Beiträge von Claudia Sassia

    Sassia hörte den Ausführungen ihres Bruder zu und nickte an bestimmten Stellen. Als er die Anzüglichen Blicke erwähnte sah Sassia das Bild des Soldaten und sein schmieriges Grinsen vor sich und sie erschauderte.
    Nein an dieses Vorfall wollte sie gar nicht mehr denken. Um so dankbarer war sie ihrem Großvater, als dieser das Thema wechselte. Und doch war sie erstaunt, als ihr Großvater ausführte, dass die jungen Frauen hier in Rom anscheinend Ehe die ihre Eltern arrangierten ablehnten.
    Sie war im ersten Moment sprachlos und schaute zu ihrem Bruder, bevor sie wieder den Blickkontakt zu ihrem Großvater suchte. „Nun ich muss gestehe Großvater, ich habe mir darüber noch keine Gedanken gemacht. Ich vertraue aber auch dem Urteil meiner Familie und werde mich – auch wenn es scheinbar andere Tendenzen gibt – nicht gegen eine Ehe auflehnen, die ihr für richtig haltet.“ Ja die junge Frau hatte sich nie wirklich überlegt, wie ein Mann wohl sein müsste, der ihr gefallen würde. Bisher hatte man ihr auch immer eingetrichtert, dass es ihre Pflicht wäre, den Mann zu heiraten, den ihre Familie für sie bestimmt. So war sie auch nie auf dem Gedanken gekommen sich einen Traummann auszumalen. Doch eins setzte sie dennoch nach. „Ich wäre aber sehr dankbar, wenn ihr einen Mann findet, der wenigstens etwa Interesse an mir hat und in mir nicht nur die Sicherung seines Stammbaumes und seiner Karriere sieht.“ Ja das war ihr einziger Wunsch.

    Zitat

    Original von Caius Flavius Scato




    „Ja...“ Sassia nickte auf die Frage nach ihrem Namen hin. Dann schlug sie schüchtern die Augen nieder und bedankte sich artig. „Das ist sehr großzügig von dir...danke.“ Sassia führte den Becher mit dem Wein vorsichtig an ihre Lippen und trank einen kleinen Schluck. Ja man konnte wohl nicht umhin zu bemerken, dass die Claudia recht neu auf dem Parkett und von daher recht unsicher war.
    „Nun ich hoffe auch, dass ich mich hier schnell eingewöhne. Es ist alles noch neu.. groß und unbekannt. Wir sind ja gerade erst angekommen. Ich hatte noch keine Gelegenheit mir die Stadt und ihre Bewohner anzusehen. Hier und heute lerne ich die ersten kennen... um genauer zu sein, du bist der Erste.. neben meinem Großvater natürlich. Ich hoffe, dass ich bald die Chance habe mir die Stadt anzusehen.“
    Sassias Wangen waren von einem leichten Rot überzogen, ja sie war wirklich unerfahren.... so war sie auch fast erleichtert, als er sich ihrem Bruder zuwandte.
    Sassia nutze die Gelegenheit um sich derweil umzusehen und die anderen Gäste zu betrachten. Natürlich war sie – typisch Frau – daran interessiert, wie die Frauen hier so gekleidet waren.

    Zitat

    Original von Aulus Claudius Sabinus
    Original von Caius Flavius Scato


    Interessiert schaute Sassia in Richtung des Mannes auf den ihr Bruder deutete. Und tatsächlich, er kam auf sie zu.
    Sassia, die noch fast unerfahren mit derartigen Veranstaltungen und auch der damit verbunden Konversation war, errötete leicht ob des Komplimentes. Sie konnte nicht recht einordnen, ob es nun höflich oder ernstgemeint war. So war sie auch frag, dass zunächst ihr Großvater und dann ihr Bruder antwortete. So hatte sie Zeit sich zu sammeln und ihre Antwort genau zu überlegen.
    „Senator Caius Flavius Scato, ich bin erfreut deine Bekanntschaft zu machen und danke dir für deine Worte. Wie mein Bruder schon sagte, wir sind vor wenigen Tagen erst hier in Rom angekommen. Dies hier ist also heute sozusagen unsere Premiere. Ich bin umso erfreuter, dass diese bei einer der wohl angesehensten Familien hier in Rom stattfindet.“ Sassia lächelte den Senator freundlich an und nahm den Sklaven, der sich soeben einfand einen der gereichten Becher mit Wein ab.

