Beiträge von Tiberia Corvina

    Was dachte sich Luna? „ Erst schleppst du mich hier her und jetzt wo es richtig interessant wird willst du gehen?“ Corvina sträubte sich dagegen. „ Nein, wir bleiben hier!“ Die Vorschläge der anderen schaulustigen Damen fand ihre Zustimmung. „ Rasiert und farblich passend. Eine sehr gut Idee. Wer möchte schon einen Bären im Bett haben.“ Sie stellte sich das bildlich vor. Huch, nein. „ Bei der Farbe wird es schwieriger.“ Welcher Mann ließ sich freiwillig von seiner Frau den Hintern versohlen? So einen wollte sie nicht haben. „ Sieh nur der Tempel wird wieder geöffnet. Du gehst vor. Ich will einen ordentlichen Platz. Damit ich alles übersehen kann. Der Innenraum des Tempels soll sehr interessant sein.“ Corvina griff Luna den Schultern und dirigierte sie zum Tempel – Eingang.

    Der nette Hintern stellte sich vor. Bei den Göttern, bekam corvina das mal wieder aus ihrem Kopf. Sie ärgerte sich über sich selbst. Einen Mann nur auf seinen Hintern zu reduzieren. Also wirklich. Weg von den Marsianern hin zur Realität. „ Angemessen aber nicht zu auffällig.“ entschied sich Corvina zur Eskorte und der Bewachung.
    Brüderchen Nero hatte es nicht nötig hier zu erscheinen. Hatte man ihn überhaupt informiert was vorgefallen war ? So lange er nicht hier war traf eben Corvina die Entscheidungen. Es ging nicht um Geschäfte sondern um ihren Bruder, da nahm sie sich das Recht zu entscheiden.


    Ach, der Hintern ….herje schon wieder. Corvina, continentia! Der Mann in schwarz hatte einen Namen. Tribun, deshalb das flottere Schwarz. „ Tiberia Corvina.“ stellte sie sich der Vollständigkeit halber vor.
    War ein treuer Soldat? Nur so dahin gesagt oder wusste er mehr? Bei den Schwarzröcken musste man mit allem rechnen. Das beste Beispiel war ihr dahin siechender Bruder. Das die zugeteilte Leibwache ihres Bruders versagt hatte. Das war Corvina glücklicher Weise entgangen. Nicht auszumalen welches Unwetter über den Tribun hereingebrochen wäre. „ Mein Bruder Tiberius Caudex wird alles weitere regeln.“ Für sie war der Vorfall im offiziellen Teil ab geschlossen. „ Kann ich sonst etwas für dich tun?“ fragte sie höflich und mit dem gebührenden Respekt nach. In Corvina‘s Fall war das in etwas so zu deuten. Ich habe nichts mehr, du sicher auch nicht, dann ist deine Anwesenheit hier nicht mehr von Nöten.

    Es ließ ihr keine Ruhe. Corvina tauchte wieder in dem Zimmer auf, in das sie ihren Bruder gebracht hatten. Der Raum quoll regelrecht vor Schwarz berockten Männern über. So makaber wie die Situation war, Corvina sah dem neu hinzugekommenen auf den Hintern. Kannte sie den oder eher nicht? Form, Ausstattung, ja. Bei Straffheit und Farbe musste sie passen, die waren nicht nachprüfbar. Hingehen und rein kneifen, dabei die Tunika aus versehen lüften. Nein, das wäre pietätlos, ihr Bruder keinen Meter weg, rang mit dem Tod. Ihr Bruder sie seufzte leise. Es gab immer nur Ärger mit ihm. Nicht einen Lichtblick gab es am Horizont. Vielleicht, wenn er für eine Weile, eine ganz lange Weile, aus Rom verschwand. Die Idee, die Luna hatte, wurde dementsprechend von Corvina mit einem zustimmenden Nicken honoriert. Den Anfang hatte sie leider verpasst. Aber Rom und nicht sicher, und auf das Landgut reichte, der Germanin zuzustimmen. „ Er sollte dort bleiben bis er völlig genesen ist. Luna wird sich rührend um ihn kümmern. Sollte er sterben, haben es die Götter so gewollt.“ Wandte sie sich an den Mann in schwarz, mit dem Luna gesprochen hatte.

