Beiträge von Selnya

    Noch ehe der Morgen graute waren wir aus der Stadt heraus. Zwei Kilometer weiter verliess er uns und wir waren auf uns gestellt.
    Er riet uns bis zum Sonnenaufgang zu reiten und dann einen Unterschlupf zu suchen, uns auszuruhen und dann weiter zu reiten, in die Freiheit.
    Ich stieg ab, umarmte ihn und gab ihm einen letzten und langen Abschiedskuss. Er lächelte, strich mir übers Haar, hob mich wieder aufs Pferd und ging. Eine kleine Weile sah ich ihm noch nach. Dann schaute ich skeptisch auf das Pferd und sah Antiope an.
    "Kannst Du noch?" fragte ich leise.

    Der Sklave half ihr und mir aufs Pferd und nahm dann die Zügel.
    "Wir gehen durchs östliche Tor. Von da könnt Ihr Euch überall hin wenden. Ich bring Euch noch bis vors Tor und kehre mit den ersten Händlern zurück. Ab da seid Ihr auf Euch gestellt."
    Dann zog er an.
    Ich sah noch einmal zu Cassia und winkte ihr und dann zu Antiope. Mein Blick war nur ein Fragezeichen, ob sie es schaffen würde.

    Ich wartete bei den Pferden und versuchte immer noch ihnen nicht zu nahe zu kommen. Aber vielleicht würde ich mich noch an sie gewöhnen.
    Der Sklave wartete derweil ungeduldig. Wir mussten los, sonst würde es zu gefährlich und er würde sonst auch nicht mehr zu früher Stunde bis zum Markt zurück kommen. Sein einziges Alibi.

    Der Sklave nickte nachdenklich.
    "Sie ist noch schwach und sie hat Angst vor den Pferden und Reiterfahrung, na ich weiss nicht. Aber wenn ihr beide auf einem Pferd sitzt, fallt ihr auf. Es ist besser, ich führe Euch aus der Stadt an den Pferden, dann denken sie, dass zwei Bürgerliche mit ihrem Sklaven auf dem Weg zum Landsitz sind oder so.
    Wird eh noch heikel genug."

    Den letzten Satz murmelte er nur leise. Es ging zu schnell, zu früh und überhaupt. Sie waren beide nicht fit. Aber er wusste, dass Selnya frei sein musste. Das hatte er die letzten Wochen gelernt und Antiope wohl auch.

    Ich machte mir große Sorgen um Antiope und vertraute sie dem Sklaven an, der sie zusammen mit Cassia auf das Pferd hob. Der Sklave sah sie skeptisch an und mich ebenso und fragte Antiope dann leise, ob ich mich hinter sie setzen solle.
    Währenddessen reichte ich Cassia die Hand und umarmte sie schweigend und dankbar zum Abschied.

    So nickte er und führte Cassia mit sich aus dem Raum und sie holten eines der beiden Pferde, während ich in der Zeit versuchte Antiope zu helfen. Sie musste noch verbunden werden und sich mit den Sachen, die in dem Beutel waren, ankleiden. Als sie draussen waren, sagte ich leise.
    "Diesmal schaffen wir es!" Ich lächelte sie an und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.




    Der Sklave schaute derweil aus der Tür und eilte los, während er Cassia bat an der Tür Wache zu halten. Nicht viel später kam er wieder. So leise wie möglich, vorsorglich hatte er die Hufe mit Stofflappen umwickelt, führte er das Pferd bis direkt vor die Tür.
    "Geben wir ihnen noch einen Moment alleine.
    Ich danke Dir für Deine Hilfe. Und ich schulde Dir etwas dafür. Wenn Du einmal etwas brauchst, komm zur Casa Scribonia und frage nach Christos."

    Nach einer kleinen Weile gingen sie wieder rein.


    Sim-Off:

    Und ich ins Bett. Gute Nacht und bis am Abend :)

    Der Sklave nickte und ich sah kurz dankbar zu Cassia hinauf, ehe mein Blick zurück zu Antiope ging und ich ihren Blick einfing und sie ansah, lächelnd und ihr sanft durch das Gesicht strich.


    "Gut, das ist gut und hilfreich."
    Er legte den Beutel ab und legte den auf die Lagerstatt.
    "Dann hilf mir bitte, dass ich eines der Pferde näher ans Haus bringen kann, denn ich nehme nicht an, dass Antiope weit laufen kann. Achte darauf, dass niemand etwas mitbekommt und pass auf, dass die beiden ungestört sind.
    Nachher musst Du mir helfen Antiope auf das Pferd zu setzen. Selnya ist dafür noch zu schwach. Eigentlich auch für die Flucht, aber sie wird sich nicht mehr abbringen lassen.

