Beiträge von Lucius Annaeus Florus Minor

    Die Antworten des jungen Mannes kamen so schnurgerade und ehrlich, dass ich keinen Zweifel hatte, dass er mir die Wahrheit sagte.


    Gebt diesem Mann 5 Brote. befahl ich einem der Sklaven.
    Er hat heute sonst nichts zu essen.


    Und dann im Ton des vorherigen Gespräches: Dann betrifft es dich ja doch. Du kannst ohne Geld auf einem leeren Markt nichts mehr kaufen, also bekommst du heute von mir etwas, damit du nicht hungern musst. Hoffen wir alle, dass über Nacht die Vorräte der Geschäfte wieder aufgefüllt werden können und morgen alles ganz normal wieder funktioniert.

    Danke für die schnelle Antwort.


    Da Florus sich eben noch nicht entschieden hat, welchen Weg er dann wirklich gehen will, oder die Entscheidung noch nicht wirksam ist, war die Frage nicht nur akademisch sondern für mich schon ziemlich relevant.


    Es kommt noch dazu, dass ich so eben einen Betrieb nun nicht behalten kann, den ich vielleicht erben werde. Da muss ich nun simON eben anders vorgehen als ursprünglich gedacht.


    Also: Danke für die Bestätigung meiner Lesart :dafuer:

    Und wieder einmal war ich zurück im Officium und setzte mich an die Arbeit.


    Die alte Tabula wurde wieder etwas geändert:


    Marcus Iulius Dives - Familie, mein älterer Neffe, Grossvater = Bruder meiner Mutter - Spintriae - Rom, Domus Iulia, Esquilin - Senator Besuch erfolgt.


    Spurius Purgitius Macer - Geschenk - Enger Freund des Vaters - Rom, Domus Purgitia - Senator


    Marcus Decimus Livianus - enger Freund des Vaters - Sänfte + Pferde - Rom, Casa Decima Mercator, Mons Caelius - Senator - Nachfrage nach Maximus Decimus Meridius, Patron des Vaters Besuch erfolgt - Neu Patronus


    Gaius Prudentius Primus - Gast Decimus Livianus


    Gens Duccia


    Danach setzte ich mich hin und versuchte mich an der Einladung zur Cena:


    Die Gens Annaea, namentlich Lucius Annaeus Florus Minor und die Herrin des Hauses Duccia Sorana laden


    xxx Name xxx mit Begleitung


    herzlich zu einer ungezwungenen Cena in die Domus Annaea ein.


    Bei Musik und Gaumenfreuden möchten wir zusammen mit euch einen vergnüglichen Abend verbringen und würden uns über eine Zusage sehr freuen.


    Datum: An den Iden des April zur neunten Stunde

    Sim-Off:

    13.4. zur üblichen Essenszeit der alten Römer


    Geschrieben und gesiegelt von Lucius Annaeus Florus Minor

    Nur eine kurze Verständnisfrage:


    Verstehe ich das richtig, dass meine ID Florus Minor im Moment gemäss Lex Mercatus, Pars Tertia – De Mercatibus, § 11 Betriebe, Punkt 4 lediglich rein landwirtschaftliche Betriebe besitzen darf, weil er in den Ordo Senatorius hineingeboren wurde.


    Sollte er nun aber durch einen Censor in den Ritterstand erhoben werden und noch nicht in den Senat berufen worden sein, dürfte er gemäss gleichem Paragraph, Punkt 5 jedoch alle Betriebe besitzen.


    Wird er dann später auch noch in den Senat berufen, müsste er alle nicht landwirtschaftlichen Betriebe wieder abgeben.


    Ist das so richtig? Das erscheint mir nicht ganz sinnvoll.


    Oder ist es so, dass der Stand als Bürger für Florus im Moment massgebend ist, nicht der angeborene Ordo Senatorius?

    Selbstverständlich wirst du hier entsprechend versorgt werden. Die Thermen des Titus befinden sich ganz in der Nähe, falls du einen Gang in die öffentlichen Thermen machen möchtest. Für weniger anspruchsvollen Genuss haben wir auch das hauseigene Bad.


    Einige Anweisungen gab ich noch an den Sklaven weiter, damit dieser wusste, dass Trabea in gleichem Masse behandelt werden solle wie ich oder Sorana, was Komfort und Ausstattung anging.


    Über die Zukunft können wir sicherlich auch später noch reden. Die Legio könnte natürlich ein Weg sein, wenn du das möchtest. Vielleicht können wir da ja auch bei der kommenden Cena mit jemandem reden.

    Sim-Off:

    Immer gerne doch. Wobei es eigentlich bei meiner Lebensmittelverteilung vor einingen Tagen viel eher noch etwas zu sehen gäbe als jetzt.


    Wie täglich üblich war auch Florus wieder auf dem Forum unterwegs. Er hatte heute nicht wirklich etwas zu erledigen sondern war auf der Mission "sehen und gesehen werden". Er wollte wissen was auf der Rostra verhandelt oder geredet wurde und vielleicht gelang es ihm ja auch zwischendurch einmal, den einen oder anderen Senator zu treffen oder anzusprechen bevor oder nachdem er sich in der Curia "verschanzte".


