Ich wusste Curios Abschiedsworte kamen von Herzen, doch ich wollte es nicht wissen und nicht hören. Zu sehr fühlte ich mich gekränkte und verletzt. Warum musste das Leben nur so ungerecht sein, kaum hatte man ein Zipfelchen Glück erwischt, fiel man ins Bodenlose hinab.
Mit zusammengebissenen Zähnen, stakste ich mehr als ich ging zu Türe hinaus.
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Beiträge von Kaeso
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Immer stärker schob sich ein Gedanke in den Vordergrund, wenn ich einer von ihnen wäre, würde man mir eher trauen. Ganz bestimmt sogar, ich möchte nicht sehen wie es bei Curio arbeitet und brodelt, hat er auch wirklich nichts aus dem Haus getragen? Dabei wüsste ich nicht was. Lesen habe ich gerade erst hier gelernt. An den Türen habe ich nicht gelauscht wenn Besucher bei Curio waren. Sein Arbeitszimmer habe ich nie betreten, Schriftstücke habe ich nie in die Hand genommen, also was bitte kann man mir vorwerfen? Natürlich, dass ich aus der untersten Bevölkerungsschicht komme und den ist ja bekanntlich nicht zu trauen, das ist der Abschaum.
"Nein, ich kenne keine Vorgeschichten der Bewohner dieses Hauses und wie es aussieht ist es ja auch gut so. Vielleicht könnte ich ja sonst in Versuchung geraten dies Jemanden zu erzählen. Und nein, ich habe nicht vor bei Phryne zu wohnen. Danke ich werde schon eine Unterkunft finden."
Ich muss hier raus so schnell wie möglich, sonst schreie ich. Oh ihr Götter, warum habt ihr zugelassen, dass ich so enttäuscht wurde.
Ich stand auf und schaute Curio an. "Danke für alles was du und deine Familie für mich getan hast. Ohne eure Hilfe wäre ich nicht soweit gekommen. Dies werde ich nie gut machen können. Mögen die Götter bei euch bleiben." Dies war von mir ehrlich gemeint und ich hoffte es würde auch so aufgenommen. Jetzt musste ich aber gehen. -
Dieses mal setzte ich mich nach Curios auffordernder Bitte. Allerdings nicht unbeklommen wie ich es noch vor ein paar Tagen gemacht hätte, es war eher ein vorsichtiges auf alles gefasstes hinsetzen, so wie ein Untergebener auf der Stuhlkante. Als sehr schnell die Sprache auf Phryne kam wuchs ein Misstrauen in mir und ich spürte wie sich mein Körper noch stärker straffte.
Ein neuerlicher Ruck ging durch mich nach Curios Erwähnung meines Versprechens. Etwas wie Enttäuschung machte sich breit, also kennt man mich nicht und misstraut mir, schoss mir durch den Kopf. Mit starrem Blick versuchend jede Gefühlsregung zu verbergen antworte ich:
"So oft war ich nicht bei Phryne. Sie hat mich nie ausgefragt und dieses Haus war nur bei meinem ersten Besuch kurz das Thema. Es ging um die Frage ob ich ich schon mit einer Frau intim gewesen wäre, da in diesem Haus genug Frauen wären. Dies war nur kurz das Thema ansonsten galt ihr Interesse nicht dieser Familie. Außerdem selbst wenn es Fragen gegeben hätte, ich pflegte bisher immer meine Versprechen zu halten."
Noch während ich sprach spürte ich, etwas war zerrissen. Wenn ich die Casa Helvetia nicht verließ würde es nie mehr werden wie vor Gurox erscheinen. Wie ich diesen mann hasste. Wenn es mir möglich wäre, würde ich ihn noch im nachhinein umbringen.
"Ich sehe meine Entscheidung, dass Haus zu verlassen ist richtig gewesen. Noch heute werde ich gehen. Einmal werde ich noch zurückkommen um mich zu verabschieden, mich aber vorher anmelden. Keine Sorge, jede Frage was DICH, deine Familie oder deine Arbeit betrifft, werde ich niemanden beantworten." Nach einer kurzen Pause fügte ich noch hinzu, "allerdings wenn dir wohler ist kann ich auch nach Rom zurückkehren oder an einen anderen Ort deiner Wahl".
So wie mir zumute war, kalt und starr saß ich auf der Stuhlkante und wartete auf meine Entlassung. -
In einer ganz sonderbaren Stimmung war ich als ich die Türe öffnete. Es war mir nach Abschiedsschmerz aber auch einer Spur Trotz und schlechtem Gewissen sowie Dankbarkeit. "Salve Curio, du wolltest mich sprechen sagte Alpina mir."
Aufmerksamkeit betrachtete ich ihn. Wollte so sehen was mich nun erwartete, konnte aber nichts erkennen. Wie auch, wurde mir bewusst, Curio ist geübt in Diplomatie. -
<<< Noch einmal holte ich tief Luft und klopfte lauter als gewollt, mit zusammengebissenen Zähnen an die Türe von Curios Arbeitszimmen.
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Ich hörte Alpinas Worte und zu einer anderer Zeit hätte ich mich bedankt, etwas erwidert, so jedoch hatte ich mich abgeschottet, wollte nichts mehr an mich heranlassen, denn ich wusste, wenn ich es zuließe, dass mich etwas berührte, würde es um meine Fassung geschehen sein. So nickte ich von Zeit zu Zeit verständig und sagte mir immer wieder, es geht um das Wohl Alpinas, ich muss für sie gehen.
