Beiträge von Iduna

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    Original von Darsas Mezena


    Das leise Lachen des Dunkelhaarigen ließ Iduna verwirrt dreinblicken. Denn so recht verstand sie nicht wieso ihr Gegenüber auf einmal zu lachen begonnen hatte. Lag es an ihr? An ihren Worten? Aber was hatte sie denn gesagt das ihn zu diesem Laut animierte? Sichtlich verwirrt blickte die Rothaarige aus großen Augen zu dem Dunkelhaarigen empor. Und dennoch entwich keine Silbe ihren Lippen. Im Gegenteil. Presste sie sogar ihre Lippen zu einem blutleeren Strich zusammen und senkte ihren Kopf gen Boden. So als suchte sie die Schuld alleinig bei sich.


    Zum Glück war es seine Stimme, die Iduna aus ihren nachdenklichen Gedanken holte. Sodass sie ihren Kopf vorsichtig anhob und dem Dunkelhaarigen mit einem zögerlichen Lächeln direkt entgegen blickte.
    “Du hast keinen festen Wohnsitz? Ähm. Hast du es denn schon in den Tavernen probiert? Die meisten Tavernen bieten auch Schlafmöglichkeiten an.“
    Dies wusste die Cheruskerin zwar nicht mit Bestimmtheit. Aber es war zumindest vorstellbar.
    “Möchtest du hier dauerhaft bleiben? Oder wirst du irgendwann in deine Heimat zurück kehren? Ich hätte die Chance gehabt wenigstens einen Teil meiner Heimat wiederzusehen. Aber dann ist mein Dominus ... gestorben und...“
    Das Ende des Satzes blieb Iduna schuldig. Aber der Dunkelhaarige konnte sich mit Sicherheit zusammenreimen was die Rothaarige noch sagen wollte.


    “Was tut dir Leid?“
    Wollte die Cheruskerin mit einem unsicheren Klang in ihrer Stimme wissen und knabberte nervös auf ihrer Unterlippe herum.
    “Aislin ist ein.. ein Geschenk.“
    Ein Geschenk das ihr mit Gewalt aufgezwungen wurdr. Aber dies musste der Fremde nicht wissen. Und so entwich Idunas Lippen ein leises Seufzen. Als ihr Blick für einen kurzen Augenblick mit dem des Kelten kollidierte und Iduna sichtlich erbleichte.
    “Ich möchte für Aislin stark sein. Meine Tochter braucht mich.“
    Versuchte Iduna Kraft in ihre Stimme zu legen. Auch wenn dem Dunkelhaarigen das feine zittern ihrer Stimmbänder wohl nicht entgehen dürfte.


    Das neue Gebot über eintausendfünfhundert Sesterzen ließ Iduna sichtlich zusammen zucken. Wer gibt so viel Geld für einen Sklaven aus? Hoffentlich jemand der den Kelten gut behsndelte.

    Mit hängendem Köpfchen war Iduna ihrer neuen Domina aus dem Officium des Maiordomus gefolgt. Ihre Tochter wusste die Cheruskerin sicher an ihrer Seite und spürte zugleich wie sich Aislin nicht nur an ihrer Hand festklammerte, sondern ihre Fingerchen auch noch in ihre Tunika krallte. Ihr kleines Mädchen würde ihren Vater niemals wiedersehen und ohne Vater aufwachsen.
    “Arme kleine Aislin.“
    Murmelte die Rothaarige und strich ihrer Tochter beruhigend über die rötlichen Locken. Bevor sie deren Fingerchen sanft aus ihrer Tunika löste und endlich ihre Schritte voranlenken konnte. Das Ziel war klar. Das Cubiculum ihrer Domina.


    In weiser Voraussicht hatte Iduna die Türe ihres Cubiculums offenstehen lassen. Sodass die Rothaarige mit zögernden Schritten, was auch mitunter an ihrer Tochter lag, das Cubiculum ihrer Domina betreten. Aus dem Augenwinkel ließ die Rothaarige ihren Blick schweifen und zog mit einer gar bedächtigen Bewegung die Türe hinter sich ins Schloß. In diesem Augenblick begann Aislin leise zu wimmern. Offensichtlich war es für das Mädchen ein kleines bisschen zu viel am heutigen Tag. Und auch Iduna hatte der Schreck über Angus Verkauf eine steile Falte zwischen ihre Augen gegraben.


    Beruhigend streichelte die Rothaarige dem Mädchen über den Rücken und wartete darauf das ihre Domina ihre Stimme erheben würde.

    Auch die Rothaarige hatte die Luft angehalten, nachdem sich der Kelte in dieser äußerst provozierenden Geste vor der Iulia, ihrer neuen Domina, postiert hatte. Durch sein ungestümes Verhalten verschlimmerte Angus seine momentane Situation nur noch. Und dieser Gedanke schnürte der Rothaarigen die Kehle zu. Erkannte der Kelte nicht das seine Zukunft auf Messers Schneide stand? Offenbar nicht. So dass Iduna traurig ihren Kopf schüttelte und ihren Blick im nächsten Augenblick zu Boden senkte. Während sich Aislin eng gegen ihre Mutter presste und ihr Gesicht gegen Idunas Beine presdte. Beruhigend streichelte die Germanin ihrer Tochter über den Rücken.


