Beiträge von Iduna

    Das Herz hallte ihr unnatürlich laut in den Ohren wider, als sie vorsichtig den Stoff ihrer Tunika von ihrem Körper entfernte. Dann lag sie schließlich völlig entblößt unter dem Kelten und blickte mit großen Augen zu Angus empor. Ihr Zünglein huschte schließlich verstohlen über ihre Unterlippe, als sie sich in seine Arme schmiegte und seine streichelnden Finger auf ihrem Körper fühlen konnte. Dass das Verlangen in Angus Körper anstieg bemerkte die Rothaarige nicht. Wie denn auch, hm? Lediglich dass sich Angus Atmung verändert hatte und seine Augen in einem merkwürdigen Glanz schimmerten.


    Und dann war es der Kelte der entgültig die Zügel in die Hand nahm. Sodass sich die Rothaarige in seine Arme fallen lassen konnte, als seine Lippen und seine Hände über ihren Körper wanderten. Schließlich schloss die Rothaarige flatternd ihre Augen und schmiegte sich den Liebkosungen des Älteren entgegen. Sodass sie schließlich zusammen mit Angus die höchsten Gipfel erklomm und auf dem Höhepunkt ihrer Lust seinen Namen hechelnd hervor stieß.


    Nachdem Iduna einige male den Gipfel der Lust erklommen hatte, sank sie erschöpft, aber mit einem glückseligen Lächeln zurück. Außerstande ihre Freude in Worte zu fassen, ließ sie ihre Finger lediglich hauchzart über Angus Oberarm gleiten. ”Danke.” Whisperte die Cheruskerin und schmiegte sich zutraulich in seine Arme.

    So war es und so würde es auch immer sein. Die Cheruskerin würde immer zuerst die Schuld bei sich suchen. Was in diesem besonderen Fall gar nicht so verkehrt war. Denn wenn sie nicht gewesen wäre, dann wäre der Stein erst gar nicht ins rollen gekommen. Doch dann wären sie sich mit Sicherheit auch niemals so nahe gekommen. Also müsste sie der Claudia beinahe dankbar sein, nicht wahr? Ein Gedanke der Idunas Köpfchen in diesem moment verstärkt beherrschte. Und dann war es erneut Angus Stimme die Idunas Gedanken auf das Hier- und Jetzt richteten.


    ”Du... du willst das ich bleibe? Für... für immer?” Sichtlich verwirrt und mit großen Augen blickte sie zu dem Kelten empor. ”Das.. das wäre wunderschön. Oh Angus. Für immer.” Flüsterte die junge Cheruskerin und spürte wie ihr Herz einen hastigen Satz in ihrer Brust vollführte. Erwartungsvoll blickte sie ihm schließlich entgegen und neigte ihr Köpfchen kaum merklich auf die Seite.


    Und dann war er es der den ersten Schritt wagte und sie in seine Arme zog. Sodass sie sich eng gegen ihn schmiegte und ihre Arme um seinen Nacken bettete. Dann spürte sie auch schon wie er sie auf das provisorische Lager drückte. Ihre Arme hatte Iduna noch immer um seinen Nacken geschlungen, sodass sie sanften Druck ausüben konnte. Schließlich berührten sich ihre Lippen und die Sklavin spürte, wie ihr ein wohliger Schauer über den Rücken rieselte.


    ”Ich gehöre dir. Ich vertraue dir.” Whisperte Iduna und beobachtete seine Bemühungen, ihre Tunika zu öffnen. Schließlich kam sie ihm zu Hilfe und lag endlich nackt direkt vor ihm auf dem provisorisch hergerichteten Nachtlager. ”Berühre mich...” Dabei umspielte sie mit ihren Fingerspitzen die seinigen und schenkte dem Kelten ein sanftes Lächeln.

    ”Niemand hat eine solch widerwärtige Strafe verdient! Frage dich doch einmal selbst, ob du das verdient hattest, für dein Vergehen.”
    Bei diesen Worten des älteren Sklaven zuckte Iduna sichtlich zusammen und verkrampfte ihre Finger miteinander. Hatte Iduna diese Strafe nicht doch verdient? Schließlich hatte sie sich allzu häufig in Scatos Nähe aufgehalten. Aber war dies nicht ihre Aufgabe als Leibsklavin des Dominus?


    Verwirrt hob sie schließlich ihren Blick an und kollidierte mit dem musternden Blick des Briten. ”Du konntest dich dem Befehl und dem Willen der Domina nicht widersetzen. Bitte gräme dich nicht deswegen. Die Schuld.. sie liegt alleine bei mir.” Oh ja. Denn mittlerweile glaubte selbst der Rotschopf, dass sie nicht ganz unschuldig an dem war, was man ihr angetan hatte.


    Der ernste Ausdruck auf dem Gesicht des Älteren ließ Idunas Herz dann doch hastiger in ihrer Brust pochen. Zürnte er ihr etwa doch? War es ihm doch nicht Recht, als ihr Gefährte, eigentlich Babysitter an ihrer Seite zu verweilen? Würde Scato ihr Gehör schenken, wenn sie ihn darum bat, Angus aus diesem B u n d zu entlassen? Unschlüssig beleckte sie bei diesem Gedanken ihre Unterlippe und wiegte ihren Kopf von einer Seite auf die andere.