"Ich danke dir dir, dass du dich für mich die Bedingungen bei dem Chirurgicus aushandelst." Meine belegter Stimme war kaum zu überhören und so räusperte ich mich und straffte meinen Körper.
Wozu sollte ich es uns beiden noch unnütz schwer machen, meine Zeit hier war abgelaufen. Hölzern ließ ich mich von Alpina umarmen. Zu mehr war ich nicht fähig. "Mögen die Götter alle Kraft geben die brauchst", fast flüsternd kamen mir meine Worte über die Lippen. Hastig drehte ich mich um und verließ schnell ihr Cubiculum. Vor der Türe rieb ich mir, verärgert über mich selber, mit meinem rechten Unterarm über die Augen. Ballte die Fäuste zusammen und ging in Richtung Curios Arbeitszimmer.>>>> -
Ja sicher, niemand ist unersetzbar, es ging vorher und wird auch ohne mich weiter gehen. Es findet sich bestimmt schnell jemand besserer als ich es war.
Bitterkeit kam in mir auf. Ein tiefer Seufzer entfuhr mir. Ich durfte nicht ungerecht werden. War mir doch schon selber in den Sinn gekommen Alpina zu verlassen, damit mein ständiger Anblick sie an alles erinnerte. Es würde so schon schwer genug für sie sein.
Sicher ich hatte schon überlegt in Zukunft, aber eben nicht sobald, zu einem Chirurgicus in die Lehre zu gehen.
Zuerst schaute ich Alpina an um ihr zu antworten, dann blickte ich weg weil ich mich erinnerte, wie hart sie eben vorher ausgesehen hatte, als es um Gurox ging. Sie war kaum wieder zu erkennen gewesen. Da hatte ich gesehen mit welcher Härte sie gegen sich vorgehen würde. Sie würde sich einen Panzer zu legen. Hoffentlich würde dieser sie nicht zerstören und verändern, denn das würde ich bestimmt nicht aushalten.
Jetzt war ich mir sicher, ich musste gehen, ich musste es tun, für sie. Wenn ich an den Chirurgicus dachte, wusste ich es würde eine harte Zeit mit ihm und der Umgebung, in der er sich meist aufhielt, werden. Wenn sie sich jetzt mit meiner Zukunft beschäftigte, sollte es ein Zeichen für mich sein, jetzt zu gehen.
Ehe ich Alpina wieder ansah schluckte ich.
“Danke, dass du mir dies vorschlägst und als fähig dazu betrachtest. Ich nehme dein Angebot gerne an. Zuvor aber möchte ich noch kurz Phryne aufsuchen, auch wenn ihr es nicht gerne seht, denn ich sorge mich um sie. Anschließend würde ich noch gerne ein paar Tage alleine sein um ein wenig Abstand zu bekommen. Genau weiß ich noch nicht wo, in einem Tempel, in oder außerhalb der Stadt. Also sucht mich nicht. Danach komme ich kurz zurück um mich zu verabschieden.”
Ich wusste, alles was ich eben gesagt hatte, klang ohne Gefühl, wie das aufzählen von irgend welchen Fakten. Es musste so sein, ich durfte keine Gefühlsregungen aufkommen lassen. Nur so konnte ich mich selber schützen und liebgewordene Menschen verlassen. -
Ich sah wie schwer es Alpina fiel, dass zu sagen was sie vorhatte, hörte ihr aber bis zum Ende zu und konnte nicht fassen was ich dann hörte. Dieses Mal traf es mich abermals mit voller Wucht. Was, war ich doch für ein Mensch? Einmal war ich selbst kurz davor gewesen ihr Gewalt an zu tun, aus Zuneigung und Verlangen nach ihr, dann was noch schlimmer war, hatte ich diesen Sadisten zu ihr geführt. Warum aber hatte ich ihn nicht einfach umgebracht? Da als ich die Gelegenheit dazu hatte. Warum hatte sie mich davon abgehalten? Nur um dass zu durchleben, was sie jetzt vorhatte? Sie wusste doch ganz bestimmt was auf sie zu kam.
Aufgebracht brach es aus mir heraus, "du fragst mich ob ich das ertragen kann? Ich weiß es nicht, aber das ist doch auch auch völlig unwichtig. Es ist das mindeste was ich für dich tun kann. Es müsste viel mehr sein. Sorge dich nicht um mich, sorge dich um dich, du hast eine Tochter die dich braucht. Was ich aber nicht verstehe, warum hast du mich davon abgehalten ihn zu töten?" Mehr zu mir selber, "warum habe ich auf dich gehört? Hätte ich ihn getötet, müsstest du das kommende nicht aushalten. Denk nicht ich wüsste nicht was auf dich zukommt. Das habe selbst ich schon früh gehört. Ich habe erlebt wie erbarmungslos, nein besser gesagt, boshaft und schadenfroh gerade Frauen dann miteinander umgehen. Du wirst gezeichnet sein für dein Leben. Warum also willst du dir das antun?" Ich stand auf ging zu ihr und kniete mich vor sie, faste aus einem Impuls heraus sanft ihr Gesicht zwischen meinen Händen und schaute ihr dabei fest in die Augen. "Bitte tue es dir nicht an." Verlegen stand ich dann auf drehte mich ab, damit ich sie nicht weiter ansehen musste. "Denke nicht ich würde es wegen mir sagen. Ich bin noch jung und ungebunden, ich kann zur Not weg gehen. Du aber hast hier deinen Familie und Freunde du musst hier weiter leben."
