Natürlich war auch Sassia unterwegs um für die Unterstützung ihres Großvaters zu sorgen. Ebenso wie ihr Schwester sorgte sie in einer der viele Seitengassen dafür, das genügend Leute anwesend waren, die ihren Großvater zujubelten. Immer wieder wechselten Münzen den Besitzer und die bezahlten gaben sich redlich Mühe. Sie applaudierend und jubelten Sassias Großvater zu. Es gab natürlich auch etliche, die sich nur durch Worte überzeugen ließen. Gerade wenn man das Thema Sicherheit ansprach, dann fiele die Worte gerade in diesen tagen, wo die Auswirkungen des Aufstandes noch frisch waren auf fruchtbaren Boden. Und Sassia konnte sehr überzeugend sein. Denn in ihren Augen gab es keinen besseren Mann für die Sicherheit Rom's als ihren Großvater Claudius Menecrates.
Die Menschen jubelten dem Großvater, der seine Worte mit Bedacht und treffend gewählt hatte zu. Sassia war zufrieden. Und ging nun langsam in Richtung ihres Bruders und ihrer Schwester.
Beiträge von Claudia Sassia
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Natürlich hatte Sassia zugesagt, als Scato sie bat ihn zu begleiten. Ihr Hochzeit rückte ja auch immer näher und da war es ja fast selbstverständlich, dass sie auch jetzt schon gemeinsame Termine wahrnahmen. Sassia hatte ein smaragdgrünes Kleid gewählt, dazu trug sie golden Schmuck. Ihre roten Haare hatte sie leicht nach oben gesteckt, so dass ihr immer noch einen Locken auf die Schultern fiele. Sie war wie immer nur dezent geschminkt, nur so viel, dass ihr natürliche Schönheit unterstrichen wurde. Sie wollte nicht älter wirken als sie war. Dennoch war ihre gesamte Erscheinung von Eleganz geprägt. Mit einem Nicken begrüßte sie den Klienten ihres zukünftigen Mannes. Natürlich wusste sie wer er war. Sie nahm natürlich auch an, dass er als Klient natürlich wusste wer sie war. Sie lächelte Scato an und wartete nun ebenso geduldig wie alle anderen auf die obligatorische Begrüßung durch den Hausherren.
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Ja beide Schwestern hatten Geld in die Hand genommen um ihren Großvater aktiv zu unterstützen. So waren nun auch heute wieder genügen fleißige Hände unterwegs. Ja wirklich jeder in dieser Stadt sollte den Namen Claudius Menecrates kennen und wissen, dass er das Amt des Consuls anstrebte.
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Sassia hatte ja schon länger eine sinnvolle Aufgabe gesucht. Und diese hier erschien ihr nun wirklich geeignet. Die Toten, die Ahnen zu ehren, dass war nun wirklich eine ehrbare Aufgaben. So erschien sie heute hier. Vor der Taberna hielt eine Sänfte. Sassia erhob sich, ihre dunkelgrüne Tunika fiel langsam in fliesender Bewegung fast bis auf den Boden. Auf übermäßigen Schmuck hatte sie heute verzichtet. So durchschritt sie nun also den Schankraum und betrat das Hinterzimmer.
„Salve ich bin Claudia Sassia. Danke für die Einladung.“ -
Sassia grinste. Hatte sie ihre kleine Schwester erwischt? Oder hatte Silana wirklich nicht darüber nachgedacht? Sie musste doch nun endlich mal ihre Wirkung auf Männer verinnerlicht haben. Die große Schwester seufzte theatralisch. „Natürlich musst du. Mit den Flaviern können und wollen wir es uns nicht verderben.“ Sagte sie und zielte hier nicht nur auf ihre Hochzeit ab, sondern auch darauf, dass man seines Gleichen mit Respekt behandeln musste. Ob man nun wollte oder nicht. „Das du es auch willst macht es einfacher. Bedenke aber bei deiner Antwort deine Worte genau. Jedes Wort von dir, das unüberlegt ist, könnte bei dem Flavier Hoffnungen wecken. Es sei denn natürlich du willst jene Hoffnungen wecken. Aber dann solltest du VORHER! Mit Großvater reden. Wie du ja weißt haben wir bald schon eine Verbindung in das haus der Flavier. Ob nun also dir auch ein Ehemann aus jenem Hause zugedacht ist wage ich zu bezweifeln. Großvater wird sich für dich wohl eher bei den Aureliern umhören. Vielleicht auch bei den Tiberier – obwohl deren Ruf und Ansehen ja eher gelitten hat. Einen Kaisermörder in den Reihen zu haben … nicht auszudenken. Also ich denke es werden wohl eher die Aurelier werden.“ Sassia war schon wieder mal tief in ihren Gedankenspielen verschwunden. Ja sie war einfach so. Sie plante gern im voraus. Sie zog ihre eigenen Strippen und versuchte alle Fäden in der Hand zu halten.
