Beiträge von Duccia Sorana

    Sie hatte lange fieberhaft überlegt. Wie erzählte man von derartigen Erlebnissen?
    Als der junge Mann nun kam erhob sie sich kurz um ihn zu begrüßen.
    „Florus setze dich doch bitte zu mir.“ Sagte sie und nahm selbst wieder Platz. Der leicht kühle Winde fuhr durch die Haare der Duccia und löste eine Strähne, die sie vorsichtig aus ihrem Gesicht strich. „Da du ja nach Rom möchtest habe ich die Berichte kommen lassen.“ Sie deutete auf einen kleinen Stapel an Briefen auf den Tisch. „Das Haus ist in einem bewohnbaren Zustand. Es ist nicht niedergebrannt. Die Flammen wurde bevor es zum Schlimmsten kommen konnte gelöscht. Ich habe inzwischen alle Spuren beseitigen lassen. Es steht also einem Einzug nichts im Wege.“ Sagte sie und schob dem jungen Mann, der ja nun für das Haus in Rom verantwortlich war die Berichte hin. Ja natürlich hatte sie ihm keine Ruine geschenkt. Sie hatte bevor sie die Schenkungsurkunde gefertigt hat, dafür gesorgt, dass das Haus bewohnbar wurde. „Der Schaden am Gebäude war nicht allzu groß. Es musste nur gründlich gereinigt werden und ein paar Möbel wurden erneuert. Sonst ist das Haus in einem guten Zustand. Zur Zeit habe ich einen Verwalter eingesetzt, der sich um alles kümmert. Wie du den Berichten entnehmen kannst, hat er auch ein paar neue Sklaven gekauft, die sich um das Haus und dann später auch um die Bewohner kümmern werden.“ Ja sie fing lieber mit dem Sachlichen an, aber sie konnte sich wohl kaum um den für sie schmerzhaften emotionalen Teil drücken.
    „Du hast mich gebeten, dass ich mit dir nach Rom komme. Ich möchte nur zu bedenken geben, das ich wohl in Rom nicht mehr als ehrbare Frau gelten.“ Sagte sie und schluckte schwer. Sie berichtete ihm nun was während der Aufstände passiert ist. Sie tat es nüchtern ohne Regung und ließ keine Detail aus. „Schließlich haben sie mich … vergewaltigt. Mehrfach...viele.“ Sagte sie und nun rollten doch Tränen über ihre Wangen und dennoch sprach sie weiter. „Du siehst also, dass ich in Rom wohl kaum noch als ehrbare Frau angesehen werde. Ich kann dich unterstützen. Mit Geld und Gütern. Aber sonst...wüsste ich nicht wie ich dir von nutzen sein kann.“

    Ein paar tage nach den Feierlichkeiten, als nun wieder Ruhe in die Casa eingezogen war, hatte Sorana Florus gebeten sie im Garten zu treffen. Sie mussten reden. Wenn sie ihn nach Rom begleiten sollte, dann musste er die Wahrheit erfahren. Auch wenn es ihr nicht leicht fiel. Sie würde es dem jungen Mann wohl oder übel berichten müssen. So saß sie nun also hier auf einer kleinen auf Marmor gefertigten Bank. Und wartete auf Florus.

    Und ja Sorana hatte die Küche ordentlich durchscheinender gewirbelt.
    So fanden nun also Aprikosen-Vorspeise (Aprikosen mit Pfeffer, Minze in Weis und Rotwein eingelegt), Gebratene Zucchini mit Kümmelsauce, Aliter cucumeres rasos (Gurken mit Lammfleisch), Kalte Patina mit Spargel und Wachteln, Isicia Ormentata, Olivarum conditurae (Oliven- und Sellerie-Tapenade) und Süß-salzige Datteln ihren Weg auf die Tische im Blickfeld der Gäste. Alles schön römisch, den Hauptgang jedoch würde gebratenes Wildschein sein. Zubereitet nach einem alten Rezept ihrer Familie. Hierzu würde es gebratenes Gemüse geben. Wein, Bier und auch Met standen bereit. Ja hier sollten heute keine Wünsche offen bleiben.
    Alles mit Kräuter abgeschmeckt. Es wurde aufgetragen und Die Duccia war gespannt wie es allen schmecken würde, vor allem natürlich wie ihr Gruß aus der germanischen Heimat ankommen würde. So sah sie nun zu Florus und war gespannt auf seine Reaktion.

