Germanicus Corvus war etwas überrascht, als der neue Lagerpräfekt plötzlich aufsprang, scheinbar von Tatendrang beseelt.
“Mach' dich erstmal mit dem Lager vertraut und...“ – er sah zu Critonius Planta – “...kann er sein Haus schon beziehen?“
Germanicus Corvus war etwas überrascht, als der neue Lagerpräfekt plötzlich aufsprang, scheinbar von Tatendrang beseelt.
“Mach' dich erstmal mit dem Lager vertraut und...“ – er sah zu Critonius Planta – “...kann er sein Haus schon beziehen?“
“Bis zur Rückkehr der Legio XXIII Cyrenaica bist das im Lager im Fall meiner Abwesenheit du. Das bedeutet jedoch nicht, dass du den anderen Stabsoffizieren gegenüber generell weisungsbefugt bist.“
“Die Aufnahme neuer Probati und ihre Beförderung zu Legionarii kannst du eigenverantwortlich veranlassen. Letzteres selbstverständlich nur, wenn sie ihre Grundausbildung erfolgreich abgeschlossen haben. Außerordentliche Entlassungen und alle weiteren Beförderungen gehen weiterhin über meinen Tisch.
Vor allem bist du aber natürlich für die Vorratshaltung und die Instandhaltung des Lagers verantwortlich. Im Rahmen dieser Aufgaben, wenn also zum Beispiel Reparaturarbeiten durchgeführt werden müssen, kannst du auf Einheiten der XXII. zurückgreifen. Aber nur wenn sie verfügbar sind, dass versteht sich von selbst. Du kannst auch ohne Rücksprache Sonderrationen an einzelne Abteilungen ausgeben, wenn es dir gerechtfertigt erscheint. Ach ja, und natürlich werde ich veranlassen, dass du Zugriff auf die Legionskasse erhältst.“
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Planta war ein Offizier alter Schule: asketisch und hart, derb und streng gegenüber seinen Untergebenen. Vielleicht verstand er die Frage seines Nachfolgers deshalb nicht.
“Wünsche? Vorlieben? Die sind wie alle Soldaten. Den Sold pünktlich, den Magen voll und wenn sie Ausgang haben eine billige, dralle Schlampe, dass sind ihre Wünsche und Vorlieben. Aber ich sage dir: Nimm' sie nur ordentlich ran, sonst werden sie faul und nachlässig. Aber du kennst das, denn einfache Soldaten sind überall gleich.“
Der Weg der Prozession war kurz gewesen, was der Präfekt dankbar zur Kenntnis nahm. Ebenso froh war er, als das Geschrei der Weiber aufhörte. Er mochte Beerdigungsprozessionen nicht besonders.
Die 'trauernde' Menge wartete. Auf den Eponminatographos - wie ihm einer seiner Begleiter zuraunte.
Das Stück zog sich dahin, Corvus wurde ein wenig schläfrig und konnte ein Gähnen nur mit Mühe unterdrücken.
Doch am Ende vergeblich...
“Kassandros!“, rief der Präfekt, ungeduldig wie immer, nach dem Scriba. “Kassandros!“
Die Stabsoffiziere einer Legion genießen besondere Privilegien. Das zeigt sich auch an ihren Unterkünften, die sich sehr von denen der einfachen Soldaten und Mannschaftsoffiziere unterscheiden. Ihnen stehen eigene Häuser zur Verfügung, in denen sie zusammen mit ihren Familien und dem Hauspersonal wohnen und die wenig mit der sonstigen Kasernenbebauung gemein haben, sondern stattdessen den typisch römischen, städtischen Atriumhäusern ähneln. Wie bei diesen gliedern sich fast alle Räume um ein zentrales atrium, mit im Boden eingelassenem Wasserbecken (impluvium) und einer damit korrespondierenden Dachöffnung (compluvium). Auch die weitere Raumnutzung, mit z. B. fauces (Eingangsbereich), tablinum (Wohnraum), triclinium (Esszimmer) und cubiculum (Schlafzimmer), gleicht der ziviler Stadthäuser. Die domus praefecti castrorum befindet sich direkt neben der principia an der via principalis.
Das ist das Haus von Praefectus Castrorum Caius Octavius Cato.
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Planta setzte sich steif auf den noch freien Stuhl.
