aufsehen diese Geste der Verzweiflung erregte, doch selbst wenn ich es gewusst hätte, es wäre mir gleich gewesen.


    Ich sah nur wie sich mein Liebster von mir entfernte, ich konnte nicht mehr hinterher, konnte nichts unternehmen um ihn aufzuhalten, um ihm zu folgen. Sein Haar flatterte im Wind und seine Augen waren auf mich gerichtet. Eine leichte Bö erfasste mein Haar und ließ es leicht wehen, ich wünschte nun umsomehr neben ihm stehen zu können. So gerne wollte ich doch einmal Hispania sein. Ein warmer Fluss machte sich spürbar. Er wurde durch die frische Brise kalt.


    Kalt wie ich nun werden würde, kalt, unerfüllt und leer. Ich hob meinen ausgestreckten Arme zum Abschied und winkte, denn er war schon soweit weg, dass ich ihn nicht mehr klar erkennen konnte. Es tat so weh. Hoffentlich würden wir uns wiedersehen. Hoffentlich würden wir uns bald wiedersehen.


    Ich wartete bis das Schiff nicht mehr zu erkennen war und noch länger. Ich wartete solange bis mich jemand an der Schulter berührte und fragte, ob alles in Ordnung sein. Mit einem Nicken und neuen Tränen nickte ich und rannte nach Hause.

    Ich glaub zu dieser ID brauche ich nicht viel zu sagen. Sie steht sehr in einem inneren Konflikt und läuft stets davon, ist feige und immer nur voller Angst. Wie es nun einmal bei einem misshandelten Menschen ist.


    Julia hat eine schwere Vergangenheit hinter sich und sie hat nur 2 Personen denen sie ihr Leben anvertrauen würde. Inzwischen arbeitet sich ein junger Mann gerade so weit vor, dass er hilt Julias Leben in normale Bahnen zu bringen. Ich bin gespannt wie es mit ihr weitergeht, doch grade wird es sicher nicht sein ;)

    Zitat

    Original von Aquinas Matinius Crassus
    Da mußt du keine Vorschläge machen. Du kannst doch mit deinen Betrieben machen was du willst und sonstewelche Geschichten im Forum präsentieren. Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Es hängt an jedem selbst, wie er "spielt".


    Ich mache es auch schon lange so ;)


    Es geht mir darum, dass es ein Vorschlag für jedermann ist. So kriegt die WiSim mehr leben. Ich mache meine RPGs auch so wie ich es will, da hält mich niemand von ab.


    Ich dachte nur es wäre schön, wenn sich mehr Leute an sowas halten würden. So hätten sie weniger Zeit um sich zu streiten oder zu provozieren. Stattdessen machen sie etwas für die MN sinnvolles und interessantes.

    Ich hätte da einfach mal eine Idee, die schön öfters angesprochen wurde.


    Wie wäre es denn mal, wenn man seine Betriebe wirklich sim:on spielt? Ich mache es so und wenn ich ne Woche nicht produziere überlege ich mir eine lustige Begründung und poste die mit meinem "Aufseher" rein.


    So kann man das RPG mit der WiSim enger verknüpfen, da möchte ich Cupida nämlich auch mal für loben, sie spielts ja auch... Wenn nun noch andere handwerkliche Betriebe :D so gespielt würden, ich fänds klasse.


    So könnte man mit seinen Freunden die Betriebe besichtigen, es könnte Sabotagen geben, wenn man sie untereinander abspricht und man kann Verwandte zur Beaufsichtigung bitten da mal hinzugehen, während man im Urlaub ist oder so.


    Was haltet ihr davon?

    Beinahe betroffen sah ich nun auf den Stein und sah Maximians Gesicht. Ich umschloss den Stein in meiner Faust und musste lächeln. Hilflos sah ich Max an.


    Ich.... Ich habe leider nichts besonders was ich dir geben könnte, ich habe nichts bei mir. Ich kann dir nur das Versprechen geben, dass ich gut auf ihn achten werde und dir sobald es möglich ist Briefe schreibe.