Ich wusste nicht was ich noch weiter sagen sollte, ich wollte doch nur, dass sie nicht noch mehr leiden musste. -
Zitat
Original von Susina Alpina
Erleichtert hörte ich Schritte näher kommen, das konnte nur Alpina sein, es musste einfach Alpina sein. Ich schaute um die Ecke und da war sie auch schon bei mir. Sofort krampfte sich mein inneres zusammen, nach ihrer Frage, sie hatte also wegen mir Ärger bekommen. Was hatte ich ihr nur angetan? Sie die mir immer beigestanden hatte, bekam von allem Seiten zu spüren welchen Fehler sie damit gemacht hatte
Ja so war Alpina, sie war da und half mir, ich sollte den Raum wählen. Sie war für mich da dabei sollte es umgekehrt sein.
Zögernd antwortete ich, „dort wo du dich wohl fühlst.“ -
Die folgenden Stunden, die Nacht und die ersten frühen Morgenstunden hatte ich damit verbracht, zwischen Hortus, meinem Cubiculum und Alpinas Cubiculum hin und her zu wandern.
An Schlaf war in der Nacht nicht zu denken. Meine Gedanken pendelten ständig sorgenvoll zwischen Alpina und Phryne. Oft hielten meine Schritte vor Alpinas Türe. Lauschend stand ich da und musste mich selber bremsen um nicht einzutreten. Ihr Trost zu zusprechen, obwohl wie ich wusste, dies war in solcher Situation nicht möglich. Dann wieder zweifelte ich an meiner Ehrlichkeit mir gegenüber, denn es konnte auch sein, dass ich sie auf diese Weise verzweifelt um Verzeihung bitten wollte.
Im Cubiculum lag ich auf meinem Bett stierte zur Decke oder wälzte mich schlaflos herum und dachte voller Sorge an Phryne. Zeitweise bereute ich es und machte mir Vorwürfe, dass ich Curio vorschnell mein Wort gab, nicht vor einem zweiten Gespräch mit ihm das Haus zu verlassen. Wie mochte es ihr gehen? Wie gerne hätte ich ihr berichtet, das sie keine Angst mehr haben musste.
Draußen im Garten, hatte ich wenigstens das Gefühl mehr Luft zu bekommen, auch wenn sich an meinem inneren Chaos nichts änderte. Das Gegenteil war eher der Fall hier kam oft noch die Sorge um meine Zukunft hinzu. Alle Wünsche und Vorstellungen waren in weite Ferne gerückt. Mein Bedürfnis an Ruhe und Abstand wuchs. Auch wenn ich meinte zu Wissen das es zwei Frauen gab die mich brauchten. Vielleicht war Alpina aber vielmehr damit geholfen wenn sie zuerst einmal Abstand zu mir hatte. Mein Anblick musste die Wunde doch immer wieder aufreißen. Alpina würde mich nie wegschicken, eher im Gegenteil, sie würde auch noch versuchen mich zu trösten. Das durfte nicht sein, sie musste an sich denken und an ihre Tochter.
Mit Phryne war es eine ganz andere Sache. Hatte sie je von Liebe zu mir gesprochen? Ja sie mochte mich begehren, vielleicht gab ich ihr auch etwas. Ich musste aber ehrlich sein, so wie sie lebte, was sie alles wusste, hielt sie mich außer für jung, vielleicht auch noch für schön, die Schönheit der Jugend eben, doch sonst? Eher für naiv und ungebildet, vielleicht auch ab und an für ein Mittel zum Zweck, doch ich, ich liebte sie und würde fast alles für sie tun.
Deshalb musste ich irgendwohin, wo ich nicht nur Ruhe hatte, sondern auch einen Ansprechpartner, wo sie mich aber jederzeit sehen konnte oder im Notfall auch rufen lassen konnte.Am nächsten Morgen, wieder einmal auf dem Weg zum Hortus sah ich vom Atrium aus, wie Alpina vor Curios Officium stand und dann auch dort eintrat.
Liebend gerne wäre ich zu ihr hingelaufen, hätte ihre Hand gehalten, auch wenn ich ihre Ängste auch nur erahnen konnte. Für jede Frau stand doch eine Angst im Vordergrund. Der Generalverdacht an alle Frauen, sie hat es gewollt, herausgefordert, sie ist der Schandfleck der Familie. Man mochte mich für jung und unerfahren halten, doch dieses Thema war mir seit Kindertagen in Rom bekannt. Ich wusste nicht wie oft ich diese Vorwürfe in Zorn und Wut, mit Verachtung und Spott gehört hatte. Wenn ich zuerst auch nicht wusste was damit gemeint war, so hatte mich irgendwann das Leben es aber gelehrt.Jetzt stand ich da, mein Kopf ruhte auf meinen Händen an der Wand des Atriums, so das ich bei leichtem um die Ecke schauen, auf die Türe zu dem Officium schauen konnte. Lauschen wollte ich nicht, doch bildete ich mir ein so in Alpinas Nähe zu sein. Vielleicht brauchte sie Hilfe nach dem Gespräch. Unendlich zäh zog sich die Zeit dahin, ab und an hieb ich mit geballter Faust gegen die Wand oder bis mir in die Fingerknöchel.
Was hatte ich in meinem Liebeswahn nur angerichtet? -
Gerne wäre ich draußen geblieben, doch dort war Curio, so ging ich in mein Cubiculum. Kaum war ich dort angekommen sackte ich in mich zusammen. Meine Haltung war dahin. Ich tat das, was ich schon als kleiner Junge bei erlebten Situationen gemacht hatte, die ich mangels Gesprächspartner alleine verarbeiten musste, ich hockte mich in eine Ecke, winkelte die Beine an und umschloss sie mit meinen Armen.