    Rom! Die Duccia musste kurz schlucken. Wollte sie wirklich wieder nach Rom? So genau konnte und wollte sie das gar nicht sagen. Weswegen ihre Antwort wohl auch eher ausweichend war. „Lass uns später darüber reden.“ Nein sie wollte jetzt nicht über Rom nachdenken. Sie wollte heute einfach dieses fest genießen. Wenn sie wirklich nach Rom mitreisen sollte, dann würde sie dem jungen Mann wohl reinen Wein einschenken müssen, was damals passiert ist. Und das wollte sie nicht heute und hier tun. „Genau wir reden später. Heute genießen wir einfach.“ sagte sie und ihr Lächeln erschien wieder auf ihrem Gesicht. Sie nickte Florus noch einmal freundlich zu und ging in Richtung des Hauptzimmers, wo sich bereits etliche Gäste eingefunden hatten.
    Hier und da führte sie einige Gespräche um sich vor allem von den Gedanken an Rom abzulenken.

    Die Duccia nickte. „Ja um die Häuser und dazugehörigen Grundstücke.“ Sagte sie. „Und ja ich bin mir sicher, dass dein Onkel es genau so gewollt hätte.“ bekräftigte sie. Natürlich wusste sie, dass auch ihre Familie sicher ein Auge auf diese Grundstücke geworfen hatte. Jedoch fand sie, dass es einfach nicht richtig gewesen wäre, die Grundstücke ihres verstorbenen Mannes zu behalten. Zumal sie eh der Ansicht war, das ihre Familie über ausreichend Landbesitz verfügte und diesem jungen Mann hier konnten sie die Zukunft sichern. „Ja bei den Göttern. Ich bin mir sicher, dass er es so gewollt hätte. Er würde sich sicherlich mit dir freuen und würde es auch wollen, dass deine Zukunft gesichert ist.“ sagte sie und legte in einer fast mütterlichen Geste ihre Hand auf seinen Unterarm. „Wenn du in den nächsten Tagen etwas Zeit für mich hättest? Ich habe noch 3 betriebe unter meiner Verwaltung. Ich würde gern mit dir besprechen was mit ihnen geschehen soll. Aber heute wollen wir gemeinsam mit dir feiern.“

    Natürlich nahm auch sie die göttlichen Zeichen wahr und freute sich für den junge Mann, der scheinbar von den Götter begünstigt wurde. Ja das konnte die Familie Annaeus wirklich gut gebrauchen. Sie gönnte es ihm von ganzem Herzen.
    Nun wartete sie geduldig, bis der Pulk der Gratulanten kleiner wurde. Ja es waren wirklich viele gekommen. Eine wirklich gute Unterstützung für diesen jungen Mann. Er würde sie in Zukunft brauchen, zumal ja seine Familie arg dezimiert wurde in der Vergangenheit.
    So trat sie nun also an den Mann heran. „Florus, ich wünsche dir von Herzen alles Gute. Die Götter mögen dir auf deinem weiteren Weg immer zur Seite stehen und schützend ihre Hände über dich halten.“ Sie übergab ihm nun die kleine Holzschachtel. „Da man sich aber nicht nur auf die Götter verlassen sollte, möchte ich dir dies hier überreichen. Es ist aus dem Erbe meines Mannes und ich möchte es in die Hände seiner Familie – in deine Hände zurückgeben.“


    Im Inneren der kleinen Schachtel befand sich einen versiegelte Schriftrolle, daneben ein Lederner Beutel mit Goldmünzen.*


    Schenkungsurkunde


    Hiermit überschreibe ich, Duccia Sorana, Besitz und Eigentum an beiden sich in meinem Besitz befindlichen Grundstücken an Lucius Annaeus Florus Minor
    Von dem Moment der Unterschrift durch mich Duccia Sorana unter dieses Dokument gilt die Überschreibung.


