Beiträge von Plinia Chrysogona

    Zufrieden konstatierte Chrysogona, dass auch Chairedemos in der Sexualität zwar ein natürliches Bedürfnis, nicht aber unbedingt ein notwendiges erkannte. Ebnso stand er und damit Epikur zum Bedürfnis nach Familie. Dass der Mensch ein zoon politikon im Sinne von Aristoteles war, also ein soziales Wesen, bezweifelte die Medica nicht. Doch musste er dafür eine eigene Familie gründen? Wohl kaum. Für den Fortbestand der Spezies Mensch war es jedoch Voraussetzung dass man sich sexuell betätigte. Das sah Chrysogona ein.


    Ehe sie sich noch intensiver damit auseinandersetzten konnte, ob sie deshalb der Theorie von einem notwendigen Bedürfnis nach Sexualität zustimmen konnte, kam der Lehrer auf die nächste ethische Fragestellung zu sprechen. Wie sollten wir mit den Bedürfnissen umgehen? Chrysogona war nun Feuer und Flamme für die Diskussion. Sie begann mit der Beantwortung.
    "Es liegt auf der Hand, dass die natürlichen und notwendigen Bedürfnisse befriedigt werden müssen. Der Mensch wird nicht ruhen, bis er sie befriedigt hat, weil er sonst Unlust im schlimmsten Maße erlebt, bis hin zu Krankheit und Tod. Was die natürlichen und nicht notwendigen Bedrüfnisse angeht, so wird die Person sicherlich versuchen sie zu befriedigen, soweit es möglich ist und mit einigen Bemühungen zu vollbringen. Ob der Mensch dabei immer unterscheiden kann, ob es ein wirkliches Bedürfnis oder doch nur leere Meinung ist? Ich wage es zu bezweifeln. Woran sollte er das festmachen? Widernatürliche Bedürfnisse sollten in meinen Augen keinesfalls befriedigt werden! Das wäre ja ein Paradoxon! Man sollte niemal etwas weiter verfolgen, das der Natur zuwiderhandelt. Siehst du das nicht genauso, Iulius Dives?


    Sie sprach den eloquenten Diskussionspartner direkt an. War sie doch tatsächlich sehr gespannt, wie er dieses schwierige Thema sehen würde.

    Die Spannung wuchs in Unermessliche. Chrysogona hatte allen Rhetoren zugehört und versucht aus den dargebotenen Leistungen die beste herauszufiltern. Sie hätte nicht entscheiden wollen. Fand sie doch jeden Vortrag auf seine Weise gut und stimmig. Ungeduldig wartete die Griechin auf die Entscheidung der Juroren. Sie konnte jede der Begründungen der Jury nachvollziehen und als schließlich Helvetius Severus gewann, klatschte sie mit Begeisterung.
    "Bravo, bravo!", rief sie während sie ihre Handflächen wundklatschte.


    Als sich der erste Rummel gelegt hatte und die Teilnehmer sich gegenseitig gratuliert hatten, verließ sie ihren Platz, um dem Sieger zu gratulieren.
    "Ich gratuliere dir, Helvetius Severus! Du hast verdient gewonnen! Ich bin allgemein beeindruckt von der Güte des Wettbewerbs, doch ohne Zweifel gebürt dir die Krone des heutigen Tages."
    In gespielter Ehrfurcht deutete sie eine Verneigung an.

    Der Iulier meldete sich zu Wort. Er nannte das sexuelle Begehren als eines der natürlichen und notwendigen Bedürfnisse. War das tatsächlich so? Chrysogona ging in sich. Schon lange verdrängte sie dieses Bedürfnis. So lange, dass sie es bereits nicht mehr als Bedürfnis wahrnahm. Als sie einst als junge Medica von Alexandria ans Asklepieion von Kos gekommen war, hatte sie es noch verspürt. Sie war einem ihrer Lehrer und Mentoren schwärmerisch zugetan und bewunderte nicht nur sein fachliches Können sondern ertappte sich damals dabei, ihn auch als Mann zu begehren. Nach einer wahrhaft dionysischen Festlichkeit hatte er sich ihr schließlich intim genähert und sie hatten die Nacht miteinander verbracht. Doch bereits am nächsten Morgen hatte er nichts mehr von ihr wissen wollen. Chrysogona jedoch, von der Flamme der Liebe entbrannt, hatte noch jahrelang in sehnsuchtsvoller Zuneigung auf Erhörung durch ihn gewartet. Vergebens. Schließlich verließ er das Asklepieion um eine andere Stelle anzunehmen. Seither hatte die Medica dieses Bedürfnis erfolgreich aus ihrem Katalog der notwendigen Bedürfnisse gestrichen. Sie zweifelte deshalb an der Priorität dieses Bedürfnissess und meldete sich erneut zu Wort als Iulius Dives geendet hatte.
    "Mit Verlaub, Iulius Dives, das Bedürfnis nach Sexualität und natürlich erst recht das Bedürfnis nach einer Familie ist in meinen Augen nicht gleichwertig mit den Bedürfnissen nach Nahrung, Wasser und Schlaf. Denn ohne die Erfüllung dieser drei Gundbedürfnisse, werden wir krank und sterben. Ohne Sexualität lässt es sich jedoch ein ganzes Leben lang aushalten. Das haben bereits viele bewiesen." Sie hätte am liebsten dazugesetzt, dass auch sie es schon lange aushielt ohne fühlbar krank zu sein geschweige denn dem Tode nah, doch verkniff sie sich diese Bemerkung. "Ich gebe zu, dass es ein natürliches Bedürfnis ist, aber deshalb noch lange kein notwendiges, wenn du mich fragst."