    Ich sah zu ihm auf, er wirkte ebenso hilflos wie ich. Wir konnten beide nicht gut mit dieser Situation umgehen. Das beruhigte mich, denn immer gewisser wurde für mich wie ernst diese Liebe doch war. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und küsste ihn, auch mein Schiff war in einigen Stunden auslaufbereit. Zum Glück, denn allein hier zu sein würde ich nicht aushalten.


    Ja, ich werde auch heute noch zu meinen Brüdern und nach Confluentes aufbrechen. Doch du solltest dich beeilen, sonst fährt dein Schiff noch ohne dich. Ich... maximian...


    Nun trat doch eine Träne in meine Augen und ihr hinunterlaufen konnte ich nicht zurückhalten. Und doch lächelte ich stark zu ihm auf und doch ließ ich der Welle von Gefühlen freien Lauf.


    Maximian, eines kann ich dir mit auf den Weg geben, nämlich meine uneingeschränkte Liebe. Ich werde immerzu an dich denken, dein Lächeln ist in mein Herz eingeschweisst. Ich freue mich auf unser Wiedersehen so sehr...


    Die letzten Worte hauchte ich mehr alsdass ich sie sprach, denn sie fielen mir schwer, unsaglich schwer. Wir würden uns wiedersehen - doch wann?

    Ich war froh als er mich in sein Blickfeld gefasst hatte und ging schneller auf ihn zu, als er mir entgegen kam. Ich lächelte, strahlte. Mein Blick war Tränenverhangen, doch völlig gleich war es mir. Ich war nur froh, ihn wieder zu sehen, ob ich die Trennung verkraften würde? Endlich....


    Endlich lag ich in seinen Armen, ich presste meinen Kopf gegen seine Brust, noch immer bemüht, dass keine einzige Träne meine Augen verlassen würde. Und es verließ keine Träne meine Augen, ich streichelte mit meiner Hand seinen Rücken, hielt ihn fest in meinen Armen.


    Ich habe dich auch so sehr vermisst, hab nur an dich gedcht, jeden wachen Moment und mein Herz hat nie geschlafen. Und...


    Ich schwieg. Ich wollte ihn nicht mit meinen Gedanken belasten. Gestern bin ich ihm weggelaufen und heute würde er mir davonsegeln. Ich hätte die Nacht bei ihm bleiben sollen, es wäre bestimmt schön geworden. Wir hätten bestimmt viel Spaß gehabt und wir wären beide mit einem glücklichen Lächeln eingeschlafen. Maximian schien sehr müde,


    Bald würde er mich hier allein stehen lassen, es würde ihm schwer fallen. Doch er würde ein Mann sein und stark der Zukunft entgegenblicken, wie ich hoffte. Er würde gegen Zweifel und Trauer ankämpfen, ebenso wie ich. Aucgh ich würde alle Zweifel in meinem Herzen schon im Keim ersticken und ich würde sein Gesicht stets in meinem Herzen haben, immer seinen Duft in der Nase.

    Ich... Wir werden uns ganz bestimmt schon bald wiedersehen und dann wird so schnell wie jetzt kein Abschied kommen. Stets werden uns Abschiede bevorstehen, doch wir müssen auch jedes Mal stark sein, ja Liebster? Ich...


    vermisse dich jetzt schon, doch das wollte ich nicht sagen. Für mich wie für ihn würde es schon schwer genug werden. Es würde sein, als wenn ich auf dem Schlachtfeld stünde und mir jemand das Schwert in die Brust hieb. Dies würde jedoch kein Tod sein, sondern ich würde weiter leben. Wie Prometheus, der mir da so prompt einfiel.

    Ich hatte mich schon früh hierherbegeben. Kaum, dass ich wach war hatte ich mich gewaschen und angekleidet. Direkt auf den Weg hierher hatte ich mich gemacht, auch wenn ich wusste Maximian würde noch lange nicht da sein. Ich schlenderte nahe des Schiffes herum, doch ich bekam Hunger und machte mich auf in eine Garküche um ein wenig zu essen.


