Beiträge von Duccia Sorana

    Eldrid lächelt, dann aber klappte ihr die Kinnlade runter. Einen ganzen Häuserblock? Für ihr Weisenhaus? Also wenn Eldrid sich nicht schon längst in ihren Mann, der sie wirklich nach Strich und Faden verwöhnte verliebt hätte, spätestens jetzt würde sie es auf der Stelle tun.
    Eldrid überlegte hin und her was sie ihrem Mann im Gegenzug anbieten könnte, aber er hatte alles. Ihr fiel wirklich nichts ein, also fragte sie ihn mit einem liebevollem Lächeln.
    „Abgemacht und was möchte er Herr Praetor Urbanus wenn sein Kämpfer gewinnt?“

    Eldrid schaute ihren Man an und zog einen Augenbraue nach oben - als ob Blut sie abschrecken wrüde, aber ein strafender Blick musste sein - dann aber breitete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus. Er wusste doch immer wie er sie herum bekommen konnte. Eldrid mochte den Wettbewerb und auch wenn sie den Sklavenmarkt an sich nicht mochte so würde sie es sicher nicht anderen überlassen einen „Gegner“ für Connacht zu suchen. Sie lehnte sich an ihren Mann und schaute aus blitzenden Augen zu ihm auf. „Was bekommen ich wenn mein Kämpfer gewinnt?“ Und das würde er, ganz sicher würde er das. Eldrid würde das Beste was auf dem Markt zu kaufen war erwerben, ja ihr Ehrgeiz war eindeutig geweckt.

    Eldrid gab der Sklavin ein Zeichen, die dann sobald sie sich setzten den Kuchen und den wein bringen würde. Sie tippelte nervös umher, als ihr man ihr nicht sofort berichtete. Dann aber bleib ihr vor Staunen der Mund offen stehen. Er wahr also mit einer großem Mehrheit gewählt worden! Sie klatschte vor Freude in die Hände und umramte ihren Mann erneut. „Ich bin so stolz auf dich.“ Ja war sie, denn er hatte das schließlich mit einem gute geführten Wahlkampf geschafft. Denn immerhin war er noch nicht lange wieder in Rom und dennoch hat er es geschafft das beste Ergebnis erzielt.
    Sie nickte, natürlich war ihr bewusst, dass sie nun an Rom gebunden waren. Aber das war das kleinere Übel. „Ach das ist zu überstehen, es gibt Schlimmeres.“ Sagte sie zwinkernd. „Du musst nun beweisen, dass das Vertrauen, welches man in dich gesetzt hat berechtigt ist. Aber auch da mache ich mir keine Gedanken. Nun kannst du ja auch endlich deine Vorhaben umsetzen und ich freue mich schon auf anregende Gespräche an den Abenden.“

    Zitat

    Original von VETURIA SERENA
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    Zitat

    Original von Aelia Vespa
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    "Vielen Dank für das Angebot Augusta, ich werde gern darauf zurückkommen. Zunächst muss ich ein geeignetes Gebäude finden. Sobald es die zeit meines Mannes erlaubt, wollen wir uns entsprechende Objekte in der Subura oder in der unmittelbaren Nähe ansehen. Ich dachte zunächst an ein Haus, in welchem die Kinder Essen und ein Obdach finden. Zunächst geht es darum ihr Vertrauen zu gewinnen. Wenn dass geschafft ist, dann werden die Lehrer benötigt.“
    Eldrid lächelte Vespa dankend zu. „Ich danken dir und bin um jede Unterstützung dankbar.“

    Eldrids Blick wurde für einen Moment sehnsuchtsvoll, ja man konnte sehen, dass sie ihre Heimat vermisste, aber wirklich nur für einen Moment. „Nun natürlich ist es im Norden zuweilen von den Temperaturen her im Sommer etwas angenehmer als hier.“ Damit bestätigte Eldrid die Worte der Kaiserin. „Nun Aelia Vespa, so viel Neues gibt es nicht. Die Duccier haben ihr Stadthaus durch einen Brand verloren. Irgendwie das Schicksal unserer Familie wie es scheint. Die neue Villa steht nun auf dem Landsitz unweit vor den Toren der Stadt. Ich muss sagen, dass es mir dort eh besser gefäält, als inmitten der Stadt, mag wohl sein weil ich auf dem Landgut aufgewachsen bin. Witj … ich mein Numerius Duccius Marsus ist inzwischen Procurator Rationis Privatae. Decimus Duccius Verus ist mit seiner Tochter vom Landsitz zurückgekehrt und ist nun wieder als Pontifex tätig. Ansonsten sind die wirren des Bürgerkrieges zum Glück überstanden und es läuft alles wieder in geregelten Bahnen – den Göttern sein Dank.“