    ”Wenn ich dich.. ähm.. wenn es dir zu viel wird, dann musst du es nur sagen und ich werde ...gehen.” Murmelte die Cheruskerin und blickte dem Briten mit einem ruhigen Ausdruck auf ihrem Gesicht entgegen. Tatsächlich schien es so, als wäre Iduna, in diesen wenigen Augenblicken, gealtert. Zumindest umstrahlte sie eine gewisse Reife und Weitsicht, die sie selbst wohl nicht wirklich mitbekam.


    Dann jedoch übernahm ihr hastig pochendes Herz und ihre wirren Gefühle das Kommando. Sodass sich Iduna fester in Angus‘ Arme schmiegte. Regelrecht energisch wirkte die Rothaarige in diesem Augenblick. Und Angus schien zu verstehen, denn sein Kuss wirkte fordernd. Sodass sich Idunas Augen flatternd schlossen und sie sich dem Kuss des Kelten hingab. Und nicht nur seinem Kuss würde sie sich hingeben, wenn er es von ihr verlangen würde. ”Angus...” Flüsterte sie schließlich an seinen Lippen und schmiegte ihren Körper gegen den seinigen.

    Hätte Iduna nur einige wenige Sekunden gewartet, dann hätten sich ihre Finger womöglich berührt, bei dem Versuch ihre roten Locken zu bändigen. Und dann erklang Angus Stimme. Sodass Iduna mit hastig pochendem Herzschlag seinen Worten lauschte. Es war für ihn eine Selbstverständlichkeit, nachdem er sie ihrer Jungfräulichkeit beraubt hatte? So ganz verstand die Rothaarige nicht. Wusste aber glasklar, dass es äußerst unklug wäre weiter nachzubohren. Sie sollte es einfach auf sich beruhen lassen und diese Entscheidung akzeptieren.


    Denn wenn sie so darüber nachdachte, dann hatte Scato dem Kelten Iduna als Geschenk überreicht. Wenngleich es ein gebrauchtes Geschenk war. Und solche Geschenke verteilte der Römer nicht ohne Hintergedanken. Was also hatte Scato vor? ”Aber ich war diejenige die Strafe verdient. Nicht du.” Purzelte es hastig über Idunas Lippen, wobei sie aus großen Augen zu dem Kelten empor blickte. Dessen Traurigkeit war kaum zu übersehen. Oder interpretierte Iduna einfach zu viel in Angus Gesichtsausdruck hinein? ”Angus, sag doch bitte so etwas nicht. Auch wenn es im Leben dunkle Flecken gibt, wird die Sonne bald wieder scheinen.” Hört. Hört. Und das aus dem Mund der rothaarigen Germanin.


    Um den Kelten von seinen düsteren Gedanken abzulenken. Schmiegte sich die Rothaarige näher und ließ ihre Fingerspitzen über seinen Oberkörper gleiten. Ob ihm das sachte beben ihrer Fingerspitzen auffiel? ”Ja, das ist die Wahrheit Angus.” Abrupt hob sie ihren Kopf an und blickte ihm mit ihren bläulichen Seelenspiegeln entgegen. ”Niemals werde ich dich anlügen.” Whisperte sie nahe an seinen Lippen. Viel fehlte wahrlich nicht mehr und ihre Lippen würden sich berühren. Und dann war es der Kelte, der den Abstand zunichte machte und Idunas Lippen eroberte. Ihre Finger bettete sie in seinen Nacken und erwiederte diesen Kuss mit geschlossenen Augen. Dabei flüsterte sie leise seinen Namen und neckte vorsichtig seine Unterlippe mit ihrer Zunge.

    Innerlich schalt sie sich eine Närrin. Wieso zuckte sie noch immer wie ein erschrockenes Kanninnchen zusammen, wenn er sie berührte? Scato hatte all‘ dem zugestimmt und auch das Angus ihr Gefährte werden sollte. Somit brauchte sie keine Angst vor weiteren Bestrafungen haben. Doch was war, wenn Angus sie wieder mit diesem lüsternen Blick bedachte, der ihr eisige und heiße Schauer über den Rücken schickte?


    Bei diesem Gedanken verkrampften sich kurzzeitig ihre Finger und sie wandte ihren Kopf zur Seite. Sodass ihre roten Strähnen ihr Gesicht verbargen. Eben jene Strähnen strich sie schließlich etwas unwirsch zurück und blickte zu dem Älteren empor. ”Dein Ehrgefühl zwingt dich mich als deine ....Gefährtin zu akzeptieren.” Wiederholte Iduna die Worte des Älteren. Bevor sie sich aufrichtete und sich zugleich näher beugte. Somit konnte sie Angus tief in die Augen blicken. Beinahe so als würde sie ihm auf den Grund seiner Seele hinab blicken.


