Eldrid nickt. Zumindest schien er seine Sklaven nicht als Dinge zu sehen, wozu ja einige Römer gern neigten. „Ich habe keine Problem mit Bediensteten, ich sehe sie nur nicht gern als Waren, deswegen wäre ich dankbar, wenn ein anderer sie kaufen würde.“
Sie lehnte sich nun wieder etwas in ihrem Sessel zurück und sinnierte kurz was ihr Freude macht. Sie ließ die Pause aber nicht zu lang werden und antwortete schließlich.
„Nun ich mag die Natur und Tiere.“ Gut Letzteres hatte er sicher schon mitbekommen. Und auch Lucullus schien sich auf ihrem Schoss wohl zu fühlen. „Und ich... nun ich male gern.“ ja sie zögerte einen Moment. Ihr erster Mann hatte dies immer belächelt. Aber sie konnte so schön entspannen und das ein oder andere kleinere Wandbild in ihrem Haus hatte ihrem Verstorbenen schlussendlich dann doch gefallen.
Ja sie hatte ein klein wenig Erfahrungen, also nickte sie auf seinen Frage hin und hörte dem Sklaven zu. Aufmerksam verfolgte sie seine Worte als er geendete hatte sah sie wieder zu ihrem Mann.
„Ich muss sagen sehr gut erarbeitet und eine gute Grundlage für die Praetur die du anstrebst. Aber ich darf doch...“ Sie ließ sich von dem Sklaven die Wachstafel reichen, auch die Lampe wurde sogleich näher gerückt.
„Ich würde eines etwas anders formulieren, es sind nur ein paar Ideen, wie es vielleicht etwas flüssiger klingt.“ Sagte sie und studierte noch mal in alle Ruhe die Wachstafel, ließ sich von dem Sklaven was zu Schreiben reichen. Schon war sie in ihrem Element, sie fing an ihre Gedanken zu formulieren.
Ab und an glitt ihr Blick nachdenklich in den Garten, dann hellte sich ihre Mine auf, wenn sie das vermeintlich passende Wort gefunden hatte, strich wieder eins und so weiter, bevor sie dann nach einer ganzen Weile nun ihrerseits vorlas.
I. DE ACCUSATIONE
Sofern es vom Codex Iuridicialis nichts anders vorgesehen ist, werden Gesetzesverstöße durch eine Anklage vor dem zuständigen Praetor geahndet.
Der Kläger oder in Vertretung der vom Kläger beauftragte Advocatus muss dafür den Angeklagten dem Praetor vorführen und Klage erheben.
Der zuständige Praetor entscheidet gemäß Codex Iuridicialis über den Prozessbeginn und die beteiligten Iudices.
Besteht Fluchtgefahr, liegt es im Ermessen des Praetors, ob der Angeklagte in Verwahrung genommen wird. Dies kann im Haus eines angesehenen Bürgers oder dem Carcer Tullianus geschehen.
Gegen diese Maßnahme kann der Angeklagte bei den Volkstribunen, den Consuln oder dem Imperator Caesar Augustus Einspruch erheben.
II. DE CIVITATE
Jeder Bürger kann einen anderen Bürger dem Praetor vorführen um Anklage zu erheben, hierfür ist es ihm gestattet Zwangsmaßnahmen anzuwenden.
Bei der Anwendung von Zwangsmaßnahmen sind unter mehreren möglichen und geeigneten Maßnahmen diejenigen zu treffen, die den einzelnen und die Allgemeinheit am wenigsten beeinträchtigen und nicht den Tod zur Folge haben.
Dritten ist es gestattet die Zwangsmaßnahmen zu unterstützen.
Ist ein Bürger nicht in der Lage, einen Täter selbst zu identifizieren und dem Praetor vorzuführen, kann er die zuständigen Strafverfolgungsbehörden um Hilfe bitten.
Die drei Strafverfolgungsbehörden Roms sind die Cohortes Vigiles, die Cohortes Urbanae und die Cohortes Praetoriae.
III. DE COHORTIBUS VIGILIBUS
Neben ihren Aufgaben in der Brandbekämpfung und -prävention fungieren die Cohortes Vigiles auch als Strafverfolgungsbehörde.
Sie sind für geringfügige Delikte, die nach dem Codex Iuridicus in die Kategorien Vermögen und Ehre fallen, und die Verfolgung entlaufener Sklaven zuständig, wobei ihre Hauptaufgabe die Aufklärung und Verfolgung von Brandstiftungen ist.
IV. DE COHORTIBUS URBANIS
Die Cohortes Urbanae sind für Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung in der Stadt zuständig. Als Strafverfolgungsbehörde übernehmen sie gemäß des Codex Iuridicialis Fälle, die in die Kategorien Leib und Leben, Freiheit, Gemeingefährliche Delikte, Sexuelle Integrität, Wahlen und öffentlicher Frieden fallen.
V. DE COHORTIBUS PRAETORIIS
Als Strafverfolgungsbehörde sind die Cohortes Praetoriae für alle Delikte gegen den Staat zuständig. Sie übernehmen die Ermittlungen in allen Fällen, die den Imperator Caesar Augustus und seine Familie betreffen. In dieser Funktion können die Cohortes Praetoriae auch Ermittlungen anderer Strafverfolgungsbehörden an sich ziehen.
Sie blickte auf und sah ihren Mann an. „Also das sind natürlich nur Gedankenspiele meinerseits.“ sagte sie mit einem zaghaften Lächeln.