    Duccia Sorana


    Sie übergab nun das zumindest optisch kleine Geschenk begleitet von einem Lächeln. „Ich hoffe das es dir deine Zukunftspläne erleichtert.“




    Sim-Off:

    *Wisim

    Die Duccia hielt sich im Hintergrund und beobachtet die Zeremonie.
    Sie sah, wie der junge Mann voller Stolz nun seine Toga trug. Wie er fast schon erhaben seinen rechten Arm hob und grüßte. Natürlich applaudierte sie wie alle anderen. Sie würde sich auch in die Reihen der Gratulanten einreihen. Sorana hielt die kleine Schachtel aus Ebenholz in der Hand und strich ab und an mal gedankenverloren darüber, wenn während sie das Geschehen beobachtet. Lange hatte sie überlegt, was das richtige für den jungen Mann wäre, schließlich war sie zu einem Entschluss gekommen und wusste was sie ihm überreichen würde. Ihr Geschenk würde ihm sicherlich auch in Zukunft weiterhelfen. Sie lächelte tatsächlich sogar, und an diesem Tag war es seit lange mal kein aufgesetztes Lächeln sondern eines das ehrlich und von Herzen kam. Gespann war sie nun, was folgen würde.

    Natürlich hatte auch die Duccia sich in ihr bestes Kleid geworfen. Sie trug im Gegensatz zu den anderen Tagen sogar mal fröhliche Farben. Selbst ihren Schmuck hatte sie herausgesucht und so trug sie heute ein smaragdgrünes Kleid, eine goldene Kette und dazu passende Ohrringe. Sie hatte auch eine kleine Schachtel dabei in der sich das Geschenk für Florus befand. Doch zuerst musste der die Riten hinter sich bringen und so wartete Sorana in einer der hinteren Reihen, und beobachtete das Geschehen.

    Das der junge Mann durchaus Verstand hatte und sich nicht auf den Lorbeeren seines Vater ausruhe wollte, nahm die Duccia wohlwollend zur Kenntnis. „Nun, natürlich wirst du dir deine Erfolge selbst erarbeiten müssen. Aber ich denke, dass der Name deines Vaters dir dennoch die ein oder andere Tür öffnen kann und wird.“ Sagte sie freundlich. „Wenn ich kann und es in meiner Macht steht, werde ich meinen Teil zu deiner Karriere beitragen. Ich denke meine Geschenk, welches ich dir auf deiner Feier überreichen möchte, wird dir sicherlich dabei eine Unterstützung sein.“ Ja nun konnte man sogar ein kleines Lächeln auf ihrem Gesicht zu sehen. Sie wusste, dass er sich sicherlich über ihr Geschenk freuen wird.

    Die Duccia lächelte zaghaft und nickte.
    Sie war ja auch froh, dass die Familie ihres verstorbenen Mannes sie hier aufgenommen hatte und das man ihr so viel Verständnis entgegen brachte.
    Natürlich war da neben ihrer Ehe die lange Verbundenheit der Familien. Aber dennoch war es nicht ganz und gar selbstverständlich, das man sie wie ein Familienmitglied aufnahm.
    „Ja ich konnte Ruhe finden. Zeit heilt viele Wunden.“Viel mehr wollte sie zu diesem Thema nicht sagen. Es würde ja auch nicht helfen es zu thematisieren. Sie musste unweigerlich allein mit dem Geschehnissen ins reine kommen. So wandte sie sich auch einem anderen Thema zu. Bald bist du nun also volljährig. Hast du schon Pläne? Wirst du in die Fußstapfen deines Vater steigen? Oder gehst du einen anderen Weg?“
    Natürlich hoffte sie, das bald wieder ein Annaeus in Rom von sich reden machte. Rufus, ihr Stiefsohn – den sie ja mehr als ihren Sohn ansah – war seit dem Überfall vollkommen aus der Bahn geworfen und hatte sich von allem zurückgezogen. Sie hoffte, dass er sich fing. Vieleicht wäre es ja gut für ihn, wenn ein junger Annaeus in Rom wäre, einer mit dem Rufus gemeinsam einen Weg finden würde.