    ”Du wirkst traurig Angus. Und das hat nichts mit deiner Tat mir gegenüber zu tun. Das spüre ich.” Murmelte die Rothaarige und bettete ihre Hand auf die Stelle, an der sein Herz in seiner Brust klopfte. Zart strich sie mit ihren Fingerspitzen darüber. ”Wie würdest du reagieren, wenn ich dir sage, dass ich gehofft habe dich im Hortus anzutreffen? Weißt du, es ist ein merkwürdig schönes Gefühl was ich in mir spüre, wenn du mich im Arm hältst. Ich sehne mich danach.” Zum Ende hin wurde ihre Stimme immer leiser, bis Iduna schließlich vollends verstummte und mit einem hellen Glanz in ihren Augen zu Angus empor blickte. Erneut schmiegte sie sich in seine Arme und kam seinen Lippen ein Stückweit näher. ”Du kannst mich nicht zerbrechen Angus. Das konntest du damals nicht. Und wirst es auch jetzt nicht können.” Sanft lächelte sie ihm zu und strich ihm dabei über die Wange.

    Etwas zu harsch mutete der Klang in der Stimme des Kelten an. Sodass die Rothaarige leicht zusammen zuckte und mit großen Augen zu Angus empor blickte. ”Weil doch unser Dominus...“ Immer leiser wurde Idunas Stimme. Bis die schließlich vollends verstummte und hart schluckte. ”Es ist für dich zu einer Pflichtaufgabe geworden auf mich aufzupassen.“ Erwiederte die junge Cheruskerin mit leiser Stimme, wobei sie Angus direkt entgegen blickte.


    Und was war es für die Rothaarige? Ebenfalls eine Pflichterfüllung? Nein. Dies garantiert nicht. Denn etwas hatte der Kelte an sich. Oder wieso klopfte ihr Herz so stark, wann immer sie ihm begegnete? War es vielleicht doch eine Restangst die sie ihm gegenüber empfand? Von den Gedanken des Kelten und Morrigan wusste Iduna nichts. Denn dann hätte sie Angus erst gar nicht so nahe an sich herangelassen.


    Schließlich war er es der ihre düsteren Gedanken zu vertreiben versuchte, indem er sie näher heranzog. Und Iduna schmiegte sich in seine Arme. Wobei sie ihren Kopf gegen seine Brust bettete und seinem Herzschlag lauschte. ”Nein. Mir ist nicht kalt. Du wärmst mich doch.” Diese Worte hauchte Iduna in das Ohr des Kelten und blickte ihm direkt entgegen. Offensichtlich wollte sie seinen Gesichtsausdruck genau beobachten.


    Dann jedoch wollte er mehr über sie wissen. Und war Iduna zu Anfang noch etwas zögerlich. So sprudelten die Worte alsbald in einem wilden Strom über ihre Lippen. ”Manchmal wache ich nachts mit wild pochendem Herzschlag auf.” Murmelte die Rothaarige und vergrub ihr Gesicht an seiner Schulter, bis sie sich wieder etwas beruhigt hatte. ”Danke Angus. Das ist lieb von dir.” Flüsterte sie und schmiegte sich erneut in seine Arme als er sie zu streicheln begann.

    Mit einem sanften Lächeln auf den Lippen schmiegte sich die Rothaarige in Angus‘ Arme. Augenblicklich spürte Iduna wie er sie näher zog und seine Arme fester um sie legte. Offensichtlich wollte er verhindern das die Rothaarige fror.


    Als seine Stimme erklang und sie seinen Worten lauschte, drehre sie sich leicht, sodass sie ihm schlußendlich in die Augen blicken konnte. ”Angus? Ich möchte nicht, dass du dich dazu gezwungen siehst.” Murmelte sie mit leiser Stimme. Bevor sie sich auf die Unterlippe biss. Der Kelte sollte sich zu nichts gezwungen fühlen. Sie würde eben noch besser auf sich selbst aufpassen müssen.
    Ein leises kichern entschlüpfte schließlich ihren Lippen, als er sie näher zog und Iduna ihren Kopf leicht gegen seine Schulter schmiegte. Dann jedoch wurde das Thema ernster und Iduna spannte sich unwillkürlich an. Wieso wollte er dies wissen? War es denn wichtig, ob sich in ihrer Heimat jemand für sie interessiert hatte? ”Ich... ich weiß nicht Angus. Ich war fünfzehn als die Römer unser Dorf überfielen und.. und alle abschlachteten. Meine Familie. Meine Freunde.. alle tot.” Murmelte die Cheruskerin mit teilnahmsloser Stimme.


    ”Wir hatten keine Chance. Und auf dem Weg nach Rom starb eines der eingefangenen Mädchen. Sie wälzte sich vor Schmerzen und die Römer schnitten ihr einfach die Kehle durch.” Bei diesen Worten konnte Angus spüren wie sich Idunas Körper unbewusst anspannte.