    Die Frage nach der Tugend und ob diese ein natürliches und notwendiges Bedürfnis sei, interessierte sie brennend. Zweifelte Epikur tatsächlichkeit die Relevanz dieses Bedürnisses an, welches für die moralische Entscheidungsfähigkeit so essentiell war? Zumindest in den Augen der Plinia. Sie wartete gespannt auf die Antwort des Philosophielehrers.

    Die ersten Wochen und Monate in der neuen Stadt und im neuen Amt waren vorüber und Chrysogona hatte ich in Rom eingelebt. Sie hatte inzwischen einige Bekannte, mit denen sie ihre Freizet verbrachte und - was viel wichtiger war - sie hatte die Kaiserin zur Vertrauten. Dazu waren die ihr anvertrauten Personen alles in allem recht gesund und es schien keine direkte Bedrohung für das Leben des Kaisers zu bestehen. Bislang hatte es weder einen Anschlagsversuch gegeben noch war jemand in seinen Dunstkreis graten, dem sie es zutrauen würde. Von all dem hatte sie schon vor ein paar Wochen ihrem Vater nach Alexandria geschrieben. Und die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Ein kaiserlicher Bote brachte den mit dem Siegel des Museions geschlossenen Brief.


    Ad Medica personalis
    Tiberius Aquilius Severus Augustus
    Plinia Chrysogona
    Domus Augustana
    Roma


    Chaire Chrysogona,


    ich bin wieder versucht "mein Töchterlein" zu schreiben, dabei bist du definiv kein kleines Mächen mehr. Es freut mich zu hören, dass du dich in Rom eingelebt hast, die Abende nicht nur im Studierzimmer verbringst und vor allem, dass du deiner Aufgabe gerecht wirst, den Kaiser und seine Familie mit deinem medizinischen Wissen und Können zu beraten und Schaden von ihnen abzuwenden. Mögest du darin erfolgreicher sein als ich es war!


    Hier in Alexandria ist alles beim Alten. Ich schleppe noch immer meine müden Glieder jeden Tag ans Museion und bemühe mich redlich eine neue Generation Mediziner auszubilden und kranke Menschen oder jene, die sich dafür halten, zu behandeln. Die einzige Abwechslung verspricht ein neuer Dozent. Sein Name ist Herophilos von Samothrake. Er ist ein renommierter Anatom, der lange Zeit im Osten war und dort dem armenischen König als Leibmedicus diente. DIeser Mann ist herausragend in seinen Fähigkeiten. Ich wage zu behaupten, dass selbst du und ich noch eine Menge von ihm lernen könnten.


    Halte mich auf dem Laufenden, was deine Arbeit in Rom angeht.
    Bis auf weiteres, meine schöne Kore,


    Sto kalo,
    dein Vater



    Gaius Plinius Phoebus
    Archiatros am Museion von Alexandria

    Auch die Griechin musste feststellen, dass sich niemand zu Wort meldete, dabei fand sie gerade dieses Thema spannend. Denn die Kriterien nach denen die Epikuräer ihre Entscheidungen fällten waren ihr nach wie vor suspekt. Nur die eigenen Bedürfnisse sollten zählen? Sie rekapitulierte den 29. Lehrsatz und meldete sich zu Wort "Nun, ich finde den 29. Lehrsatz äußerst schwammig und würde wirkllich gerne mehr darüber erfahren, welches die Kriterien für meine Entscheidungen sein sollten. Denn nur die Aussage.Die Begierden sind teils natürlich und notwendig, teils natürlich und nicht notwendig, teils weder natürlich noch notwendig, sondern durch leere Meinung begründet. gib mir noch keine Vorstellung davon, was Epikur als natürlich und widernatürlich, was er als notwendig und nicht notwendig betrachtet. Ich persönlich würde die Bedürfnisse nach Schlaf, Nahrung und Wasser als Grundbedürfnisse ansehen."


    Sie sah sich um. "Habt ihr noch weitere Ideen?"
    Chrysogona hoffte auf die Wortmeldung der anderen Teilnehmer.