    Seit seinem Besuch bei Senator Decimus Livianus war ihm klar, dass diese täglichen Besuche auf dem Forum bereits jetzt eigentlich zu einem künftigen Wahlkampf gehörten.


    Vielleicht ergab sich ja auch tatsächlich einmal etwas Wichtiges.


    Begleitet wurde Florus, wie an solchen Tagen üblich, von einem hühnenhaften Ex-Gladiator, den er mit dem Namen Selenus ansprach. Dieser war nach vielen gewonnen Kämpfen ohne Niederlage und unüblich früh von einem unbekannten Wohltäter freigekauft und freigelassen worden. Nun trat er öfter (auch) als Custos Corporis auf.

    Das war es in der Tat. Ich danke dir für den angenehmen Abend, Helvetius Commodus.


    Ich erhob mich, verabschiedete mich freundlich und verliess den Raum.


    Nach einem kurzen Schwumm im kalten Wasser begab ich mich zurück in die Umkleide, wo mein Sklave noch immer mit meinen frischen Sachen wartete. Wenig später war ich bereits wieder auf dem Weg nach Hause.

    Seine Antwort und das Grinsen im Gesicht entlockten mir ein entspanntes Lachen.


    Ja, in der Tat!


    Meinem Gefühl nach hatte sich mein Körper nun an die Hitze angepasst. Der Zeitpunkt schien passend, kurz im Kaltwasserbecken das Blut wieder in Wallung zu bringen und danach erfrischt und vom Gespräch erfreut den Heimweg anzutreten.


    Was meinst du, genug für heute? Vielleicht treffen wir uns ja wieder einmal irgendwo?

    Ich hatte mich ganz in den an der Wand dargestellten Geschichten verloren, zum Teil die Verse aus den bekannten Büchern von Ovids Metamorphosen oder Vergils Aeneis und Homers Ilias und Odyssee im Kopf rezitiert, als eine kleine junge Dame, nein ein Mädchen, mich plötzlich aus dem relativen Schutz einer Säule heraus ansprach.


    Ich erschrak fast ein wenig und nahm mich ganz schnell zusammen.


    Salve junge Dame. Mein Name ist Lucius Annaeus Florus Minor. Ich wollte eigentlich Senator Iulius Dives besuchen. Und wer bist du denn?


    Ich wusste, dass die Iulier eine stolze Familie waren. Aus diesem Grund war ich mir sicher, dass das kleine Mädchen sich schon fast wie die Hausherrin fühlte, als ich mit ihr sprach. Daher blieb ich auch aufrecht stehen und kniete mich nicht zu ihr nieder, wie ich das mit den Kindern sonst zu tun pflegte damit sie nicht hochblicken mussten.

    Das Gerücht deiner Berufung hatte ich bereits vernommen. Herzliche Gratulation dafür, dass es korrekt ist.


    Das freute mich natürlich schon, aber es würde mir natürlich auch wieder einige Dinge erschweren.


    Ich habe bereits auch die Iulier besucht und werde sicherlich auch Senator Purgitius Macer noch besuchen. Auch er war ja ein wichtiger Freund für meinen Vater.


    Zudem halte ich mich täglich sowohl auf dem Forum, als auch in den Thermen auf und nehme natürlich an den Festen teil, welche die Religio Romana vorgibt. Ich hoffe, dass ich da vielleicht auch den einen oder anderen wichtigen Mann kennenlernen kann.


    An wen muss ich mich wenden, um meine Kandidatur für die nächsten Wahlen einzureichen? Gibt es da jemanden der sich konkret darum kümmert?


    Sim-Off:

    Fall es sich im Gespräch einfach so noch ergibt: Minor weiss noch nichts von der Aufnahme seines Vaters im Ulpianum. Falls es sich nicht ergibt kriegt er den Tipp dann von Macer.

    Wunderbar. Ich setze mich also sogleich ins Officium und versuche mich an den Einladungen. Darf ich dich bitten zu Beginn der nächsten Stunde vorbei zu kommen um das anzuschauen? Vielleicht haben wir dann auch noch Zeit kurz über Anderes zu reden.


    Ich hatte natürlich noch nicht vergessen, dass Soranas Stiefsohn verstorben war und wir eigentlich noch nach dem Vermögen und vorallem den Betrieben sehen wollten. Die sollten ja nicht einfach Kosten produzieren, sondern Waren.

    Primär ging es genau um diese Frage. Wo er zu leben gedenkt. Und dann natürlich auch, was er tun wolle. Aber zuerst soll er jetzt einmal ankommen und sich hier wohl fühlen!


    Auch ich rief einen Sklaven herbei und gab ihm den Auftrag, für den Rest des Tages sich um die Anliegen von Trabea zu kümmern.

