Beiträge von Decius Germanicus Corvus

    Sie waren bereits den halben Tag marschiert, als sie an einer Handvoll recht kümmerlicher Gehöfte vorbei kamen. Es waren niedrige, mit Reet gedeckte Häuser, einige halboffene Ställe und mit Weidenzäunen eingefasste Pferche, die jedoch leer waren. Man sah keine Frauen oder Kinder, aber ein paar Männer in auffällig karierten Hosen, die vor den Häusern standen und den Zug der Legionäre mit teilnahmslosen Gesichtern beobachteten. Es waren keltische Treverer, die in dieser Gegend gegenüber den germanischen Tribokern eine kleine Minderheit darstellten, kaum eigenes Land besaßen und ein besonders kärgliches Dasein fristeten.


    Hier geschah es, dass ein Wagen der ersten Gruppe von der Straße abkam. Der junge, unerfahrene Lenker, fast noch ein Kind, war unachtsam gewesen und als er bemerkte, dass sein Gefährt bereits zur Hälfte neben dem befestigten Weg rollte, versuchte er viel zu hektisch wieder auf die Straße zu kommen. Dabei verkeilte sich das rechte Hinterrad an den Begrenzungssteinen der Straße und brach dann fast augenblicklich mit einem überhaupt nicht dramatisch klingenden Geräusch ab.


    Dramatisch waren aber die Folgen, denn der schwer beladene Wagen kippte nach hinten, schleuderte den jungen Mann von seinem Bock und mit lautem Scheppern, Klirren und Krachen rutschte die Ladung von der Ladefläche auf und neben die Straße. Amphoren mit Öl gingen zu Bruch, Säcke mit Getreide platzten auf und nun machten die eben noch so unbeteiligt wirkenden Treverer am Wegesrand große Augen.


    Vorne, an der Spitze des Zuges, bemerkte man das Unglück zunächst gar nicht.

    Bald schon senkte sich die Ruhe der Nacht über das Lager, oder zumindest die relative Ruhe, die es in einem römischen Militärlager überhaupt nur gab…


    Am nächsten und auch an den folgenden Tagen blieb ihnen das angenehme Frühlingswetter erhalten und sie kamen gut vorwärts. Jeden Morgen brachen sie in aller Frühe ihr Nachtlager ab, um dann in einer lang gezogenen Kolonne weiter nach Süden zu marschieren. Dabei wurden die Handgriffe von Tag zu Tag sicherer, der Auf- und der Abbau des Lagers schneller und das Einhalten der Marschformation müheloser. Eine alles erleichternde Routine stellte sich ein und sie wurde kaum von unerwarteten Ereignissen gestört.


    Am Ende des dritten Marschtages lagerten sie wie geplant in der Nähe des Ortes Alta Ripa [Altrip]. Der darauf folgende Tag sah sie an Noviomagnus [Speyer] vorbei nach Vicus Iulius [Germersheim] ziehen. Am fünften Tag passierten sie Tabernae [Rheinzabern] und am sechsten Saletio [Selz], wo die Straße sich etwas weiter als bisher vom Rhenus entfernte und nach Südwesten, in Richtung Brocomagnus [Brumath] führte.


    Alles in Allem war es bis hierher ein erstaunlich problemloser und zügiger Marsch gewesen und so war der Tribun an diesem Morgen – es war der sechste, seit sie von Mogontiacum aufgebrochen waren – guten Mutes, dass sie am Abend Brocomagnus und am darauf folgenden Tag ihr erstes Etappenziel Argentoratum erreichen würden…

    Zitat

    Original von Gaius Quintilius Caecus
    Wir haben uns etwas beeilt, als wir hörten, dass ihr schon unterwegs seit.
    Zu deinen Ausführungen habe ich keine Fragen.
    Falls du Informationen zur aktuellen Lage in Raetia brauchst stehe ich dir gerne zur Verfügung, da ich der Anführer der Expedition der Ala war sollte3 ich dir auf jeden Fall weiterhelfen können.
    sprach Gaius.


    “Ah, du kennst Raetia, dass ist gut. Deine Ortskenntnisse werden uns sicher von Nutzem sein. Ich komme auf dein Angebot mit Sicherheit zurück. Doch heute Abend nicht mehr. Der Tag war lang und wir haben uns beide etwas Schlaf verdient. Du kannst dich zurückziehen, Decurio. Morgen geht es wieder früh los.“


    Tatsächlich war Corvus hundemüde und sehnte sich bereits nach seinem Feldbett.