    Ah der junge Mann wollte es also darauf ankommen lassen? Er meinte bockig sein zu müssen? Gut das konnte er haben. Eldrid erhob sich. „Räumt das Essen wieder weg. Bringt etwas Brot und Wasser in das Zimmer des jungen Dominus.“ Wies sie die Sklaven an, bevor sie sich mit einem kalten Blick an Rufus wandte. „Du wünscht also keine Gesellschaft? Du willst nicht reden. Gut! Dein Wunsch sei dir erfüllt. Folge der Sklavin dort, sie wird dir dein Zimmer zeigen.“ Eldrid drehte sich um und wollte schon gehen, da drehte sie sich nochmals um. „Ach und bevor ich es vergesse. Dein Zimmer wirst du erst dann verlassen, wenn du bereit dafür bist.“ Und wann das war, dass würde wohl ganz bei dem jungen Mann liegen. Ein, zwei Tage bei Wasser und Brot und er würde schon zu Kreuze kriechen. „Lass es mich also wissen, wenn du bereit für Gesellschaft und vernünftige Gespräche bist.“ Nun wand sie sich zu ihrem Mann, ohne Rufus auch noch eines Blickes zu würdigen. „Was haben wir morgen für Termine? Gibt es irgendwelche Einladungen die wir wahrnehmen müssen?“ Ja sie würde jetzt wie jeden Abend mit ihrem Mann den nächsten Tag besprechen, so als wäre dieser junge Mann gar nicht anwesend.

    Eldrid quietschte vergnügt, als ihr Mann sie durch die Luft wirbelte. Sie lachte und erwiderte nicht minder vergnügt. „Nun eine die in der Lage ist dir den leckersten Kuchen deines Lebens zu backen.“ Nun stand sie endlich wieder auf ihren zwei Beinen, erst jetzt fiel ihr auf, was ihr Mann da gerade getan hatte. Er hatte sie mal eben durch die Luft gewirbelt. Ganz ohne seinen Stock und ganz ohne das man ihm seine Verletzung angemerkt hätte. Sie nahm das zur Kenntnis, doch sprach es nicht an. Aber sie hatte es sehr wohl registrierte Dann aber zog sie ihren Mann auch schon mir sich zu der großen Cline.
    „Nun erzähl schon! Wie war es? War es knapp? War es eindeutig?“ Oh ja sie war so aufgeregt. "Ja ja die Cena, erst erzählst du mir alle über die heutige Wahl, dann planen wir und nein du irst nicht und jetzt BITTE spann mich nicht auf die Folter, sondern erzähl.“

    Eldrid stand gerade in der Küche um der Köchin zu zeigen, wie man einen in ihrer Heimat sehr beliebten Kuchen buk. Ja sie hatte sich irgendwie ablenken müssen, die Spannung der Wahl war einfach unerträglich, dann konnte sie einfach nicht still sitzen.
    Der Sekretär ihres Mannes erreicht gerade die Culina, doch bevor er irgendein Wort sagen konnte, schallte ein lauter Ruf durchs Haus. Eldrid eilte ins Atrium zu ihrem Mann.
    Schnell klopfte sie sich noch das Mehl aus dem Kleid und eilte auf Modestus um ihn zu umarmen. „Ich beglückwünsche dich Praetor Annaeus Modestus.“ Sie strahlte ihn an. Nein sie hatte keinen Moment an seiner Wahl gezweifelt, dennoch war sie froh, dass nun die Spannung abfiel, auch wenn sie wusste, dass nun wohl einen Menge Arbeit auf ihn zukommen würde.