    Während es nun Iduna war, die sich verschämt nach dem Kelten sehnte. Dabei spürte sie wie ihre Wangen zu glühen begannen und ihr abwechselnd heiß und kalt wurde. Ihrer Tochter wurde der Vater genommen. Doch was wurde ihr genommen? Unwillkürlich intensivierte sich die Röte auf ihren Wangen und der Biss auf ihre Unterlippe. Als Wonga und der iulische Maiordomus auch schon ihres Amtes walteten und den zum Verkauf stehenden Kelten aus dem Officium zerrten.


    Zum Glück wehrte sich Angus nicht mehr, wie Iduna mit einem raschen Blick in seine Richtung feststellte. In den Keller der Domus Iulia würde man Angus also bringen, bevor er dann auf dem Sklavenmarkt zum Verkauf angeboten werden würde.
    “Lebewohl Angus.“
    Murmelte die zierliche Rothaarige und starrte zu Boden. Als im nächsten Moment die Stimme ihrer Domina an ihr Gehör drang und die Rothaarige leicht zusammen zuckte.


    “Natürlich Domina.“
    Und mit diesen Worten drehte sich auch Iduna herum, ergriff Aislins Händchen und verließ das Officium des Maiordomus. Um ihrer Domina in deren Cubiculum zu folgen.

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    Original von Darsas Mezena


    Na also? Was genau wollte ihr der Unbekannte mit seinen Worten mitteilen? Etwas positives, denn sonst würde er nicht so zufrieden dreinblicken. Dies vermutete zumindest die Germanin, welche den Beutel mit den geschenkten Nüssen noch immer eng gegen ihre Brust presste.
    “Du möchtest deinen Beutel bestimmt zurück haben. Wo wohnst du damit ich dir deinen Beutel wiedergeben kann.“
    Bei dieser Frage pochte das Herz der Rothaarigen tatsächlich schneller in ihrer Brust. Bevor sie an dem Dunkelhaarigen vorüber blickte und erneut den Kelten auf dem Podest betrachtete.


    Wieso machte sie sich eigentlich noch Gedanken um ihn? Angus hatte ihr deutlich zu verstehen geben das er nichts mehr von ihr und ihrer gemeinsamen Tochter wissen wollte. Und dennoch pochte ihr Herz schmerzhaft in ihrer Brust. Während zugleich ein Tränenschleier ihre Sicht vernebelte. Peinlich berührt strich sich Iduna die Tränen aus den Augenwinkeln und schenkte ihrem Gegenüber ein verschämtes Lächeln.
    “Salve Mezena aus Misenum.“
    Ließ Iduna ihr Stimmlein erklingen und ertappte sich dabei wie ihr Blick interessiert über seine Erscheinung wanderte.
    “Misenum? Das klingt als würdest du von weit her kommen.“
    In diesem Augenblick war es tatsächlich Neugierde die aus der iulischen Sklavin sprachen und ihr Blick ruhte noch immer mit diesem interessierten funkeln in den Augen auf dem Dunkelhaarigen.
    “Hm? Du siehst auch nicht wirklich wie ein Sklave aus.“
    Bestätigte die Rothaarige und wiegte ihren Kopf nachdenklich von einer Seite zur anderen.


    Als die Stimme mit einem vertrauten raunen an Idunas Gehör drang , blinzelte die junge Frau mit großen Augen zu ihm empor.
    “Ja. Ich kenne Angus.“
    Dabei entwich Idunas Lippen ein leises Seufzen. Bevor sie weitersprach.
    “Angus ist der Vater meiner Tochter und ... hat uns im Stich gelassen.“
    Hart schluckte die Rothaarige nach diesen Worten und krallte ihre Finger äußerst fest um den ledernen Beutel, in dem sich einige der Nüsse befanden.

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    Original von Darsas Mezena


    Auch die Rothaarige vernahm das neue Gebot. Tausend Sesterzen wurden für den Kelten geboten. Welcher Römer bot eintausend Sesterzen auf einen Sklaven? Ein Käufer der es tatsächlich ernst meinte, durchzuckte es Idunas Gedanken. So dass ihre anfängliche Anspannung etwas schmolz. Jedoch noch nicht gänzlich aus ihrem Körper verschwand.


    “Eintausend Sesterzen.“
    Echote die iulische Sklavin und blickte dann doch an dem Dunkelhaarigen vorüber und in Richtung des Podestes. Jedoch hatte Iduna nicht mitbekommen wer dieses Angebot abgegeben hatte. Was vielleicht auch besser so war. Schließlich konzentrierte sie sich einzig und alleine auf ihr Gegenüber und die Nüsse in seiner ihr dargebotenen Hand. Sollte sie einfach zugreifen? Hm. Aber wäre dies nicht sehr unhöflich? Andererseits hatte er ihr die Nüsse doch auch angeboten. Tatsächlich wirkte Iduna hin- und hergerissen, was man an ihrer Körpersprache deutlich erkennen konnte.
    “N.. Nein. Du siehst nicht so aus als würdest du am Hungertuch nagen. Aber es sind deine Nüsse, die du käuflich erworben hast. Und ich.. bin nur eine Sklavin.“
    Antwortete die Cheruskerin mit noch immer leiser Stimme.


