"Eine Diät", wiederholte die Medica fassungslos. Sie bemühte sich, es nicht abschätzig klingen zu lassen, doch konnte sie nicht nachvollziehen warum ihr geschätzter Kollege beim wichtigsten Manne des Imperiums so zurückhaltend vorging. Nun gut, der Kaiser würde diese einfach umzusetzende Methode sicher bevorzugen, doch war das genug? Wie der Kaiser selbst zu bedenken gegeben hatte, verfügte er bereits über ein reifes Alter. Dazu diese Erkrankung, die offenbar seit dem Winter nicht komplett verheilt war oder zumindest zu Verklebungen im Lungeflügel geführt hatte. Das war bedenklich.
Chrysogona sah den Kaiser nachdenklich an.
"Nun, ich akzeptiere, dass dir das lieber ist. Doch gebe ich zu bedenken, dass die Durchführung einer Diät, wie du selbst eben zugabst, bei den vielen Einladungen, die du hast, kaum durchführbar ist. Oder nur eingeschränkt. Außerdem bestehen diese Lungenprobleme offebar schon seit dem Winter. Es ist dringend geboten, etwas zu unternehmen!"
Die Falte zwischen ihren Augen wurde tief und tiefer. Man konnte sehen, wie sie mit sich rang.
"Ich will mich entgegenkommend zeigen, mein Kaiser, aber betonen, dass ich, als die für dein Wohlergehen zuständige Medica, eine intensivere Therapie für angebracht halte. Wir versuchen es vierzehn Tage mit der Diät des Kollegen Paracelsus. Wenn ich dann Verbesserungen bei der Auskultation wahrnehme, soll es mir genügen. Wenn nicht, solltest du dich einer intensiveren Therapie unterziehen. Es ist zu deinem Besten, mein Kaiser!"