Natürlich gab es in diesem Hause gute Menschen mit denen ich sprechen konnte, neben Alpina waren Runa und Curio die diejenigen die, die ersten Ansprechpartner gewesen wären. Es hatte manche Situationen gegeben wo sie dies bewiesen hatten. Sie hatten mir Halt und Geborgenheit gegeben. Eben hatte ich es noch erlebt. Wie gut hatte es getan als Curio zum Beispiel sagte, Ich habe in Bezug auf Gurox nicht vor, dich... zu verurteilen. Auch wenn du wahrscheinlich der Grund bist, warum er... hergekommen ist, ist es nicht deine Schuld WAS er getan hat. Es ist dir vielleicht selbst noch nicht in den Sinn gekommen, aber ich glaube... nach dem, was du mir erzählt hast, dass du sogar Schlimmeres verhindern... konntest. Wärest du nicht dazwischengegangen, hätte dieses Schwein Alpina sicherlich... noch schlimmer gedemütigt. Wenn ich daran denke, was er dir schon vorher angetan hat, war es sogar noch mutiger von dir, dass du dich schützend vor Alpina... zu stellen versuchtest.
Doch das hier war etwas anderes. Am deutlichsten hatte ich es gespürt, wenn die Sprache auf Phryne kam. Deutlich hatte ich den Unmut wenn nicht sogar eine Spur Hass bei Curio gespürt. Nie würde er verstehen was ich für sie empfand, es respektieren vielleicht, aber billigen auf keinen Fall. Bestimmt muss er sich Zwang antun, mir den Umgang mit ihr nicht zu verbieten, dachte ich. Alpina schien mir da ein wenig toleranter, allerdings war ich mir nicht sicher, dass dies jetzt auch noch so war. Meine Befürchtungen gingen dahin, das man Phryne sogar die Schuld an allem geben würde.
Bestimmt wollte man mich jetzt auch beschützen, nachdem bekannt war, was Gurox mit mir gemacht hatte. Wobei niemand wusste wie ich mich wirklich fühlte, nachdem er mich auf die ihm eigene brutale Art und das auch noch vor einigen Zuschauern nahm. Diese Erniedrigung konnte ich nur aushalten, weil mir durch meine Göttin klar geworden war, ich war ein Mann und kein Jüngling mehr. Ich hatte mehrmals versucht zu beschützen, ich hatte sie begleitet und mit ihr um Hilfe für sie gebeten. Geahnt hatte wo ich mir jetzt sicher war, Hilfe für sie zu finden, wäre nicht so leicht gewesen.
Ein ganz anderes Problem sah ich jetzt auf mich zukommen, mein zukünftiger Umgang mit Alpina. Sie hatte so ein großes Herz und soviel wärme und liebe zu vergeben, dennoch musste mein Anblick ein Gräuel für sie sein. Auch wenn ich ihr geholfen hatte ehe es zu noch mehr kommen konnte, so hatte er ihr vorher, wegen mir, weil sie mich schützen wollt Gewalt angetan.Lange saß ich noch dort in meiner Ecke und stierte grübelnd vor mich hin. Irgendwann ging ich in die Taberna, schloss beim ersten auftauchen von Alpinas Anblick die Augen, machte mich verbissen an die Arbeit und richtete die gewohnte Ordnung wieder her.
Zurück in die Enge eines Raumes wollte ich nicht mehr und ging deshalb in den Garten. Es beruhigte mich, als ich feststellte, ich war alleine. Jetzt wollte ich mir darüber klar werden, wie es in meinem Leben weiter gehen sollte. -
Eine ganze Weile stand da, den Rücken zu Curio gewandt und verarbeitete was er zu mir gesagt hatte. Selbstverständlich hatte er alles Recht der Welt, dass ich seine Bitte erfüllte. Es war ja schließlich sein Haus und ich gehörte zu seinem Haushalt. Ich hatte ihm einmal versprochen, Ich versprechen, dass ich immer versuchen werde, diese Familien zu schützen und ihre Ehre nicht zu beschmutzen. Niemals werde ich mein, euch anvertrautes, Geheimnis noch jemanden erzählen.
Bisher hatte ich mich daran gehalten aber auch Phryne hatte ich mehr als einmal mein Wort gegeben, alles für sie zu tun. Bisher hatte ich keine Probleme damit, zumindest dachte ich es, meine Versprechen ein zuhalten. Doch jetzt stand ich an einem Scheideweg wie mir schien. Von jetzt an musste ich mir alles genau überlegen.
Langsam drehte ich mich zu Curio um und schaute ihn fest an. „Du hast mir eben gezeigt wie sehr du hinter mir stehst, mir gesagt das du vieles verstehst und was deine Erwartungen sind.
Ich habe dir bei unserem ersten Gespräch in diesem Hause ein Versprechen gegeben und habe die Hoffnung, nein besser gesagt, ich denke ich habe es nicht gebrochen. Selbstverständlich erfülle ich deine Bitte, das Haus nicht zu verlassen bevor wir noch einmal gesprochen habe. Dazu möchte ich aber noch etwas sagen, es fällt mir sehr schwer diese Bitte zu erfüllen. Es ist weniger weil ich Phryne liebe, wenn natürlich auch, sondern weil dort bei ihr drei Menschen in Gefahr sind. Auch wenn Gurox, wie ich hoffe, im Augenblick nicht die Gefahr ist sondern seine Leute. Sie muss unbedingt erfahren was geschehen ist, um sich irgendwie vor ihnen zu schützen. Diese Angst um andere, ihnen helfen zu wollen, ist eigentlich das, was Alpina mich die ganze Zeit gelehrt hat. Weniger mit Worten sondern viel mehr mit ihrem Tun.“
Abermals schaute ich Curio an. Ich hatte mitbekommen welche hohe Anforderungen er an sich stellte. Dementsprechend waren auch die Anforderungen, die er an alle in seinem Haus stellte. Genauso war er aber auch für alle da, wenn er merkte man brauchte ihn. Jetzt hoffte ich, er würde alle Entscheidungen, die ich in Zukunft traf nicht nur respektieren sondern irgendwann verstehen würde.