    Begeistert blickte Chrysogona von einem zum anderen. Hatten sich der Kaiser und das Collegium der Pontifices tatsächlich bereit erklärt sie in ihrem Herzenswunsch zu unterstützen? Die Freude darüber schien sich in ihrem Inneren aus tausend Bächen zu speisen und wollte gleich eines Geisirs mit einem Freudenjubel nach außen brechen. Doch hätte das weder ihrer eher nüchternen Art entsprochen, noch wäre es dem Ort und der Förmlichkeit des Anlasses angemessen gewesen. Die Medica begnügte sich also damit, ein strahlendes Lächeln zu zeigen und dem Pontifex pro magistro zu versichern, dass sie nichts lieber tat, als ihn in diesem Vorhaben zu unterstützen.
    "Mit Freuden werde ich das Collegium Pontificum bei diesem Vorhaben unterstützen, soweit meine Kenntnisse und Fähigkeiten dafür ausreichend sind. Ich danke Euch von Herzen für die Unterstützung in dieser so wichtigen Causa. Ich wusste, dass Ihr die Tragweite erkennen werdet und zum Wohl der Bevölkerung Roms eine Lösung finden werdet."


    Demütig verneigte sich die Plinia zunächst vor dem Kaiser, dann vor dem Collegium pontificum.

    Zunächst schien sich die Kaiserin nicht mit der in Aussicht gestellten Behandlung des kommenden Tages befassen zu wollen und die Medica konnte es ihr nicht verdenken. Die Therapiemaßnahmen in der Therme waren gewiss angenehmer als das was am kommenden Tag folgen sollte. Chrysogona beschloss also mit einer positiven Nachricht zu beginnen.
    "Ich möchte dir versichern, dass Behandlungen wie diese heute den größeren Teil deiner Therapie ausmachen werden. Doch zunächst müssen wir die Dyskrasie, also das Missverhältnis der Körpersäfte beseitigen, wieder ins Gleichgewicht bringen. Dazu gehört, die schlechten und im Übermaß vorhandenen Säfte, wie schwarze und gelbe Galle, Schleim und auch ein Zuviel an Blut abzuleiten. Begonnen haben wir ja bereits mit dem Purgieren. Das und die passende Diät verrichten schon viel Gutes, doch muss ich sehen, wie dein Blut aussieht. Ob es von schwarzer oder gelber Galle oder Schleim verunreinigt ist. Deshalb werde ich morgen einen Aderlass vornehmen. Da wir bei deinen Beschwerden von einem Übermaß oder einer Verunreinigung des Blutes in der unteren Körperhälfte ausgehen, werde ich dich am Bein zur Ader lassen. Dann werde ich das Blut begutachten und hoffentlich weitere Hinweise auf den Weg der Behandlung finden. Du wirst zuvor nicht frühstücken dürfen, nach dem Aderlass ruhen und abends nur eine leichte Cena zu dir nehmen können. Am folgenden Tag wirst du dann eine leichte Aufbaukost bekommen."


    Die Medica sah die Kaiserin lange nachdenklich an. "Ich hoffe, ich überfordere dich mit diesesn vielen und invasiven Therapiemaßnahmen nicht. Wenn wir erst die größten Hürden genommen haben, werden wir das Schiff in ruhigeres Fahrwasser lenken und du wirst zudem merken, dass es dir besser geht. Glaub mir, nur der Anfang ist so hart. Ich verspreche es."

    Irritiert sah Chrysogona den Lehrer an. Der Iulier hatte also Recht gehabt, es ging Epikur in keinster Weise um das Glück der Anderen, sondern einzig und allein um seine Lust. Wie egoistisich! Nein, definitiv würde sie keine Epikuräerin werden! Natürlich war ihr das eigene Leben und die eigene Zufriedenheit oder "Lust", wie Epikur es betitelt hätte, wichtig. Aber es war mit ihrem Selbstverständnis und ihrem Berufsethos nicht vereinbar, dass sie Behandlungen und Heilungen aus Eigennutz vornahm. Unvorstellbar! Chrysgogona stemmte entrüstet die Hände in die Seiten. Sie erinnerte sich noch gut an nicht enden wollende Dispute ihres streitbaren Vaters im Museion von Alexandria, der ebenso wie sie, erbost von der egozentlrischen Sichtweise der Epikuräer, seine altruistische Lebensphilosophie verteidigt hatte. Die Medica hatte große Lust, ein Streitgespräch mit dem Philosophielehrer zu beginnen, doch sie besann sich eines Besseren. Sie würde warten, bis es zu einer allgemeinen Diskussion käme.