    Zitat

    Original von Gaius Quintilius Caecus
    Gaius trat in das Zelt des Tribunen und salutierte,


    Ave Tribunus, mein Name ist Gaius Quintilius Caecus, Decurio der Ala II NUmidia und Kommandeur der beiden Turmae, die zu eurer Begleitung abgestellt wurden.


    “Salve Decurio! Ich muss sagen, die Ala Secunda wird ihrem Ruf wieder einmal gerecht. Ihr seid schnell wie der Wind! So bald hatte ich gar nicht damit gerechnet, dass ihr zu uns stoßt.“, lobte Corvus und er wirkte tatsächlich sehr zufrieden.


    “Ich weiß nicht, inwieweit du über unseren Auftrag im Bilde bist. Kurz zusammengefasst: Wir sollen nach Raetia marschieren und dort ein Versorgungslager errichten. Wir haben mehrere Duzend Fuhrwerke dabei, beladen mit Material und ersten Versorgungsgütern. Weitere werden folgen, wenn das Lager aufgebaut ist. Unser weiterer Auftrag ist, für die sichere Verteilung der Nahrungsmittel zu sorgen und mitzuhelfen, die Verkehrswege in Raetia auszubessern, die im Krieg zerstört wurden. Das Lager errichten wir in Brigantium.


    Wir marschieren in einer geschlossenen Kolonne mit einer Vorhut Reiterei. Bislang hatte ich nur eine Turma zur Verfügung, die ich aufgeteilt habe, deshalb kommt ihr wie gerufen. Ich möchte, dass eine deiner beiden Turmae mit mir an der Spitze der Kolonne reitet. Die andere wird meine halbe Turma unterstützen, die in etwa 1 ½ bis 2 Meilen vor dem Hauptverband operiert. Sie sollen die Situation auf unserem Vormarschweg auskundschaften, vor allem aber für eine freie Straße sorgen. Ich will auf jeden Fall vermeiden, dass wir durch einen tumben Bauern mit seinem Heuwagen aufgehalten werden oder dass eine Schafherde meine Formation durcheinander wirbelt. Wenn die Straße belebter wird, kann das viel Arbeit bedeuten und aufreibend werden.


    Fragen dazu?“

    Zitat

    Original von Servius Artorius Reatinus
    "Zu Befehl, Decurio". Servius ging dann los und lies den Decurio ihm folgen. Er ging den Weg wieder zurück zum Zelt des Tribunus.
    "Tribunus Corvus, ich habe den Decurio der Ala hierher gebracht, wie ihr es gewünscht habt!". Nach diesen Worten wartete er darauf, wieder gehen zu dürfen.


    “Soll rein kommen!“, gab Corvus zurück. “Du kannst wegtreten, Legionarius.“

    Zitat

    Original von Servius Artorius Reatinus
    "Salve. Ich werde mich darum kümmern Decurio!", sagte Reatinus zu dem Fremden.
    Er lief durch die dunklen mit Fakeln beleuchteten Gänge des Lagers, um mit dem Tribunus zu reden, der hier das sagen hatte. "Tribunus Corvus, die 2 Turmae der Ala sind eben eingetroffen!"


    “Schon? Sehr flott! Ich möchte den befehlshabenden Offizier der Turmae sprechen.“, antwortete Corvus, der gerade im Schein mehrere Fackeln vor einer ausgebreiteten Karte gestanden hatte und nochmals den Weg durchgegangen war, den sie in den nächsten Tagen nehmen würden.

    Corvus, ritt einmal um das im Aufbau befindliche Lager. Nachdem er gesehen hatte, dass alles zügig voran ging, kümmerte er sich zusammen mit einem Centurio um die Wacheinteilung:
    “Acht Mann an jedem Zugang. Zwei Stunden Wachdienst, dann werden sie abgelöst. Für die außerhalb lagernden Fuhrwerke wird eine komplette Centurie abgestellt, auch hier Wachwechsel nach zwei Stunden. Übernächtige Männer kann ich morgen nicht gebrauchen, darum lieber etwas weniger Schlaf für Viele, als gar kein Schlaf für Wenige.“

    Das befürchtete Gewitter war ausgeblieben, obwohl Corvus den Himmel weiterhin genau beobachtet hatte, oder weil er es tat, vielleicht aber auch vollkommen unbeeindruckt von den forschenden Blicken des Tribuns. Auf jeden Fall war es trocken geblieben, was ihm sehr recht war.