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Wie sie es versprochen hatte sah sie nach ihrer kleinen Tante. Sie fand sie in den Armen von Cara. Sie trat leise heran, legte Cara ihre Hand auf die Schulter und nickte ihr dankend zu. Ja sie war Cara dankbar, zum einen weil sie hier war und sich um Sisenna kümmerte und zum anderen weil sie hier war und nicht auf der Seite der aufständischen Sklaven. So beugte sich Sassia herunter und gab ihrer Sklavin und Freundin einen Kuss auf die Stirn. „Danke Cara, danke das du immer für uns da bist.“ Ja Sassia hatte heute einiges gelernt. Unter anderen auch, dass so gute Menschen wie Cara auch ab und an eine Würdigung brauchten. Sassi betrachtete Cara ja auch nicht wirklich als ihre Sklavin, dazu waren sie sich zu nah. Immerhin waren sie zusammen aufgewachsen. Aber dennoch stand dieser Standesunterschied immer zwischen ihnen. „Wie geht es Sisenna?“ fragte es schließlich leise.
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Sassia blickte vom Sriba ihres Großvaters, dann wieder zu diesem zurück. „Ihr habt davon gewusst?“ Sie war fassungslos? Also wenn ihr schon davon wusstet!! Warum bei allen Göttern waren dann nicht mehr Stadteinheiten unterwegs? Es kann doch nicht sein, dass sich hier im herzen des Imperiums so etwas ereignet! Hat den niemand was aus dem Aufstand dieses Spartacus gelernt? Der hat seine Horden abseits von Rom zusammengetrieben. Aber hier unter den Augen aller. Hier in Rom? Wie kann das sein? Waren denn alle blind?“ Ja die Claudia redet sich in Rage. „Großvater, da hat doch nicht nur einer geschlafen, das ist ein Totalversagen des Sicherheitsapparates Roms. Wie sollen wir, wir Bürger dieser Stadt uns jemals wieder sicher fühlen?“ Sassia war inzwischen aufgestanden und lief unruhig im Zimmer hin und her. So manch ein Soldat dieser Stadt konnte wohl gerade froh sein, dass sie nur eine Frau und nicht in der Position war irgendwen dafür zur Rechenschaft zu ziehen. „Die Anführer. Sie müssen sie ergreifen und dann hinrichten, öffentlich, qualvoll. Es muss ein Zeichen gesetzt werden, damit nie wieder ein Sklave auf die Idee kommt es auch nur zu versuchen.“ Ja wenn es nach Sassia gehen würde würde sie die Verantwortlichen für dieses Chaos wohl an ein Pferd binden lassen und dann die Körper jener durch die Straßen und Gassen Roms schleifen lassen. „Ist denn hier niemand mehr fähig?“ Sie setzte sich wieder hin, nur um kurz danach wieder aufzuspringen. „Großvater! Du kennst doch den Kaiser gut. Du solltest ihm den Vorschlag unterbreiten, dass du die Stadteinheiten wieder auf Vordermann bringt. Du hast die Erfahrung und dauch das Durchsetzungsvermögen dazu!“ Ja wenn sie es jemanden zutraute, dann ihrem Großvater. Er konnte so was.