    Und tatsächlich - nachdem er ihr mit ihrem Verständnis des 21. Lehrsatzes beigepflichtet hatte, kam er zu der Frage, die sich hinter ihrer Verstimmung verbarg. Genau! Wo bleiben wir ohne Tugenden? Wo kämen wir hin, wenn jeder nur an sich selbst denken würde? Chrysogona blieb abwartend stehen und sah den Iulier an. Würde er auch nach den Beweggründen hinter der Etkik des Epikur suchen? So wie sie ihn verstanden hatte, sorgte er sich ebenfalls sehr um Andere, war also ein tugendhafter Mensch, wenn die klassischen Tugenden für Epikur überhaupt zählten. Würde sie in Iulius Dives einen Mitstreiter haben?

    Chrysogona lauschte den Ausführungen ihres Lehrers zur Familie. Er hatte sich gegen eine Familie entschieden und sein Vorbild Epikur wohl auch. Die Griechin legte den Kopf schief. Sah sie das genauso? Sie war ohne Ehepartner und ohne Kinder. In wenigen Wochen würde sie 30 Sommer alt werden. Alt für eine Frau ohne Partner - zu alt. Aber wenn Chrysogona ehrlich war, hatte sie das Familienleben bislang auch nicht vermisst. Ihre Mutter war bei der Geburt gestorben, somit war sie auch nicht in einer klassischen Familie aufgewachsen. Die Amme, die sie gesäugt und später als Kinderfrau aufgezogen hatte, war ihr zwar eine wichtige Vertraute gewesen, doch hatte sie schnell ihre Befriedigung in der Medizin und der Beschäftigung mit den Wissenschaften gefunden - ganz wie ihr Vater. Sie würde es also mit Epikur halten und die Lust an den Wissenschaften dem Frust des Familienlebens vorziehen.


    Als von Ilius Dives keine Erwiderung mehr kam, meldete sich Chrysogona zu Wort.
    "Verehrter Paetonius Cheiredemos, ich denke, dass in meinem Lebensalltag einige der Lehrsätze und Prinzipien der Ethik Epikurs zu finden sind. Da ich als Medica dem Wohlbefinden meiner Patienten diene und versuche sie von Schmerzen und somit von "Unlust" zu befreien oder frei zu halten, wäre Epikur wohl zufrieden mit mir. Zumindest was die Ausübung meiner Profession angeht. Ich sehe den 3. Lehrsatz direkt als Maxime meines Handelns: Die Größe der Lust hat ihre Grenze in der Beseitigung allen Schmerzenden. So lange aber Lust empfunden wird, gibt es dort, wo sie empfunden wird, nichts, was weh tut oder traurig macht oder beides zusammen."


    Die Medica lächelte den Lehrer an. "Und auch den 21. Lehrsatz kann ich gut nachvollziehen in meinem Allltag: Wer die Grenzen des Lebens kennt, weiß, wie leicht das zu beschaffen ist, was den schmerzenden Mangel beseitigt und das ganze Leben vollkommen macht. Daher braucht er nichts von dem, was er nicht ohne Kampf bekommen kann. In diesem Lehrsatz vermute ich die Erkenntnis, dass wenn wir uns der Endlichkeit des Lebens und des Gutes der Gesundheit bewusst sind, wir dankbar sein sollten, wenn uns nichts fehlt. Denn Gesundheit kann man nicht "erkämpfen". Haben wir sie, sind wir eigentlich glücklich ohne es zu wissen. Dieses Glück erkennen wir aber oft erst in Anbetracht der Krankheit oder des nahen Todes. Sehe ich diesen Lehrsatz richtig? Dann spielt er eine wichtige Rolle in meinem Leben und ich sollte nicht müde werden ihn meinen Patienten näherzubringen."


    Langsam machte die Lehre des Epikur Sinn für Chrysogona. Sie war noch keine überzeugte Epikuräerin und würde es vermutlich nie gänzlich werden, aber sie konnte die Lehrsätze nun besser verstehen.

    Zitat

    Original von Lucius Praetonius Chairedemos: Nachdenklich legte der Praetonier die Stirn in Falten. "Denkt einmal nach. Was tut ihr jeden Tag und warum tut ihr es? Was sind die Grundlagen eurer Entscheidungen, dieses oder jenes zu tun? Was sind die Prinzipien, von denen ihr ausgeht?" Wieder gab es Raum zum Nachdenken, sodass sich jeder äußern konnte. Immerhin wollte der Lehrer noch einmal versuchen, die Schüler ein wenig stärker einzubinden - wo war das sinnvoller als beim Block der Ethik, bei der man von der alltäglichen Erfahrung ausgehen konnte, sodass im Grunde jeder etwas sagen konnte? "Die, die es wagen wollen, dürfen auch eine Vermutung anstellen, was Epikur zu den Maximen ihres Handelns sagen würde."