    Bevor sie sich leicht auf ihre Unterlippe biss und sich dabei ertappte wie ihr Blick aus dem Augenwinkel in Richtung des Kelten wanderte. Das Gebot der eintausend Sesterzen schwebte noch immer über den Köpfen aller und bisher hatte es niemand gewagt jenes Angebot zu überbieten. Glück oder Pech für den Kelten?


    Das ihr Gegenüber dann doch äußerst hartnäckig war und sich nicht von seinem Vorschlag abbringen ließ, faszinierte die Rothaarige innerlich.
    “Ich.. ähm.. aber...“
    Verlegen verstummte Iduna auch schon und beobachtete, wie ihr der Dunkelhaarige einige seiner Nüsse überließ. Sogar den großen Beutel überließ er ihr. Was Iduna verlegen lächeln ließ, als sie mit zitternden Fingern danach griff.
    “Vielen Dank. Ich heiße übrigens Iduna.“
    Stellte sich die Rothaarige schließlich vor und presste den Beutel gegen ihre Brust.

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    Original von Darsas Mezena


    Mit erschrecken musste Iduna feststellen das die Gebote nur noch zaghaft gerufen wurden und schließlich gänzlich verstummten. Und dennoch befand sich der Kelte noch immer dort oben auf dem Podest, wie Iduna mit einem raschen Blick feststellte. Abermals verschleierten Tränen den Blick der Rothaarigen und ein dumpfes schluchzen enfloh ihren Lippen. Als sie auch schon ihre zierliche Hand gegen ihre Lippen presste und einige male blinzelte. Zumindest den Tränenschleier vor ihren Augen wollte sie vertreiben. Den Göttern sei Dank gelang ihr dies auch. Bis eine fremde Stimme an ihr Ohr drang und sie sich mit großen Augen in die Richtung der Stimme wandte. Von den Gedanken des Mannes ahnte die iulische Sklavin nichts. Und dennoch musste die Rothaarige vernehmlich schlucken, um den Kloß loszuwerden der sich in ihrer Kehle gebildet hatte.


    Geschickt lenkte der Unbekannte Idunas Aufnerksamkeit fort von Angus und dem Sklavenhändler. Hin gen seines Beutels und der faszinierenden Auswahl der unterschiedlichsten Nussvariationen. Tatsächlich kannte die Germanin die meisten Nusssorten nicht. Und so blickte sie von seiner ihr entgegen gestreckten Hand fragend in sein Gesicht.
    “Vielleicht helfen Nüsse tatsächlich gegen gebrochene Herzen. Zumindest lenken sie ab.“
    War Idunas leises Stimmlein zu vernehmen. Auch wenn sie sich nicht traute einfach in den Beutel zu greifen oder die Nüsse von seiner flachen Hand zu nehmen. Lieber wäre es ihr, würde er ihr einige der Nüsse einfach in die Hände drücken. Dann würde sie sich nicht so schlecht fühlen.


    Schließlich erklang seine auffordernde Stimme und Iduna blickte fragend empor.
    “Aber.. es sind doch deine Nüsse. Und ich.. ich möchte dir nichts wegessen.“
    Murmelte die kleine Germanin mit noch immer leiser Stimme. Offensichtlich konnte Iduna einfach nicht lauter sprechen oder ihre Stimme erheben. Und vielleicht war dies auch einer der Gründe wieso sich Angus von ihr abgewendet hatte.



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    Original von Tiberios


    Und während Iduna für einen kurzen Augenblick in ihren Gedanken versank, ließ sie ihren Blick schweifen und bemerkte den furischen Maiordomus in Begleitung eines stattlichen Römers. Etwa auch ein Kaufinteressent?

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    Original von Darsas Mezena


    Wie entwürdigend die Behandlung des Sklavenhändlers gegenüber dem Kelten war, durchzuckte es die Gedanken der Rothaarigen. Bevor sie ihren Blick gen Boden wandte und spürte wie ihr die Tränen nun doch ungehindert über die Wangen purzelten. Dabei hatte sie sich doch vorhin vehement über die Augen gewischt, um jegliche Form von Tränenspuren zu verbergen. Schließlich wollte sie in diesem Augenblick garantiert nicht schwach erscheinen.


    Auch wenn es ihr das Herz zerriss und sie den Kelten am liebsten mit ihren eigenen Händen von dort oben herunter geholt hätte. Nur leider war dies der Rothaarigen nicht vergönnt und auch ihr betteln und flehen war bei den iulischen domini auf taube Ohren gestoßen. Und das nur weil sich Angus zu einem Störfaktor entpuppt hatte. Genauso war es auch Livia ergangen und die Keltin wurde auf dem Sklavenmarkt verkauft.