    Eldrid nickte. „Wir werden schon einen Termin finden. Erstmal ist dein Wahlkampf und deine Wahl unsere oberste Priorität.“ Ja das stand erst mal im Vordergrund, alles andere würde dahinter zurückstehen und es hatte ja auch noch Zeit.
    Dann jedoch lachte die Duccia fröhlich auf. „Nun das sagt natürlich keiner. Aber so eine ganze Legion, die uns treu ergeben ist?“ Sie zwinkerte ihm fröhlich zu und reichte ihm die Hand. „Ich denke für heute sollten wir uns zurückziehen, meinst du nicht auch? Schließlich will deine Frau morgen mit dir zu Pferd die Gegend erkunden.“

    Zitat

    Original von VETURIA SERENA
    Die Augusta nickte. „Oh dann könnt ihr mir beide ja bestimmt einiges aus dem Norden berichten. Deinen Verwandten haben ich ja kennenlernen dürfen und natürlich seien Frau und sein kleines süßes Mädchen. Ich hoffe nur das Tiberia sich dort in Germanien zurechtfinden wird.“ Sagte die Kaiserin und schweifte kurz mit ihren Gedanken ab zu ihrer Klientin, aber wirklich nur kurz. „Hast du schon Pläne Duccia? Dein Mann ist ja gerade mitten im Wahlkampf wie ich höre.“...


    Eldrid nickte. „Ja die habe ich in der Tat. Zunächst natürlich meinen Mann bei seinem Wahlkampf unterstützen wo ich kann.“ Das war ja wohl nur selbstverständlich. „Und so bald er gewählt ist, wollte ich damit anfangen ein Waisenheus in der Subura zu eröffnen um den Kinder die dort auf der Straße leben eine Zuflucht zugeben und ihnen den Zugang zur Bildung zu ermöglichen.“ So umriss Eldrid kurz ihre Pläne.
    Dann nahmen alles Platz und auch Eldrid schenkte den Göttern den ersten Schluck. Dem Patron ihres Mannes nickte sie dankend zu, als er auch nochmal bekräftigte, dass ihr Mann sicher gewählt werden würde. Ja solche Unterstützung konnten sie gut gebrauchen. Dann schnappte sie sich einige kleine Happen und probierte die aufgetragenen Köstlichkeiten. Natürlich hielt sie sich zurück, und aß nur wenig, denn sie konnte sich vor der kaiserlichen Familie ja schlecht vollstopfen.
    Sie lauschte nun erst mal dem Gespräch zwischen dem Caesar und ihrem Mann.

    Eldrid war nun doch ergriffen, denn nun waren nur noch sie und Audaod, es die hier in Rom bleiben würden. Und Alrik tat sein übriges, mit seiner wohl aufmunternd gemeinten Geste lösten sich nun doch die Tränen bei der sonst so taffen Germanin. Er nur ein Nicken, dann aber schluckte sie die Tränen tapfer runter und grinste schief. „Alrik, tu muss di net bang mocken. Tu hast mi een godden Kierl utkiekt. Ik werd det hi schoon mocken.“ sagte sie tapfer. „Un tu muß mi toseggen, dat tu di um mine Geswister brüden tust.“ Sie drückte Alrik nun doch noch mal ganz herzlich. „Di Götters moggen mit di sein.“
    Dann wand sie sich ihrem Bruder zu. Ja das wurde dann doch einen ganze Spur emotionaler. Eldrid war sichlich um Haltung bemüht, doch als sie ihrem Bruder um den hals fiel um ihm alles gute zu wünschen, versagte ihre Stimme und die tränen flossen in Strömen. Nur mit Mühe unter Schluchzen brachte sie ein paar Worte hervor. „Nimm de Brief für de Kleenen mit. Und pass good uff di Lüttens up. Sach den Lütten dat ich se lieb hob. Un dat ih bal kum um euch zu besochen.“ Zu viel mehr war sie gerade nicht in der Lage, nur noch ein letzer Wunsch. „De Götters mögen uff diner Seit sein.“

