Beiträge von Lucius Annaeus Florus Minor

    Also, da hierbei ja sicher kein unendlich schnelles Ergebnis erwartet wird, wäre mein Vorschlag, dass ich das Thema in naher Zukunft mal in einem separaten Beitrag im Bereich "Sim-OFF - Historia" ausführe und meine Erkenntnisse in Form einer hoffentlich übersichtlichen Tabelle aufbereite. Und dann ist jeder gerne herzlich eingeladen, Feedback zu geben und zu kommentieren, bis dann am Ende vielleicht eine Variante entsteht, mit der dann der Artikel aus der Theoria Romana aktualisiert werden kann.

    Guter Vorschlag! Sehr gerne!


    Auch wenn die Schola Atheniensis in Rom aktuell wohl geschlossen zu sein scheint (zu schade), wundert euch bitte nicht, wenn ihr mich mal eben dahin zurückziehen seht. Das ist kein Hausfriedensbruch, sondern Recherche. :D

    Die Schola Atheniensis ist leider weder wirklich historisch, noch bringt sie bei der derzeit sehr geringen Anzahl an aktiven Usern wirklich etwas. Daher ist sie im Moment nicht in Betrieb. Das Gebäude ist simON aber offen zugänglich und wenn jemand da etwas schreiben möchte, dann ist das natürlich absolut erlaubt. Man darf einfach nicht erwarten, dass man in einen laufen Kurs platzen könnte oder irgend jemand auf eine Diskussion eintreten würde. ;)

    Recherche und auch selbstgeschriebene Erlebnisse mit NPCs sind aber absolut willkommen.

    Wie schon bei der Besprechung seines juristischen Kommentars, war Iunius Tacitus auch heute sofort bei der Sache.


    Eine Cena ist eine gute Sache und die Ausrichtung durch die Gens Aurelia würde mir natürlich helfen. Du darfst deinem Klienten gerne ausrichten, dass ich mir bei seiner Einladung jeden Abend frei schaufeln werde. Ich habe derzeit zwar oft eine Einladung am Abend, aber mit Verweis auf die Aurelii kann ich davon fast jede absagen. Dann wäre die ganze Terminabsprache bereits erledigt und dein Klient kann mir über einen Sklaven oder schriftlich einfach die Einladung zukommen lassen.


    Auch ich liebte die Dinge einfach, wenn es möglich war. Warum sollte man immer kompliziert über 7 Ecken kommunizieren, wenn ein direkter Draht vorhanden war? Die Hinweise auf meine Rede auf dem Forum überging ich daher. Sie hatten mit dem eigentlichen Thema nichts zu tun.

    Mein Bauchgefühl hatte nicht getäuscht und der junge Mann sprach mich schnell an. Ich blieb also stehen und nahm seinen Gruss entgegen. Ein weiterer Patrizier also. Vermutlich würde es dann wohl um ein ähnliches Thema gehen, wie bei dem anderen Mann, den ich soeben ins Officium des Magisters begleitet hatte.


    Salve Nero Aemilius Secundus. Ich bin Senator Lucius Annaeus Florus Minor. Was möchtest du denn mit mir bereden?

    Der Senator war inzwischen mit den anderen jungen Mann vewrschwunden. Nun wartete Secundus darauf, das der Senator zurückkehrte, denn auch er hatte mit jenem zu reden.

    Er wollte sich dem Culture Deorum zur Verfügung stellen.

    Auf dem Rückweg vom Officium des Magisters traf ich erneut auf den anderen Mann, der schon zuvor ins Ulpianum getreten war. Er schien auf etwas zu warten, doch da ich ihn nicht kannte und nicht wusste auf was er wartete, war es nicht an mir ihn anzusprechen. Ich bot ihm aber die Chance, mich anzusprechen, indem ich meinen Schritt verlangsamte und in seine Richtung ging.