    “Es tut mir so Leid Angus.“
    Hielt Iduna ein Zwiegespräch mit dem Kelten. Wohlwissend das er sie sowieso nicht hörte und auch nicht antworten konnte. Und während Iduna ihre Zähne in ihrer bebenden Unterlippe vergrub, bemerkte sie nicht wie sie von einem Unbekannten regelrecht ins Visier genommen wurde. Erst als eine fremde Stimme an ihr Gehör drang, zuckte die Germanin sichtbar erschrocken zusammen und spürte wie ihr Herzschlag trommelnd in ihrer Brust dröhnte


    “Ent..Entschuldigt.“
    Murmelte die Rothaarige leise. Als hätte sie den Fremden unbedacht angesprochen. Dabei war es doch genau andersherum geschehen.
    “Nüsse sollen mein zerbrochenes Herz heilen können?“
    Dabei blickte Iduna mit großen Augen zu dem Fremden empor. Und linste dann in Richtung seines Beutels mit den offensichtlichen Nüssen.

    Es drängten sich immer mehr Menschen vor das Verkaufspodest auf dem der Kelte stand. Und Iduna schöpfte innerlich wieder Hoffnung das ihr Gefährte doch nicht in die Steinbrüche geschickt wurde. Neugierig ließ die Germanin ihren Blick über die Kaufinteressierten gleiten und zuckte leicht zusammen. Denn einer der Bieter war der Mann, den sie zusammen mit Tiberios in der Gladiatorenarena gesehen hatte, weil sie sich in die Sitzreihe hinter dem Praetorianer gesetzt hatten.


    Die rothaarige Römerin war Iduna dagegen nicht bekannt. Auch wenn sie beim Anblick der Rotharigen unwillkürlich an Domina Claudia Sassia denken musste. Um sich auf andere Gedanken zu bringen richtete Iduna ihren Blick erneut auf das Podest und bekam gerade noch mit wie der Kelte seine Zähne präsentieren musste. Wie unwürdig dieser Händler war, durchzuckte es die Gedanken der Rothaarigen. Offensichtlich musste der Verkauf des Kelten schnell gehen, denn sonst hätten die Iulier garantiert Titus Tranquillus bemüht, den Kelten zu verkaufen.
    “Lebewohl Angus. Du wirst immer einen Platz in meinem Herzen haben. Und wenn ich Aislin betrachte, sehe ich dich.“
    Murmelte die kleine Cheruskerin mit tränenverschleiertem Blick und wandte ihren Blick dann doch zur Seite ab. Nur um sich verstohlen die Tränen aus den Augen zu wischen.


    Als der Sklavenhändler dann jedoch erwähnte das die rothaarige Römerin eine Flavia war, spürte Iduna wie sich ihr Herz krampfhaft zusammenzog und sie sich unwillkürlich duckte. Hoffentlich erhielt ein anderer der Bieter den Zuschlag und nicht die rothaarige Flavia. Angus durfte nicht wieder in die Höhle des Löwen geschickt werden.


    Unwillkürlich richtete Iduna ihren Blick gen Himmel und betete stumm zu ihrer Göttin das Angus einem freundlichen Dominus oder einer freundliche Domina dienen durfte. Mehr konnte die rothaarige Sklavin nicht tun. Leider.

    Am liebsten hätte Iduna ihre Finger um Angus Handgelenk geschmiegt, um den Kelten vor einer absoluten Dummheit zu bewahren. Natürlich wusste Iduna von Angus' Zorn auf Dominus Caesoninus. Aber das sich dieser Zorn bereits auf sämtliche Mitglieder der Gens Iulia erstreckte, erschütterte die Rothaarige innerlich. Wieso bebahm er sich nur so grässlich? Und seine Tochter bekam sein schändliches Verhalten hautnah mit.
    “Du hast dich verändert Angus.“
    Murmelte die kleine Germanin mit leiser Stimme und bemerkte wie sich Phocylides vor Domina Iulia Graecina postierte. Denn wie würde die Iulia reagieren, sollte dem Kelten seine Hand ausrutschen? Ein Gedanke der Iduna sichtlich verstörte.


    Zum Glück war es die Stimme des Maiordomus die Iduna wachrüttelte. Entschuldigend blickte sie zu Angus, dem Vater ihrer Tochter und formte mit ihren Lippen ein 'Es tut mir Leid.' Und schon wieder nahm Iduna sämtliche Schuld auf sich und entlastete dadurch den Kelten.
    “Sofort.“
    War Idunas dienstbeflissene Stimme zu vernehmen. Als sie in Richtung der Sklavenunterkünfte strebte. Denn dort hatte sie Wongas Stimme vernommen. Dachte die Rothaarige zumindest und verließ das Officium des iulischen Maiordomus.


    * * * *


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    - Wonga -


    Kurze Zeit später erschien der Nubier an Idunas Seite im Officium des Maiordomus. Wenn der Nubier erstaunt war dann ließ er es sich zumindest nicht anmerken.


