Beiträge von Magrus

    Magrus war auch von der Küche sehr beeindruckt und er war froh, dass er hörte, hier nicht hungern zu müssen. Er konnte gar nicht erwarten, die restlichen Räume zu sehen. Es war natürlich für ihn auch sehr angenehm, dass er Cara als Führerin hatte. Durch sie fühlte er sich sofort hier zu Hause.


    "Cara, ich danke den Göttern, dass sie mich in dieses Haus geschickt haben und dass ich dich kennen lernen durfte. Sei so freundlich und zeige mir bitte die restlichen Räume."

    Magrus war sehr erfreut als er das luxuriöse Balneum sah, in das ihn Cara geführt hatte. Wenn das das Balneum war, in dem sich die Sklaven reinigen konnten, wie musste da erst das Balneum für die Herrschaft aussehen. Aus seiner Sicht war jeder erdenkliche Luxus vorhanden. Nachdem Cara ihn verlassen hatte stieg er in das vorbereitete heiße Wasser und wusch den Schmutz des Sklavenmarktes und der vorangegangenen Tage ab. Die Reinigungsutensilien, die Cara ihm bereitgestellt hatte waren von so exklusiver Qualität dass er sich für einen kurzen Moment nicht als Sklave gefühlt hatte. Nachdem er sich dann ausgiebig abgetrocknet hatte zog er die für ihn bereitgelegte Tunika an und wartete auf Cara. So hart das Schicksal ihm in der letzten Zeit zugesetzt hat, er war letztendlich froh dass es so gekommen war wie es gekommen ist. Er hatte Cara kennengelernt und das empfand er als Trost für alle Widrigkeiten , die ihm in seit dem Verlust seiner Freiheit wiederfahren waren.

    Magrus war kurz davor jemanden zu fragen wo denn das vom Herrn erwähnte kleine Balneum ist, da hörte er hinter sich eine weibliche Sitmme, die nach ihm rief. Es war Cara. Er blieb sofort stehen und wartete auf sie. Als sie bei Ihm war erzählte er ihr sofort, was der Herr ihm aufgetragen hatte:


    "Cara, ich bin so froh, dass ich hier bin. Ich habe soeben mit dem Herrn gesprochen,der mir meine zukünftigen Aufgaben mitgeteilt hat. Am besten ist, dass mir das Brandzeichen erspart bleibt, wenn ich nur diese Tafel immer trage. Er hat mir jetzt aufgetragen mich im kleinen Balneum zu waschen und du sollst mir dann eine Übergangstunika geben. Morgen soll ich dann mit dir und Memnon einkaufen gehen um mir zwei eigene Tuniken zu besorgen. Außerdem hat er ausdrücklich gesagt, dass du mich mit den Gepflogenheiten hier im Haus bekannt machen sollst. Kannst du mir bitte das kleine Balneum zeigen? Ich bin wirklich froh dich wieder zu sehen."

    Magnus war froh, als er sah, dass sein Herr seine Worte und das Entgegennehmen der Tafel mit Wohlwollen aufgenommen hatte. Dass ihm nun auch offiziell mitgeteilt wurde, dass Cara sich seiner annehmen werde, machte ihn glücklich. Er freute sich sehr, sie wieder zu sehen. Er sprach also:


    "Dominus , ich danke dir für die freundliche und großzügige Aufnahme in die Haus. Ich denke, dass ich nun für das erste weiß was du von mir erwartest und ich werde mich danach richten. Ich bitte dich, mir nun zu gestatten mich zurückzuziehen um deine Anordnungen auszuführen."


    Er verneigte sich und machte sich auf die Suche nach dem Balneum.

    Magnus sah, dass sein Herr ihn eine gewisse Zeit beobachtete und dass sich dessen Mine immer mehr verfinsterte. Erst als er sah, dass die Augen seines Herrn immer wieder zu der Tafel, die er Magrus überreichen ließ, wanderten, wurde ihm klar, dass er diese noch nicht entgegengenommen hat. Während dann sein Herr ihn über die künftigen Aufgaben informierte, griff er hastig nach der Tafel und hängte sie sich um. Als dann sein Herr mit der Aufzählung seiner Aufgaben und Pflichten geendet hatte, sprach er:

    "Dominus, ich bin mir sicher, dass ich die mir zugedachten Aufgaben zu deiner Zufriedenheit erfüllen werde können. Natürlich werde ich eine gewisse Zeit der Einarbeitung brauchen. Die Aufgaben als dein Leibsklave stellen mich sicher vor keine Herausforderung, wenngleich ich auch hier deine Vorlieben erst kennenlernen muss. Aber auch meine Unterstützung bei deinen politischen Ambitionen glaube ich in Bälde dir eine große Unterstützung sein zu können. Wenn es dir recht ist, werde ich mich so bald wie möglich an die Arbeit machen. Vorerst bitte ich dich, mir zu erlauben, mich mit den Räumlichkeiten und allen Modalitäten deines großen Hauses bekannt zu machen".