    Diesen Wünschen schliesse ich mich von Herzen an, auch wenn wir alle wissen, dass der ursprüngliche Grund für Weihnachten gar nicht heute oder morgen zu finden ist. Dieses Detail klammere ich für 2 Tage gerne aus.


    Frohe Weihnachten und viel Zeit mit euren Familien wünsche ich allen.

    Die Reihe kam schnell an Iunius Tacitus, da er früh anwesend war und nach den Saturnalien nur wenige Römer früh aufstanden.

    Ich auf jeden Fall hätte darauf verzichten können, aber als einflussreicher Römer im Wahlkampf konnte man sich solche Dinge nicht leisten.


    Salve Iunius Tacitus, ich hoffe, du hattest ein rauschendes Saturnalienfest. Was führt dich heute so früh zu mir?

    Das Volk wurde langsam ruhig und ich begann meine Rede:


    Bürger Roms, Peregrini, Senatoren, Freunde! Ich trete heute, an diesem letzten Tag der Saturnalien, vor euch, um meine Kandidatur als Praetor zu verkünden! Die Gesetze bilden die Basis unseres Reiches. Die Gesetze sorgen für Sicherheit und Ordnung in unserem Leben. Die Gesetze schützen das Volk vor Ungerechtigkeiten und garantieren euch eure Rechte. Ohne Gesetze ist ein Staat kein Staat, ein Imperium nicht von Dauer. Selbst Barbaren kennen Gesetze, doch was unser Volk von jenen unterscheidet ist die Position eines Richters. Der Richter stellt sicher, dass das Gesetz auch im Moment einer Uneinigkeit durchgesetzt wird. Er stellt sicher, dass ein Schuldiger bestraft und ein Unschuldiger freigesprochen wird und dass auch ein Peregrinus die ihm zustehenden Rechte erhält. Der Richter, in meinem Fall in der Funktion des Praetors, ist der Unterschied zwischen uns und den Barbaren!


    Hier war zu erwarten, dass tosender Applaus über das Forum Romanum schwappen würde. Immerhin hatte ich jede erdenkliche Bevölkerungsschicht mit meiner Einleitung angesprochen, inklusive der Peregrini, welche in Rom zu jeder Zeit die Mehrheit der Menschen darstellten.


    Nachdem dieser Applaus weniger wurde, fuhr ich fort:

    Als erstes Zeichen meines Willens für die gesetzliche Sicherheit von Volk und Senat von Rom zu sorgen, übergebe ich heute jenes Haus dort drüben an das Volk.
    Ich zeigte in die Richtung, in welcher entlang einer der Strassen weg vom Forum das reich geschmückte Haus zu sehen war, welches ich in den letzten Monaten mit eigenen Mitteln in Stand stellen gelassen hatte.

    Jenes Haus dort drüben wird ab heute den Namen "Bibliotheca Annaea de Iurisprudentia" tragen!


    Was nun über das Forum rauschte, war nicht zu beschreiben und verunmöglichte die Weiterführung der Rede für einen Moment. Mehrfach musste ich meine Arme wieder herunternehmen, mit welchen ich versuchte das Volk zur Ruhe zu mahnen, weil es überhaupt nichts brachte.


    Als es dann endlich gelang, sprach ich weiter:

    Es ist mein Versprechen an euch, die Bewohner der Stadt Rom, nicht bloss während meiner Amtszeit die Gesetze zu achten und durchzusetzen, sondern auch danach jederzeit für die Einhaltung der Gesetze zu arbeiten und auch den jungen Männern eine Möglichkeit zu geben, ihre Gedanken und Überlegungen zu unseren Gesetzen festzuhalten. In der Bibliotheca gibt es Räume, in welchem Texte gelesen werden können und solche, welche zur Diskussion von Texten mit anderen Leuten vorgesehen sind. In den obersten Stockwerken wird eine Bibliothek entstehen, in welcher jeder Bürger seine juristischen Texte hinterlegen kann. Anders als in der Bibliotheca Ulpia, in welcher bloss für die Rechtsprechung relevante Dokumente Aufnahme finden, befindet hier kein Bibliothecarius über die Aufnahme. Jeder juristische Text wird aufgenommen und steht danach den Bürgern zur Diskussion zur Verfügung. So können junge Männer an ihren Texten arbeiten und sie durch die Diskussionen mit anderen verbessern, bis sie eventuell am Ende auch die Aufnahme in die Bibliotheca Ulpia schaffen. Dieses Geschenk an die jungen Männer Roms soll sie inspirieren, wieder vermehrt in unsere Überlegenheit zu investieren, wieder mehr zu diskutieren und sich über unsere Gesetze zu unterhalten, denn Gesetze sind nicht statisch, sie wurden nicht für die Ewigkeit geschaffen, sondern sie sollten sich dem anpassen, was gelebt wird!


    Wieder wurde eine Pause nötig.


    Als Praetor werde ich mich neben der Verhandlung allfälliger Gerichtsfälle damit beschäftigen, unsere Gesetze zu prüfen und dort wo notwendig im Senat Anpassungen vorzuschlagen. Als ehemaliger Volkstribun stehe ich auch als Praetor im Dienste des Volkes und ich schwöre heute, die Rechte des Volkes als Praetor zu schützen, indem ich die Gesetze hochhalte und durchsetze.


    Und nun, Volk von Rom, holt euch zu den Saturnalia eure Geschenke!


    Die Rede war wie bei mir üblich nicht lang geworden, aber sie hatte einen Effekt und als ich die ersten Geschenke aus dem Sack in die Menge warf und meine Sklaven unten an der Rostra ebenfalls ihre Säcke öffneten und es mir gleich taten, da gab es für das Volk kein Halten mehr.

    Sim-Off:

    Gleich zuerst: Ich verzichte bewusst darauf, die Prätur in ihre 2 eigentlichen Teile zu zerlegen. Da ich das Amt als einzige bespielte ID belegen werde und nicht annehme, dass trotz der wenigen aktiven IDs eine Welle von simON Klagen über das IR hereinbrechen wird, werde ich mich im alles kümmern, was anfällt.


    Eine Wahlrede vor dem Senat war immer speziell. Selbst jetzt, nachdem ich mir einen Namen gemacht hatte und als Volkstribun auch in einer vom Kaiser persönlich gewünschten Gruppe auserlesener Senatoren mitgearbeitet hatte einen neuen Vorschlag zum Steuerwesen zu erarbeiten, selbst jetzt war ich noch immer nervös als ich mich erhob und in die Mitte des Raumes trat. Beim Gang durch die Reihen der Senatoren wurde mir auch wieder bewusst, welch grossen Schritt dieses nächste Amt bedeuten würde. Es gab viele gewesene Aedile oder Volkstribune, entsprechend weit hinten war im Moment noch mein Platz als einer der neusten Senatoren in diesen Reihen. Sollte es mir jedoch gelingen, die Prätur tatsächlich zu erlangen, so wäre dies gleichbedeutend mit dem Aufstieg in einen wesentlich kleineren Kreis. Die Zahl der gewesenen Censores und Consules war sehr klein und als gewesener Prätor würde mein Wort künftig vermutlich in jeder Sache gehört werden wollen, die im Senat besprochen wurde.