    “Domina. Du hast nach mir geschickt?

    Verborgen in der Menge stand auch Iduna und hielt ihren Blick auf den Kelten gerichtet. Er würde sie nicht sehen, dessen war sich die Rothaarige bewusst. Auch wenn sie wie eine Leuchtboje aus der Menge herausstach und dies alleine durch ihre roten Locken.
    “Angus.“
    Wisperte die Germanin mit leiser Stimme und spürte im nächsten Augenblick wie sich Tränen in ihren Augenwinkeln sammelten. Bereit beim nächsten blinzelnd ungehindert über ihre Wangen nach unten zu tropfen. Vielleicht hätte sie vehementer um Angus Verbleib in der Domus Iulia bitten sollen. Auch wenn die Worte des Hausherrn und ihrer neuen Domina allzu klar waren. Der Kelte hatte keine Daseinsberechtigung mehr in der Domus Iulia. Ein Gedanke der Iduna sichtlich schmerzte.


    Zwar hatte ihr der Kelte deutlich zu verstehen gegeben was er von ihr und ihrem gemeinssmen Kind hielt - nichts. Und dennoch spürte Iduna die Liebe in sich, welche sie für den Kelten empfand. Auch wenn dieses Gefühl nicht auf Gegenseitigkeit beruhte. Hoffentlich würde der Kelte an einen netten Herrn oder Dame verkauft. Bei diesen Gedanken ließ die Germanin ihren Blick über die bereits Neugierigen vor dem Verkaufspodest gleiten. Doch diese Kaufinteressenten kannte Iduna nicht und dieser Gedanke ließ ihr Herz dann doch schwerer in ihrer Brust pochen. Was war wenn Angus in die Steinbrüche oder gar in die Arena verkauft werden würde? Nein! Dafür war der Kelte nicht geschaffen. Als Leibwächter ja, aber für harte, körperliche Arbeit?


    Würde sie den Kelten jemals wiedersehen und würde Angus seine Tochter jemals wiedersehen?

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    Original von Gnaeus Iulius Cato


    Das Geräusch, welches das zu Boden fallende Leinentuch verursachte, hallte äußerst laut von den Wänden wider. Zumindest hatte die Sklavin diesen Eindruck. Während sie sich auch schon gen Boden begab und das feuchte Leinentuch aufsammelte. Für einen kurzen Augenblick kauerte Iduna noch auf dem Boden. Wie um sich innerlich zu sammeln. Denn in manchen Nächten marterten sie noch immer Albträume und die skelettartigen Gesichter ihres verstorbenen Dominus und Iulia Phoebe verfolgten sie.


    Vielleicht hätte sie doch das Haus des Wahrsagers aufsuchen sollen und eines der Schutzamulette kaufen sollen. Diese Gedanken verscheuchte die Rothaarige im nächsten Augenblick auch schon und legte das Leinentuch in die Waschschüssel. Fein säuberlich zusammen gefaltet. Schließlich erhob sich die Sklavin mit bedächtigen Bewegungen und verharrte mit gesenkten Kopf regungslos an Ort und Stelle. Bereit auf weitere Anweisungen sofort zu reagieren.


    Die nächsten Worte des älteren Iuliers ließen Iduna sichtbar zusammen zucken und ihre schlanken Finger miteinander verkrampfen.
    “Bitte verzeih mir Dominus. Ich bin nur eine Sklavin. Diese schreckliche Nachricht sollte dir von jemanden aus deiner Familie berichtet werden.“
    Versuchte sich die Rothaarige an einer Erklärung. Bevor sie sich auf ihre Unterlippe biss und ihr Köpfchen senkte.

    Das Lächeln auf den Lippen ihrer neuen Domina erhaschte Iduna aus dem Augenwinkel und streichelte ihrer Tochter zart über ihre rötlichen Locken. Eine verzweifelte Geste der Germanin, damit niemand ihre zitternden Hände bemerkte. Ihre innere Zerrissenheit spiegelte sich jedoch deutlich auf Idunas Gesichtszügen wider. Natürlich war die Sklavin froh das sie nicht wie die übrigen caesoninischen Sklaven auf dem Sklavenmarkt landen würde. Denn wer würde schon eine Sklavin mit einem Kleinkind erwerben wollen?


    Dennoch war aus den Worten des Römers deutlich herauszuhören das es für den Kelten äußerst düster aussah. Und diese Erkenntnis ließ Iduna erstickt aufschluchzen. Während sich nun auch Aislin enger an ihre Mutter schmiegte und ihre Fingerchen in Idunas Tunika verkrallte. Wie erstarrt verharrte die Rothaarige an Ort und Stelle. Unfähig sich zu rühren. Im Gegensatz zu Angus, der um sein Leben bettelte. Und dieses betteln zerriss Iduna regelrecht das Herz.