    "Wir sind hier Antiope abzuholen. Die beiden werden fortgehen.
    Ich möchte Dich bitten, uns ziehen zu lassen. Wenn Du es wünschst, werde ich Dich niederschlagen, dass es aussieht, als wärst Du überrumpelt worden, damit Dir nichts geschieht.
    Wenn Du jetzt um Hilfe schreist, würde ich es allerdings auch tun müssen, doch hoffe ich, dass Du es nicht tun wirst und uns von dannen ziehen lässt. Du müsstest nur sagen, dass Du die Tür geöffnet hast und dann nichts mehr weisst, weil man Dich niedergeschlagen hat."

    Er sprach freundlich und auf seine sanfte Art, die mich dazu gebracht mich ihm anzuvertrauen. Ich hörte dem Gespräch mit einem Ohr zu und musterte dabei Antiope aufmerksam und untersuchte sie etwas. Sie konnte dabei die Narben an meinen Handgelenken und auch in der Hand sehen, aber das störte mich nicht.
    Wir waren ein Schritt Richtung Freiheit näher.

    Ich sah sie und mein Herz machte einen Sprung. Und ich sah sofort, dass es ihr sclecht ergangen war vor kurzem. Wortlos ging ich an der Frau vorbei zu meiner geliebten Schwester, kniete mich vor sie und nahm sie vorsichtig in den Arm. Ganz vorsichtig, bedacht ihr nicht weh zu tun.


    Der Sklave kam hinter uns her und schaute etwas beschämt drein, wandte sich dann an Cassia.
    "Öhm, ich muss mich bei Dir entschuldigen und Dich um einen großen Gefallen bitten!"


    /edit habs heute mit und und uns

    Ich wurde blass. Antiope verletzt? Meine Schwester verletzt? Nein, das durfte nicht sein. Entschlossen ging ich an dem Sklaven vorbei, der sich gar nicht so schnell umdrehen konnte und folgte der Frau, fast schon panisch besorgt.
    Was hatte man ihr angetan?
    Dann führte sie und in die Sklavenunterkunft von Antiope.

    Sim-Off:

    Mach Du da weiter ;) Ich poste dann nach ;)

    Der Sklave verbeugte sich leicht vor der Frau und sagte leise, auf mich deutend.
    "Dies ist die Tochter meines Herren und ich habe hier ein Schreiben für die Sklavin Antiope, die meinem Herren rechtlich noch gehört. Meine Herrin wünscht die Sklavin zu sehen und ihr dieses Schreiben persönlich zu überreichen.
    Bitte rufe die Sklavin doch hier her, auf das dies geschehen kann oder führe uns zu ihr."

    ... kamen der Sklave mit den beiden Pferden und auf dem Rücken des einen Selnya bei der Casa Vinicia an.


    Er würde sie noch begleiten, bis sie aus Rom raus waren und dann zurück kehren. Ich hatte ihn davon abbringen wollen, aber er hatte darauf bestanden und so blieb mir nichts anderes übrig als zuzustimmen.
    Wir hielten vor dem Haus an und er half mir abzusteigen. Dann kamen wir an die Tür, nicht die Eingangstür, das war zu gefährlich. Der Sklave klopfte. Er hatte einen offiziell wirkenden Brief dabei, einen der ihm als Ausrede dienen würde.
    Er klopfte und eine Frau öffnete nach einer Weile die Tür. Ich stand etwas im Hintergrund und wartete.

    Er hatte nichts bringen können, was mich völlig beruhigt hatte, aber er hatte eine Antwort, wenn auch nicht direkt.
    Und dann tat ich etwas, was mein Leben und das Leben von Antiope in seine Hände legte. Ich bat ihn für mich für die Flucht zu stehlen. Ein Pferd.
    Er war entsetzt. Nicht darüber, dass ich ihn bat zu stehlen, nein darüber, dass ich einmal mehr fliehen wollte, nach allem was passiert war. Aber eigentlich war es genau das, eben weil nach allem was passiert war.
    Ich schrieb lange auf ihn ein und gestikulierte und einiges mehr. Zum Schluß sah er es ein. Wenn ich dafür auch mit etwas bezahlen musste, was ich mir bis zu diesem Tag bewahrt hatte.
    Aber ich tat es in diesem Moment gerne, denn es war nicht nur für einen guten Zweck, es war auch für sein Leben. Denn wenn der Diebstahl rauskommen würde, wäre sein Leben verwirkt.
    "Selnya, warum sind wir uns nicht schon früher begegnet," murmelte er beim Abschied, ehe er loszog für mich, für uns zu stehlen.
    Ich lächelte ihn nur an und gab ihm einen letzten Kuss. Dann musste ich warten. Schweigend wie immer.