    „Alrun...“ Wiederholte Eldrid den Namen. „Ooch hei joo een scheener Nomen fur de Lütten. Ik denk du wirst din Freud ham an det Gör." sagte sie und wand sich ihrem Bruder zu.„Un nu vertell du mi mol wi geit di dat? Wat mok de Weerschopp? Wesst schoon wo die di nu hinstüren? Odder tust du in Rom blieven tun?“

    Eldrid hatte das Schauspiel still beobachtet, als ihr Mann seinen Neffen nun so anfuhr schaute sie etwas verwundert, doch die Erklärung folgte fast schon auf dem Fuße. So so einer der sich vor Verantwortung drückte und seinen Vater dazu brachte ihn zu verkaufen? Eldrid hob eine Braue und sah den jungen Mann fast schon tadelnd an.
    Ja sie hatte ein Herz für Kinder, aber keines für verzogene Jungspunde die sich vor der Verantwortung drückten. NEIN dafür hatte sie kein Verständnis. Sie würde also die nächsten Tage für ihn verantwortlich sein. Nun gut dann sollte es so sein. Sie erhob sich und ging auf Rufus zu.
    „Annaeus Rufus ich bin Duccia Sorana, die Frau deines Großonkels. Du hast deinen Onkel gehört. Ich hoffe, dass du vernünftig genug bist seine Worte ernst zu nehmen.“ Eldrid sah den vor ihr Stehenden ernst an. „Ich möchte das mein Mann sich auf seinen Wahlkampf konzentrieren kann und werde keine Schererei dulden!“ Stellte sie klar. „Wenn du dich also an die Regeln des Hauses hälst (was natürlich ieß an IHRE!!! Regeln). Dann werden wir gut miteinander auskommen. Wenn nicht...“ Sie sprach nicht weiter aber ihr Blick sprach Bände, sie die schon in frühester Jugend die Verantwortung für ihre Geschwister übernommen hatte, wäre sicher auch in der Lage so einem jungen Mann die Flausen auszutreiben. „Setze dich bitte!“ Eldrid gab Anweisung Essen für den nun wohl länger hierbleibenden Gast zu bringen und ein Zimmer für ihn vorzubereiten.
    Sie selber nahm auch wieder Platz. „So dann erzähle mal, was deinen Vater zu so einem Schritt bewogen hat!“ Ja sie wollte hören, mit was für einem Früchtchen sie es zu tun hatte.

    Sie konnte gerade noch die Begrüßung des Patrones ihres Mannes erwidern.
    „Salve Purgitius Macer, es ist mir ebenso eine Freude.“ Doch bevor sich ein Gespräch entwickeln konnte, betrat auch schon die kaiserliche Familie den Garten.
    Eldrid hoffte, dass sie später Gelegenheit hätte den Patron ihres Mannes näher kennenzulernen.
    Man konnte nicht sagen, das sie im Hausanzug erschienen, aber sie waren sehr leger gekleidet und Eldrid schickte ein Stoßgebet zu den Götter, dass sie sich für eine schlichte Tunika entschieden hatte. Nichts wäre wohl peinlicher als aufgetakelter zu sein als die Kaiserin selbst.
    Die Augusta selbst schien sich über ihre Gäste wohl informiert zu haben. So schluckte Eldrid also den dicken Kloß, den sie seit dem Eintreten der höchste Familie im Staat hatte runter.
    Nach der obligatorischen Begrüßung des Kaisers und des Caesar, wand sie sich nun der Venturia zu. „Nun ich hatte noch in allzu viel Gelegenheit mir Rom anzusehen. Mein Mann und ich habe es bei der Hitze vorgezogen ein paar ruhige Tage auf dem Landgut meines Mannes zu verbringen. Aber das was ich bisher sah, gefällt mir gut und ich denke, dass ich kann mich hier gut einleben.“ Sie blickte zur Aelia Vespa und lächelte ihr zu, ja es tat gut hier in Rom jemanden zu kennen und zu wissen, dass er ihrer Familie in Freundschaft verbunden war.