    So sammelte ich mich also und hob dann an zu meiner Wahlkampfrede:

    Patres conscripti, es erübrigt sich in der Zwischenzeit, mich noch gross vorzustellen. Ich stehe heute vor euch, weil ich den nächsten Schritt im Cursus Honorum angehen möchte und ein Amt als Praetor anstrebe. Neben der Versorgung des Volkes mit Wasser ist die Pflege der Gesetze eines jener Dinge, welches unser Volk über die Barbaren hervorhebt. In den letzten Jahren wurden sehr wenige Konflikte vor einem Praetor ausgetragen. Entsprechend wenige juristische Reden und Abhandlungen haben den Alltag unserer jungen Männer geprägt und entsprechend Wenige hatten die Chance, sich durch die Betätigung auf diesem Feld Erfahrungen zu verschaffen. So gut dies für den Frieden in unserer Urbs ist, so gefährlich ist es für die Ausbildung der jungen Männer und für unsere Kultur. Ich beabsichtige, während meiner Praetur daran zu arbeiten, dass sich dies wieder ändert.


    Das Raunen, welches nun durch die Halle schallte hatte ich natürlich erwartet, nein, ich hatte es sogar beabsichtigt.


    Selbstverständlich habe ich nicht im Sinn, die Stadt mit Klagen zu überziehen oder der römischen Unterwelt Tür und Tor zu öffnen, nur um Fälle zu generieren. Nein, patres, ich beabsichtige vielmehr, dem Volk einen Ort zu schenken, an welchem der Diskurs über juristische Themen gefördert wird und die Jugend Roms die Chance hat, sich im gegenseitigen Wettstreit zu messen und ihre Fähigkeiten durch aktive Förderung zu schärfen. So erziehen wir die Jugend wieder in unserer Kultur der Gesetze und festigen unsere Überlegenheit gegenüber den gesetzlosen Barbaren!


    Nun war es Applaus, der durch die Halle brandete. Nicht der frenetische Applaus des Forum Romanum, sondern der wohlwollende Applaus von Männern, denen das Wohl unseres Imperiums ebenfalls am Herzen lag.


    Ich beabsichtige zudem, unsere Gesetze einer Prüfung zu unterziehen und Anpassungen vorzuschlagen, wo es die Handhabung und die Rechtsprechung der letzten Jahre nötig machen. Es scheint mir nicht sinnvoll zu sein, wenn Gesetze und Rechtsprechung nicht identisch sind. Richter, wie auch die Bürger, haben sich and die Gesetze zu halten und dies bedeutet, dass man die Gesetze manchmal auch anpassen muss, wenn man bemerkt, dass sie nicht mehr der Zeit entsprechen. Die Ehegesetze des Augustus sind hier das beste aller Beispiele. Wann habt ihr das letzte Mal eine Eheschliessung cum manu gesehen? Wann hat die letzte confarreatio stattgefunden? Ich beabsichtige nicht, diese aus den Gesetzen zu streichen, aber die Tatsache, dass es Gesetze gibt, welche heute weder eingefordert noch gelebt werden, zeigt mir die Notwendigkeit von verschiedenen Überlegungen und vielleicht auch von Überarbeitungen auf. Diese werde ich während meiner Amtszeit dem Senat vorlegen.


    Zudem werde ich selbstverständlich zu Beginn meiner Amtszeit das übliche Edikt verfassen, welches darlegt, welche Art von Klagen ich abweisen werde. Diese Tradition unserer Rechtsprechung hat sich bewährt und ich werde ihr folgen.


    Patres conscripti, kurz gesagt, ich werde mein Bestes geben, dass ich nach der Erschliessung der Stadt mit neuem Wasser, auch die Rechtsprechung wieder stärken kann und unserem Imperium und unseren jungen Männern durch meine Praetur neue Möglichkeiten und grössere Sicherheit verschaffen.


    So endete ich und wartete nun ab, ob jemand meine Kandidatur offiziell unterstützen würde.

    ich habe das nicht so empfunden, dass du etwas schlechtmachen möchtest. :)

    Ich auch überhaupt nicht. Ich finde solche Fragen wichtig. Jeder soll lieber fragen, als einfach etwas anzunehmen und mit seiner Annahme vielleicht falsch zu liegen. ;)


    Meine kleine Lieblingsentdeckung in der schnellen Recherche ist übrigens ein Abschnitt aus einem Brief von Cicero (Cic., Fam. 7.32.1), in dem er gleich zu Beginn schreibt, dass er einen Brief erhalten habe, bei dem der Absender nur mit dem nomen gentile Volumnius angegeben war, und er sich zunächst total unsicher war, von wem der Brief jetzt eigentlich ist.