    Eine Stunde später, ich war fürchterlich nervös, war es soweit. Er stand wieder in der Kammer. Draussen war es dunkel und er kam mit einem Beutel wieder.
    "Vor der Tür stehen zwei Pferde. Für Dich und Deine Freundin. Hier sind Sachen zum Anziehen drin und welche zum Wechseln. An den Pfernden hängen Beutel mit Essen und Wasser."


    Ich sah ihn erstaunt an und meine Lippen bewegten sich tonlos.
    "Sht, ich weiß. Aber nur so habt ihr überhaupt eine Chance."


    Er hatte recht. Er hatte recht und wir wussten es beide. Er gab mir einen Kuss und brachte mich zu den Pferden.


    Jetzt stand ich vor einem Problem. Ich konnte nicht reiten, bzw kaum reiten und ich hatte Angst vor Pferden. Er sah mich an und nahm dann meine Hand, zeigte mir, wie ich mit den Pferden vertraut wurde und sie mit mir. Dann hob er mich, als wäre ich eine Feder, naja, viel schwerer war ich wohl noch nicht, auf eines der Pferde und zeigte mir, leise sprechend, was ich machen musste. Dann nahm er das andere Pferd und führte mich und das Pferd Richtung Casa Vinicia.


    Es sah aus, als wäre eine junge Frau, in bürgerlichen Kleidern, begleitet von ihrem Sklaven, auf dem Weg durch die Stadt.

    Ich nickte nur, verliess sie und tat wie geheissen. Danach ging ich in die Kammer im Erdgeschoss und legte mich hin. Da erst spürte ich, wie erschöpft ich war und schlief bald ein.

    Er war so oft dagewesen wegen mir. Ich griff nach der Tafel, die ich schon eine Weile wieder mit mir rumtrug.

    Es tut mir leid, ich weiss es nicht.
    Der Medicus war erst da.
    Nur etwas überanstrengt.


    Ich hatte auch etwas Schmerzen in der Brust, aber er hatte mir gesagt, dass ich damit noch eine Weile würde leben müssen.

    Ich tat wie geheissen und setzte mich. Aber auf ihre Fragen hatte ich keine Antworten, ausser auf die über Antiope. Ich schüttelte den Kopf und fuhr mir unbewusst über die Hand, in der die große Narbe von der Scherbe war. Sie war zwar soweit verheilt, aber noch empfindlich.
    Nein, Antiope war noch nicht zurück.

    She called me and slowly i arrived. I just worked a while and felt very tired. That was normal 'cause my body was weak again.
    I arrived and watched her.
    She could see that I was again a bit ill and a lot weak.

    Wochenlang dauerte es, ehe ich wieder halbwegs als Gesund bezeichnet werden konnte. Noch immer war ich recht mager und aß schlecht, noch immer quälten mich hier und da Alpträume und ich ermüdete recht schnell, aber ich musste nicht mehr so viel liegen. Mir reichte die Nacht um mich zu erholen.
    Man setzte mich zu leichten Arbeiten im Haus ein und es war ein wenig wie in früherer Gefangenschaft. Nur zurückgezogener als da war ich noch immer und würde es auch bleiben. Meist blieb ich alleine, bemühte mich auch darum alleine zu bleiben und vor Allem nicht Curio oder einem anderen Familienmitglied zu begegnen und schon gar nicht Malachias, der mir aber auch aus dem Weg ging. Nur der Sklave, der sich so viel um mich gekümmert hatte, kam ein wenig an mich ran und er fand schnell heraus, dass ich Pläne hatte und nicht lange, bis er wusste welche. Er riet nur, aber er hatte Recht.
    Zunächst hatte er sie mir auszureden versucht, aber dann, als er merkte, dass das nichts bringen würde, versprach er zu helfen. So, dass man mich nicht in Verbindung brachte. Und er versprach auch Kontakt zu Antiope aufzunehmen.
    Ich musste das Risiko eingehen ihm zu vertrauen. Schliesslich hatte er schon viel für mich getan.
    Sehnsüchtig wartete ich nun auf Antwort von Antiope.