    Vielleicht sollte Iduna ihren Dominus auf all das Gerümpel in eben jenem Schuppen ansprechen. Und vielleicht hätte sie dann die Möglichkeit das alte Gerümpel, wie es Angus treffend beschrieben hatte, genauer unter die Lupe zu nehmen. Doch zuerst einmal musste ihr Dominus von ihrem Wunsch in Kenntnis gesetzt werden. Und das Scato darüber garantiert nicht erfreut sein würde, konnte sich die Rothaarige an ihren zehn Fingern abzählen.


    Diesen Gedanken verdrängte sie dann auch schon und richtete ihre Aufmerksamkeit auf die Truhen. Die erste Truhe war eine Enttäuschung. Aber vielleicht die zweite Truhe? Schon hatte sie sich der zweiten Truhe genähert. Als sie aus dem Augenwinkel das Nachtlager des Kelten bemerkte. Augenblicklich drehte sie sich herum und fokussierte Angus und die Stoffschichten auf dem Boden. Und je länger Iduna diese Szenerie betrachtete, desto größer wurde das Heimweh. Merkwürdig. Eigentlich hatte sie diese Gefühle tief in sich vergraben.


    Hart schluckte sie dann doch und biss sich im nächsten moment auf die Unterlippe. Nein. Sie würde jetzt hier vor Angus nicht zu weinen beginnen. Sie war schließlich kein kleines Mädchen mehr. Ihre bebende Unterlippe und ihre schillernden Augen waren dann doch nicht zu übersehen. Umso erleichterter wirkte sie dann, als Angus die Initiative ergriff und sie sich nur noch in seine Arme schmiegen musste. Und genau dies tat die Rothaarige vorbehaltslos. ”Ich bin nur heute Nacht bei dir sicher? Was ist mit den anderen Tagen?” Ein leises glucksen begleitete Idunas Worte, als sie ihren Kopf gegen Angus‘ Schulter bettete.

    Hm? Fand Angus den Schuppen auf einmal doch nicht mehr so praktisch? Oder bildete sie sich die Skepsis in seinen Worten einfach nur ein? Dann jedoch erkannte sie das Lächeln auf seinen Lippen und entspannte sich unwillkürlich. ”Ich.. ähm.. kenne diese Schuppen nicht. Ich habe mich bisher nie außerhalb der Villa aufgehalten. Bis auf den Hortus kenne ich nur das Innere der Villa.” Gab Iduna mit leiser Stimme zu. Aber war das nicht normal als Leibsklavin des Dominus?


    Blinzelnd neigte die Rothaarige ihren Kopf auf die Seite und versuchte Angus‘ Reaktion einzuschätzen. Dann jedoch waren es die Truhen und das alte Gerümpel das Idunas Aufmerksamkeit weckte. Und so war es nicht verwunderlich das sie unbedingt selbst überprüfen musste ob sich nicht doch ein verborgener Schatz der Flavier in diesen Truhen befand. Doch leider hatte der Kelte Recht. Nur morsches Gerümpel und Unmengen an Staub konnte Iduna erblicken, als sie den Deckel der ersten Kiste öffnete. Vielleicht gab es in den anderen Kisten etwas zu entdecken.


    Doch so weit sollte Idunas Entdeckungstour nicht kommen. Denn Angus hatte aus einigen Stofffetzen ein provisorisches Nachtlager gezaubert. ”Es wirkt so.. so vertraut. Wie in meiner Heimat.” Murmelte die Rothaarige und näherte sich dem provisorischen Nachtlager. Vorsichtig ließ sie sich zu Boden gleiten und krabbelte schließlich auf die Stofffetzen und somit in seine unmittelbare Nähe. Erneut folgte ein vorsichtiger Blick aus dem Augenwinkel in seine Richtung. Bevor sie es sich auf dem Nachtlager gemütlich machte. Mit einem sanften Lächeln blickte sie dem Kelten entgegen. ”Das ist wirklich sehr schön.” Whisperte Iduna mit einem sanften Klang in ihrer Stimme.

    In eben jenem Augenblick betrat die Rothaarige das Officium ihres Dominus. Allzu häufig hatte sie diesen Raum zwar noch nicht betreten. Doch wann immer sich ihr Dominus hier aufhielt und nach ihr schickte, war Iduna fasziniert.
    Die Schriftrollen die sich auf seinem Schreibtisch stapelten. Kannte er sich da überhaupt noch aus? Welche Schriftrolle war wichtig. Welche weniger wichtig. Und wieso behielt er sämtliche dieser Schriftrollen? Diese Gedanken behielt die Cheruskerin jedoch für sich.
    Das Tablett mit dem verdünnten Wein und den Obststücken balancierte Iduna sicher und betrat in diesem moment das Officium ihres Dominus. ”Dominus.” Erklang Idunas leises Stimmlein, um auf sich aufmerksam zu machen. Das Tablett hielt sie weiterhin in ihren Händen. Schließlich befand sich auf dem Schreibtisch kein einziges freies Fleckchen. Und ihr Dominus wäre mit Sicherheit nicht erfreut darüber, wenn sie das Tablett mitten auf seinen Schriftrollen platzierte.