    Nachdem sie reisefähig war, hatte sich Sorana auf das Landgut der Familie ihres Mannes zurückgezogen. Hier erholte sie sich von den Geschehnissen aus Rom. Zumindest körperlich ging es ihr schon besser. Die Seele würde länger brauchen um zu heilen – wenn sie es denn überhaupt tat. Doch versuchte sich die Duccia nichts von dem anmerken zu lassen. Immer wenn sie in Gesellschaft der anderen war, verbarg sie ihr Inneres und gab sich weitestgehend normal. Sie war ja schon immer ein ruhiger gesetzer Mensch gewesen. Und so viel es kaum auf, dass sie ruhiger als normal war. Dennoch zog sie es vor meistens allein zu sein. Sie unternahm viele Spaziergänge in der Umgebung, oder sie ritt stundenlang durch die nahen Wälder. Hier und nur hier fand sie die Ruhe, die sie benötigte um nicht darüber zu verzweifeln, was ihr passiert war.
    Gerade kam sie von einem dieser Ausritte zurück und betrat die Casa, als ihr Florus Minor, für welchen bald ein großes Fest abgehalten werden sollte, über den Weg lief. „Salve Florus. Wie war dein Training heute?“ Fragte sie mit einem freundlichen aber distanzierten Ton in der Stimme. Sie meinte es nicht böse, jedoch war sie einfach noch nicht soweit Menschen wieder zu nah an sich heranzulassen. So blieb sie lieber auf Abstand. Aber dennoch hatte sie für jeden aus der Familie stets ein freundliches Wort.

    Natürlich gibt es die Möglichkeit deine Rückkehr auszuspielen, schon allein, damit du einen Einstieg ins Spiel hast ;)
    Und eigentlich lebe ich noch in Haus Annaeus ;) mit meinem Stiefsohn Annaeus Rufus.
    Im Zuge des Sklavenaufstandes hat das Heim nur etwas gelitten, aber das können wir gern näher via PM besprechen :)

    Sie musste sich verhört haben. Heftig schüttelte sie den Kopf und wickelt sich enger in die Decke. [SIZE=7]„Nein.“[/SIZE] kaum wahrnehmbar kam dieses Wort über ihe Lippen. Natürlich hatte sie höllische Schmerzen und sicherlich auch schwere Verletzungen äußerlich sowie auch innerlich. Die Männer waren nun wirklich alles andere als vorsichtig mit ihr umgegangen. Und als ob das nicht schlimm genug war wollte dieser Mann sie untersuchen? Wieder stiegen Tränen in die Augen der Duccia. „Nein.“ wiederholte sie leise. „Ist das wirklich nötig?“ Natürlich wusste sie, dass es wohl nötig und ihre frage widersinnig war. Aber Logik war gerade nicht ihre Stärke.
    Doch ganz langsam kam diese Erkenntnis, dass es notwendig und wohl unvermeidbar war, auch in ihren Kopf an. Ihre zittern denen Hände löste sich von der Decke. Sie blickte aber demonstrativ in eine andere Richtung. „Tu was du für nötig hältst.“ Ihr Stimme klang hohl, monoton und wie automatisiert. Ihr leerer Blick Ruhe auf einem fiktiven Punkt an der Decke. Sie wollte nicht mehr mitbekommen von dem was nun getan werden musste.