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Sassia kam ihrem Großvater zuvor. Zumal sie ja nun auch wieder hier war und damit der Haushalt auch ihr unterstand. „Natürlich bleibst du hier.“ legte sie fest.Schon drehte sie sich um und wies an, dass man für Scato ein Zimmer herrichten sollte. Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass nun alle im Haus waren, wies sie an, dass man die Türen der Villa vernageln sollte. Nein diese Villa würde heute niemand mehr verlassen. „Bringt uns Wein und eine Kleinigkeit zum Essen.“ Sassia hatte sich nun wieder voll im Griff, nun das sie wusste, das jeder an dem ihr etwas lag hier war, konnte sie voll in ihrer Rolle aufgehen. „Einen Sessel für Scato und mich.“ Lange muss sie nicht warten. Auf einen Fingerzeig hin wurden die Stühlen in der Nähe des Familienoberhauptes Platziert. „Bitte nimm doch Platz.“ Sagte sie zu Scato und wandte sich dann an ihren Großvater. Ich bin froh, dass alle gesund hier angekommen sind. Ich werde nachher nach meiner kleinen Tante sehen.“ Zu gern wollte sie wissen, was die Kleine draußen zu suchen hatte, aber das hatte Zeit. Sie schaute die beiden Männer an. „Hat jemand von euch eine Idee was da draußen los ist? So was geschieht doch nicht von heute auf Morgen. Warum wussten wir von nichts? Wer hat da gepennt? Warum wurdest du Scato nicht gewarnt?“ Das er dies nicht wurde nahm sie zumindest an, denn wenn er es gewusst hätte, dann hätte er sicherlich Maßnahmen ergriffen bzw die Familie seiner Verlobten nicht zu den Spielen eingeladen. „Also wer hat hier seine Arbeit nicht gemacht? Irgendjemand muss seinen Kopf dafür hinhalten.“ dass der Aufstand durch die Truppen beendet werden würden stand für Sassia außer Frage. Denn das würden sie auf alle Fälle. Aber Sassia wollte mehr, sie wollte die die das angezettelt hatte am Kreuz hängen sehen und die die nicht in der Lage waren die Lage in Rom richtig einzuschätzen wollte sie von ihren Posten entfernt wissen. „Irgendwer muss doch was gemerkt haben. Die sind doch nicht vom Himmel gefallen!“
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Die ganze Zeit war sie nicht von Scatos Seite gewichen. In der Villa Flavia erschien ihr ihr Plan so schnell as nur möglich nach Hause zu kommen noch vollkommen normal und gut. Doch mit jedem Schritt aus der Villa heraus hatten sich auch mehr Zweifel ob es denn wirklich so gut war, die sichere Villa zu verlassen, in ihren Kopf geschlichen. Sie hatte sich bei Scato unter geharkt – nein sie hatte sich förmlich in seinen Arm gekrallt. Sie war auf der Suche nach Sicherheit und Geborgenheit. Und zumindest dies fand sie bei Scato auch. Natürlich trugen die Männer von Scato um sie herum auch ihren teil dazu bei. Aber natürlich war es Scato der sie befehligte. Also lag Sassias Fokus entsprechen auf ihm. Erst als sie endlich im sicheren Atrium standen. Entspannt sie die junge Claudia ein wenig. Dennoch brauchte sie einen Moment, bis sie sich vom Arm ihres verlobten lösten und auf ihren sitzenden Großvater und ihn um den Hals flog. „Großvater... ich bin so froh, dich wohlauf zusehen. Geht es den anderen auch gut? Wo ist Silana?“ Für den Moment war ihr Verlobten vergessen, aber so bald sie wissen würde ob es ihrer Schwester gut ging, würde sie sich auch wieder um ihn kümmern.
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Sassia nickte zustimmend. „Ja das hoffe ich auch. Aber ich denke, dass wir die selben Interessen haben, also sollte das wohl eine gute Basis sein.“
Als ihr Bruder das Gespräch auf die kleine Schwester brachte wurde Sassia nachdenklich. „Was bei den Spielen passiert ist hat sie wirklich mitgenommen.“ Sassia setzt sich etwas bequemer hin. „Aber Silana wird das schon wegstecken. Sie steht übrigens im Kontakt mit dem Flavius Gracchus Minor. Er hat ihr geschrieben. Ich glaube sie hat ihn tief beeindruckt. Soweit ich weiß hat sie ihm auch geantwortet. Was hältst du davon?“ -
Viel passiert war wohl die Untertreibung des Jahres. In Rom hatte das totale Chaos geherrscht. Aber nun ja so war es eben. Das Leben ging weiter und nachdem nun auch alles wieder fest in römischer Hand lag – ja Rom gewann immer – war es ja auch wie immer.
