Die Medica lauschte. Sie konnte den Helvetier durchaus verstehen, wenn sie es auch nicht nachfühlen konnte, da sie nie Winzerin gewesen war. Dennoch lächelte sie beruhigend.
"Nun, dann werden wir einen Transport mit der Sänfte anstreben. Sie ist, wenn ihr nicht Hindernisse in den Weg geraten, immer noch das sanfteste und sicherste Reisegefährt. Ich werde zur gegebenen Zeit mit deinem Verwandten darüber sprechen."
Als er aufstand, respektive versuchte auszustehen, war schnell klar, dass der Zeitpunkt der Abreise noch einiges in der Zukunft lag. Chrysogona beschloss sich bei ansässigen Kollegen Rat zu suchen, wie Varus wohl am besten zu helfen war. Ob es auch in der Stadt oder in der Nähe geeignete Einrichtungen gab, wo man dem etwas übungsfaulen Helvetier auf die Sprünge helfen konnte. Das linke Bein trug ihn nicht, die Folge der Gehirnverletzung, ebenso wie die Ungeschicklichkeit der linken Hand und die verwaschene Sprache.
Chrysogona hatte wirklich Mitleid, wusste aber auch, dass Varus damit nicht geholfen war. Er brauchte praktische Hilfe.
"Es tut mir sehr leid, Helvetius Varus, aber deine Abreise wird sich noch eine Zeit verzögern. Ich werde mich schlau machen, ob es hier in der Nähe einen geeigneten Therapeuten gibt, der sich auf gymnastische Übungen spezialisiert hat. Du brauchst intensives und regelmäßiges Üben. Es sollte jemand täglich ins Haus kommen und mit dir üben. Bist du einverstanden, dass ich mich umhöre oder kennst du womöglich selbst jemanden?"