    Eldrid schüttelte den Kopf. „Schick niemanden da raus.“ sagte sie mit brüchiger Stimme. „Sie brannte...“ Ja das letzte was sie von ihrem Heim gesehen hatte waren die züngelnden Flammen gewesen, die sich langsam ausbreiteten. Aber es war nur ein Haus. Niemand würde sie deswegen jetzt da raus auf die Straßen schicken. Ihre Tränen versiegten langsam aber sie starrte nur weiter vor sich hin und wenn sie etwas sagte, dann kamen diese Worte emotionslos über ihre Lippen so nun auch, als der Medicus fragte was passiert sei. „Sieh nach Rufus meinem Sohn. Sie haben ihn übel zugerichtet.“ Sagte sie, ihre Stimme klang für sie selber fremd. Ihr Blick lag immer noch auf Rufus, sie hoffte, dass seine Verletzungen nicht lebensbedrohlich waren. Nun berichtete sie mit monotoner Stimme was geschehen war. „Sie drangen in unser Haus ein. Wir haben so gut es ging versucht unser Heim zu verteidigen.... es waren viele... zu viele. Sie überwältigten uns. Sie töteten alle. Rufus schlugen sie zusammen. Den letzten Schlag jedoch führten sie nicht aus. Sie zwangen ihn zuzusehen wie sie mich... wie sie...“ Immer wieder kam sie an der Stelle ins stocken, sie konnte es kaum in Worte fassen was passiert war. „Sie... sie haben sich an mir... sie.. vergewaltigt … sie haben mich missbraucht. Mehrfach. Ich weiß nicht wie viele... es hörte einfach nicht auf. Immer wieder. Immer wieder. Es tat... so weh.. es war so grausam...“ Der Duccia fehlte immer wieder die Worte und sie kam ins stocken. „Sie ließen uns einfach liegen... Warum? Warum haben sie uns nicht getötet? Warum... Warum nur? Warum?“ Immer wieder wiederholte sie diese Frage. Nach dem Warum. Ja warum hatte man sie nicht getötet? Wie sollte sie mit dieser Schande weiterleben? Einen Moment war sie wieder in ihrer Gedankenwelt versunken, bevor sie den Medicus ansah. „Kümmere dich bitte um Rufus.“

    Eldrid versuchte wirklich sich zu beruhige jedoch gelang ihr das nur mäßig. Sie schüttelte de Kopf. „Sicherheit?!“ Wieder weinte sie. „Sie hätten mich umbringen sollen...“ Wieder brach sie in Tränen aus. „Es... schrecklich... sie...oh Audaod …“ Immer wieder musste sie abbrechen, da ihre Stimme versagte. „Rufus? Wo... ist er..? Geht es ihm gut?“ Eldrid griff nach der Hand ihres Verwandten. Sie suchte nach Halt, denn ihre Welt war gerade vollkommen aus den Fugen geraten. „Warum?“ Ja die Duccia war vollkommen neben und nicht ganz bei sich. Ihr Geist hatte sie ob der Situation scheinbar vollkommen zurückgezogen um nicht über das Geschehen nachdenken zu müssen. Die Decke die nun über sie ausgebreitet wurde, ergriff sie dankbar um sich darin einzuhüllen und vor den Blicken der Anwesenden zu schützen.

    Eldrid war zwar bei Bewusstsein, aber ihr Geist war abwesend. Sie lies sich ins Haus tragen. Kaum aber das sie auf die Liege gebettet wurde, versuchte sie sich so klein wie möglich zu machen. Jedes mal die junge Sklavin ihr mit dem Tuch über die Stirn wische zuckte sie zusammen. Mit brüchiger Stimme fehlte sie. „Nein, nein nicht mehr.. tötet mich doch einfach.“ Ja die Frau hatte noch nicht realisiert, dass sie in Sicherheit war. Zu sehr war sie gefangen in ihrem eigenen real gewordenen Albtraum.
    Wollte hier tatsächlich jemand einen Medicus rufen? Hatte das tatsächlich jemand gesagt? Vorsichtig öffnete Eldrid die Augen. Sie brauchte eine ganze Weile um zu realisieren wo sie war. „Audaod...“ brachte sie gerade so heraus, bevor sie von heftigen Weinkrämpfen geschüttelt wurde.