Sassia nahm also, nachdem sie die Umarmung erwidert hat Platz. „Nun ich muss sagen, dass es sich recht gut anfühlt. Es war halt nur störend, dass erst ein recht nervtötender Wichtigtuer Scato mit einer Klage verfolgen wollte. Scato hat diese Sache jedoch souverän gemeistert. Und dann noch die Spiele, die nun ja... vollkommen außer Kontrolle gerieten. Ich denke hier muss noch einiges ausgearbeitet werden. Aber ansonsten muss ich sagen es fühlt sich alles in Allem gut an. Zumal ich gestehen muss, dass mir mein Verlobter nicht unsympathisch ist, was die ganze Sache mit der Ehe wohl extrem vereinfacht.“ Sassia lächelte ihren Bruder nun an. „Ansosnetn ist nicht viel passiert in deiner Abwesenheit.“ -
Nun war ihr Bruder schon wieder ein paar Tage in der Stadt. Er hatte Sassia zu zu gebeten. Sie wusste zwar nicht recht was er von ihr wollte, aber natürlich war sie dem Ruf des älteren Bruders gefolgt. Sie klopfte leise und trat dann ein. „Aulus du wolltest mich sehen?“
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Sassia musste den Brief zwei mal lesen. Der Flavier drückte sich nicht nur mündlich recht umständlich aus. Doch schließlich ließ sie den Brief sinken. „Nun ich denke du hast dem Mann ordentlich den Kopf verdreht.“ Sagte sie schließlich mit einem Lächeln zu ihrer kleinen Schwester. „Was gedenkst du zu tun? Willst du ihm antworten?“ Sassia überlegt auch und bevor ihr Schwester antworten konnte erhob sich Sassia und lief im Zimmer umher. Schließlich blieb sie am Fenster stehen und schaute nachdenklich einen Moment in den Garten. Als sie sich wieder umdrehte sprach sie zu ihrer Schwester. „Du solltest nur ein bedenken. Der Flavier ist nicht wie der Octavier vom Markt. Den konntest du gefahrlos den Kopf verdrehen. Bei dem hier könnte es ernst werden. Wenn er zu Großvater geht und ihn fragt, kannst du schneller seine Frau sein, als du jetzt vielleicht denkst. Du solltest dir also überlegen ob er nur eine weitere Trophäe ist oder ob du wirkliches Interesse an ihm hast. Es könnte nämlich ernst für dich werden.“ Sassia legte den Kopf schief. „Auch wenn ich nicht glaube, dass Großvater dich so schnell hergibt. Er hat sich ja bei mir schon schwer getan damit. Ich glaube er wäre froh, wenn du ihm noch länger erhalten bleibst.“ Nun sah sie ihre Schwester freundlich an. „Also was willst du ihm antworten?“ Das Silana antworten würde stand außer Frage, schließlich gebot diese allein schon die Höflichkeit. Einem Flavier stieß man nicht einfach so vor den Kopf und ignorierte ihn.
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Das Flora den Schutz der Villa Flavius auch verlassen wollte verstand Sassia nicht wirklich. Aber sie äußerte sich nicht weiter dazu. Scato würde schon dafür sorgen, dass sie richtigen Schutz bekam und sicher nach Hause kommen würde. Obwohl der weg schon recht weit war – ganz im Gegensatz zu ihrem. Die Villa Claudia war nun wirklich ganz in der Nähe. Sassia jedoch merkte, das Scato verstimmt war und so nahm sie seine Hände und sah im tief in die Augen. „Es ist nicht so, dass ich mich bei dir nicht sicher fühle, ganz im Gegenteil. Aber meine Schwester...“ Sassia seufzte leise. „...ich liebe sie über alles und ich muss einfach wissen ob es ihr gut geht. Und Großvater, du weißt selbst, dass er nicht nicht mehr der jüngste ist... ich mache mir solche Sorgen um sie. Ich hätte hier wirklich keinen ruhigen Augenblick...“ Sie sah Scato mit diesem - für Frauen die unbedingt was wollten so typischen Blick an - und schlug dann leicht die Augen nieder. „Bitte sei mir nicht böse...aber ich ...“ dann brach sie ab und ein leises Schluchzen war zu vernehmen.
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Hier festsitzen? Sassia riss die Augen auf. NEIN! Sie würde ganz sicher nicht wegen ein paar durchgeknallten Sklaven hier festsitzen. Inzwischen hatte sich der Schock gelegt.