    Das Mäuschen huschte vorn weg. Corvina folgte ihr, sah sich das Grün links und rechts an. Bei dem flachen Bau wurde sie skeptisch. Die Skepsis verflog als sie das Balneum betrat. „ Ja geh ruhig. Hier, so weit ich es sehe, ist für alles nötige gesorgt.“


    Ihre Erwartungen, was die Sklavin betraf, waren relativ hoch gesteckt. Das nötige Feingefühl sollte sie haben. Corvina mochte es nicht bei der Reinigung und Schönheitspflege unnötig gequält zu werden. Die kommende Stunde durfte die Sklavin zeigen was sie konnte. Das volle Programm war angesagt. Von Reinigung, über Enthaarung, Massage, Nagelpflege und Haarpflege. Zur cena wollte sie wieder wie aus dem Ei gepellt aussehen.

    Kriterien? „ Du bist aber schnell Mäuschen.“ Corvina hatte wohl mitbekommen, dass Luna es anders meinte. „ Punkte? Ich würde sagen 3 sind das Maximum in jeder Kategorie.“ Vorn am Tempel tat sich wenig. Man hörte nur den Singsang und Gemurmel. „Wann passiert denn endlich was interessantes.“ Corvina reckte ihren Hals. „ Weißt du Luna, Verus, als er jung war.“ Corvina sprach so nebenher beim Versuch etwas neues zu sehen. „ Da hatte er einen niedlichen knackigen Hintern. Ich habe ihn gern mal gezwickt.“ Sie sah zur Sklavin. „ Wie ist er denn jetzt so? Meinst du man kann nachher erkennen welcher ihm gehört?“ Sie überlegte. Wie viele lagen dann da im Tempel? „ Damals hätte ich ihm glatt bei allen drei Kriterien die volle Punktzahl gegeben.“ Sie hatte ihre Blicke wieder auf den Tempeleingang gerichtet.

    Ein sehr beruhigender Ort. Der Lärm von der Straße war fast nicht zu hören. Das schön gestutzte Grün. Die Statuen, die dazwischen standen. Kleine versteckte Sitzmöglichkeiten. " Ja, hier kann man es eine Weile aushalten." Der Garten sah gepflegt aus. " Weiter zum Balneum. Es wird Zeit, der Staub der Straße wird mir zuviel." Crovina nahm sich für die nächsten Tage vor, sich einen umfassenden Überblick über die neue Behausung zu verschaffen.

    Das Gespräch aus dem Hintergrund war nicht zu überhören. Corvina musste, nein sie blieb nicht ernst. Es ging nicht. „ Runzlige Männer hintern.“ raunte sie und kicherte. Keine jungen knackigen? Ja wenigstens in ihrem Alter. Als eine der Frauen auf ihren Hintern zu sprechen kam, fasste Corvina automatisch an ihr Gesäß und äugte nach hinten. Alles da, alles knackig, kein Fältchen. Sie tat genug dafür um es nicht faltig und schwabbelig werden zu lassen. Ein bisschen Sport half, das da nichts hing. Sich unbeobachtet fühlend sah sie auf Luna‘s Hintern. Der sah auch sehr gut aus. Wie gern würde sie mal rein kneifen. Warum eigentlich nicht? Auf was für Ideen sie heute kam. So also ob nichts wäre kniff sie zu. Ja, der Hintern war straff. Schnell nahm sie die Hand weg und sah gespannt auf die Zeremonie.

    Was? Zu diesem Mars-Tempel? Da gab es nichts als Männer und ihre Kriege. Kein großer Umweg und Verus war dort wegen einer Zeremonie der Prätorianer. Mal vorbei schauen, nur kurz. Corvina stand mehr der Sinn nach einkaufen. Da standen sie nun und Verus palaverte los, wie uninteressant. Dann der Priester dazu. Bis zu der Stelle, die Corvina gerade rekapitulierte, als Luna sie ansprach. Sie sah Luna an, zog die Nase kraus und lächelte flüchtig. „ In diesem Falle gebe ich dir recht. Wir bleiben ich will sehen ob das stimmt was er gesagt hat. Einkaufen, das können wir später.“ Corvina stellte sich auf die Zehenspitzen um mehr sehen zu können.