    Die Plinia lauschte interessiert dem Dialog zwischen Chairedemos und dem Iulier. Sie dachte darüber nach wie sie die Prinzipien von Epikurs Ethik im Alltag umsetzte. Und das tat sie, Tag für Tag. Denn die Abwesenheit von Schmerz, also von Unlust, war ja ihr Auftrag als Medica. Sie bemühte sich tagtäglich bei ihren Patienten die Unlust, also den Schmerz, zu veringern und die Lust, also das Wohlbefinden, zu mehren. War es nicht der 3. Lehrsatz gewesen. Chrysogona rekapitulierte: 3. Die Größe der Lust hat ihre Grenze in der Beseitigung allen Schmerzenden. So lange aber Lust empfunden wird, gibt es dort, wo sie empfunden wird, nichts, was weh tut oder traurig macht oder beides zusammen.


    Sie wollte abwarten wie die gelehrte Diskussion zwischen Iulus Dives und Cheiredemos zu Ende ging, dann würde sie sich zu Wort melden.

    Zitat

    Original von Manius Flavius Gracchus: Dein Ansuchen ist überaus nobel, werte Plinia, indes bin ich nicht gänzlich überzeugt, dass dein Vorschlag einzig dazu ausrei'hen wird, das Problem zu lösen. Letztendlich gibt es auch heute bereits einige Medici in der Stadt und selbst in den Portikus des Aesculapiustempels bietet der ein oder andere seine Dienste an. Indes haben die meisten Besucher des Tempels wohl wenig Ver..trauen in die Kunst der Medici und suchen gerade deshalb die Gunst des Gottes. Und auch die bloße Weihe ihrer Gaben ist nicht, was sie im Haus des Aesculapius hält, sondern der Wunsch danach, eine Nacht dort zu verbringen und im Schlaf die Weisung des Aesculapius zu vernehmen. (...) Dass oftmals tatsächlich eine Harmonisierung der göttli'hen Prinzipien vonnöten ist, um Heilung zu erreichen, dies belegen zudem zahllose Votivgaben von Genesungen, welche im Tempel des Aesculapius ihren Ursprung genommen haben. Oftmals beinhaltet dieser Ausglei'h einen kultischen Akt, welcher nur im Tempel selbst möglich ist - sei es aufgrund des divinen Areales oder der Kultgegenstände, welche dazu genutzt werden - auch dies belegen die Votivgaben."


    Mit der gebotenen Aufmerksamkeit lauschte die Medica den Worten des Consuls und Pontifex. Seine Argumente waren zutreffend, wenngleich Chrysogona nicht angezweifelt hatte, dass die Besucher und Heilungssuchenden den göttlichen Beistand suchten, sie hatte nur Sorge um die Seuchengefahr für die römische Bevölkerung. Letztlich ließ dann der Vorschlag des Consuls sie aufhorchen, dass es vielleicht möglich wäre außerhalb der Stadt ein medizinisches Zentrum mit einem Schrein oder kleinen Tempel des Aesculapius zu errichten, womit man beidem gerecht werden würde: dem Wunsch der Ratsuchenden und der Gesundheit der römischen Bevölkerung. Chrysogonas Augen leuchteten. Sie war dem cosulischen Pontifex sehr dankbar für seinen weisen Kompromissvorschlag.


    Gebannt wartete sie auf die Antwort des Kaisers. Und tatsächlich! Der Severer schien den Vorschlag zu unterstützen. Sein Angbot nach einem passenden Grundstück womöglich in der Nähe einer Heilquelle zu suchen, ließ Chrysogonas Herz höher schlagen. Das war genau das was sie sich wünschte.


    Zaghaft meldete sie sich noch einmal zu Wort.
    "Besten Dank für deine wohlmeinenden Ausführungen, Consul Flavius Graccus. Ich bin mir des Wunsches der Heilungssuchenden nach dem Beistand des Gottes und der Grenzen der Medizin durchaus bewusst. Schließlich habe ich lange am Asklepieion von Kos die Symbiose aus Kult und Medizin erlebt. Für mich ist diese Kombination gerade für den herausragenden Ruf der Zentren von Kos und Epidauros verantwortlich. Und ich gebe zu, dass mir eine solch glückliche Verbindung für die ewige Stadt ebenfalls vorschwebt. Wenn es gelingen kann, dass wir nur diejenigen Pilger, die wirklich potentiell für die Volksgesundheit gefährlich sein können, herausfiltern und ihnen außerhalb der Stadt einen adequaten Anlaufpunkt für ihre religiösen Anliegen bieten, könnte es gelingen. Ich danke euch für euer offenes Ohr und die Hilfe."


    Dann wandte sie sich an den Kaiser. "Mein Kaiser, ich danke dir für dein ebenso großzügiges wie weitblickendes Angebot. Wer wird sich um die Umsetzung kümmern? Ich würde denjenigen gerne entsprechend meiner Möglichkeiten unterstützen."

    Chrysogona sah wie die Kaiserin den Trank in einem Zug leerte. Was für eine vorbildliche Patientin! Sie genoss das gemeinsame Frühstück und nickte dann auf die Frage nach dem nächsten Programmpunkt.
    "So ist es, Serena. Ab ins Balneum!"