Zunächst wand sie sich aber an die Octavia. „Oh ich denke du kannst sicher das Balneum benutzen, die Villa Flavia verfügt über eines der schönsten der Stadt.“ Etwas Wasser zum waschen. Die Octavia stand wohl doch mehr unter Schick als Sassia gedacht hatte. Nun ja, ein Sklave würde ihr bestimmt den Weg zum Balneum und dann zu ihrem Zimmer zeigen so wand sie sich also ihrem Verlobten zu.
„Scato, bei allem Respekt, aber ich möchte nach Hause. Ich hätte keinen ruhigen Augenblick hier. Ich weiß nicht was mit Großvater und meiner Schwester ist und Sisenna ist allein zu Hause, die Kleine ängstigt sich bestimmt zu Tode. Außerdem denke ich Großvater weiß was jetzt zu tun ist. Immerhin war er lang genug in der Armee. Meinst du du kannst ein paar Sklaven entbehren, die mich nach Hause geleiten? So weit ist es ja nicht weg.“ Ja das Claudische Anwesen war nun wirklich nicht soweit weg. Und außerdem ging Sassia davon aus, das die Soldaten die Lage inzwischen unter Kontrolle hatten. -
Sassia hatte sich etwas in ihr Zimmer zurückgezogen und genoss gerade die Ruhe, als ihre Schwester ins Zimmer kam. Innerlich rollte sie mit den Augen. Ihre Schwester hatte in letzter Zeit immer was unglaublich wichtiges. Sassia glaubte zu wissen, dass es wohl daran lag, dass sie selbst bald den Haushalt verlassen würde. Sie hatte ihrer Schwester schon zwei dutzendmal versichert, dass sich nichts aber auch gar nichts zwischen ihnen ändern würde.
So erhob sich sich etwas schwerfällig. Als Silana nun aber einen Brief erwähnte war ihr Neugier geweckt. Sie hob neugierig eine Augenbraue. „Einen Brief? Von wem?“ -
Sassia drückte die Hand ihres Verlobten und sprach wohl genau das aus was er gerade dachte. „Nun ich denke du solltest ihnen danken. Sie geben dir Aufgaben, an denen du wachsen kannst. Welcher Aedil Roms kann schon von sich behaupten, dass er eine derartige Amtszeit hatte? Wer weiß was die Götter mit dir vorhaben, dass sie dich derart prüfen. Ich würde an ihren Motiven nicht zweifeln, sondern ihnen für die Aufgaben danken, an denen ich wachsen kann.“ Sagte sie und blickte ihren Zukünftigen dabei tief in die Augen und fügte leise hinzu, so dass wirklich nur Scato ihre Worte hören konnte. „Und mir haben sie gezeigt, dass ich keinen anderen Mann als dich haben will.“ Viel mehr Zugneigungsbekundung konnte Scato jetzt und hier oder wohl auch in Zukunft kaum erwarten. Sassia war rational und eher auf Erfolgt und Vorankommen geprägt. Es war eigentlich nicht von Belang ob sie ihren Ehemann mochte oder nicht. Doch dieses Sache heute hatte ihr gezeigt, dass sie sich tatsächlich Sorgen um ihn machte, dass ihr schwer ums Herz war, als sie nicht wusste was mit ihm ist. „Ja das sollten sie, aber vorher sollte man sie öffentlich Geiseln und leiden lassen, den Anführer am besten Tagelang so dass er um seinen Tod bettelt. Genau so wie sie Rom gerade leiden lassen. Sie einfach nur ans Kreuz zu nageln halte ich für zu wenig. Es muss so abschreckend sein, dass es in Zukunft keiner mehr wagt sich zu erheben.“ Sagte die Claudia mit hasserfüllter Stimme.
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Sie hielt die Hand ihres Verlobten, sie wollte ihm beistehen, ihm Halt und Rückhalt geben, so wie sie es schon bald als seine Ehefrau machen würde. „Die Stadteinheiten werden dieses Pack schon zusammentreiben und dann werden sie gerichtet. Sie sollen leiden dafür was sie Rom und was sie dir angetan haben.“ Sassia wusste ja nicht, dass es andere Familie viel schlimmer getroffen hatte.