    Eldrid schmunzelte, als ihr Mann doch tatsächlich ein paar germanische Schimpfwörter auspackte.
    „Ja so so sagt man.“ Sagte sie mit einem Lachen. Das er sicher ein paar Brocken aufgeschnappt hatte, als er in ihrer Heimat war, konnte sie sich fast denken, dennoch blieb sie lieber beim Latein.
    „Ich würde mich freuen, deine Verwandte kennenzulernen. So ein Treffen im familiären Rahmen kann hilfreicher sein, als eine große Cena. Wir sollten also sehen, das wir einen Termin nach deiner Wahl finden und uns mit ihr und ihrem Mann treffen.“ Ja die Duccia war durchaus gespannt auf die Verwandte ihres Mannes.
    „Ich werde mich auch, wenn wir wieder in Rom sind um entsprechendes Personal für das Waisenhaus kümmern. Ich habe da konkrete Vorstellungen, welche Anforderungen erfüllt sein müssen.“ Ja damit würde sie ihren Mann nicht belasten. Sie wusste ungefähr was sie brauchte und da würde sich auch bei der Personalauswahl niederschlagen. Zum Glück hatte sie ja schon Erfahrungen sammeln können, so würde dies wohl ein schnell zu erledigendes Problem sein.
    „Oder sie werden Schreiber, oder gehen zur Stadtwachen... für gut ausgebildete junge Leute findet sich immer was. Und wenn sie alle zur Legion gehen, haben wir eine kleine privat Armee.“ sagte sie schließlich mit einem zwinkern zu ihrem Mann.

    Ihr erster Auftritt in einer römischen Gesellschaft sollte nun ausgerechnet eine Cena bei der kaiserlichen Familie sein. Na prima! Eldrid war nun alles entsprechend aufgeregt, wie eigentlich schon seit Tagen um genau zu sein seit die Einladung zum heutigen Tag sie erreichte hatte. Sie hatte ihre Kleidertruhen auf den Kopf gestellt und sich schlussendlich für eine modische seidene Tunika entschieden, die man wohl mit schlichter Eleganz am ehesten umschreiben konnte.
    Nun stand sie also hier und fühlte sich alles andere als wohl, aber es nützte nicht da musste sie durch. Gerade noch konnte sie den Patron ihres Mannes und die Aelia begrüßen, als auch schon die kaiserliche Familie eintraf.
    Der Kaiser und die Kaiserin waren ihr ja schon von der Entsendung Valas bekannt, den Caesar kannte sie jedoch noch nicht.
    Sie blickte zu ihrem Mann, denn sie würde warten, bis er den Kaiser begrüßt hatte.

    Feinde, ja wer oben war hatte immer Feinde, aber das war nichts was negativ sein musste.
    Sie lachte also trank einen Schluck von dem köstlichen Wein. „Wie sagt man viel Feind, viel Ehr.“


    Eldrid nickte den Wunsch ihres Mannes ab, natürlich wusste sie das gewisse gesellschaftlichen Verpflichtungen dazugehörten. Das sie die Frau ihres Valas nicht mehr würde um Rat fragen können, wusste sie ja zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht. Aber auch ohne Hilfe würde sie sich schon irgendwie einfinden in die Damenwelt von Rom.
    „Ja das werde ich. Vielleicht ist es hilfreich, das wir eine Cena bei uns im Haus veranstalten? Und wie ich hörte bis du mit einer Sergia Fausta verwandt? Vielleicht können wir es arrangieren, dass du sie mir mal vorstellst? Oder meinst du ich kann sie einfach mal so zu mir einladen, damit wir uns persönlich kennenlernen?“ Zwar wusste sie von Vala, das diese Frau wohl mit Vorsicht zu genießen sein, aber erstens war diese Fausta mit ihrem Mann verwandt und zweitens machte sich Eldrid gern ein eigenes Bild. So hatte die Duccia für ihre Rückkehr in Rom schon wieder neue Pläne, die zwar noch nicht ausgereift waren, aber auf jeden Fall stand nun schon mal eine Cena im eigenen Haus auf der Liste ganz oben.