Erneut setzte ich an, „ich habe mit bekommen, dass es zwischen diesem Hause und Phryne Reibereien und Konflikte gibt, welche weiß ich nicht. Ich habe mit niemanden darüber gesprochen und wollte mich raus halten. Es kann sein es war ein Fehler von mir, doch ich Maße mir nicht an, über etwas zu urteilen, was mich nichts angeht. Hoffentlich habe ich mich jetzt verständlich ausgedrückt“
Dies hoffte ich wirklich, es sollte nicht anmaßend klingen oder unloyal.
Nach einer kurzen Pause fügte ich hinzu, „was die Taberna betrifft selbst verständlich kümmere ich mich darum, schließlich muss ich damit fertig werden, viel schlimmer muss es für Alpina sein.“
Jetzt spürte ich wie mich die Kraft verließ und meine um Haltung bemühte Fassade zusammenfiel. Hier wollte ich nicht zusammenbrechen.
„Bitte entschuldige, ich möchte mich ein wenig zurückziehen und sammeln bevor ich weiter mache.“ -
Als Curio den Garten betrat saß ich auf dem Boden, mit dem Rücken an einer wand gelehnt. Ich stand auf und trat zu ihm, es war an der Zeit, dass er den Rest der Geschichte erfuhr. „Ich möchte dir nun berichten wie es weiter ging“ und wies auf eine Steinbank und begann ohne mich selber zu setzen, dafür war ich zu aufgewühlt. „Nach der Misshandlung drohte ich dem Kerl an ihn und seine Bande zu vernichten, brachte es sogar fertig ihm meinen Kopf in den Leib zu rammen. Überwältigt von seinen Männern wurde ich in der Nähe dieses Hauses entsorgt, wo Alpina mich fand. Sie kümmerte sich wie es ihre fürsorgliche Art ist liebevoll um mich. Versorgte meine Wunden, hörte mir zu, tröstete und mahnte mich. Ich aber in meiner Liebe zu meiner Göttin, ja Göttin war und ist sie für mich, schlich mich am Abend weg um mich um sie zu kümmern. Er war nicht in der Casa aber diese wurde bewacht. Mir gelang es unbemerkt hinein zu schlüpfen. Wir überlegten wie wir das ganze beenden konnten und Phryne wollte zu erst einmal zu ihren Göttern beten und ich wollte sie begleiten. Die Wächter bekamen einen Schlaftrunk und ich begleitete sie.
Bei unserer Rückkehr, kurz vor ihrem Haus, trat Alpina in Begleitung eines jungen Legionärs mir in den Weg. Sie war verständlicher Weise bitter böse auf mich, bezichtigte mich der Lüge und verachtete mich in dem Augenblick.
Am nächsten Morgen in aller Frühe kam Gurox und es war im an zu merken, dass er den Verdacht hatte ich wäre im Haus. Phryne gelang es ihn weg zu locken, obwohl ich zuerst bleiben wollte ging ich doch. Hier bei Alpina versuchte ich dieser noch einmal alles zu erklären und sie glaubt mir. Um mich zu beruhigen bat ich sie um eine Aufgabe im Freien. Sie schickte mich Hagebutten sammeln. Wieder zurück bemerkte ich, das er in der Taberna war. Schnell ging ich zur Küche und holte ein langes Messer, schrie nach allen Männern, die im Haus sein konnten, um Hilfe, eilte in die Taberna“. Von jetzt an liefen die Bilder vor meinem geistigen Auge ab und ich beschrieb jedes Detail genau wie es gewesen war. „Dann stürzte ich mit dem Messer in der Hand in die Taberna. „Du Schwein, lass sie los“, schrie ich und stieß mit dem Messer in seine Richtung. In dem Moment flog Alpina gegen den Ladentisch, aus einer Drehung heraus kam sein Fuß gegen meine Brust geflogen, ich hob noch schnell das Messer und spürte Widerstand. Ich hatte ihn irgendwo getroffen. Für kurze Zeit war ich weggetreten dann sah ich es genau er wollte sie zwingen ihren Mund zu öffnen ich überlegte fieberhaft wie ich ihn bezwingen könnte. Mir kam der Einfall mit dem kleinen Messerchen ihm in den Hals zu stoßen, was ich auch schaffte, ich schaffte es sogar ihn zu Fall zu bringen. Als er so vor mir auf dem Boden lag trat ich rasend und blind vor Wut immer und immer wieder auf ihn ein. Glaub mir ich spüre es noch immer wie sich mein Fuß in seinen Körper bohrt. Ich hörte Alpinas rufen und hörte es doch nicht, "Kaeso! Nein! Bitte, tu das nicht! Mach dich nicht unglücklich! Er hat es nicht verdient!"
Erst als man mich von ihm wegzog kam ich halbwegs zur Besinnung.“Ich starrte in die Ferne und nickte, "Ja so ist alles gekommen und jetzt verstehst du bestimmt, warum ich sage, alles ist meine Schuld." Jetzt wo ich es erzählt stellte ich verwundert fest, es hatte mir sogar etwas gut getan, alles aus zu sprechen.