    Die XI. Stunde war bereits angebrochen, als sie eine Stelle erreichten, die ihm geeignet für das Nachtlager erschien.


    “HAAAAAAAAALT!“, rief er und unterstrich den Befehl mit dem Heben der rechten Hand. “Hier lagern wir heute.“ Er wies auf eine praktisch baumlose Brache am Straßenrand, die ihm ausreichend groß erschien.
    Zu einem der Reiter sagte er: “Galoppiere voraus und gib der Vorhut bescheid.“


    Als er absaß und dem braven Ganymed die Flanke tätschelte, hatte man bereits die Seile gespannt, welche die immer gleichen Umrisse des Lagers zeigten und als gerade Linien den Verlauf von Graben und Palisadenzaun bestimmten. Jeden Abend würden die Legionäre die Erde neu ausheben müssen, einen kleinen Wall aufschütten und darauf die von ihnen getragenen Palisadenstämme aufpflanzen. Sie taten gut daran sich zu beeilen, denn bevor das Marschlager nicht stand, gab es nichts zu essen.


    Sim-Off:

    @ Iulius Rufus: Ja, wir kommen an unserem nächsten Marschtag an Speyer - also Noviomagnus - auf unserem Weg nach Vicus Iulius vorbei.

    Während sie so an der Spitze des Heerwurmes ritten, erzählte Corvus dem Decurio, der zur Rechten neben im ritt, von der Wegstrecke der nächsten Tage:
    “Wenn wir weiterhin so gut vorwärts kommen, dann schaffen wir es bis zum Abend bis kurz vor Borbetomagnus. Morgen will ich dann bis Alta Ripa [Altrip] gelangen und am Solis Dies bis Vicus Iulius [Germersheim].“


    Er blickte zum diesiger gewordenen Himmel hinauf.


    “Aber man soll nicht zuviel von seinem Glück reden und die Götter herausfordern. Am Ende bekommen wir heute noch ein Gewitter, bevor unser Lager steht.“

    Gleich hinter dem Tor des Kastells verzweigte sich der Weg. Sie wählten den linken, der sie Richtung Fluss und dann auf die Heerstraße nach Borbetomagnus führte.
    Es war ein schöner, sonniger Tag. Die jubilierenden Vögel am Wegesrand ließen sich selbst von dem lärmenden Zug der metallbewährten Soldaten, dem Geklapper vieler Hufe und dem Mahlen der Räder nicht einschüchtern. Nur das alles übertönende Rufen der Centurionen, die vermeintliche oder wahre Trödler harsch zur Raison brachten, erschreckte den einen oder anderen gefiederten Sänger und ließ ihn auffliegen.


    Für einen Moment vergaß der Tribun die vielen noch offenen Fragen, die ihn wegen dieses Auftrags noch beschäftigten und in der letzten Nacht schlecht nur schlecht schlafen lassen. Er genoss den Augenblick, die klare Luft und den prachtvollen Anblick, den die marschierenden Legionäre hinter ihm boten.


    Fortsetzung >>> Durch das Tal des Rhenus

    Der Aufbruch >>>

    DURCH DAS TAL DES RHENUS


    Es ging gen Süden. Am Tag zuvor waren sie von Mogontiacum aus aufgebrochen. Größere Zwischenfälle hatte es nicht gegeben. Sie kamen gut voran, ganz so, wie Corvus, der Tribun, es sich erhofft hatte. Sechzehn Meilen am Tag sollten es mindestens sein und tatsächlich hatten sie die Nacht über bereits südlich der kleinen Stadt Bucomica [Nierstein] gelagert.


    Nun zogen sie durch das Land der Vangiones, der gerade verlaufenden Straße folgend, Borbetomagnus [Worms] entgegen.

