Beiträge von Marcus Sergius Stephanus

    Ich stand auf, als Felix hereintrat.
    "Salve Felix! Ich wollte mal mit Dir über etwas sprechen. Es geht eigentlich nur darum etwas, was irgendwie schon seit längerem faktisch ist, iuristisch festzutellen. Lange Rede kurzer Sinn: Ich möchte Dich, als Pater Familias der Flavia Felix bitten meine gens als Cliens anzunehmen."

    Eines schönen Tages machte ich mich auf zu Villa Flavia Felix. Privat wollte ich Felix sprechen. Eine Sache, die faktisch schon lange existierte, sollte in rechtliche Formen übergehen.


    Also klopfte ich an.

    Ich hatte - mir ein Schmunzeln unterdrückend - schweigend zugehört und sprach dann:


    "Werte Herren: Ich finde es gut, dass wir hier über die Aktionen, die Ostia unternimmt um das gemeinsame Projekt der Stadtverwaltung und der Curia Provincialis, denn als solches sehe ich es, voranzutreiben. Ich hatte es gar nicht als Werbung qua Werbung verstanden, sondern als eine Information über die Werbung, die gemacht wird. Wenn sie auch hier - als Kollateraleffekt - auch werbewirksam war - um so besser.
    Auf der anderen Seite kann ich aber auch unseren Princeps verstehen, der hiereinkam und das Plakat sah und sich aufregte.
    Ich halte es allerdings auch nicht unbedingt für angebracht, deswegen in anhaltende Verstimmungen zu verfallen."

    "Man muss Dich wirklich beglückwünschen, Cadior. Seit Du hier in Mantua das Ruder übernommen hast, hat sich so einiges getan und dieses Fest ist ein schönes Zeichen dafür, dass Mantua eine lebendige Stadt ist. Das freut mich dienstlich genauso wie persönlich."

    Ich hörte voll Freude die Rede meines Chefs in der Provinzialverwaltung und rief ihm daher zu:


    "Mein lieber Kollege - und ich sage noch mehr - mein lieber Freund Aventurine! Lange Zeit haben wir schon und wie ich finde gut zusammengearbeitet, zum Wohle Italiae und Romae. Ich habe Dich dabei als zuverlässig und gewissenhaft, aufopferungsvoll und gerecht kennengelernt. Daher scheue ich es nicht, Dir kundzutun, dass ich Deine Kandidatur voll unterstütze: Meine Stimme hast Du!"


    :app:

    In meiner neuen glattgestrichenen toga candida betrat ich - das Gefühl kannte ich nun schon - die Rostra. Eine freudige Aufregung machte sich breit, so dass ich mit einem (hoffentlich sympathischen) Lächeln vernehmbar sprach:

    Werte Quirites:


    Zum zweiten Male stehe ich, Marcus Sergius Stephanus, Römer von ganzem Herzen, nun hier und halte vor und für Euch eine oratio in toga candida: Nachdem Ihr mir mit Eurer letzten Wahl das Vertrauen geschenkt habt, Euch, dem Kaiser und Rom als Quaestor zu dienen, will ich mich nun um das Amt des Aedilis Plebeii bemühen.


    Es war und ist mir eine große Freude Euch im Cursus Honorum zu dienen. Die Amtsgeschäfte als Quaestor Consulum, die mir der Senat übertrug, führte ich gewissenhaft aus. Die traditionellen Dienstbereiche der Quaestoren waren den aktuellen Gegebenheiten angepasst worden, so dass zu den üblichen Aufgaben auch solche die traditionell dem Quaestor Principis oblagen wie zum Beispiel Teile der Chronicusa Romana – welche Euch, der Stadt und dem Erdkreis, so bald wie möglich vorgestellt werden wird - hinzukamen.


    Diese Aufgaben erfüllte ich mit der Freude und Hingabe, die ich Euch nun anbieten möchte für die nächste Amtszeit, in der ich als Aedilis Plebeii die Sorge für Märkte und Magazine, Speicher und Spiele tragen möchte.


    Das Wort Sorge – so scheint es mir – ist wohl das Schlüsselwort dieses Amtes, wegen dessen ich mich nun um Eure hochgeschätzte Gunst und Euer wohltuendes Vertrauen bemühe. Nicht allerdings um der Aedilität willen, sondern weil ich Rom, das mir und Euch so liebe, um-sorgen will. Sorgsam will ich meinen Pflichten nachkommen, um Euch von allzu alltäglichen Sorgen zu entlasten. Sorgfältig will ich Sicherheit und Verkehr überwachen. Ich kann Euch keine Sorglosigkeit versprechen, das wisst Ihr genauso gut wie ich. Verprechen kann ich aber, dass Euch, Rom und dem Kaiser zu dienen meine ganze Sorgsamkeit sein soll.


    Darum bitte ich Euch, hochgeschätzte Quiriten: Gebt mir Euer Vertrauen und Eure Stimme,


    für Roma, für das Imperium, für den Kaiser!

    Es war wirklich beeindruckend, was ich sah. Ich ärgerte mich innerlich schwarz nicht früher gekommen zu sein - aber nur einen kurzen Moment. Dann war ich mit voller Aufmerksamkeit bei der Vorführung, es war wirklich so beeindruckend, dass ich nur sagen konnte:


    "Das ist wirklich beeindruckend!" :app:

    Ich wollte gerade etwas ausweichend antworten, da klopfte es, so dass ich die Frage - ob ich kandidieren würde nun nicht beantworten musste, daher konnte ich lächelnd sagen:


    "Diesmal konnten wir sogar einmal drei Sätze sprechen, bis zum nächsten Klopfen... Deine Wichtigkeit nimmt langsam ab, könnte man meinen. Vielleicht solltest Du schauen, wer da ist - es könnte ja jemand wichtiges sein..."

    Ich hatte ein wenig gewartet, dann kam Asklepius - endlich - aber da Bad hatte sich gelohnt. Er war wirklich wie neugeboren, also sagte ich freundlich:


    "Schau, was Du findest - es sollte nur nicht zu lange dauern, da ich mir schon ein wenig der Magen knurrt!. Und es sollte auch Dir schmecken"

    Glücklicherweise bin ich vom 'Parteienverkehr' bis jetzt relativ verschont geblieben. Aber dennoch kann ich mich über zu wenig Arbeit nicht beklagen. Hinter den Wahlen steht eine Menge an Arbeit... - was natürlich nicht schlecht ist, da wir ja Roma dienen wollen und nicht faulenzen, dafür haben wir im Alter noch Zeit.

    "Du bist ein vielbeschäftigter Mann, Martine. Immer wenn ich bei Dir bin wird unser Gespräch durch Klopfen unterbrochen - oder durch Personen, die hereinkommen. Wirklich ich bin beeindruckt - oder hast Du vielleicht einfach einen Sklaven, der alle paar Minuten anklopft?"