    Zum Glück schien der Mond hell und strahlend, denn sonst hätte Iduna ihre Hand vor Augen nicht mehr gesehen und wäre blindlings umher gestolpert. Doch so blieb ihr dies erspart. Somit hüllte das Mondlicht die Gegenstände in eben jenem Schuppen in ein sanftes Licht.


    Neugierig wie der Rotschopf nun einmal war, näherte sie sich den hölzernen Truhen und Werkbänken im Inneren des Schuppens. Ob sich etwas wertvolles in diesen Truhen befand, durchzuckte es die Gedanken der flavischen Sklavin.


    Ein rascher Blick in Angus Richtung folgte. Kannte er sich in diesen Schuppen etwa aus? So viel Iduna wusste hielten sich hier die niederen Sklaven der Flavier auf. Was also zog Angus an diesen Ort? Musternd ruhten ihre bläulichen Seelenspiegeln auf ihm, während sie ihren Kopf nachdenklich von einer Seite auf die andere neigte.


    ”Dieser Ort fasziniert mich. Und diese Truhen dort drüben. Glaubst du das sich dort etwas wertvolles befindet?” Bei diesen Worten hatte sich die Rothaarige erneut den hölzernen Truhen genähert und deutete auf eine solche. Als Angus dann davon sprach, dass sie hier ungestört sein konnten, spürte Iduna wie ihr Herz kraftvoller in ihrer Brust zu pochen begann. Was hatte der Kelte vor?

    Lediglich Angus‘ Herzschlag war zu hören, als Iduna ihren Kopf gegen seine Brust lehnte. Sonst nichts. Allumfassende Stille hatte diese beiden Sklaven vollständig eingehüllt. Blieb nur abzuwarten wie lange diese Stille anhielt und ob nicht doch einer der älteren Sklaven das verschwinden der beiden in der Sklavenunterkunft bemerkte. Denn noch immer schielten die männlichen Sklaven nach dem Rotschopf, wagten sich jedoch nicht näher, solange sie sich in der Obhut des Kelten befand.


    Somit war Angus nicht nur zu ihrem Gefährten, sondern auch zu ihrem Beschützer geworden.
    Und dann war es erneut ihr leises Stimmlein, als sie die herrschende Stille durchbrach. Dabei blickte sie mit einem durchdringenden Schimmer in ihren Seelenspiegeln zu Angus empor. Und der Ältere bekräftigte und bestärkte ihre Worte. Sodass Iduna spürte, wie ihr innerlich ein riesengroßer Felsbrocken von der Seele purzelte. Jetzt fühlte sie sich gleich befreiter.


    Als die Kälte allmählich Einzug hielt und Iduna zu frösteln begann, fackelte der Kelte nicht lange. Schon hatte er sie auf seine Arme genommen. Wie gut das die Rothaarige kaum etwas wog und Angus somit ein Fliegengewicht herumtrug. Doch anstatt den Weg in die Villa einzuschlagen, erkannte Iduna im nächsten Moment die Wirtschaftsgebäude der Villa. Wie gut das der Mond so hell und strshlend am Himmel stand. Nicht auszudenken wenn es eine wolkenverhangene Nacht wäre und Angus dadurch ins stolpern geraten würde. Doch der Kelte setzte seine Schritte sicher. Schließlich erreichten die Beiden eine Art Schuppen und Iduna spürte im nächsten moment den staubigen Boden unter ihren Füßen. Angus hatte sie wieder zu Boden gelassen. Mit großen Augen drehte sich der Rotschopf im Kreis und neigte dabei ihren Kopf auf die Seite.


    Die Wirtschaftsgebäude waren Iduna noch völlig unbekannt und so war es nicht verwunderlich, dass sie sich dem merkwürdig aussehenden Gerümpel mit einem neugierigen funkeln in ihren Augen näherte. Vorsichtig streckte sie dabei ihre Finger aus und berührte schließlich eine Werkbank aus Holz. Zumindest sah dieses Ding danach aus. ”Bist du hier öfters Angus?“ Wollte sie dann von dem Älteren wissen und drehte sich zu ihm herum.

    Für einen kurzen Augenblick hatte Iduna tatsächlich den Eindruck als würde sich die Welt langsamer drehen. Oder lag dies nur daran weil sie sich äußerst nahe vor Angus befand und mit einem sanften leuchten in ihren Augen zu ihm empor blickte. Hart trommelte ihr Herz in der Brust und dennoch verharrte sie regungslos an Ort und Stelle. Beinahe wirkte es so, als hätte Angus einen unsichtbaren Zauber über sie gelegt. Und als er sich dann näher beugte und ihre Lippen zu einem sanften Kuss einfing, da spürte sie wie ihre Knie weich wurden. Sodass sie ihre Finger unbemerkt etwas fester in Angus Oberteil krallte, um nicht vollends den Halt zu verlieren.