    Er hoffte die richtigen Worte gefunden zu haben und schaute ob er aus der Mine seines Herrn ersehen könnte ob das zutraf.

    Magrus stand nun das erste mal vor seinem Herrn. Als dieser sagte, dass ihm das Brandzeichen erspart bliebe wenn er die ihm überreichte Tafel trug war er erleichtert. So sprach er:
    "Dominus, ich bin mir der großen Ehre bewusst in diesem Haus dienen zu dürfen. Ich werde diese Tafel Tag und Nacht mit Stolz tragen. Außerdem werde ich mich bemühen, jeden deiner Befehle gewissenhaft und umgehend zu befolgen."


    Er hoffte, damit seinen neuen Herrn von Anfang an milde zu stimmen. Er hatte sich überall umgeblickt, aber zu seinem Leidwesen konnte er Cara nirgends erblicken.

    Magrus wurde vom Sklavenmarkt in die Villa Claudia gebracht. Er war beeindruckt von der Größe und vom Luxus des Anwesens. So stand er nun im Atrium und wartete darauf, dass man ihm sagt, was er zu tun hat. Im Moment kümmerte sich jedoch niemand um ihn. Er hatte aber ein gutes Gefühl, denn er dachte immerzu an Cara und er hoffte, dass sie ihm das Eingewöhnen in seinem neuen Zuhause leichter machen würde. Leider sah er sie seit seiner Ankunft nicht mehr. So fühlte er sich etwas verlassen. Er stand also da und versuchte sich so zu verhalten wie man es wohl von einem Sklaven erwartete.

    Magrus war durch die Nähe von Cara vor Glück fast benebelt. Sie half sogar ihm die Fesseln abzunehmen. Er sog ihren Geruch, der ihm himmlisch erschien, ein und antwortete ihr:
    "Ich habe gar nicht zu hoffen gewagt, dass ich in das Haus komme wo du auch dienst. Es wäre sehr schön, wenn du mir hilfst mich dort zurechtzufinden und einzugewöhnen."

    Magrus wurde also zu seinem neuen Herrn geführt. Er verneigte sich tief und sagte:
    "Salve, dominus. Ich danke dir vielmals, dass du mich gekauft hast. Ja, ich heiße Magrus und es ist für mich eine große Ehre, in so einem vornehmen Haus dienen zu dürfen."
    Dann wartete er still auf die nächsten Befehle.

    Magrus glaubte seinen Ohren nicht zu trauen. Könnte das sein, dass das schöne Mädchen nach seinem Namen fragte? Er glaubte, dass er im Moment unbeobachtet war und flüsterte:
    "Mein Name ist Magrus. Und wie heißt du?"
    Sie flüsterte zurück:
    "Ich heiße Cara."
    Magrus war überglücklich, dass er einen wirklichen Kontakt hatte, das hatte er sich nicht vorzustellen gewagt.
    Aber hat nicht der Sklavenhändler etwas von diesem Gespräch mitbekommen? Er glaubte, eine sehr zornige Miene entdeckt zu haben. Aber andererseits war ihm dieses kurze flüstern jede Bestrafung wert.

    Magnus sah, dass aus der Sänfte des Bieters eine vornehme junge Dame ausstieg. Aber was war das? Sie winkte das schöne Mädchen zu sich. Bei den Göttern, sie gehört zum Bieter! Geht mein Wunsch doch in Erfüllung? Aber es sind ja noch etliche Bieter da. Er konnte nur hoffen, aber alles war möglich.

    Magrus sah, dass der vornehme Herr, für den er aus den Werken Ovids vorgetragen hat, im Begriff war zu bieten. Aber sein Sklave hat ihn wohl davon abgehalten. Er bemerkte auch dass sein Sklavenhänder darüber nicht gerade erfreut war. Es wurde ja auch erst das Mindestgebot erreicht. Ihm selbst war es ziemlich egal zu welchem Preis er verkauft wurde, wenn er es nur bei seiner Herrschaft nur halbwegs gut hatte. Wenn er nur wüsste, ob dieses schöne Mädchen, das ihn immer wieder ansah zu irgend einem Bieter gehörte. Irgendwie wünschte er sich,in das gleiche Haus zu kommen. Vielleicht war ihm dann sogar erlaubt, dem Mädchen näher zu kommen. Sein Wunsch nach einer körperlichen Beziehung zu einer Frau war irgendwie schon immer da gewesen, aber in den letzten Minuten erst richtig erwacht. Er seufzte tief.