    Dieser Lärm am Morgen. Corvina war nicht erbaut darüber. Dieses Geschreie ! Auf dem Weg zur Tür stellte sie fest, dass sie nur in einer einfachen Synthesis herum lief. „ Tunika! Tunika ! Gürtel!“ Wo war diese schmalbrüstige Sklavin, wenn man sie brauchte? Corvina musste sich selbst kümmern. Die Haare waren nur notdürftig gerichtet. So stürmte sie hinaus ins Atrium. „ Was ist hier los?“ Der Lärm zog sich nach oben. Sie lief hinauf. „ Verus?“ stürmte sie fragend in sein Zimmer. Was war denn hier los. Die graue Maus kniete neben seinem Bett. Der Kerl rührte sich nicht. Sie ging näher. „ Wer vergreift sich an ihm ohne mich zu fragen?!?!“ zischte Corvina. Sie mochte ihren Bruder nicht unbedingt und ging ihm gern aus dem Weg, aber es war IHR BRUDER! In diesem Moment war da etwas, was sich in ihr änderte. „ Luna? Luna, sag was du brauchst. Du sollst für ihn alles bekommen.“ Wie beneidete sie diese Frau. Mit schnellen Schritten war Corvina aus dem Zimmer. Auf der Treppe rief sie nach ihren Sklavinnen. „ ANNA! NINA! Ihr helft Luna so lange sie es für richtig hält.“ Zwei weitere Sklaven wurden dazu beordert. Corvina schickte zwei Sklaven an die Tür. „ Ihr lasst keinen rein! Es sei denn er ist Prätorianer!“ Sie drehte sich suchend um. „ Du da! Ja du! Thales?“ sie wartete nicht auf ein ja. „ Du gehst zu meinem lieben Bruder Nero, weckst ihn und ...lass. Das übernehme ich selbst.“ Huuu Corvina witterte die Chance, es ihm mal richtig zu zeigen.

    Corvina vermisste eine Antwort auf ihre Frage. Wollte die kleine graue Maus sie dumm sterben lassen? Oder gedachte sie ihr beim Gang durch den Hortus zu erzählen was es neues in Rom gab. In Anbetracht des guten Geschmacks, den Luna bewiesen hatte, gedachte Corvina sie nicht gleich in Grund und Boden zu stampfen. „ Rom, Mäuschen. Was gibt es neues in Rom?" sagte sie ganz bestimmt. „ Garten? Dann Balneum? Ja, soll mir recht sein.“ Wer was machte war ihr egal. Hauptsache es wurde so gemacht wie sie es wollte.
    Bis jetzt wurde die Villa ihren Ansprüchen gerade so gerecht . Sollte das Grün dazu passen, dann konnte man sich hier ein paar Tage aufhalten. Hauptsache der Lärm blieb vor der Tür.

    Oh, sieh an. Die kleine graue Maus wurde Corvina sympathischer. Das Zimmer ideal und das Bild traf ihren Geschmack. Die Fenster waren purer Luxus, Corvina musste das Glas unbedingt anfassen. „ Hmm wie glatt und durchsichtig.“ Ein Blick in die Truhe und fluchs machte sie es sich im Korbstuhl bequem. Der Ausblick in den Garten eine Augenweide. „ Ganz nett das Zimmer.“ Nur nicht zu freundlich werden. Die kleinen grauen Mäuse wurden schnell anhänglich. „ Ah Tante Maximilla. Für schlüpfrige Unterhaltung ist gesorgt.“ Das Verus hier wohnte? Er war mit seiner Arbeit verheiratet. Brauchte er hier ein Zimmer? Sie musterte Luna, für das bett etwas dürr. „ Wer bitte wohnt in der oberen Etage? Der kleine Nero? Mein kleiner kluger Bruder, der immer alles besser weiß?“Das war eine Überraschung. Sie hasste es, wenn er mit politischen Themen anfing und immer wieder eine Schippe drauf legte, bis Corvina schmollend das Feld räumte. Oder er machte sich lustig über sie, wenn sie die Ränge in der Legion durcheinander brachte. „ Klugscheißer, Grieche.“ Da konnte sie zickig werden. „ Ist er da? Zu einer kleinen cena würde ich mich heute mit ihm treffen wollen. Wir haben uns lange nicht gesehen.“ die Sklavinnen standen bereit. Corvina umkreiste sie wie ein Geier. Wollte ihre Hände sehen, die Zähne. Sie mussten Lächeln und ihre Zunge raus strecken. „ Mmmmhhh, du bist raus.“ scheuchte sie die mittlere weg. Nana oder Anna? Die mit dem vollen Busen oder die schmalbrüstige? Ach schwere Entscheidung. Die wäre gut für ein paar Spielchen im Bett. Eine Alternative zum fehlenden Mann. Bei der anderen musste sie keine Angst haben, dass ihr einer hinterher stieg. „ Ich nehme die schmalbrüstige, Nana.“ Ihre Hand lag auf dem Arm von Anna. „ Diese hier wird sich um den abendlichen Gang ins Balneum kümmern. Sie hat für warmes Wasser, Wein, Häppchen usw. zu sorgen.“ Und die entsprechende Unterhaltung sollte Corvina danach sein. „ Gibt es in Rom was neues Mäuschen?“ fragte sie und machte sich auf in den Hortus. An Nana gewandt. „Mir ist nach Weintrauben spute dich.“