    Ein junger Mann stand in der Nähe der Tische und wurde von meinen Sklaven entsprechend beäugt. Er schien jedoch nichts Böses zu wollen, sondern benahm sich eher so, als würde er sich nicht trauen an die Tische zu treten oder als würde er sich schämen. Seiner Kleidung nach zu urteilen war er jetzt auch nicht der typische Besucher dieses Tages, doch wenn auf den Märkten nichts angeboten wurde, dann konnte eigentlich fast jeder Einwohner Roms heute Hunger leiden.


    Ich entschloss mich daher, den jungen Mann anzusprechen und trat deswegen auf ihn zu.


    Salve, mein Name ist Lucius Annaeus Florus Minor und ich gebe heute Lebensmittel an die Leute aus, welche das Pech hatten, auf den leeren Märkten nichts mehr ergattern zu können. Gehörst du zufällig auch dazu?


    Die Vorstellung meiner selbst und die Frage zielten darauf ab, dem jungen Mann die Scham zu nehmen.

    Langweilig sicher nicht, nein. Mir ist einfach die Menge dieser langen Geschichten zu gross. Ich mag es eher, wenn eine Sache kurz und knackig präsentiert wird und man sich dann darüber unterhalten kann, was alles damit gemeint sein könnte.


    Die ausufernden Beschreibungen des vielgewanderten, geistreichen Odysseus sind mir da doch etwas zu altmodisch. Den sarkastischen Unterton beim Zitat aus der Odyssee konnte man kaum überhören.

    Ich war meinem neuen Patron sehr dankbar für die ehrlichen Worte, welche er gewählt hatte. Das machte einiges klarer für mich und ich war mir nun absolut sicher, dass ich den richtigen Entscheid getroffen hatte, als ich ihn für das Patronat angefragt hatte.


    In genau dem gleichen Masse war mir aber nun auch wieder nicht mehr klar, wohin mich mein Weg führen sollte. Meinem Herz folgend, und auch dem letzten mir bekannten Wunsch meines Vater, antwortete ich:


    Über diese strengere Trennung der beiden Wege war ich natürlich nicht informiert. Da mein Vater sich aber nichts mehr wünschte, als dass ich seinen Platz im Senat einnehmen solle, werde ich wohl diesen Weg gehen, auch wenn das bedeutet, dass ich dem Militär nicht die nötige Aufmerksamkeit schenken kann.


    Wie soll ich demnach weiter vorgehen?

    Wir genossen eine Weile einfach die Hitze. Zwei Männer mit ähnlichen Erlebnissen, von den Schicksalsgöttinnen wie zufällig an den gleichen Ort geführt, um den Abend nach einem anstrengenden Tag ausklingen zu lassen.


    Von den griechischen Meistern war mein Favorit eigentlich Äsop. Seine Fabeln gefallen mir wirklich gut und geben uns viel Stoff um darüber nachzudenken, wenn man das möchte. Sonst sind sie halt einfach auch nur erheiternd und unterhaltend.


    Ovid mag ich von den römischen Meistern tatsächlich fast am liebsten. Wobei ich ehrlich sagen muss, dass auch Seneca halt einfach schon sehr ähnlich dachte, wie ich. Vielleicht liegt das in der Familie.


    Und bei dir, einmal ausgenommen die noch lebenden Meister?

    Sim-Off:

    Alles klar, nein musst du nicht. Das werde ich irgendwann schon herausfinden. ;)


    Ja, die Götter spielen wahrlich ihr Spiel mit uns. nahm ich den Faden unseres vorigen Gespräches wieder auf.
    Wer weiss, wo du heute stehen könntest oder würdest, wenn diese Erdbeben nicht gewesen wäre.


    ...


    Oder ich, wenn mein Vater nicht verstorben wäre.


    Eine gewisse Trauer überkam mich und ich lehnte mir still zurück und schloss die Augen.

    Ich war froh, dass unsere Sklaven so gute Arbeit leisteten, dass sie auch gleich Sorana informierten, als der Gast angekündet worden war. Solche Hilfe konnte man wirklich gut brauchen!


    Sorana, Trabea war nicht angekündet, daher wusste ich auch nicht, dass er kommen würde. Wie du weisst, nahm ich bisher an, ich sei der letzte lebende Annaeus. Umso froher bin ich nun, diese Annahme falsch war!


    Was meinst du, wir können unmöglich unseren Neuzugang von der geplanten Cena fernhalten, oder? Da muss er natürlich schon dabei sein.

    Ich weiss, dass Senator Dives verheiratet ist. Sergia Fausta heisst seine Frau. Die Senatoren Purgitius Macer und Decimus Livianus sind soweit ich weiss verwittwet.


    Ich habe keine Ahnung ob sie neue Verbindungen planen oder schon eingegangen sind, daher würde ich vorschlagen einfach sie einzuladen.


    Ich persönlich bevorzuge Musik, doch wenn du gerne Tanz hättest, dann können wir uns sicherlich auch beides leisten.


    Ich war noch nie ein Freund gewesen von Kämpfen im eigenen Haus und vermied es daher, diese Möglichkeit einzubringen.


    Soll ich versuchen die Einladungen zu formulieren? Falls ja, möchtest du sie erst sehen, bevor ich sie überbringen lasse?