    “Angus.“
    Wehte der Name des Kelten als ersticktes Schluchzen über Idunas Lippen. Bevor es ihre neue Domina war die Iduna darauf aufmerksam machte das es sich der Kelte selbst zuzuschreiben hatte.
    “Ja Domina. Verzeiht.“
    Eh' Iduna ihr Köpfchen senkte und die wirren Locken ihrer Tochter zu glätten versuchte.


    “Kann Aislin mit Angus noch etwas Zeit verbringen?“
    Wisperte die Germanin mit rauer Stimme über ihre bebenden Lippen und warf Iulia Graecina einen bittenden Blick entgegen. Schließlich würde das Sklavenmädchen alsbald ohne Vater aufwachsen.

    Aus dem Augenwinkel erkannte Iduna, das nach Iulia Graecina, auch Iulia Stella das Atrium betrat, um den Gast in der Domus Iulia genauer in Augenschein zu nehmen. Währenddessen verharrte Iduna vollkommen regungslos, wie ein atmendes Möbelstück und hielt das Tablett sicher in ihren Händen.


    Das ihr Vorschlag bei dem Iulier auf taube Ohren stoßen würde, nachdem Iulia Graecina und Iulia Stella das Atrium betreten hatten, wunderte die kleine Germanin nicht. Jedoch würde sie es nicht wagen ihre Aufgabe zu vernachlässigen. Denn die herrische Stimme Licinias hallte noch deutlich in Idunas Ohren wider; sie sollte sich um Iulius Cato kümmern. Und genau dies würde Iduna tun. Auch wenn dies bedeutete das sie einfach stumm in seiner Nähe verweilte, um bei der kleinsten Regung seinerseits in Aktion zu treten.


    Schließlich bemerkte Iduna unter gesenkten Wimpern wie der Iulier den Kelch auf das Tablett stellte und nach dem angewärmten Leinentuch griff. Das sich der Römer bei ihr bedankte, freute die kleine Germanin und ließ ein sanftes Lächeln über ihre Lippen huschen.


    Das es noch eine weitere weibliche Iulia in der Domus Iulia geben sollte, verwunderte Iduna dann doch sehr. Jedoch stand es ihr als Sklavin nicht zu ihrer Verwunderung darüber Ausdruck zu verleihen. Und so blieb die Rothaarige stumm und lauschte den weiteren Worten. Interessant war es ja schon.

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    Original von Marcus Iulius Dives
    "Für dich, Iduna, und für deine Tochter habe ich bereits eine geeignete Domina gefunden: Meine Cousine Iulia Graecina hat sich gewünscht, dass ihr künftig als Teil _ihres_ Hausstands zunächst hier in der Domus Iulia verbleibt." Da der Iulier davon ausging, dass auch Iulia Graecina bald in den Hafen der Ehe einfahren würden, machte er mit dem Wörtchen 'zunächst' klar, dass jedoch früher oder später mit einem Umzug zu rechnen sein würde. Doch Genaueres, davon ging Dives aus, besprach seine Cousine gewiss lieber persönlich mit ihren Sklavinnen.


    Nachdem sich die Türe hinter Iduna geschlossen hatte, trat sie näher in das Officium des Maiordomus hinein. Unbewusst platzierte sie die kleine Aislin vor sich und hielt sie eng an sich gepresst. Während das Sklavenmädchen nicht wirklich wusste was hier gerade geschah und stattdessen die Nähe ihres Vaters suchte. Dies unterband Iduna jedoch im nächsten Augenblick und strich Aislin beruhigend durch ihre roten Locken. Schließlich spürte sie die fiebernde Unruhe, die offenbar einen jeden der Anwesenden im Officium des Griechen ergriffen hatte.


    Dann war es die Stimme des Senators die erklang und Iduna sich erinnerte, diesem Römer in Gegenwart des Optios der Cohortes Urbanae begegnet zu sein. Diesen Gedanken verscheuchte die kleine Germanin durch ein leichtes neigen ihres Kopfes und lauschte den Worten des Iuliers. Dabei pochte ihr Herz rasend in ihrer Brust, während sich Aislin enger an ihre Mutter schmiegte. Dann fielen die Worte vor denen sich Iduna am meisten gefürchtet hatte. Die caesoninischen Sklaven wurden nicht mehr benötigt. So hatte es Iduna zumindest verstanden. Der iulische Hausstand würde sich deutlich verkleinern müssen.


    Wieso aber fiel dann ihr Name im Zusammenhang mit Domina Iulia Graecina? Verwundert blinzelte die Rothaarige, als die Erkenntnis langsam in ihren wirren Geist sickerte. Domina Iulia Graecina würde ihre neue Domina werden. Und sie durfte Aislin weiterhin an ihrer Seite behalten.
    “Ich bin dir zu großem Dank verpflichtet Domina Iulia Graecina.“
    Wisperte die Cheruskerin und schielte aus dem Augenwinkel in Angus Richtung. Der Kelte würde mit Sicherheit ebenfalls in der Domus Iulia bleiben dürfen. Jedoch klangen die Worte des Hausherrn über Angus alles andere als wohlwollend und Idunas Augen weiteten sich sichtlich.
    “Angus ist der ...Vater meiner Tochter. Meine Tochter soll ohne Vater aufwachsen müssen?“
    Bei diesen schluchzend hervor gestoßenen Worten spiegelten sich Tränen in Idunas Seelenspiegeln. Während Aislin unruhig zu quängeln begann. Das Sklavenmädchen spürte natürlich die Unruhe ihrer Mutter.