Sobald das hier vorüber ist, sollten wir den Göttern opfer, damit so etwas nie wieder passiert. Was ist nur in dieses Meute gefahren? Es geht ihnen doch gut. Sie haben essen, ein Dach über dem Kopf... ja diese undankbaren Sklaven haben doch zumeist sogar mehr als die ärmeren Römer.“ Auch Sassias Blick glitt über die Sklaven des Flaviers. Sie kannte sie nicht und insofern war ihr Vertrauen ins sie natürlich nicht so groß wie in die der claudischen Familie, andererseits hatte einige von ihnen sie sicher her gebracht. So gelang es ihr doch ein schmales Lächeln zustanden zu bringen. „Zum Glück gibt es auch treue und loyale unter ihnen.“
Nun wandte sie sich jedoch an die Verletzte. „Flora, komm setzt dich. Du machst sicher keine Umstände. Ich bin mir sicher das Scato einen Sklaven hat, der sich um deinen Fuß kümmern kann.“ -
Sassia sprang auf und entgegen alle dem was üblich war, fiel sie Scato um die Hals. „Bei den Göttern, ich bin so dankbar, dass du es heil und gesund da raus geschafft hast.“ Erst dann fiel ihr ein, dass sie ja noch nicht verheiratete waren und sie eigentlich einen gewissen Abstand halten müsste. Sie überzog eine Röte ihr Gesicht, als sie sich wieder von ihm löste. „War es noch sehr schlimm? Was ist überhaupt passiert? Und weißt du ob Großvater und meine Schwester? Hast du sie gesehen? Einer deiner Sklaven ist schon zu ihnen um sie zu unterrichten, dass ich wohlbehalten hier angekommen bin.. aber er ist noch nicht zurück.“ Das es daran liegen könnte, dass die Stadt da draußen gerade Kopf stand, kam ihr angesichts der Sorgen die sie hatte nicht in den Sinn. Dann fiel ihr Blich auf die Octavia. Erleichtert ging Sassia auf die Frau zu, auch wenn sie sie erst ein paar Stunden kannte, umarmte sie auch diese – ja solche Situationen können zusammenschweißen. „Ich hatte solche Sorge, als du plötzlich von mir weggerissen wurdest.“ Dann fiel ihr auf, dass im Blick der Frau Schmerz lag. „Oh bei den Götter, hast du dich verletzt? Kommst setzt euch doch.“ Sagte sie zu den beiden und vergaß ganz, dass sie gar nicht in ihrem Heim war. „Bringt was zu trinken Und jemanden, der diese Frau verarzten kann. Und verschließt die Türen fest.“ Wies sie die Sklaven an – ja sie hatte wirklich verdrängt, dass das – noch – nicht ihr Haushalt war. Aber das war nun auch egal, Scato musste zu Ruhe kommen und um die banalen Dinge des Haushaltes und die Gastgeberrolle konnte sie sich auch kümmern, damit musste er sich jetzt nicht belassten.
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Sie hatte die Hände vor ihr Gesicht geschlagen und ihre Schulter zuckten unkontrolliert. Hier in der Villa war es ruhig und diese Ruhe zerrte an ihren Nerven. Vor der Tür tobte die Gewalt und hier drin war alles friedlich. Es war so absurd. Sie schüttelt nur leicht den Kopf. Sie würde jetzt eh nicht herunter bringen. Sie war sich sicher? Sicher? Sassia hob den Kopf und nun konnte man auch die Tränen sehen, die ihre Spuren auf dem Gesicht der jungen Claudia hinterlassen hatten. „Ich hoffe das er lebend hier ankommt. Ich hoffe, dass mein Großvater und meine Schwester es aus diesem diesem Chaos, aus dieser Gewalt herausgekommen sind. Die Straßen Roms sind voller Leichen. Häuser brennen, Bürger Roms werden abgeschlachtet... ich hoffe, dass Scato es schafft die Villa lebend zu erreichen und dass die Soldaten diese Meute in den Griff bekommen.“ Sagte sie mit bitterer Stimme.
Sie hörte Geräusche von der Porta... und fing das Zittern an. „Kommen sie jetzt hier her? Bitte... bei den Göttern... bitte nicht.“ Angst lag in ihrem Blick und ihre Hände gruben sich in die Cline auf welcher sie Platz genommen hatte.