    Sie sah ihren Mann an, der die Wahl des Standortes wohl nicht so gut fand, also versuchte sie zu erklären, warum sie gerade diese gewählt hatte. „Nun ich weiß, dass es schönere Ecke in Rom geben soll. Aber schau, die meisten elternlosen Kinder leben eben dort und ich wollte sie nicht aus ihrer gewohnten Umgebung reißen. Es wird am Anfang sowieso eher schwer werden. Ich habe die Erfahrung gemacht dass die Kinder die ihr Leben größtenteils auf der Straße verbringen, einige Eigenarten haben. Und Vertrauen ist das was sie nicht haben. So muss ich zunächst ihr vertrauen gewinnen und das möchte ich erreichen in dem ich ihnen einen Anlaufpunkt gebe, wo sie am Anfang eine Mahlzeit bekommen, vielleicht frische Kleider und auch mal ein Bad, wenn nötig einen Schlafplatz. Erst wenn sie anfangen sich zu öffnen, dann kann man über einen Weggang aus der Subura mit ihnen reden.“ Ja Eldrid hatte diese Erfahrung machen müssen, wie verzweifelt war sie gewesen, als die Kinder reihenweise immer wieder ausgebürstet sind, bis sie schlussendlich begriffen hatte, das sie den Kinder Zeit geben musste sich an die neue Situation zu gewöhnen.

    Natürlich hatte sie gewusst, dass das Kaiserpaar und der Caesar hier heute anwesend waren. Aber jetzt so hier direkt mit ihnen konfrontiert, das war schon was ganz anderes. Eldrid versteifte sich etwas und ihren Hand hielt den Arm ihres Mannes etwas fester zu, fast so als suche sie Halt. Und sie fand ihn auch, ein kurzer Blick ihres Mannes, in dem so was wie Stolz auf seine Frau lag gaben ihr die Nötige Sicherheit. Sie lächelte nun mit höflicher Zurückhaltung und begrüßte ihrerseits das Kaiserpaar. „Salvete Augustus, Augusta!“ Und getreu dem Motto gehe nicht zu deinem Fürst wenn du nicht gerufen wirst. Würde es wohl auch genau dabei bleiben, es sei denn man würde ihr Fragen stellen. So lang diese nicht der Fall war würde sie ihrem Mann – so wie es sich für eine gute Frau geziemte – das Ruder überlassen und sich in dezenter Zurückhaltung üben.

    Wau wau wau!!! Eldird hatte ja schon so einiges gehört, aber hier den gesamten Werdegang auf der Wachstafel zu lesen... Wau. „Alrik … ich meine natürlich Vala hat mir kurz umrissen, wie dein bisheriger Werdegang war, aber in dieser Ausführlichkeit habe ich es nicht gewusst.“
    Eldrid wurde nachdenklich, ob sie wirklich den Anforderungen gewachsen war. Das war doch eine ganze andere Liga. „Eine sehr gute Rede und auch wenn ich wohl voreingenommen bin...“ Sie schaute auf und lächelte ihren Mann an. „... ich glaube kaum, dass man dich nicht wählen wird. Es wird wohl kaum einen Besseren als dich geben.“
    Sie legte die Wachstafel auf dem Tisch ab. „Es wäre mir eine Freude, wenn ich dich ab und an mal begleiten könnte.“ Natürlich wäre es das! „Aber was anderes. Die neuen Möbel für das Haus in Rom sind soweit bestellt, auch alle andere Veränderungen sind in Auftrag gegeben.“ Während ihrer Abwesenheit würden noch ein paar Künstler das ein oder andere Wandbild auffrischen und als Überraschung für ihren Mann würde im Tablinum bald das Wappen seiner Gens eine Wand zieren. Das alte Gemälde hatte sie einfach für zu kein befunden. Sie hatte genau Anweisungen gegeben, so dass das Wappen fortan eine zentrale Rolle im Tablinum einnehmen würde. „Da dies nun erledigt ist, habe ich mich umgehört.“ Ja so konnte man es nennen, sie hatte ein paar Sklaven losgeschickt. „Und ich habe tatsächlich ein freies Haus in der Subura entdeckt, das zum Verkauf steht. Es hat genau die Größe, die ich mir für ein Heim für Kinder vorgestellt habe. Wir könnten es uns gemeinsam ansehen, wenn wir wieder in Rom sind.“ Natürlich musste das Haus erst noch besichtigt werden, allein um abschätzen zu können, welche Kosten noch für einen Umbau oder Renovierung nötig war.