    Schritt für Schritt verließen Iduna und ihre Tochter die Sklavenunterkünfte. Zum Glück befand sich das Officium des Maiordomus nicht weit entfernt und so erreichten die Beiden die Türe. Zärtlich lächelte Iduna zu ihrer Tochter hinab und strich Aislin ein weiteres mal durch ihre gelocktem Strähnen.


    Bevor sie ihre zierliche Hand erhob und vorsichtig gegen die Türe pochte. Einige Augenblicke wartete die Rothaarige tatsächlich vor der geschlossenen Türe. Doch dann öffnete sie diese und schob Aislin hinein. Bevor sie selbst eintrat. Lautlos schloss Iduna die Türe hinter sich und hob vorsichtig ihren Kopf. Und erstarrte. Denn als ihr Blick den Kelten traf, erbleichte Iduna sichtlich.
    “Angus.“
    Wisperte die kleine Germanin. Vernehmlich schluckte die Rothaarige und wandte ihren Blick artig gen Boden.


    “Salve Dominus. Salve Domina Graecina und Domina Stella.“
    Begrüßte die Sklavin schließlich die iulischen domini. Und umfasste Aislins Hand etwas fester. Während sie bemerkte wie ihre Tochter in Richtung ihres Vaters strebte.

    Das Gespräch mit dem furischen Maiordomus hatte Iduna wahrlich bestärkt. Und so hielt sich die kleine Germanin äußerst auffällig in der iulischen Bibliotheca auf. Natürlich war ihre Tochter die meiste Zeit an ihrer Seite. Während Iduna ihrer Tochter die verschiedensren Verse und Schriftstücke vorlas. Zwar verstand Aislin wohl kaum was ihre Mutter da rezitierte. Aber Iduna erfreute sich an ihrem Lächeln und ihren strahlenden Augen. Auch wenn ihr das Herz bei Aislins Anblick dumpfer in der Brust pochte.


    Denn je älter Aislin wurde, desto mehr ähnelte sie ihrem Vater und Iduna spürte wie sich ein Kloß in ihrer Kehle bildete. Dann zog sie Aislin eng an sich. So wie sie es in diesem Augenblick tat und die Schriftrolle beinahe zu Boden gerutscht wäre. Geistesgegenwärtig hatte Iduna danach gegriffen und drückte ihrer Tochter einen sanften Kuss auf ihre rötlichen Locken. Zumindest die Haarfarbe hatte Aislin von ihrer Mutter geerbt. Während sie im Aussehen und Wesen eindeutig nach dem Kelten schlug. Und diese Tatsache ließ Iduna unruhig werden. Auch wenn sie Angus seir der kurzen Begegnung im iulischen Hortus nicht mehr wieder gesehen hatte. So als würde sich der Kelte vor ihr verstecken. Feigling!


    Aislin hatte den iulischen Maiordomus zuerst gesehen und deutete auf Phocylides. Als sich auch Idunas Kopf in dessen Richtung wandte. Schweigend lauschte sie seinen Worten und drückte Aislin unbewusst enger an sich. Es gab gute Neuigkeiten?
    “Sofort Maiordomus.“
    Wisperte Iduna mit äußerst leisem Stimmlein. Während sie sich über ihre Tunika strich und auch die Falten aus Aislins Tunika entfernte. Dann erhob sich die Cheruskerin und griff nach Aislins Händchen. Das Sklavenmädchen konnte bereits mit Führung laufen. Auch wenn sich Iduna Aislins tabbsigen Schritten anpassen musste. So verließen Mutter und Tochter die Sklavenunterkünfte. Hin gen des Officiums des Maiordomus.

    Bei Tiberios weiteren Worten musste Iduna hart schlucken und senkte unbewusst ihren Blick gen Boden. Der furische Maiordomus hatte mit seinen Worten Recht. Aislin sollte ein schönes und gutes Leben haben.
    “Du hast Recht Tiberios. Aislin ist eine in der Domus Iulia geborene Sklavin. Ich werde ihren Geist nicht vergiften, in dem ich ihr ein Leben in Freiheit schmackhaft mache. Schließlich haben wir es bei den iulischen Domini gut.“
    Da nickte die Sklavin kaum merklich und ein Lächeln umspielte ihre Lippen. Als Tiberios Worte des Philosophen Epiktetos in den Mund nahm, spitzte die German ihre Ohren und lauschte seiner Stimme.
    “Ich werde meine Tochter nicht beeinflussen.“
    Und damit war für Iduna dieses Thema auch schon beendet.