    Als ich wieder herauskam und in Richtung Schiff ging, da sah ich ihn. Mein Herz hämmerte gegen die Brust und all die Gefühle vom gestrigen Abend erwachten. Sie hatten mit meinem Körper geschlafen und waren nun aus dem Traume erwacht, um in den nächsten überzugehen.


    Doch Maximian war nicht allein und das stimmte mich ein wenig nervös. Ich hatte meine Haare offen und sie fielen mir lang über die Schultern. Ebenso hatte ich heute elegante Kleidung an und langsam. unsicheren Schrittes ging ich auf Maximian zu. Hoffte, er würde mich ins Auge fassen, denn ich hatte Angst.

    Ich war mir sicher, dass es nicht mehr lange bis zum Morgengrauen war, doch es war dennoch eine schöne Nacht gewesen. Bis auf wenige Stunden hatte ich Maximian immer an meiner Seite gehabt und ich musste daran zurückdenken. Ich lächelte, auch wenn ich Trauer empfand, dass wir uns morgen würden trennen müssen.


    Skadi brachte ich ins Perystil, die Casa in Rom hatte keine Stallungen. Mochte meine Familie mir diesen Frevel verzeihen, doch um diese Uhrzeit konnte ich unmöglich nach anderen Möglichkeiten schauen. Ich wies einen Sklaven an, dass er sich um sie kümmern sollte, denn ich wollte nur noch ins Bett,


    Und als ich es endlich erreicht hatte, als ich mich erschöpft hatte hineinfallen lassen schlief ich endlich ein.

    Es dauerte gar nicht lange, es sah aus wie in einem Traum. Skadi hatte mich hierhergeführt und als ich den kräftigen Leib des wunderschönen Tieres sah, wie im fahlen Mondlicht zu uns herüber sah, da begann mein Herz zu klopfen. Das schöne seidige Fell zeigte leichte Wellen vom Licht des Mondes und vom Wehen des Windes, welcher an der Mähne zerrte.


    Ich stellte mir seine fließenden Bewegungen auf einer weiten Ebene vor, es musste aussehen wie ein Adler, der seine Kreise über seinem Gebiet zog. Voller Eleganz, Geschmeidigkeit und Freiheit. Doch das Tier musste wieder zurück, so gerne ich es auch hier hätte weiterlaufen lassen.


    Es wurde keine Jagd, auf die ich mich innerlich eingestellt hatte. Ich ritt mit Skadi langsam auf das Tier zu und eigenartigerweise zeigte es kein bisschen Angst. Es ließ sich vorsichtig von mir über die Nüstern streichen - ich war unendlich froh, denn auch ich war ungemein müde. Ich griff nach den Zügeln und machte mich langsam wieder auf den Nachhauseweg. Es ging schon beinahe zu schnell - warum nicht gleich so?


    Waren hier irgendwelche Raubtiere? Nein, dann hätte das Pferd verstört gewirkt... Und... was wenn doch? Ich bekam ein wenig Angst und trieb Skadi an, ich wollte schnell in mein Bett.


    Wieder in Rom nahm ich den gleichen Weg, den ich vor wenigen Stunden mit Maximian hier entlang geritten war, ganz sicherlich lag er bereits schlafend in seinem Bett. Es dauerte nicht lange als ich die prachtvolle Villa sah und ich schlich mich auf den Hof, begegnete einen Sklaven, der ein wenig aufgeregt ob meines geheimnisvollen Auftauchens war, doch ich konnte ihn beruhigend und er brachte den Schwarzen in seine Stallung. Und ich machte mich auf den Weg nach Hause. Da wir in Rom keine Ställe hatten, ließ ich Skadi immer ins Perystil.