    Die Vorhut, bestehend aus 16 Reitern, war bereits aufgebrochen. Sie sollte in 1 ½ Meilen [1 röm. Meile = 1,48 km] Abstand vor dem Haupttross her reiten und ihr würde die Aufgabe zuteil werden, den Weg, den der Zug nehmen würde, auszukundschaften. Vor allem aber, und darauf hatte der Tribun besonderen Wert gelegt, sollte sie die Straße frei machen. Jedes Fuhrwerk, auf das sie trafen, hatte augenblicklich den Weg zu räumen und die Straße zu verlassen.


    “Lasst euch nicht abwimmeln, gebt nicht klein bei, sorgt auf jeden Fall dafür, dass nichts und niemand die Straße blockiert.“, hatte Corvus ihnen eingeschärft. “Traut keinen Versprechungen, sondern bleibt immer mit zwei Mann vor Ort und geht sicher, dass niemand hinter euch mit seinen Wagen wieder auf die Straße fährt, bis wir bei euch sind. Dann schließt ihr wieder zum Rest der Vorhut auf. Ihr steht mir dafür gerade, dass wir nicht unnütz aufgehalten werden!“, hatte er gesagt.


    Nachdem die Reiter aufgebrochen waren, legte er den Rest der Marschordnung fest:


    “Acht Reiter nehmen mit mir die Spitze des Hauptzuges. Dahinter folgt geschlossen die II. Kohorte. Die Wagen teilen wir in zwei Gruppen auf. Die schwersten und langsamsten Fuhrwerke folgen der vorderen Kohorte. Dann kommen zwei Centurien der III. Kohorte. Die sichern die Mitte und greifen ein, wenn vor ihnen fahrende Wagen stecken bleiben oder sonst wie aufgehalten werden. Dann die zweite Gruppe Fuhrwerke und anschließend die restlichen vier Centurien der III. Kohorte. Den Schluss bilden die übrigen acht Reiter. Die Sichern das Ende und machen mir sofort Meldung, wenn der Zug auseinander zu reißen droht oder wenn jemand zurück bleibt.“


    Nachdem er sicher war, dass alle ihre Befehle kannten, gab er den allgemeinen Befehl zum Aufbruch.


    “ABMARSCH!“

    Der Tribun wandte sich erneut den Centurionen zu.


    “Männer, uns steht ein harter Marsch von 340 Meilen bevor. Wir haben Befehl nach Raetia zu gehen, dort ein Versorgungslager zu errichten und uns um die Instandsetzung der Straßen und Transportwege zu kümmern und wir sollen mithelfen, die Lebensmittelversorgung der Regio sicherzustellen. Unser Ziel heißt Brigantium.", eröffnete er ihnen.


    "Wenn das Wetter hält, dann sollten wir auch mit den langsamen Fuhrwerken mindestens 16 Meilen am Tag schaffen. Zwanzig wären besser, aber das wage ich nicht zu hoffen. Ich weiß, dass wird keine Kleinigkeit, aber wenn es trocken bleibt, dann sollte es möglich sein. Unser erstes Etappenziel ist Argentoratum. Jeder Soldat sollte Verpflegung für zehn Tage mit sich führen. Das wird ausreichen um bis dorthin zu kommen. In Argentoratum können wir unsere Vorräte bei der Legio VIII Augusta wieder auffüllen.


    Wir ziehen durch das Herz von Germania Superior, am Westufer des Rhenus entlang. Eigentlich sollte das eine befriedete, ruhige Region sein. Dennoch wird an jedem Abend ein ordentliches Nachtlager, mit Graben, Wall und Palisadenzaun errichtet und die Wagen, die nicht innerhalb der Umfriedung Platz finden, werden strengstens Bewacht, haben wir uns verstanden?“


    Sein Blick verriet, dass er es ernst meinte.


    “Nach den Erfahrungen des letzten Jahres werden wir uns keinen Leichtsinn erlauben! Außerdem führen wir Wagen mit Lebensmitteln mit uns und der letzte Winter war ein Winter des Hungers. Wir müssen damit rechnen, dass man uns berauben will.“


    Er wartete, ob einer der Centurionen eine Frage äußern würde. Dabei riskierte er einen unauffälligen Seitenblick und stellte zufrieden fest, dass die Ordnung in den wartenden Kohorten wieder hergestellt worden war.