    Als Tiberios dann jedoch die keltische Sklavin ansprach, neigte sich Idunas Kopf kaum merklich auf die Seite.
    “Ich kannte Livia nicht sehr gut. Über sie wurde viel getuschelt. Sie muss einen gehörigen Sturkopf gehabt haben. Wenn sie auf die domini gehört hätte, dann hätte sie ein schönes Leben in der Domus haben können. Manchmal habe ich Livia leise Lieder ihrer Heimat summen hören. Ihre Stimme klang dabei so voller Sehnsucht. Aber alle Kelten haben diesen Dickkopf. Das ist eine sehr schlechte Eigenschaft.“
    Bei jenen letzten Worten musste Iduna an ihren Kelten denken und biss sich hart auf ihre Unterlippe.


    “Wenn wir uns wiedersehen stelle ich dir gerne meine Tochter vor. Und ich verspreche dir das ich sehr viel lesen werde.“
    Ein Lächeln huschte bei diesen Worten über Idunas Lippen. Als sie Tiberios Umarmung erwiederte.
    “Vale bene Tiberios. Ich danke dir für deine Aufmerksamkeit und wünsche dir eine schöne Reise. Vielleicht denkst du an mich und schreibst mir. Ich würde mich freuen.“
    Und mit diesen Worten würde Iduna den furischen Maiordomus zur Porta geleiten.

    “Dominus Iulius Caesoninus hat mich ... hat uns immer gut behandelt.“
    Lächelte die Rothaarige mit einem versonnenen Glanz in ihren Augen vor sich hin.
    “Ich habe Dominus Caesoninus auch niemals Anlass gegeben an meiner Loyalität zzr Gens Iulia zu zweifeln.“
    Gab Iduna zur Antwort und strich sich eine ihrer roten Locken hinter die Ohren. Bevor sie ihre Aufmerksamkeit erneut dem furischen Maiordomus schenkte.


    “Deine Worte klingen so weise Tiberios. Du sprichst beinahe wie ein Gelehrter. Mit einer unglaublichen Gemütsruhe. Kannst du mir das beibringen?“
    Unbewusst war Iduna bei diesen Worten näher gerutscht und blickte bittend zu dem Sklaven empor.
    “Und mag es mir noch so schlecht gehen. Ich werde dafür sorgen das es Aislin an nichts fehlt. Meine Tochter soll ein schönes Leben haben.“
    Erneut konnte man diesen versonnenen Gesichtsausdruck in Idunas Seelenspiegel erkennen.


    Zart entwiche die nächste Textpassage Idunas Lippen. Auch wenn sie sich bereits anstrengen musste, um die Schrift zu entziffern. Und genauso erging es auch dem furischen Sklaven. Denn auf einmal sprang Tiberios auf, sodass die Germanin gar erschrocken zu ihm empor blickte.
    “Wie lautlos sich die Dunkelheit herangeschlichen hat.“
    Etwas wehmütig klang ihre Stimme. Als sich die Cheruskerin von der steinernen Bank erhob und die Schriftrolle zusammen rollte. Diese drückte sie nun gen ihrer Brust.


    “Ich werde dich noch zur Porta begleiten Tiberios.“
    Wehte Idunas Stimmlein als leises wispern an Tiberios Ohr.

    Bei Tiberios Worten wirkte die Rothaarige dann doch erstaunt. Was man an ihrem überraschten Gesichtsausdruck besonders gut erkennen konnte.
    “Ich verstehe deine Worte nicht Tiberios. War Dominus Caesoninus zu gnädig zu uns das es nur zwei Jahre gewesen wären?“
    Erkundigte sich Iduna mit einem fragenden Klang in ihrer Stimme. Während sie dem furischen Maiordomus direkt entgegen blickte.


    “Ich habe bei Dominus Caesoninus um Aislins Freilassung gebettelt. Das hättest du bestimmt nicht gemacht, oder?
    Wollte die Germanin schließlich von dem Lockenkopf wissen und neigte ihren Kopf kaum merklich auf die Seite. Denn Tiberios Stimme erklang und dieser lauschte die iulische Sklavin schweigend. Und dann sprach Tiberios das an wovor sich Iduna selbst immer gefürchtet hatte. An ein Lupanar verkauft zu werden. Denn nicht alle Lupanare waren wie das Morrigan betrieben hatte.


    “Ich habe nicht weiter gedacht. Ich wollte nur das Aislin nicht mein Schicksal teilen sollte. Ich hätte mich um meine Tochter gekümmert. Schließlich bin ich doch ihre Mutter.“
    Abrupt verstummte Iduna nach diesen Worten. Denn sie wusste selbst wie naiv ihre Worte klangen.
    “Ich bin zu naiv an meinen Dominus herangetreten. Und habe Aislins Zukunft verbaut.“
    Murmelte die Rothaarige und biss sich mit abgewandtem Blick auf ihre Unterlippe.


    Zum Glück las Tiberios auch schon weiter und Iduna konzentrierte sich auf ihren Text und Einsatz.


    “Ob du den Toten mit der Hand hier tragest?“


    Ihre schlanken Finger hatte sie bei dieser Textpassage unbewusst in seine Richtung gereckt.