    Magrus sah, dass ein Sklave ein Gebot überreicht hat. Es kam von einem vornehmen Herrn in einer Sänfte. Er wusste nicht wer der Bieter war, er sah nur dass in der Sänfte auch eine junge Frau saß. Es gab also ein Gebot und damit war sichergestellt, dass er bald Sklave in einem römischen Haus sein wird. Einerseits überkam ihn etwas Angst, andererseits hoffte er, dass er eine gute Herrschaft bekam. Es war für ihn ja ohnehin nur möglich, sein Leben als Sklave zu verbringen.

    "Dominus, du möchtest etwas von Ovid hören? Wenn es dir recht ist, werde ich dir einige Verse aus dem goldenen Zeitalter vortragen."
    Magrus begann und trug ca. 5 Minuten die schönen Verse Ovids vor. Anschließend fragte er:
    "Wie hat es dir gefallen, Dominus?"

    Sie ist wieder da, dachte Magrus. Und sie sieht mich ununterbrochen an. Ich glaube auch, dass sie immer wieder leicht errötet. Aber sie kann mich nicht kaufen :(. Aber vielleicht hat sie einen Herrn oder eine Herrin, die sie überreden kann? Ich weiß es nicht. Aber ich hoffe, dass ich sie noch einmal wieder sehe. Bis jetzt hat niemand ein Gebot abgegeben. Vielleicht kauft mich der vornehme Herr, der mich zuerst über meine Kenntnisse in Literatur gefragt hat? Oder jemand völlig anderer. Es liegt im Ermessen der Götter.

    Magrus hörte die Frage des Interessenten und antwortete sogleich:


    "Dominus , ich bin sicher kein großer Gelehrter, aber ich wurde bis zu meinem. 15. Lebensjahr sowohl in Latein als auch Griechisch unterrichtet. Die großen Dichter wie zum Beispiel Publius Ovidius Naso oder Homer sind mir wohl bekannt. Ich bin natürlich in der Lage aus diesen Werken zu rezitieren als auch Schüler in diese Werke einzuführen".

    Magrus ging das hübsche Mädchen einfach nicht aus dem Kopf. Er nahm das Gewirr um ihn herum kaum mehr wahr. Er hatte mit seinen 18 Jahren noch nie etwas mit einer Frau gehabt, obwohl er das durchaus gerne gewollt hätte. Aber für Sexualität war in seinem Leben kein Platz gewesen, wenn man seine fallweisen eigenen Berührungen nicht rechnete. Könnte es wirklich sein, dass ihm das auch den Rest seines Lebens versagt blieb? Bei seinen Perspektiven machte sich nun große Trauer wie er sie schon lange nicht erlebt hat in ihm breit.

    Magnus bemerkte, dass er von einem jungen Mädchen, das ausgenommen hübsch war, intensiv beobachtet wurde. Er erkannte, dass es sich um keine Bieterin handeln konnte. Es musste eine Sklavin sein. Er wurde traurig, weil er wusste, dass er als Sklave kaum jemals in der Lage sein würde, eine Frau zu haben. Es wäre sogar gefährlich eine Beziehung zu einer Frau zu haben, da dies schwerste Bestrafung nach sich ziehen könnte. Außerdem war er auf Grund seiner schlimmen Erlebnisse der letzten Jahre sicher zu feige, Risiken einzugehen. Wenn er ein halbwegs gutes Leben haben wollte, musste er sich in sein Schicksal fügen und allen Befehlen seiner zukünftigen Herren nachkommen, auch wenn es für ihn noch so hart war.

    Für magrus war die Situation natürlich keine angenehme. Er wusste aber, dass enorm viel davon abhing, wer ihn kauft. Er war jetzt 18 Jahre alt und hatte noch ein längeres Leben vor sich. Ein reicher Käufer war natürlich von Vorteil, aber es kam auch darauf an , wie er von seinem Herrn oder seiner Herrin behandelt wurde. Es wurde ihrerseits jetzt klar, dass er auch eine Herrin bekommen könnte. Er hatte nicht viel Erfahrung mit Frauen. Seit dem Tod seiner Mutter war er meist in Gesellschaft von Männern gewesen. Er wusste zwar, dass er sich zu Frauen hingezogen fühlte und dass sie ihn auch irgendwie erregten, aber er hatte noch kein einziges sexuelles Erlebnis gehabt. Er wusste aber auch, dass für ihn als Sklaven Frauen eher unerreichbar bleiben werden. Daher erfüllte ihn der Gedanke an eine Domina mit einer gewissen Sorge.

    Magnus hörte die Frage, ob er als Lehrer für ein Kind in Frage käme. Er antwortete sofort:


    "Ja, Dominus. Natürlich wäre ich dazu bereit und in der Lage. Als Sklave bin ich selbstverständlich bereit alles was von mir verlangt wird zu tun. Ich bin sicher auch ein guter Lehrer für Kinder."