    In diesem Falle hatte die kleine graue Maus einen guten Riecher bewiesen. Ein Zimmer mit Ausgang zum Garten. Corvina ging ihr hinterher. Änderungswünsche? Ja die hatte sie seit sie diese schrecklichen Rüstungen ihres Bruders im Atrium sah. „ Da wäre der erste. Diese schrecklichen Rüstungen meines Bruders müssen aus dem Atrium verschwinden. Entweder in das Tablinum.“ Sie überlegte und hatte eine viel bessere Idee. „Hat er hier ein Officium?“ warf sie ein. „Dann wären sie da hervorragend aufgehoben.“ zu mehr Veränderungen hatte sie nach der Reise keine Lust. Morgen frisch und wieder aufgetankt ging das viel besser. „ Wer bewohnt die anderen Zimmer ?“ Corvina mochte es nicht unvorbereitet auf Unbekannte im eigenen Haus zu treffen. „ Ich brauche eine fähige cubicularia. Haben wir eine im Haus?“ Schlechte wäre, wenn nicht.

    Ach, sieh an das germanische Spielzeug von Verus lebt noch. „ Danke, eine reizende Fahrt.“ In einem Wagen bei dem man jeden Stein gespürt hatte und die staubige Luft dazu. Sie trug es mit Fassung. Der Weg, die Umstände, die neue Villa, die Luft war heute raus. Sie hatte keine Ambitionen mehr großartig auf den Putz zu hauen oder die Sklaven zu drangsalieren. Frau war fertig. „ Ich nehme beides.“ Sie sah sich im Atrium um. Huch, was stand denn da? Uralte dreckige Rüstungen. Die konnten nur von Verus sein. Wie sah das denn aus, wenn ein Gast kam. Wenn hier ein Gast kam. Bei dem verhunsten Ruf den ihre Familie hatte. Kam da überhaupt jemand. „ Halt! Erst das Zimmer, dann Erfrischung und Imbiss.“ Sie drehte sich zu Luna. „ Mit Zugang zum Garten? Das habe ich sicher nicht Verus zu verdanken. Nicht wahr mein Mäuschen?“ Ja das passte. Klein, grau und unscheinbar.

    „ Dieser Staub.“ abgelenkt von einer Fussel, die an ihrer Palla haftete, bemerkte sie relativ spät, dass sie sich vor dem Haus der Tiberer befand. Innerlich krampfte sich alles in ihr zusammen. Die Geschäfte mochten vielleicht einen Sinn ergeben. Nach kurzer Überlegung ja. Sie brachten Geld ein. Geld was Corvina. Was Corvina und die Tiberer brauchten. Der Sinn dieses Kriegsgerätes über der Tür erschloss sich ihr überhaupt nicht. Es verschandelte die Fassade. Ihre erste Amtshandlung als sie das Atrium betrat. „ Ich wünsche das dieses Kriegsgerät draußen über der Tür entfernt wird. Sind wir hier in einer castra? Falls Fragen aufkommen. Ich bin Tiberia Corvina.“ sie drehte sich zur Tür und schimpfte vor sich hin. „ Ja ehrlich. Ist das hier ein Barbarenhort? Fehlt nur der abgeschlagene Kopf eines Feindes daneben.“ Sie schüttelte angewidert den Kopf. „ Roxa…..äh, nein.“ wie hasste sie es. Dieses dumme Ding hatte sich auf dem Landsitz von einem gallischen Ochsentreiber schwängern lassen. Was sollte sie mit einer cubicularia, die eine Bauch vor sich herschob und ständig über Unwohlsein klagte. „ Was! Wo sind die Herrschaften? Schläft hier alles? Los los, holt mein Gepäck rein! Gleich in mein cubiculum.“ Sie ging fest davon aus, das Verus wenigsten in dem Falle Festlegungen getroffen hatte. Sollt er nicht, würde sie frei von der Leber weg, eine der Räumlichkeiten die ihr zu sagte okkupieren.