    Eldrid war bereit zu den Ahnen zu gehen. Mit dieser Schade wollte sie nicht leben. Die Flammen züngelten, Qualm breitete sich in der Villa aus. Sie versuchte ihren Sohn zu erreichen, doch fehlte ihr die Kraft dazu. So blieb nur der Blick, der auf ihm lag. Plötzlich tauchten im Neben dunkel Gestalten auf. Sie wollte schreien, doch kam kein Laut über ihre Lippen. Sie wollte sich wehren, doch hatte sie keine Kraft mehr. Oh ihr Götter holt mich zu euch. Flehte sie in Gedanken und leise Tränen rannen über ihre Wangen. Sie wurde hochgehoben und nach außen getragen. Der Mann war vorsichtig und versuchte ihr nicht weh zu tun. Natürlich gelang das aufgrund ihrer Verletzungen nicht. So vorsichtig wie man sie nach draußen gebracht hatte setzte man sie nun ab, doch ihr fehlte die Kraft zum Stehen, so kauerte sie nun auf der Straße. Mühsam versuchte sie mit einer Hand die Reste ihrer Kleidung zusammen zu raffen und so wenigstens eine Teil ihres geschunden Körpers zu bedenken.
    Sie hörte ihren Namen, doch kam er ihr so seltsam unbekannt vor. Sie blickte auf und leere Augen trafen den Mann in schwarz, der sie gerade angesprochen hatte. Casa Accia Ducciaque.Monoton war ihre Stimme und unglaublich leise. Immer und immer wieder wiederholte sie diese Worte nicht weiter als diese Worte.

    Sie waren vorgewarnt gewesen. Bevor die Meute sich nun an der Tür zu schaffen machte, war einer der Skalven in das Haus gestürmt und hatte von den Vorfällen in der Stadt berichtet. Eldrid war nicht der Typ Weibchen, der nun angstvoll sich irgendwo verkroch. Nein sie hatte Rufus rufen lassen und ihm die Lage kurz erklärt. Beide hatten sich nur stumm zugenickt. Rufus hatte nun das Schwert seines Vaters in der Hand und Eldrid jenes, welches sie ihrem Ehemann zur Hochzeit übergaben hatte. Jenes Schwert mit dem er sie hatte eigentlich beschützen sollen. Als die Tür unter der Wucht der Äxte mit krachendem Getöse nachgab blickte die Duccia nach oben und flüsterte. „So bald schon sehen wir uns also wieder.“
    Ja sie machte sich keine Illusionen, als sie die schiere Masse sah, die da gerade in ihr Haus eindrang. Doch sie würde ihnen das Haus nicht freiwillig überlassen. Nein sie würde kämpfen. Sie war da um den Haushalt aufrecht zu halten und ihn notfalls auch zu verteidigen und diese Pflicht nahm sie ernst. Ihre Hand suchte die ihres Stiefsohns um sie noch einmal zu halten und zu drücken, dann lagen ihre beiden Hände am Griff des Schwertes. Sie hörte noch wie der vermeintliche Anführer brüllte, dass sie ihm gehörte. Dann brach die Hölle los. Es gelang ihr tatsächlich einige der Angreifer niederzustrecken. Nun machte sie das Training mit ihren Brüdern doch noch bezahlt. Aber sie war halt kein Kämpfer und hatte sie noch gehofft, das die Meute sich hätte abschrecken lassen so wurde ihr nun klar, dass ihre letzte Stunde geschlagen hatte. Denn die Kraft in ihren Armen ließ nach sie begannen zu zittern. Ihre Hiebe wurde unpräzise und schließlich schlug ihr der vermeintliche Anführer das Schwert aus der Hand und hielt ihr das seine an die Kehle. Sie bekam aus dem Augenwinkel noch mit, wie die Bediensteten des Hauses abgeschlachtet wurde. Ein Blick zu Rufus um sich von ihm zu verabschieden, dann traft ihr Blick der voller Wut und Zorn war den Mann, der ihr das Schwert an die Kehle hielt. „Nun los tu es schon.“ Sie spukte ihm diese Worte voller Hass entgegen. Was aber dann folgte hätte sich die Germanin in ihren schlimmsten Albträumen nicht vorstellen können. Ehe sie sich versah, hatte man sie zu Boden gebracht. Ihr die Kleidung vom Leib gerissen und der Anführer war es, der brutal den Auftakt zu einer nun folgenden ganzen Reihe von Männern machte die sich an ihr vergingen. Nun stand ihr die blanke Angst und Pein in die Augen geschrieben. Sie hatte furchtbare Schmerzen und schrie diese auch heraus. Ihr Verstand setzte spätestens in dem Moment aus, als der Befehl gebellt wurde ihr das Maul zu stopfen. Ehe sie sich versah, wurde ihr etwas in den Rachen gerammt, als sie gewahr wurde was das war, fing sie das Würgen an. Tränen liefen ihr über das Gesicht. Sie wimmerte nun nur noch leise unter den Qualen die ihr die Männer zufügten. Sie nahmen sich brutal alles von ihr sie demütigten die Duccia auf jede erdenkliche Weise.
    Plötzlich ließen sie von ihr ab. Den Ruf das Soldaten sich nähern, hat sie nicht mitbekommen, zu sehr war sie gefangen in ihrer eigenen Pein. Als es nun still im Haus wurde, fiel ihr Kopf zu Seite, sie sah ihren bewusstlosen Stiefsohn aus leeren Augen an. In ihren Augen spiegelte sich die Fackeln, die in das Haus geworfen worden waren und nun langsam anfingen ihre alles zerstörenden Flammen zu verbreiten. Eldrid war unfähig sich zu bewegen nackt mit zerrissenen Kleidern, gedemütig, blutend und mit blauen Flecken übersät lag sie hier im Eingangsbereich des Hause und betete, dass die Götter ihr gnädig sein mögen und sie ins Reich der Hel gleiten konnte.