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Seufzend nickte ich, es musste wohl sein. Ich musste mich beruhigen und meine Gedanken in geordnete Bahnen lenken. Er musste alles erfahren und meine Pflicht war es, alles wahrheitsgemäß zu berichten.
Mich sammelt ging ich kurz hin und her ehe ich mich hinsetzte. "Es begann vor einiger Zeit, als Phryne deine Frau besuchte. Durch Zufall hatte sie mich gesehen, ...ich sie natürlich auch...“ Ich musste schlucken, trotz des ganzen Elends sah ich sie wie damals verführerisch vor mir. „Ja ich muss gestehen gleich von diesem ersten Augenblick fühlte ich mich zu ihr hingezogen. Sie schickte mir ein paar Schuhe und mit diesen Schuhen eine Einladung, verbunden mit der Bitte hier nichts davon zu erwähnen. Beides nahm ich an Schuhe und die Einladung. Es kam wie es in meinen Augen kommen musste, ich verliebte mich in sie und sie unterrichtete mich liebevoll in den Künsten der Liebe. Immer wieder besuchte ich sie.“ Hier machte ich eine Pause um mich wieder zu sammeln, denn was jetzt kam hörte sich bestimmt nach einer Räubergeschichte, vielleicht sogar unglaubwürdig für den Helvetier an.
Ich stand auf und ging hin und her, da ich mich so besser sammeln konnte.
„Ein Schmuckhändler besuchte Phryne und zeigte ihr ein paar wunderschöne Stücke. Er wollte ihr am Abend noch andere ausgewählte Stücke zeigen aber bei ihm. Nach einigem zögern war sie dann doch bereit diese Einladung an zu nehmen. Dann geschah das Unglaubliche, sie wurde entführt. Später holte man noch mit Gewalt ihr Dienstpersonal. Wo sie waren wussten sie nicht. In dieser Nacht fand in diesem Kellergewölbe laut Glaucus ihrem Leibwächter seltsame Dinge statt eine Art Hochzeitsnacht, wobei eine ganze Bande zuschaute und mitfeierte.
Am nächsten Morgen brachte man Glaucus nach Hause.“ Hier machte ich eine Pause und setzte mich hin ehe ich fortfuhr.
„Ab hier nun beginnt der Teil wo ich wieder beteiligt war“, fing ich an. In der Stadt traf ich Glaucus und er berichtet mir was geschehen war. Nach einigen Überlegungen machten wir uns auf , um das Versteck dieser Bande zu suchen. Irgendwann kam ich dahinter, es musste dieser Gurox sein und mir fiel auch ein wo er sich aufhalten könnte. In dieser Taverne „ Zum brünftigen Hirschen“. Du erinnerst dich bestimmt, wir trafen ihn damals als du mich mit genommen hast zu dem Barbier. Nun galt es nur noch diese Taverne zu finden. Wir fanden sie und wurden von der Bande erwischt und auch in dem Kellergewölbe gefangen gehalten. Nach einigen Misshandlungen wurde ich dann auch zur Casa Acilia gebracht, wo man inzwischen Phryne auch wieder hingebracht hatte.“
Ich hielt inne denn nun kam der für mich schmerzliche Teil. Auf einen fiktiven Punkt im Atrium blickend, versuchte ich mir alles genau in Erinnerung zu rufen.
„Dort hatte er sich mit einigen seiner Leute fest eingenistet und hatte sein vergnügen mit Phryne und Korone ihrer Leibsklavin.
Ich wurde in einen Teppich gerollt, verschnürt und ebenfalls zur Casa Acilia gebracht. Dort begann dann meine Hölle.“http://www.imperium-romanum.in…?postid=885047#post885047 Ich erzählte mich krampfhaft um Haltung bemühend, was mir geschehen war. Bat dann Curio um eine kurze Pause. „Entschuldige bitte, ich komme gleich zurück, ich brauche kurz frische Luft.“ Diese Demütigung hatte ich jetzt zum zweiten mal erzählt und wieder war es furchtbar, ich hoffte ich müsse es nie mehr. -
Zitat
Original von Iullus Helvetius Curio
Er war Schuld. Natürlich. Wer denn auch sonst? Er hatte es doch schon bei der Abreise im Gefühl gehabt, dass irgendwas passieren würde, doch hatte er nicht darauf gehört. Er hätte nie abreisen dürfen, denn auch wenn ihm die zwei Wochen wirklich gut getan und sie ihn wieder näher an seine Familie herangebracht hatten, hätte er doch wissen müssen, dass irgendwas passieren würde, wenn er sich mal nicht um seine Pflichten kümmerte. Sowas konnte nur schief gehen, so wie es in der Vergangenheit jedes Mal schiefgegangen war und auch auch jetzt wieder schieflief. Immer tiefer verlief sich Curio in diese Wust an Gedanken, der seinen Körper erfüllte, seine Hand zum Zittern brachte und seinen Atem unregelmäßiger werden ließ. Wie lange er so saß, konnt er nicht sagen, da er irgendwann von einer Stimme aus seinen Gedanken gerissen wurde. Orientierungslos blickte er hoch, musste sich zurechtfinden, wo er war, im Atrium, wer ihn angesprochen hatte, Kaeso, warum er hier war, Alpinas Vergewaltigung. Langsam drangen die Worte des Jungen zu ihm durch. Die ersten Floskel quittierte er mit einem unsicheren Nicken, dann fuhr er fort und der Helvetier runzelte die Stirn.Wovon sprichst du da, Kaeso.
sagte er leise und mit deutlich hörbarer Verwirrung in der Stimme. Der Helvetier wusste nicht, wovon der Junge sprach und seine letzten Worte ergaben auch keinen Sinn für ihn.