    Der Aurelier machte gleich reihenweise Komplimente. Nicht auszudenken sollte er hier eine vergessen. Corvina fühlte sich ein kleines bisschen geschmeichelt. Obwohl das Haus groß war, begegnete man sich durchaus ab und zu. Sie vermied es ihm dabei auf den Geist zu gehen. Mit den anderen tiberischen Gästen war es anstrengend genug.
    Der Bitte der Augusta entsprach Corvina ohne zu zögern. „ Natürlich Augusta Veturia Serena.“So folgte sie der Augusta auf dem Fuße.

    Nun war sie vollends verwirrt. War ihr Bruder nur ein Fußsoldat bei den Prätorianern, dass er erst spät ins Haus kam? Welcher Centurio saß bis mitten in die Nacht in der castra ? Oder trieb er sich in der Nacht in Rom's Lupanaren herum? Das würde sie jetzt auch nicht mehr verwundern. Wenn er weiter so machte, verbaute er ihr sämtliche Wege eine angemessene Beziehung einzugehen. Corvina war wie vor den Kopf geschlagen. Wäre er besser in Germanin bei den Barbaren geblieben. Das hätte ihr mehr geholfen, als ständig diese Peinlichkeiten.

    Das war wie ein Schlag ins Gesicht. Sie hatte Verus, so wie er hier herum lief, kennengelernt. Corvina nahm sich zusammen und machte gute Miene zum bösen Spiel. „ Ja, das habe ich.“ Die Strapazen hatte sie besser überstanden, als die Ankunft ihres Bruders Verus. Der so gar nichts davon hielt, die Tiberer wieder gesellschaftsfähig zu machen. „ Die Aurelii sind sehr zuvorkommend. Ich möchte mich hier besonders bei Sextus Aurelius Lupus für seine Umsicht, Großzügigkeit und seine Geduld gegenüber uns Tiberii bedanken. Vor allem jetzt, wo er weit wichtiger Dinge zu tun hat.“ Damit spielte sie auf seinen Wahlkampf an. Das ausgerechnet ihre Familie ihn in Form von Verus nicht gerade dabei unterstützte, wurmte sie maßlos.

    Da gab man ihnen den kleinen Finger und schon nahmen sie die ganze Hand. Sie glaubte sich verhört zu haben. Ihr Bruder hatte sie, eine Sklavin, damit beauftragt die Villa wieder aufzubauen? Eine Germanin, der die römische Baukunst vollkommen fremd war. Die in einer Lehmhütte gewohnt hatte. Wieso dachte sie überhaupt für ihren Bruder? War er nicht mehr in der Lage dazu, seinen Kopf zum Denken zu benutzen? Fragen, die nur er ihr beantworten konnte. „ Sag meinem Bruder ich will ihn sprechen.“ machte sie es kurz. Sie sollte sich mit einer Sklavin über das Haus, den Wohnsitz der Tiberer unterhalten. Nicht im Traum. Das ging nun doch zu weit.

    Bei Diana ( ihrer Lieblingsgöttin), die Augusta persönlich bei dieser Feierlichkeit. Ein angedeutetes Nicken bei ihrer Vorstellung. Schnell kramte sie in ihrem Gedächtnis nach, was sie alles von ihre wusste.
    Veturia Sorana verheiratet mit Tiberius Aquilius Severus Augustus, stolze Mutter eines Sohnes, heute sehr auffällig gekleidet. Sehr viel war es nicht. „ Salve Augusta Veturia Serena.“ Corvina hatte die Schrecksekunde überwunden. „ Es freut mich deine Bekanntschaft machen zu dürfen.“ begrüßte sie die Augusta mit alle geboten Höflichkeit. Der Aurelier hatte ihr zum Glück alle Peinlichkeiten und Fettnäpfchen erspart, in die sie hätte hineintreten können. Hoffentlich hatte sie den Stoffel, ihren Bruder Verus bis jetzt nicht kennengelernt. Das wäre zu peinlich.