    /edit: Form

    “Heee, ihr da drüben, zurück ins Glied!“, brüllte Corvus, als er sah, dass sich die ersten Fuhrwerke und davon scheinbar irritiert, auch bereits eine Zenturie daran machte, loszumarschieren.
    “Wartet auf den Befehl!“
    Die Männer konnten es ja gar nicht abwarten.

    Seitlich des Tores stehend, ließ Corvus die Männer an sich vorbeimarschieren. Denn nun strömten sie in einer langen Prozession aus dem Kastell, pünktlich, wie er sehr wohl zufrieden bemerkte.


    Zuerst kamen mit Hufgetrappel die 32 Reiter der Legionsreiterei, die neben ihm Aufstellung nahmen, der Decurio der Turma direkt zu seiner Rechten.


    Dann marschierten die Legionäre, die das Pflaster der Straße mit ihren genagelten Sohlen laut und im Gleichschritt rhythmisch bearbeiteten.
    Wenn sie an ihm vorbei kamen, grüßten sie ihn und ihren Stimmen klangen fröhlich und unternehmungslustig, so dass er den Eindruck gewann, dass sie guten Mutes waren.


    Eine Zenturie nach der anderen verließ das Kastell und stellte sich in acht Mann breiten und zehn Mann tiefen Karrees am Rande der Straße auf. Nach der letzten, der zwölften Zenturie, folgten noch ein paar weitere Fuhrwerke.


    Als endlich auch der letzte Mann, der letzte Karren und der letzte Maulesel aus dem Legionslager heraus war und mehr als Eintausend Männer, sowie rund drei Duzend Wagen versammelt waren, hob Corvus die rechte Hand und rief mit lauter Stimme die Zenturionen zu sich.


    “Offiziere zu mir!“



    Sim-Off:

    Kleine Anmerkung: Bitte denkt ein bisschen daran wie viele wir sind. Da kennt nicht jeder (außerhalb der eigenen Zenturie) jeden und der befehlshabende Offizier, also ich, schon gar nicht jeden einzelnen Soldaten beim Namen.

    DER AUFBRUCH


    Die zweite Stunde des Tages war noch nicht angebrochen, als der Tribun bereits am südwestlichen Tor des Kastells, der Porta Principalis Dextra erschien. Hoch zu Ross saß er und Ganymed, sein treues Pferd, schnaubte unternehmungslustig, denn es spürte die Unruhe seines Reiters und wohl auch, dass ein weiter Ritt vor ihnen lag.


    “Öffnet das Tor und lasst es offen, bis meine Männer passiert haben!“, befahl er der Wachmannschaft. Denn er wollte den Zug draußen, vor dem Kastell zum Marsch formieren lassen, wo ein offenes Feld mehr Platz als innerhalb der Mauern bot und wo über Nacht die Fuhrwerke unter strenger Bewachung gewartete hatten. Am Abend zuvor waren sie schon bereitgestellt worden. Nun herrschte dort bereits reges Treiben, denn die Fuhrleute hatten damit begonnen die Zugtiere einzuspannen.

    ANTE DIEM V NON MAI DCCCLVI A.U.C.
    (3.5.856/103 n.Chr.)

    MARSCHBEFEHL


    II. Cohorte, III. Cohorte und II. Turma


    Die genannten Einheiten haben sich morgen, ANTE DIEM IV NON MAI DCCCLVI A.U.C. (4.5.856/103 n.Chr.) zur Hora Secunda in voller Ausrüstung und mit großem Marschgepäck, sowie Verpflegung für zehn Tage vor der Porta Principalis Dextra zu versammeln.


    Sim-Off:

    Ich bitte Titus Germanicus Traianus, Appius Terentius Cyprianus, Gaius Iulius Raeticus, Quintus Octavius Varus, Gaius Iulius Oktavianus, Servius Artorius Reatinus, Lucius Germanicus Maximianus und Titus Iulius Rufus sich davon angesprochen zu fühlen.

    “Natürlich, Legatus. Ich werde die Männer in Marschbereitschaft versetzen lassen und umgehend aufbrechen.“


    Etwas unsicher hantierte er mit einer weiteren Schreibtafel herum, die er ursprünglich hatte ansprechen wollen. Aber angesichts der Worte seines Kommandeurs ließ er es schließlich doch bleiben und gab nur ein - “Bitte gehorsamst wegtreten zu dürfen!“ - von sich.