Setz dich.
sagte er schließlich und deutete auf die zweite Bank. Der Junge musste nicht stehen. Auch er war gestern ein Opfer geworden und Opfer hatten ein Recht darauf, dass man sich um sie kümmerte. Wenn Alpina seinen Anblick schon nicht ertrug, vielleicht kam Kaeso besser damit klar.
Verunsichert schaute ich Curio an, hatte er doch noch nicht zu seiner alten Form zurück gefunden, gar ein Rückfall? Wollte er gar nicht wissen was geschehen war? Warum sollte ich mich jetzt setzen und dann die Frage.
Ich hatte mich kurz hingesetzt, sprang aber gleich wieder auf.
„Wovon ich spreche? Von den Geschehnissen hier natürlich.“ Erschrocken über mich selber hielt ich inne. Schluckte und versuchte ruhiger weiter zu sprechen. „Es ist doch einzig meine Schuld was geschah, wegen mir kam er her. Ich hatte mich in sie verliebt und er ist rasend vor Eifersucht. Alpina ist das Opfer, sie wollte mich nur beschützen und er hat sie......“ Hier versagte meine Stimme, das Bild tauchte wieder auf. Alpina vor ihm niederkniend, von ihm gehalten, bedroht und gezwungen. „Ich konnte nicht anders, ich hätte ihn umgebracht wenn man mich nicht gehalten hätte.“ Als ich es aussprach spürte ich meinen Fuß in dem Körper des vor mir liegenden. Da kam mir das, was ich die ganze Zeit hatte nicht denken wollen, nicht war haben wollte, ich war wie mein Vater. Erst machte ich die Menschen unglücklich, versagte und wurde gewalttätig. „Ich kann nicht hier bleiben, ihr müsst euch vor mir schützen, schick mich fort.“
Nach einer Pause sagte ich, „Ja“, nur dieses Wort, so als ob mit ihm alles klar wäre und alle den Entschluss gefasst und bestätigt hätten. -
Ich war mir nicht sicher, doch meinte ich etwas gehört zu haben, als ich das Atrium betrat. Es war aber nur einer anwesend, Curio. Er saß da und stierte völlig in Gedanken auf den Boden. Einen Sesterz für seine Gedanken dachte ich, ehe ich innerlich zusammenzuckte. Betraf sein Grübeln mich. Verfluchte er mich gerade. Bereute er es mich trotz seines Zögerns, bei sich aufgenommen zu haben? Wenn ja mit recht, ich hatte das Unerträgliche zu Alpina gebracht. Sie die für mich geredet, ein gutes Wort eingelegt und mir jede nur mögliche Unterstützung gegeben hatte musste jetzt leiden. Undankbar sah ich jetzt in den Augen des Helvetiers aus. Bestimmt geht er mir an die Gurgel, aber nein beruhigte ich mich selber, dass ist nicht Curios Art schließlich ist er Aedituus.
Trotzdem ich wusste nicht wie ich nun vorgehen sollte.
Zögernd und daher auch leise trat ich näher. Wie gerne wäre ich in dem Moment Sklave gewesen. Als solcher hätte ich mich vor seine Füße werden können, doch als Römer, der aufrecht allem gegenüber tritt und so auch für das
gerade steht was er anrichtet, war das bestimmt keine Option.Mich räuspernd trat ich nun vollends vor ihm. „Salve Curio, gut dass du wieder zu Hause bist, ich hoffe du konntest dich wenigstens ein wenig erholen.“
Nervös rieb ich meine schweißnassen kalte Hände an meiner Tunika und fuhr fort. „Ehe du mich zu recht deines Hauses verweist, schulde ich dir noch eine Erklärung wie es zu all dem kommen konnte. Vorab bitte ich dich schon einmal um Entschuldigung, obwohl all das nicht zu entschuldigen ist.“ Plötzlich war mein Kopf wie leer gefegt, ich wusste nicht mehr weiter, konnte keinen klaren Gedanken fassen und machte es wie vordem der Helvetier und stierte auf den Boden. -
Wie es weiter gehen sollte wusste ich nicht. Meine Sorge galt Alpina. Ich hatte am eigenem Körper erfahren wie es war, wenn er hinging und sich mit Gewalt nahm was er wollte. Wie viel schlimmer musste es dann für eine Frau sein? Eine Frau der meist unterstellt wurde sie hätte es so gewollt. Selbst andere Frauen scheuten nicht davor zurück ihnen dies zu unterstellen. Sie in dieser Art zu beschuldigen. Doch ich wusste es besser, ich wusste wozu dieses Subjekt fähig war. Ich wusste welche Freude es ihm bereitete auf diese Art seine Macht zu demonstrieren und Andere damit zu erniedrigen. Man fühlte die körperlichen Schmerzen, was aber weit schlimmer war und viel größere Narben hinterließ, war das was man im inneren spüre und sich dort einbrannte für die Dauer des Lebens.
