In Begleitung einer älteren iulischen Haussklavin und mit Aislin im Tragegeschirr auf dem Rücken, besuchte Iduna am heutigen Tag die sagenumwobenen Trajansmärkte. Ihr Dominus hatte der Rothaarigen nämlich den Nachmittag über freigegeben. Ihre morgendlichen Aufgaben hatte die kleine Germanin erledigt gehabt. So hatte sie in Begleitung die Domus Iulia verlassen. Nach einigem Fußmarsch stürzten sich die beiden iulischen Sklaven auch schon in das Getümmel der Märkte. Von deren Pracht überwältigt, blieb die Rothaarige erst einmal wie angewurzelt stehen und ließ die Pracht der Geschäftr auf sich wirken.
“Nicht zu vergleichen mit den Mercatus Urbis.“
Flüsterte Iduna beinahe ehrfürchtig und linste aus dem Augenwinkel in Richtung der älteren Sklavin. Diese nickte jedoch nur. Schob ihre Hand unter Idunas Ellbogen und schob die kleine Sklavin weiter.
“Du blockierst den Weg.“
Wurde die Rothaarige erinnert und Iduna senkte errötend ihren Blick. Oh je. Was für ein Bild musste sie gerade abgegeben haben. Gaffend im Weg stehend.
“Ich war hier noch nie.“
Gab die Cheruskerin zur Antwort und erntete lediglich ein nicken der Älteren. So setzten beide iulische Sklavinnen ihre Schritte voran.
“Unser Dominus hat gesagt das ich mir eine neue Tunika aussuchen darf.“
Freute sich die kleine Germanin und blickte mit strahlenden Augen zu der Älteren empor.
“Dann sollten wir einen Schneider aufsuchen. Oder einen Verkäufer der Tuniken im Sortiment hat.“
Erklärte die Ältere. Während Iduna hastig nickte und ihren Blick höchst aufmerksam über die Angebote und Waren der unterschiedlichen Geschäfte gleiten ließ.
Auch Iduna blieb das Geschäft der exotischen Tiere nicht verborgen. Und so strebte sie unbewusst diesem Geschäft zu. Auch die kleine Aislin war heute besonders lebhaft und brabbelte glucksend vor sich hin. Während der Rothaarigen mit jedem verstreichenden Tag schmerzlich bewusst wurde, wie sehr Aislin Angus ähnelte. Ihre Haarfarbe und die Augen hatte das Mädchen von dem Kelten. Sodass sich Idunas Herz schmerzhaft zusammen zog. Doch der Anblick der exotischen Tiere riss Iduna augenblicklich aus ihren Grübeleien. Während Aislin in ihrem Tragegestell zu zappeln begann und ihre kleinen Fingerchen in Richtung der wunderprächtigen Tiere streckte.
“Aislin. Nein.“
Sprach die Rothaarige in ihrer Muttersprache an ihre Tochter gewandt. Und zum Glück beruhigte sich das kleine Mädchen auch schon. So konnten die beiden iulischen Sklavinnen ihre Erkundungen fortsetzen.