    Imperator Aquilius Severus Augustus
    Palatium Augusti
    Roma


    Salve Imperator,


    ich Duccia Sorana wende mich heute als besorgte Bürgerin an dich. Es macht sich Unruhe unter den Bürgern Roms breit. Jeden Tag klopfen Bettler an meine Tür und bitten um Gaben. Diese habe ich ihnen bisher immer gern gewährt. Auch in der Schule, die ich für die Kinder der Ärmsten eingerichtet habe bekommen diese immer eine warme Mahlzeit.
    Seit mehren Tagen bemerke ich aber schon wie die Stimmung umschlägt. Wie diese Leute immer panischer werden. So erzählten sie mir, dass öffentlich auf dem Forum angeprangert wurde, dass Senator Flavius Scato Brot an die Bürger verteilte. Es wird auch berichtet, dass er deswegen verklagt werden soll. Die armen Bürger der Stadt machen sich nun Sorgen. Sie sorgen sich, dass bald keiner mehr spendet. Natürlich spendest du werter Imperator deinen Bürgern täglich Speisen. Doch reichen diese Spenden leider nicht aus. Es gibt zu viele Bedürftige in der Stadt. Viele der Bürger die genug haben tun es mir gleich und geben das was sie selbst nicht verwenden können gern an die Armen weiter. Dies wird nicht getan um den Händler zu schaden. Denn welchen Schaden könnte man anrichten? Diese Menschen haben nicht die Mittel zu den Händler zu gehen und die Waren zu erwerben. Die Alternative wäre der Diebstahl und das wollen diese Bürger nicht. Diese Bürger mein Imperator sind auf unsere Spenden angewiesen. Und nun machen sie sich Sorgen und ich ebenso. Muss ich nun auch mit einer Hetzjagd rechnen, nur weil ich den Armen helfe? Werde ich nun auch verklagt, weil ich die Not Roms etwas lindern möchte?


    Die Bürger in den Armeniervierteln der Stadt reden schon von einer Verschwörung: Sie reden davon, dass jene die den Flavier verklagen wollen nicht nur ihn im Visier haben sondern alle die Spenden verteilen, somit also auch dich. Man redet von einer Verschwörung gegen den Kaiser.


    Imperator ich flehe dich an, die Bürger deiner Stadt sind in Aufruhr. Die Armen weil sie Hunger leiden. Jene die gleiches wie ich tun aus Angst vor Verfolgung. Ich bitte dich inständig sende ein Zeichen an alle Bürger dieser Stadt.



    Mögen die Götter stets wachen über dich, über deine Familie und über das römische Imperium. Vale bene!



    Duccia Sorana