Was Alpina jetzt brauchte konnte ich ihr als Mann nicht geben, auch wenn sie wusste, dass ich es auch erlebt hatte, aber schließlich war auch ich ein Mann. Ein Wesen von der Art, die ihr das zugefügt hatte. Sie brauchte eine Freundin. Eine Freundin der sie all ihre Gefühle, Ängste und Sorgen mitteilen konnte.Hatte ich mich seit jenem Tag von allen anderen zurückgezogen, so war ich jetzt unendlich erleichtert, als ich hört Curio wäre mit seiner Frau nach Hause gekommen. Runa als Alpinas Freundin würde jetzt zu ihr eilen und sich um sie kümmern. Ich selber würde nun zu Curio gehen und mit ihm sprechen. Versuchen zu erklären wie es zu all dem hatte kommen können. Fast schon erleichtert machte ich mich auf zu Curio, mir würde schon jemand sagen wo ich ihn finden würde.
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Wie lange ich da gesessen hatte, wusste ich nicht. Ich hatte zwar bemerkt wie sich von Zeit zu Zeit Schritte näherten, es eine Weile ruhig war ehe sich die Schritte wieder entfernten. Irgendwann stand Gwyn neben mir, sie sprach mich nicht an, ihre Hand strich mir über meinen Kopf und sie fasste meine Hand und machte die Anstalt als wolle sie mich hoch ziehen. Schweigend stand ich auf und ließ mich von ihr in die Culina führen. Wie eine hölzerne Puppe stakste ich hinter ihr her und setzte mich genauso hölzern auf einen Hocker. Ergriff den Becher mit verdünntem Wein und trank ihn aus.
Eine Stimme fragte, „hast du Schmerzen?“ Verneinend schüttelte ich mit dem Kopf und stierte vor mich hin. Erschöpfung machte sich langsam in mir breit. Wortlos stand ich auf und stakste in mein Cubiculum, legte mich auf mein Bett und starrte an die Decke.In der Nacht hörte ich einen Schrei und erkannte, es war Alpina. Dieser Schrei weckte mich aus meinem Zustand. Meine Gedanken begannen zu arbeiten und ich erlebte noch einmal, was seit meiner Ankunft, vom Hagebutten sammeln, in der Taberna geschehen war. Ein unendlicher Schmerz umklammerte mein Herz. Ich sah das Bild von Alpina in der Culina und da wusste ich es sicher, obwohl ich es nicht gesehen hatte, was er ihr angetan hatte. Ich hatte es selber erlebt und konnte mir denken wie brutal er vorgegangen war.
Wie musste sie leiden, nicht nur an den körperlichen Schmerzen.
Abermals hörte ich einen Schrei von ihr. Leise verließ ich mein Cubiculum und ging bis zur Alpinas Türe. Lauschend blieb ich stehen und hörte sie Schluchzen.
Zögernd, mir dann aber einen Ruck gebend, öffnete ich zaghaft die Türe. Leise ging ich zu ihrem Bett. Streichelte ihr sanft über den Kopf, hielt es dann aber nicht mehr aus und setzte mich zu ihr, hob sanft ihren Oberkörper, drückte sie an mich und strich ihr immer wieder über ihren Rücken.
Irgend wann wiegte ich sie wie ein Kind, spürte dabei nicht wie meine Tränen mir am Gesicht runter rannen und summte dabei leise vor mich hin. Eine Melodie, die ich von ihr gehört hatte, wenn sie ihre kleine Tochter damit tröstete und beruhigte. -
Ich hörte Alpina und hörte sie dennoch nicht. Wollte sie einfach nicht hören. All meine Wut mein Hass, mein Ekel über den Mann der Menschen so kalt leiden ließ musste raus. Mit ihm zugewandten Kopf ließ ich mich wegschieben. Nahm mit zusammengeballten Fäusten und aufeinander gepressten Zähnen wahr, dass Acanthos mich zur Culina brachte. Spürte das ich weggebracht wurde. In der der Culina angekommen, löste ein Blick auf Alpina meine Starre. Ich entwand mich Acanthos führendem Arm drehte mich und rannte los, rannte raus in den Hortus, in den hintersten Winkel verkroch ich mich. Hockte auf dem Boden und starrte vor mich hin, Alpina sah ich vor mir. Weinend schaute ich sie an und fragte wimmernd, "wirst du mir je verzeihen können?“
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Meine Gedanken zum Thema Mitgliederschwund.
Ich sehe das Problem durchaus darin, dass die alten Spieler inaktiver werden. Einfache ID's (z.B. Sklaven) die von diesen Spielern meist nur am Leben erhalten werden, bekommen keine wirkliche Chance weiter zu bestehen.
Entweder verlieren sie gänzlich die Lust und geben auf oder versuchen, was nur wenige durchhalten sich etwas eigenes auf zu bauen.
Sie werden auch meist kein Interesse daran haben noch eine ID zu erstellen.Wenn ich jetzt dazu aktuell Mogontiacum betrachte, dort wird ständig alles lahm gelegt und aufgegeben oder kommt zum Stillstand, da die wichtigsten Posten von meist inaktiven Spielern besetzt sind.
Wer hat da noch Lust etwas Neues zu beginnen?Interessierte Leser oder gar eventuelle Kandidaten für IR sehen dies, ziehen sich zurück mit den Gedanken, da ist nichts los, ich mag mich nicht nur alle paar Monate einbringen, dann lasse ich es lieber ganz.
Diesen alten Spielern müsste man ins Gewissen Reden, damit sie sich daran erinnern, dass auch sie klein angefangen haben und sich hoch arbeiten mussten. Sie sollten nicht vergessen wie sehr auch sie von anderen abhängig waren. Ferner sollten sie sich fragen, wenn sie von ihren Mitspielern ständig im Stich gelassen worden wären ob sie jemals voran gekommen wären.
Oder ist es das was sie sich so verhalten lässt, ich habe die Macht und alles bleibt nach meinen Wünschen bestehen. ( Ich sehe mich gerade als Dobi )