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    Die Dienerschaft der kaiserlichen Therme war vorbereitet. Alles wartete auf die Kaiserin und ihre Medica. Die begleitenden Sklavinnen der beiden Frauen übernahmen die Kleider und legten sie feinsäuberlich zusammen. Mit Strophium und Höschen bekleidet, die Füße in hübschen Holzpantoffeln, traten die beiden Frauen vom Apodyterium ins Tepidarium. Dort wartete eine Badesklavin mit einem duftenden Öl auf die beiden Frauen. Chrysogona hatte beschlossen, die meisten Anwendungen mit der Kaiserin gemeinsam zu machen. Ihr schadeten sie nicht und für Serena war es angenehmer, wenn sie sich nicht allein den Behandlungen unterziehen musste.
    Also wurden beide eingeölt und anschließend ins Caldarium geführt. Die große Wanne in der Apsis des Raumes war mit warmem Wasser gefüllt. Man sah und roch, dass das Wasser mit dem Öl der wilden Malve angereichert war. Über kleine Stufen stiegen beide Frauen in die Wanne. Die Medica lehnte sich zurück. Sie lächelte die Kaiserin an.
    "Bislang lässt sich die heutige Behandlung aushalten, nicht wahr? Ich nehme an, du möchtest wissen was dich noch alles erwartet, oder? Dann will ich dich mal aufklären. Nach dem Bad in dieser Wanne, wirst du im Tepidarium eine spezielle Behandlung aus Waschungen mit Schwämmen - getränkt mit abwechselnd Ölwasser und einem Dekokt aus Bocksdorn, Leinsamen und wilder Malve - erhalten. Dazwischen wirst du immer wieder frottiert und mit warmem Öl bestrichen werden. Dem folgt eine spezielle Massage des Unterbauches. Abschließend legt man dir ein Kataplama auf aus Brot, das in warmem Honigwasser eingeweicht wurde. Zuletzt werden wir noch einmal hier in der Wanne baden. Den Tag lässt du mit Nachruhen in einem sonnigen Raum ausklingen."


    Die Medica nahm eine Schöpfkelle und übergoss die Kaiserin höchstpersönlich mit warmem Ölwasser, das in einem Krug neben der Wanne stand. "Leider ist nur die heutige Behandlung so angenehm..." Sie zögerte ob sie Serena schon jetzt den Spaß verderben sollte. "Morgen kommt der unagenehmste Teil deiner Therapie..."
    Chrysogona wartete ab ob die Kaiserin wissen wollte, was sie erwartete oder ob sie lieber die Gegenwart genoss.

    Die versammelten Pontifices schienen so beeindruckt zu sein von dem was die Plinia ihnen erzählte, dass sich niemand regte. Also fuhr Chrysogona fort. Ihr Blick fixierte die Männer in der vordersten Reihe.
    "Um die Sicherheit und Gesundheit der Bürger Roms weiterhin zu gewährleisten, schlage ich folgendes vor: Ich bin gerne bereit einen Teil meiner Zeit, wenn ich gerade nicht für die Gewährleistung der Valetudo Caesaris benötigt werde, in den Dienst der guten Sache zu stellen. Und ich bin sicher, dass sich unter den geschätzten Colleges der Medici hier in der Stadt weitere freiwililge Helfer finden werden. Ich würde also, wenn man mir einen geeigneten Raum zur Verfügung stellt, die Ratsuchenden untersuchen und versuchen diejenigen, die übertragbare Krankheiten mitbringen, herauszufinden. Diese könnten dann vor die Mauern der Stadt verbracht werden, wo man ihnen eine Behandlung zuteil werden lassen kann. Selbstverständlich wird ihr Opfer und ihre Bitte dann von einem Stellvertreter vor den Heilgott gebracht werden."


    Sie sah die Pontifices fragend an. Waren sie soweit einverstanden?
    "Die beengte Situation auf der Tiberinsel lässt, soweit ich das sehe, keine weiteren Bauten zu. Nun kommt meine Frage an die für die Pax Deorum zuständigen Hüter hier. Ist es möglich, in einem der Gebäude, die für die Aufbewahrung der Votivgaben und Kultgeräte dienen, einen Raum für die Untersuchung der Kranken zur Verfügung zu stellen? Oder seht ihr eine andere Möglichkeit, die Pax Deorum mit der Salus populi Romani in Einklang zu bringen?"

    Chrysogona war nervös. Der Kaiser hatte sie tatsächlich eingeladen vor dem Collegium Pontificum in der Regia des Cultus Deorum zu sprechen. Ihr war bewusst, dass es wohl nicht vielen Frauen jemals gestattet sein dürfte vor diesem erlauchten Personenkreis aufzutreten. Sie trug ein einen weißen, bodenlangen Peplos und einen ebenso langen klassischen Himation. Das Haar trug sie streng zum Knoten auf dem Hinterkopf aufgesteckt.