“Ja, Praefectus. Ich habe mein ganzes Leben in den Legionen Roms gedient. Aber darüber bin ich alt und grau geworden. Meine Zeit ist vorüber und ich werde meinen Lebensabend als Zivilist genießen. Meine Familie stammt aus Etruria. Eine Schwester lebt noch dort, in Rusellae. Ihr Mann ist ein Taugenichts und Schwachkopf, aber ich werde ihn ertragen, mir ein kleines Landgut kaufen und mit etwas Glück finde ich vielleicht eine fette, reiche Witwe, die mir meine letzten Jahre versüßt.“
“Bitte, Critonius Planta, setz' dich doch zu uns.“, bat Corvus den altgedienten Offizier.
“Du wirst uns also verlassen.“
Das war keine Frage, sondern vielmehr eine Feststellung.
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“Salve Praefectus Legionis!“, sagte er und grüßte seinen Kommandeur militärisch.
Dann wandte er sich Octavius Cato zu. “Salve! Ich bin Tiberius Critonius Planta. Du folgst mir als Praefectus Castrorum der Legio XXII nach?“
Germanicus Corvus quittierte die direkte Antwort mit einem Nicken und meinte: “Du wirst hier bei der XXII. ausreichend Gelegenheit haben, dein organisatorisches Talent unter Beweis zu stellen.“
Er wollte vielleicht noch etwas hinzufügen, doch in diesem Augenblick klopfte es forsch an der Tür und der alte Lagerpräfekt kam herein...
“Ja, natürlich. Bitte, mach' es dir bequem.“, begrüßte Germanicus Corvus seinen Hausgast freundlich und bot ihm eine Sitzgelegenheit an.
Er war sehr neugierig, weswegen Decimus Magnus ihn wohl um Rat fragen wollte, denn schließlich war er selbst ein gestandener Offizier, hatte, wenn Corvus sich richtig erinnerte, bei der IX. Legion gedient und zuletzt in Germanien eine Ala kommandiert.
“Ja?“
Fortuna war Decimus Magnus gewogen, denn er traf Germanicus Corvus tatsächlich im Tablinum an.
“Primus Pilus Octavius Augustinus Minor begleitet zurzeit den Iuridiculus auf einer Inspektionsreise in den Süden. Es wird sicherlich noch einige Wochen dauern, bevor er hierher nach Nikopolis zurückkehrt.“
Germanicus Corvus erhob sich, löste seinen Schwertgurt und legte die Schwertscheide mit dem Gladius auf seinen Tisch. Dann setzte er sich wieder und fragte mit einem Blick auf die Waffe: “Du hast folglich noch niemals Männer im Kampf angeführt?“
Ich hab' mal geschaut. Die offizielle Seite zu dem Spiel findest Du hier: http://www.imperium-game.com/de/
Leider liegt hier eine Verwechslung vor.
Wir sind ein an die Historie angelehntes, forenbasiertes Rollenspiel und existieren in dieser Form bereits seit dem Jahr 2003.
Mit dem gleichnamigen, erst kürzlich erschienen Computerspiel haben wir nichts zu tun.
Hiermit ernenne ich
IN NOMINE IMPERII ROMANI
ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI
den Praefectus Castrorum der Vigiles
CAIUS OCTAVIUS CATO
mit Wirkung vom
ANTE DIEM XVII KAL MAI DCCCLVIII A.U.C.
(15.4.2008/105 n.Chr.)
zum
PRAEFECTUS CASTRORUM
der
LEGIO XXII DEIOTARIANA
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Germanicus Corvus nahm das Schreiben, las es und nickte.
“In Ordnung.“, stellte er nüchtern fest.
Er wandte sich zu einem Schreiber um, der still und dienstbar in einer Ecke des Zimmers saß.
“Ofillius! Geh' zum Praefectus Castrorum und bitte ihn her. Sag' ihm, seine Ablösung wäre angekommen und dann machst du die Ernennungsurkunde für Octavius Cato fertig.“
Der Schreiber machte sich sogleich auf den Weg und Germanicus Corvus bot seinen künftigen Lagerpräfekten einen Stuhl an: “Bitte, setz' dich.“
Er schaute ihm ins Gesicht und sagte: “Von den Vigiles in Rom kommst du also?“
“Salve Octavius Cato!”, begrüßte Germanicus Corvus den Mann und musterte ihn aufmerksam. “Willkommen in Aegyptus. Deinen Versetzungsbefehl hast du bei dir?“