    Als seine flüsternde Stimme erklang spürte sie, wie ihr ein wohliger Schauer über den Rücken rieselte. ”Du wirst mich nicht mehr verletzen Angus. Habe ich Recht?” Whisperte sie an seinen Lippen und blickte ihm dabei tief in die Augen. Beinahe wirkte es so als wollte sie durch diesen intensiven Blickkontakt ihre Worte bestärken. Dann lehnte sie ihr Köpfchen erneut gegen seine Brust und lauschte seinem trommelnden Herzschlag. ”Keiner von uns darf einen Fehler machen.” Murmelte Iduna mit leiser Stimme und bettete ihre Finger erneut gegen seinen Oberkörper.


    Dann waren es seine Lippen die erneut auf ihrige trafen und Iduna mit einem leisen Seufzen seinen Kuss erwiederte. Jener Kuss wirkte sanfter und daurte tatsächlich einige Wimpernschläge lang an. Bis sie es war die diesen Kuss löste und beinahe verträumt zu Angus empor blickte. Dabei bemerkte sie zum ersten mal die Gänsehaut auf ihren Armen und strich darüber. ”Wollen wir.. also.. ähm.. nach drinnen gehen? Hier draußen wird es doch langsam kalt.” Dabei blickte Iduna mit großen Augen zu dem Kelten empor und rieb sich verstohlen über ihre Oberarme.

    Abwechselnd wanderte Idunas Blick zwischen Angus‘ Gesicht und den Sternen am Firmament hin- und her. Lautstark dröhnte ihr das Herz in der Brust, als ihr Blick sich dann doch auf sein Gesicht niederlegte. Irgendwie hatte er es geschafft ihr Herz zu berühren und das obwohl er ihr dieses unaussprechliche Leid zugefügt hatte. Diesen Gedanken verscheuchte die Rothaarige jedoch im nächsten Moment und atmete langsam ein- und wieder aus. Wieso war sie nur auf einmal so nervös? Lag es daran, dass er ihr so nahe war? Dabei hatte sie doch seine Hände genommen und gegen ihr trommelndes Herz gedrückt.


    Ein sanftes Lächeln war es welches sich auf Idunas Lippen legte. Ein Lächeln, dass sie einzig und alleine dem jungen Mann ihr gegenüber schenkte. Seine Nähe schien einen positiven Einfluß auf die Rothaarige zu haben. Vielleicht war es gar nicht so schlecht, dass Scato dem Wunsch des Kelten zugestimmt hatte.


    Dann war es erneut Angus‘ Stimme die erklang und sich wie Samt in Idunas‘ Gehörgänge schmiegte. “Ja Angus. Das möchte ich. Ich möchte dein sein. Für immer.“ Whisperte sie mit leiser Stimme. Verstummte dann jedoch im nächsten Augenblick, als sie seine Lippen auf den ihrigen fühlen konnte. Dabei entwich ihrer Kehle ein leises, erschrockenes Geräusch. Ein Geräusch, welches sie sogleich im Keim erstickte, in dem sie ihre Finger gegen ihre Lippen presste und mit großen Augen zu Angus empor blickte. Hoffentlich fasste der Ältere dieses leise Geräusch nicht als Ablehnung auf. “Ich werde darauf achten, dass du wegen mir keine Strafen auf dich nehmen musst. Das.. das möchte ich nicht Angus.“ Flüsterte die Rothaarige und neigte ihren Kopf kaum merklich auf die Seite. Auch wenn sie wusste, dass die Claudia sie nicht mochte und offensichtlich alles daran setzte, um sie als Scatos Leibsklavin zu vertreiben.


    Abermals verringerte sie den Abstand zu Angus und bettete ihren Kopf gegen seine Brust. “Kannst du mich bitte einfach nur festhalten?“ Whisperte die junge Germanin und schmiegte sich gegen Angus‘ Körper, wobei sie ihre schmalen Finger gegen seinen Oberkörper drängte.

    Zitat

    Original von Claudia Silana
    Die Claudia blickte sich etwas verlassen um, wollte sich für einen Moment entfernen, um ein wenig frische Luft zu schnappen, als sie gefangen von einem Tagtraum in die Sklavin Iduna hineinlief. Silana konnte nicht bremsen, stolperte lautstark, als sie noch eine Ausweichbewegung unternahm und am Fuß der Sklavin hängenblieb. Es musste so aussehen, dass die Sklavin ihr ein Bein gestellt hatte. Silana jappste und sog laut Luft ein, als sie mit einer nicht eleganten Bewegung zur Seite fiel. Mit einem plattschenden Ton schlug die schöne Frau auf den Boden und riss dabei ein paar abgelegte Kleider mit sich, die wie Engelsschleier über sie fielen. Silana war unter Seide und Stoffen begraben, während sie sich am Boden zu Sortieren hatte. "Aua," sagte sie und blickte mit einem Stück Stoff auf ihrem Haupt verdattert zur Sklavin, der sie eigentlich ausweichen wollte.