    Sassia war froh, das ihr Großvater sie umarmte, zeigte es doch, dass er sich anscheinend wirklich über ihre Ankunft freute und dies hier nicht nur eine lästige Pflicht war. Sie hatte ja doch etwas Angst davor gehabt, dass er ihr und ihrem Bruder mit Ablehnung begegnen würde. Immerhin brachen sie in seinen gewohnten Alltag und würden ihn wohl über kurz oder lang durcheinanderbringen.
    Aber diese Sorge war nun vergessen. Ihr Lächeln wurde noch eine Spur fröhlicher. Auch sie machte es sich auf einer Cline bequem, bevor sie die Frage des Großvaters beantwortete.
    „Nun natürlich sind es freiwillige Gründe. Wer würde es sich nicht wünschen in dieser pulsierenden Metropole, im Zentrum des Reiches zu leben. Nun mein Bruder Aulus strebt eine Karriere an – ich glaube als Senator? Aber das kann ihr dir ja später genauer sagen. Ich selbst würde es begrüßen, wenn ich mich in die Gesellschaft hier einlebe und irgendwann einen passenden Ehemann finde. Wie du sicherlich weißt, ist die Auswahl derer die in Frage kommen in der Provinz nicht so groß. Von daher hoffe ich, dass ich hier jemanden finde, der in den Augen der Familie passend erscheint.“
    Als sie die Stimme ihres Bruders vernahm blickte sie in seine Richtung und lächelte erleichtert, dass er die Schikanen am Tor scheinbar hinter sich gebracht hatte.
    Dann lehnte sie sich zurück und überließ den beiden Männer das Gespräch.

    Sassia war aufgeregt. Nur wenige Tage nach ihrer Ankunft hier in Rom, stand schon ein wichtiger Termin an. Ja hier und heute hätte sie die Chance Kontakte zu knüpfen.
    Ja hier und heute bekam sie die Möglichkeit in der Gesellschaft Roms Fuß zu fassen und sich hier vorzustellen. Sie musste heute also überzeugen, denn nichts wäre schlimmer als hier und heute zu versagen, dann wäre ihr Abenteuer Rom zu Ende noch ehe es richtig begonnen hatte.
    Sassias Kleid hatte die gleiche gründe Farbe wie die Toga ihres Bruders. Das Grün des Kleides betonte das rot ihres Haares auf eine besondere Art und Weise. Ihr Schmuck bestand heute aus purem Gold. Ihre Haare waren hochgesteckte, jedoch umspielten einige gelockte Strähnen ihr feines Gesicht.
    Neugierig sah sie sich um und versuchte sich einen Überblick zu verschaffen.
    „Hast du schon rausbekommen, wer der Gastgeber ist?“ flüsterte sie leise ihrem Bruder zu. Ja Sassia versuchte ihre Nervosität zu überspielen.

    Natürlich erhob Sassia sich um ihren Großvater zu begrüßen.
    Auch wenn sie ihn bisher nicht kennenlernen durfte, so hatte sie doch viele über ihn gehört.
    So wusste sie, dass er während des Bürgerkrieges ganze Legionen angeführt hatte. Sie wusste, dass er ein anerkannter Senator hier in Rom war und dass er viel leid hatte ertragen müssen. Viele seiner Söhne hatte er überlebt.
    Um so erfreuter war sie, dass hier kein gebrochener man den Raum betrat.
    Sie trat ihm also ebenso lächelnd entgegen. „Großvater. Ich freue mich so, dass ich dich endlich kennenlernen darf.“ Da sie nicht geanau wusste, wie sie sich nun verhalten sollte – ob sie ihren Großvater umarmen durfte oder so – blieb sie stehen und schaute ihn offen und freundlich an. „Mein Bruder Sabinus müsste auch jeden Moment hier eintreffen.“ Das hoffte sie zumindest. „Er wurde von einem übereifrigen Miles am Stadttor aufgehalten und hat mich schon vorgeschickt.“

    Sassia war natürlich von der Villa beeindruckt, aber anmerken ließ sich sich das gegenüber den Sklaven natürlich nicht. Sie betrat also vor dem Sklaven das Atrium.
    „Einen verdünnten Wein und etwas Obst hätte ich gern. Mein Bruder wird später auch eintreffen. Die Küche sollte also ein Abendmahl herrichten.“ Sagte sie, ohne dabei jedoch kokret zu sagen, was sie möchte. Wenn die Küchensklaven gut waren, dann würden sie sie schon zu überraschen wissen.
    Sassia unterdes nahm auf einer der Clinen Platz.