    Als man sie hereinbat straffte die Medica ihren Rücken, atmete tief durch und räuspertes sich, um die Stimmbänder frei zu bekommen. Dann schritt sie selbstbewusst an den Platz, den man ihr für ihre Ansprache zugestanden hatte. Sie warf einen Blick in die Gesichter der versammelten Pontifices und wartete bis ihr die Aufmerksamkeit aller gewiss war. Dann begann sie mit ruhiger und klarer Stimme zu sprechen.
    "Hochverehrte Pontifices, Hüter der Pax Deorum, ich danke euch, dass ich heute vor euch die Stimme erheben darf. Es geht um eine Angelegenheit von größter Wichtigkeit für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bürger Roms."
    Chrysogona blickte in die Gesichter der Pontifices der ersten Reihe und vergewisserte sich der ungeteilten Aufmerksamkeit.


    "Wie vielleicht noch nicht alle wissen, stamme ich aus Alexandria und habe viele Jahre am Asklepieion von Kos praktiziert. Seit meiner Ankunft in Rom, wo mir die ehrenvolle Aufgabe zuteil wurde für die Gesundheit und das Wohlbefinden des Kaisers und seiner Familie zu sorgen, besuche ich regelmäßig den Tempel des Aesculapius auf der Tiberinsel. Das Heiligtum erfreut sich großer Beliebtheit und wird von sehr vielen Heilungs- und Ratsuchenden aufgesucht. Die Anzahl der Kranken, die dort Opfer- oder Votivgaben darbringen wollen, steigt stetig. Lange Wartezeiten sind die Folge. Die Kranken und Siechen lagern in den Portiken oder auf dem Vorplatz des Tempels. Die beengte räumliche Situation und die schlechten hygienischen Bedingungen bergen eine große Gefahr für die Stadt. Diese Menschen bringen schwere und nicht selten übertragbare Krankeheiten mit. Die Tiberinsel könnte sich zu einer Gefahr für die Gesundheit aller Bürger Roms auswachsen."


    Die Medica machte eine Pause. Sie wollte sehen wie ihre Rede aufgenommen wurde. Nachdem sie meinte Betroffenheit in einigen Gesichtern ausmachen zu können, fuhr sie fort.
    "Auch das Asklepieion auf Kos suchen sehr viele Kranke und Ratsuchende auf. Doch dort gibt es neben den Tempeln Einrichtungen zur Unterbringung und Behandlung der Hilfesuchenden. Es gibt Bäder und Latrinen, versierte Medici untersuchen die Kranken und isolieren diejenigen, die schwere übertragbare Erkrankungen haben. Wertes Collgium Pontificum, ich bitte euch, mir zu gestatten, euch einen Vorschlag zur Verbesserung der Situation vor Ort zu unterbreiten, damit das Wohl des römischen Volkes auch in Zukunft gesichert bleibt."


    Nun wartete Chrysogona auf einen Wink oder eine Einladung mit dem eigentlichen Anliegen, welches die Pontifices direkt betraf fortfahren zu dürfen.

    Am kommenden Morgen erschien Chrysogona wie gewohnt zeitig bei der Kaiserin.
    "Guten Morgen, meine ... äh... Serena." Ein rötlicher Schimmer überzog die Wangen der Medica. Noch vor dem Anklopfen hatte sie sich vorgenommen, die persönliche Anrede nicht zu verpatzen und nun das. Die Griechin trat zur Seite. Eine kleine Prozession Sklavinnen erschien. Die erste trug den Medizinaltrank, die zweite brachte Obst, Puls und ein wenig Brot. Als die Sklavinnen alles auf dem Tischchen vor der Kaiserin abgestellt hatten, nahm Chrysogona Platz.


    "Wir sollten nicht zu viel essen, aber eine kleine Grundlage wäre nicht schlecht."
    Die Medcia nahm sich ein Schüsselchen mit Puls und legte einige Obststücke hinein. Dann sah sie Serena erwartungsvoll an. "Zunächst dein Kräutertrank!", sagte sie streng.

    Verstohlen wischte Chrysogona sich eine Träne aus dem Auge. Das Schicksal der standhaften Antigone, der leidvolle Tod des Haimon und der Eurydike rührte sie. Natürlich war das auch für Kreon ein hartes Los - doch verdient! In jedem Falle verdient! Die Götter hatten ihn gestraft weil er ihre Gebote missachtet hatte.