    Tatsächlich wirkte die rothaarige Sklavin wie geläutert. Sie war folgsam, demütig und ....stand dennoch zur falschen Zeit am falschen Ort. Gerade eben noch erkannte sie aus dem Augenwinkel wie sich Aurelia Prisca an den Naschereien auf ihrem Tablett gütlich tat. Als die Stimme ihrer Domina erklang und Iduna innerlich zusammen zuckte. Das Tablett stellte sie auch schon beiseite, um dem Wunsch.. nein wohl eher dem Befehl ihrer Domina sofort nachzukommen. Dabei hatte sie sich unbemerkt Claudia Silana genähert, wobei ihr dies nicht bewusst zu sein schien. Und schon nahm das Schicksal seinen Lauf. Eine unbedachte Bewegung der rothaarigen Sklavin, wobei sie sich dieser nicht bewusst war, und Claudia Silana geriet ins stolpern. ”Achtung...” Entwich es mit einem erschrockenen Klang ihren Lippen, als sich die Stoffe über die Claudia niederlegten und diese darunter regelrecht begruben. Hart spürte Iduna ihr Herz in der Brust trommeln. Als sie sich abrupt in Bewegung setzte, um der Claudia zu Hilfe zu eilen. ”Domina...” Murmelte die junge Cheruskerin und kniete sich sofort zu Boden, um die Stoffe rasch beiseite zu schaffen.

    Sein Lächeln schien auch den letzten Rest an Zweifel aus Idunas Herz zu tilgen. Oder war es seinen Worten geschuldet, dass die Tränenflut der Rothaarigen versiegte und sie mit einem verwackelten Lächeln zu dem Älteren empor blickte? Und dann waren es Worte. Ein schier unendlich scheinender Strom an Worten die über Idunas Lippen perlten und an Angus Gehör drangen. Ein deutliches Zeichen dass die Rothaarige unsicher war und sich hinter diesen Worten zu verstecken versuchte.


    Der Ältere jedoch schien ihre zerbrechliche Fassade durchdringen zu können und richtete Idunas Aufmerksamkeit auf die Sterne am Himmel. Mit einem leisen Lächeln auf ihren Lippen hob Iduna ihren Kopf an und fokussierte die Sterne, die als einzige Zeugen ihres Treffens dienten. “Die Sterne sind unsere einzigen Zeugen.“ Flüsterte die zierliche Cheruskerin, als sie sich vorsichtig in Angus‘ Arme schmiegte. Er sollte sie einfach nur festhalten und ihr dadurch das Gefühl geben, dass er für sie da war. Dass niemand ihnen böses konnte.


    Und dann wiederholte Angus die Drohung ihres Dominus und ließ Iduna innerlich erschrocken zusammenzucken. Nein! Das konnte nicht wahr sein. Und dennoch wusste die zierliche Rothaarige, dass Scato seine Worte niemals unbedacht aussprach. Mit bebender Unterlippe und einem erschrockenen Glanz in ihren Augen blickte Iduna zu Angus und versuchte zugleich ihr hastig pochendes Herz zu beruhigen. Sie würde Angus unter keinen Umständen in Gefahr bringen, nur weil sie sich ungebührlich benahm. “Angus.. ich.. ich.. deine Worte ehren mich und ich.. wäre sehr gerne deine.. deine Gefährtin.“ Whisperte die Cheruskerin mit leiser Stimme und blickte Angus mit einem sanften strahlen in ihren bläulichen Seelenspiegeln entgegen.


    “Meine Seele, mein Körper, meine Liebe für dich.“ Whisperte Iduna an den Älteren gewandt und verringerte unbemerkt den Abstand zwischen ihren beiden Körpern. Vorsichtig hatte sie nach seinen Händen gegriffen und diese gegen ihre Brust, gegen ihr trommelndes Herz gedrückt.

    Die Antwort des Älteren auf ihre fragenden Worte ließ Idunas steile Falte zwischen ihren Augenbrauen tiefer eingraben. Mit einem einfachen -Ja- wollte Angus sie abspeisen? Hm. Vielleicht sollte sie weiter nachbohren, und Angus die richtige Antwort irgendwie entlocken. Mit diesem Gedanken begann sich die Rothaarige schließlich intensiver beschäftigen. Sogar ihre Tränen versiegten, als sie mit noch immer glänzenden Augen zu Angus empor blickte.


    Von den Gedanken des älteren Sklaven ahnte die junge Cheruskerin nichts. Denn ihre eigenen Gedanken galoppierten wie eine aufgeschreckte Pferdeherde durch ihren Kopf und ließen sie nicht zur Ruhe kommen. Auch wenn sie sich etwas aufgerichtet hatte und ihr Köpfchen etwas in seine Richtung gereckt hatte, so sprangen ihre Gedanken mal hierhin und dann mal dorthin. Unfassbar für Iduna. Erst als sie seine sanfte Berührung spürte, wie seine Finger durch ihre roten Locken glitten war es ihr, als würden sich ihre Gedanken etwas beruhigen.