    Sassia nickte dem Sklaven zu. „Salve, bring mich unverzüglich zu meinem Großvater. Wir hatte Problem am Tor. Mein Bruder ist noch dort. Ich weiß nicht ob der Miles ihm noch mehr Ärger machen will.“ Sprach und trat durch die Tür, in der Hoffnung das einer der beiden Sklaven ihn nun den Weg zeigen würde. Schließlich kannte sie sich hier nicht aus. Sie erwartete also, das einer vorausging um ihr den Weg zu zeigen.

    "Salve." Antwortete der Sklave um gleich darauf seine Domina anzukündigen. "Meine Domina Claudia Sassia Eneklin des Claudius Menecrates möchte zu ihrem Großvater."
    Komisch eigentlich sollte man sie doch erwarten. Scheinbar wusste der Ianitor nichts davon.


    Sassia war inzwischen auch an der Tür angekommen und blickte den Ianitor auffordernd an, denn sie hatte kein gesteigerte Interesse daran, hier jetzt unnötiger Weise aufgehalten zu werden.

    Eine Sänfte war schnell gefunden und so schnell es eben ging wurde Sassia dann auch zur Villa Claudia gebracht. Einer der Sklaven ging eilenden Schrittes zur Tür und klopfte an eben diese.
    Sassia selbst entstieg mit Hilfe des zweiten Sklavens der Sänfte und wartet bis sich endlich die Tür öffnete.

    Das war ja wohl der Gipfel! Sassia schaute ihren Bruder mit einem entsetzen Ausdruck an. „Wir sollen was?“ Doch schon passierte genau das. Ihr Bruder stieg aus. Die Sklaven halfen ihr vom Wagen.
    Immer noch stand das blanke Entsetzen in ihren Augen, doch inzwischen mischte sich auch eine gehörige Portion Wut dazu. „Ich werde Großvater sofort davon berichten!“ Sagte sie zu ihrem Bruder, dem sie natürlich nicht widersprach, denn was er sagte war für sie Gesetz. Ohne die Soldaten auch nur eines Blickes zu würdigen zog sie mit zwei Sklaven los um sich schnellst möglich zur Villa Claudia zu begeben. DAS hier und heute würde sie nicht vergessen und es würde ein Nachspiel haben, so viel stand für Sassia fest.
    Zum Glück bekam die junge Frau nicht mit, wie die Soldaten ihre Sachen durchwühlten, denn dann würde sie sicherlich alles verbrennen lassen.

    Sassia war davon ausgegangen, dass sie problemlos das Tor passieren würden. Immerhin waren sie Angehörige einer der ältesten Familien des Reiches. Aber nein, da nahm wohl ein Soldat seine Aufgabe äußerst Ernst und glaubte den Worten ihres Sklaven nicht. Sassia war nicht in der Stimmung zu flirten. Erstens fühlte sie sich nach der Reise nicht gerade wohl in ihrer Haut und zweitens war ein Soldat nur wirklich nicht ihre Zielgruppe. So hatte sie für das Zwinkern auch nur ein verächtliches Schnauben übrig, bevor sie sich demonstrativ in die andere Richtung drehte. Bei den Götter, wollte der jetzt den ganzen Lebenslauf ihres Bruders abfragen?
    Die junge Frau trommelte demonstrativ mit ihre Finger auf die mit Decken gepolsterten Holzbank. Sie sagte zwar nichts aber man konnte deutlich sehen, wie genervt sie davon war, dass sie hier unnötigerweise aufgehalten wurden.

    NIE NIE wieder würde sie eine derartige Tortur über sich ergehen lassen. Sassia hatte sie so darauf gefreut nach Rom zu kommen, doch die Vorfreude war ihr ob der unangenehmen Reise genommen worden. In den ersten tagen hatte es ihr Bruder noch geschafft sie aufzumuntern. Doch auch an seinen Nerven zerrte dieses ständige Geruckel.
    Sassia war sich sicher, das ihr Hintern inzwischen grün und blau war. Kein Wunder, der Stümper von Fahrer schien ja auch jedes noch so kleine Schlagloch zu suchen und auch zu finden.
    So antwortete sie auch entsprechend maulig „Das will ich doch hoffen.“
    Da ihr Bruder aber ja schließlich nichts dafür konnte, dass der Wagenlenker scheinbar völlig unfähig war, schenkte sie ihm dennoch ein zaghaftes Lächeln. „Ich freue mich auf ein Bad und ein schönes weiches Bett. Was meinst du wie unser Großvater so ist?“ Ihre Mutter hatte ja kaum was über den Vater ihres Mannes verlauten lassen, so hatte sich Sassia auch kein Bild machen können. „Ob er sich auf uns freut?“