Cubiculum von Hephitios
Hephitios sah noch etwas aufgekratzt aus, doch je mehr Zeit verstrich, desto ruhiger wurde er wieder. Also abgelenkt habe ich dich jetzt ja wohl zur Genüge, dachte er sich.
"Natürlich Kyria" antwortete er auf die Frage hin, ob er mit ihr in ihr Zimmer wolle. In seiner Aufregung war ihm völlig entgangen, dass er Flora inzwischen mehrfach schon auf griechisch "Herrin", statt Flora genannt hatte (was diese ja eigentlich lieber mochte).
Jetzt erst hatte er Zeit seine Herrin etwas näher zu betrachten. Sie trug ihr Haar für die Nacht offen. Ein Umstand, den die Gesellschaft in der Öffentlichkeit niemals akzeptiert hätte und Hephitios verstand plötzlich auch warum. Es sah umwerfend aus! Viel weiblicher, viel anziehender, als eine sonst übliche, künstlich aussehende Steckfrisur. Und was sie erst anhatte. Nichts als dünne Seide bedeckte Floras Körper. So zart, dass sie mehr zeigte, als versteckte. Hephitios musste schlucken.
Jetzt kam sie auch noch näher und sprach seine Augen an. Ihm wurde immer mulmiger zumute. Was bei allen Göttern ging hier vor?!
"D.. Danke, F-Flora. Komm, ich halte dir die Tür auf!" Und mit einer raschen Bewegung war er schon an ihr vorbei und über den Flur, um dort dann die Tür zu ihrem eigenen Cubiculum für sie aufzuhalten. Mit diesem Abstand zu ihr fühlte er sich gleich wieder sehr viel wohler. Man wollte ja nicht auf falsche Gedanken kommen.