    ”Also glaubst du das unsere Vorväter bereits den Grundstein der Romanisierung unserer Stämme gelegt hatten?” Ein nackdenklicher Klang begleitete ihre Worte, wobei sie Angus fragend anblickte. Dann jedoch war sie es die das Gespräch in andere Gewässer lenkte und auch schon eine Antwort auf ihre leisen Worte erhielt. ”D u warst noch nie in der flavischen Bibliothek? I.. ich auch noch nie, muss ich zugeben. Aber ich würde sehr gerne einmal die wunderschönen Bücher genauer betrachten.” Sprudelte es mit einem hellen leuchten in ihren Augen über ihre Lippen.


    Der ältere Sklave war es, der das Gespräch auf ihren Dominus lenkte und Iduna spürte wie sich ihr Herz verkrampfte. Nein. Sie wollte nicht das Angus noch einmal wegen ihr Schwierigkeiten bekommen sollte. Und dennoch wusste sie dieses merkwürdige Gefühl nicht einzuordnen, welches auf einmal von ihrem Körper Besitz ergriffen hatte. Ihr Herz pochte unnatürlich laut in ihrer Brust und ihre Handinnenflächen waren schweißfeucht. ”Ich werde artig bleiben. Ich möchte doch nicht das du wegen mir in Schwierigkeiten gerätst.” Dabei blickte sie dem Älteren direkt entgegen. Bevor sie abrupt nach Luft schnappte und mit geröteten Wangen ihren Blick zu Boden senkte. Hatte Angus diese Worte tatsächlich laut ausgesprochen? ”Du möchtest mich als deine Gefährtin? Wirklich? Oh Angus...” Hauchte Iduna mit leiser Stimme und tränenfeuchten Augen. Doch diesmal waren es Tränen der Freude die in ihren Seelenspiegeln schillerten.

    Innerlich schalt sie sich eine Närrin. Wieso weinte sie denn noch immer? Lag es daran weil sie sich Sorgen um Angus machte? Jener junge Mann der sie auf Geheiß der Domina ihrer Unschuld beraubt hatte. Ja! Und dann war es erneut seine Stimme der Iduna wie verzaubert lauschte. ”Und unser Dominus hat deinem Wunsch einfach so entsprochen Angus?” Angstvoll schlug ihr Herz sogleich einige Takte rascher in ihrer Brust. War ihr Dominus tatsächlich mit einem weichen Herz gesegnet weiches und von Güte beseelt? Es war schwer vorstellbar und dieser Gedanke spiegelte sich auch auf Idunas Gesichtszügen. Sie würde ihm einfach glauben müssen. Er würde sie doch nicht anlügen und die Unwahrheit erzählen, nur um sie zu schonen. Oder etwa doch?


    Dann jedoch war es erneut seine Stimme, die Iduna aus ihren Grübeleien riss und ihre Aufmerksamkeit auf das Gespräch richtete. ”Der Tod ist unvermeidbar mit unserem Schicksal verknüpft.” Erwiederte die Rothaarige beinahe altklug auf Angus Worte, wobei sie dem Älteren einen vorsichtigen Block aus dem Augenwinkel entgegen warf. Seiner Berührung, als er sie in seine Arme zog, widersetzte sie sich nicht. Und auch ihr schluchzen war für den Moment verstummt. Schweigend lehnte sie ihren Kopf grgen seine Brust und ertappte sich dabei, wie sie unbemerkt an ihm zu schnuppern begann. ”Aber.. wenn wir uns gegen die Römer auflehnen... werden wir nieder gestreckt. Ein ewiger Kreislauf, bei dem immer die römischen Soldaten gewinnen werden.” Dabei krallte sie ihre Finger in seine Tunika und blickte mit einem traurigen Schimmer in ihren Augen zu dem Älteren empor. ”Ein jeder Aufstand wurde von den Römern vernichtet. Sie sind zu stark und mächtig.” Ein trauriges Lächeln huschte bei diesen Worten über ihre Lippen. ”Glaubst du das es in der flavischen Bibliothek Bücher über das alte Wissen der Heilkundigen gibt?” Dann jedoch wurde Iduna bewusdt das sie nicht wusste ob Angus lesen und schreiben konnte. Der Rotschopf dagegen wurde in diesen Dingen von einem griechischen Hauslehrer der Flavier unterrichtet. Wie es Aristocles wohl ergehen mochte?


    Diesen Gedanken verscheuchte sie auch schon, als sie Angus empört anstarrte und sich mit bebendem Oberkörper erhoben hatte. Und dann brach er endlich sein Schweigen. Doch das was dann an Idunas Gehör drang, ließ sie leicht schwindeln, so dass sie haltesuchend hre schmale Hand in seine Richtung ausstreckte. ”Du.. du bist für mich verantworlich? Und.. und unser Dominus wird dich bestrafen, wenn ich... ich...” Abrupt verstummte sie und biss sich dabei auf die Unterlippe. ”Ich werde artig an deiner Seite sein Angus. Ich möchte nicht das du wegen mir bestraft wirst.” Bei diesen Worten ergriff sie seine Hände, drückte diese an ihre Brust und blickte mit einem sanften leuchten in ihren Augen zu Angus empor.