    Ich sah um mich herum, ein wenig beschlich Nervosität das Herz in meiner Brust. Jetzt, da Maximians Nähe mich nicht mehr umgab, mich sein Körper nicht mehr schützte kehrte ein wenig die alte Angst zurück. Doch sie erfüllte nicht mein Herz, vergiftete nur meine Gedanken. Mein Herz war unantastbar, es klopfte noch immer wild in meiner Brust, langsam immer langsamer werdend. Ich summte um die Stille zu vertreiben eine leise und unbestimmte Melodie vor mich hin, betrachtete die dunklen Wände, die bedrohlich wirkten und mir wahrscheinlich einbleuen wollten, dass ich hilflos war. Und wie ich nun das leise Getrappel von Skadis Hufen vernahm fielen mir einige Dinge ein.


    Eine Kunst ist es zu denken.
    Eine Kunst ist es zu hoffen.
    Eine Kunst ist es zu lieben.
    Eine Kunst ist es, man selbst zu sein.


    Ich lächelte leicht bei dieen Worten, oh, wie wahr sie doch waren. Gerade jetzt, wo ich die erste Kunst aufgegeben hatte um die 2. und die 3. Kunst zu erlenen, verlernte ich die letzte Kunst. Zumindest für solange, bis ich ihn wiedersehen würde. Erst jetzt erkannte ich, dass Maximian mir etwas geschenkt hatte und zwar den Schlüssel zu meinem eigenen Ich. Doch schien er sich den Schlüssel wiedergeholt zu haben, denn ich fühlte wieder Uneinigkeit. War es, weil er mir fehlte? Ich musste an die Abschiedsworte der Frau in Britannien denken, die alte, greise Frau.


    Mögest du im Leben das finden,
    wonach du suchst,
    erkennen, wenn du's siehst
    und das große Glück haben,
    eszu bekommen -
    und für immer zu bewahren.


    Das waren ihre einzigen Worte gewesen, mehr hatte sie nicht gesagt. Nur dieses liebevolle, mütterliche Lächeln auf ihren Lippen, das fröhliche Lachen in den Augen. Ich vermisste sie sehr, wie es ihr wohl ging? Ob sie noch lebte? Ich wünschte dieser Dame nur das Beste, sie hatte mir aus der schwierigsten Phase meines Lebens herausgeholgen, meine Brüder hatten mich gestärkt und Vollkommenheit der Gefühle schenkte mir Maximian.


    In der Ferne konnte ich schon die Tore erkennen und ich spornte Skadi an, ich wollte nicht angehalten werden, wollte hinaus und das Pferd des Hungaricus fangen, wollte Maximian dieses Wunder schenken. Hoffentlich würde mir wirklich nichts geschehen, mich beschlich wieder diese ungute Unsicherheit, doch ich hoffte ich würde sie bald vergessen. Ich lächelte als ich an ihn dachte.


    Und ich weinte.


    Ich fühlte wie mir wieder einmal unaufhaltsam dass salzige Nass in meine Mundwinkel lief, ich schmeckte es. Ich streichelte sanft über Skadis Hals, lächelte. Rom lag hinter uns, nun war nur noch dumpfes Hufaufschlagen auf dem weichen Grasboden zu vernehmen, auf dem weichen Grasboden auf dem ich noch eben mit Maximian entlanggeritten war.


    Unter den Sternen und dem Mond, unter denen ich schon eben mit Max langgeritten war, als wir gemeinsam dieses vom Boden lösen gefühlt hatten, gemeinsam abhoben. Auch jetzt war das Gefühl unbeschreiblich, ich fühlte den kalten Nachtwind um meine Nase wehen und fühlte mich beinahe zuhaus. Ich dachte schon voller Freude an Maximians und meine gemeinsamen Ausritte. Und ich musste lächelnd an meine Brüder denken, auf sie freute ich mich auch schon. Auch ich würde morgen aufbrechen, und auch ich würde mit dem Schiff reisen. Nach dem heutigen Tag hatte sich Skadi Schonzeit verdient.


    Und so ritt ich immer weiter zu dem Horte des Glückes, dort wo ich Maximian kennengelernt hatte und wo ich noch den Schwarzen vermutete, Skadi würde mich schon zu ihm führen.