    Die Griechin liebte die Wirkung der Katharsis. Ja, sie fühlte sich gereinigt, geläutert. Wieder einmal hatten die Götter die überheblichen Menschen in ihre Schranken gewiesen und wenn es auch mit dem Tod der Standhaften verbunden gewesen war, so hatte doch das göttliche Recht gesiegt.
    Chrysogona klatschte befreit. Dann drehte sie sich zu Helvetius Severus.
    "Was sagst du? Eine großartige schauspielerische Leistung und ein wirklich erhebendes Gefühl das Sophokles in uns erzeugt durch sein Werk."

    Die Medica war gerne bereit mit der Kaiserin den kommenden Tag zu besprechen.
    "Morgen wirst du einen frühen Kräutertrank und ein ausgewogenes Frühstück bekommen. Danach gehen wir in die private Therme des Palatin. Wir werden verschiedene Bäder, Waschungen und Einreibungen durchführen. Danach wird dich eine spezielle Tractatrix eine Bauchmassage bei dir durchführen. Am Nachmittag werden wir - wenn das Wetter es mitmacht - im Freien unsere Rezitationshora durchführen."


    Dann eröffnete die Veturia ihr, dass sie von Chrysogona gerne beim Praenomen genannt werden wollte. Die Griechin sah die junge Frau ungläubig aber zugleich auch stolz an. Sie würde die Kaiserin beim Praenomen nennen dürfen!
    "Im Ernst? Du machst mich stolz, meine Kaiserin .... äh... Serena. Vielen Dank. Dann freue ich mich ebenso darüber wenn du mich Chrysogona nennst. Ich freue mich auf ein Bad mit dir morgen."


    Sie lächelte und hielt der Kaiserin einen Becher mit Kräuterwein hin. Sie selbst goss sich auch einen Schluck ein und trank Serena zu.

    Zitat

    Original von Marcus Helvetius Severus: Doch stelle ich die Frage: Ist diese Anklage gegen ihn überhaupt gerechtfertigt? Oder ist sie nicht vielmehr der klägliche Versuch, die schändlichen und frevlerischen Taten der Königsmörder Aigisthos und Klytaimnästra zu vertuschen?


    Chrysogona hörte gebannt zu. Sie fand, dass Severus seine Verteidigungsrede hervorragend aufbaute und ebenso wortgewaltig und hervorragend argumentativ vorbrachte. Im Verlauf der Rede bemerkte sie, wie sie die Hände im Schoß zusammenballte. Sie hielt Orestes die Daumen. Verrückt? Natürlich, schließlich war er eine Sagenfigur. Doch zeigte es nicht wie mitreißend die Rede des jungen Helvetiers war? Chrysogona atmete tief durch als er seine Rede beendet hatte. War das zu toppen? Was kam nun? Wer war der nächste Redner, wen würde er verteidigen?

    Chrysogona hörte aufmerksam zu. Sie hatte durchaus schon von der Lehre Demokrits gehört. Am Museion von Alexandria waren die Vertreter der Lehre Demokrits sehr häufig in lange und hitzige DIspute mit ihrem Vater verwickelt gewesen, der die Lehre nicht gänzlich verneinte, wohl aber seine Zweifel hatte und nicht glauben wollte, dass der Mensch zu nichts vergeht. Sie selbst als Medica wusste sehr wohl, dass nicht viel vom Körper übrigblieb nach dem Tod. Dass aber die Seele ebenso sich zu Nichts verflüchtigte schied für sie aus. Das konnte und wollte sie nicht glauben.


    Dazu knabberte sie noch immer an dem Lehrsatz davor. Sie meldete sich zu Wort.
    "Sag, Praetonius Chairedemos, wie kann man keine Angst vor Schmerz haben? Du sprichst zwar nicht nur von körperlichem Schmerz, ich aber habe tagtäglich damit zu tun. Un-Lust und Schmerz setzt Epikur gleich. Lust und Abwesenheit von Schmerz auch. Schön und gut. Aber was soll ich meinen Patienten sagen, wenn ich mit dem Skalpell oder der Brennsonde komme? Du musst keine Angst haben, denn du bestehst ohnehin nur aus einer Ansammlung von kleinen Teilchen - Atomen - ob ich da jetzt ein paar davon wegnehme oder nicht ist egal... "
    Auf ihrer Stirn bildeten sich zwei senkrechte Falten zwischen den dunklen Augen der Medica.
    "Du musst nur deine Angst überwinden, dann wird alles gut! Das ist doch nicht realistisch. In der Theorie klingt das ja sehr nett, dass wir nur die Angst überwinden müssen. In der Realität aber ist der Schmerz ja da. Ich kann ihn lindern mit Schlafmohn, Bilsenkraut und Weidenrinde, aber das meint Epikur ja wohl nicht, oder doch?"

    Die Medica nickte auf die Warnung des Kaisers sich gut vorzubereiten. Sie hatte es vor. Das Thema war zu wichtig.
    "Danke für deine Hilfe. Im Namen der Gesundheit des römischen Volkes bin ich überzeugt davon, dass die Pontifices meine Argumente verstehen werden."