    JA, die Stelle kenne ich auch. Ein schöner und zugleich leider schnell überlesener Hinweis darauf, dass es eben viele Volumnii gab und man diese ohne Nennung des Cognomen gar nicht unterscheiden konnte. ;)


    Ich finde solche Einblicke irgendwie immer total spannend, wenn einem bewusst wird, dass die Menschen damals nicht nur vor philosophischen, rhetorischen, staatspolitischen oder kriegerischen Problemen standen (über die man ja dann doch am meisten spricht), sondern natürlich auch ganz simple, alltägliche Schwierigkeiten hatte: "Who the f*$k is Volumnius?!" :D (sorry an alle Volumnii hier im IR!)

    Keine Panik, die Gens Volumnia gibt es im IR (noch) nicht.


    Falls es jemand für angebracht erachtet, den Artikel anzupassen, kann ich gerne unterstützen, mir liegen eben zumindest das oben genannte Buch vor sowie der Aufsatz von Adams, J. N. (1978). Conventions of Naming in Cicero. The Classical Quarterly, 28 (1), 145–166. Beide Publikationen argumentieren übrigens über Häufigkeiten und geben somit empfohlene Tendenzen an, da man natürlich fast alle Varianten letztlich irgendwo finden kann. Es gibt also erstmal kein falsch, was ja auch angenehm für den Spielfluss sein kann. Die Parameter wie Grad der Intimität, sozialer Status oder situativer Kontext lassen sich aus meiner Sicht gut in einer einfachen Übersicht tabellarisch kondensieren.

    Wenn du Lust hast, so eine kleine Tabelle ähnlich dem, was bereits im Wiki vorhanden ist, zu erstellen, dann würde ich diese danach sehr gerne für dich im Wiki einfügen und die alte Tabelle dadurch ersetzen. Du darfst das gerne entweder hier gleich als Antworten auf dieses Thema machen, oder aber du eröffnest dafür im Bereich "Sim-OFF - Historia" ein eigenes Thema. Dort könnte man dann natürlich besser über Details diskutieren, weil das Thema garantiert nicht durch eine neue Frage unterbrochen wird. Zudem könnte man in Zukunft dort nach dem Thema suchen und dann nachvollziehen, weshalb man sich auf diese oder jene Lösung geeinigt hat.


    Am liebsten wäre es mir persönlich, wenn jede Zeile in der Tabelle immer auch gleich mit Verweisen auf Literatur versehen wäre. Aber das ist vermutlich zu viel Arbeit für eine solche Kleinigkeit.

    Pünktlich auf das Fest der Saturnalien fiel der erste Schnee in und um Rom und stoppte den Bau des Aquäduktes komplett. Zwar wäre es möglich gewesen, auch in diesem Wetter weiter zu bauen, doch es wäre eine zusätzliche Gefährdung der Arbeiter gewesen, welche im Vergleich zum Nutzen nicht sinnvoll war. Ob der Bau nun für einige wenige Wochen unterbrochen wurde, oder ob man das Speicherwerk bereits im Ianuarius mit dem Aquädukt verbinden konnte, das war nicht relevant, doch ob der Bau korrekt und unter höchster Konzentration beendet wurde, oder ob er vielleicht Fehler hatte, das würde einen grossen Unterschied machen.

    Salve Marce Annaee Milo ( ;) )


    Zuerst auch hier noch willkommen im IR. Dein Post ist absolut an der richtigen Stelle, denn du hast eine Frage und die beantworten dir hier sicher einige Leute gerne.


    Für alle, welche nicht Latein studiert haben und sich über die Abkürzung TLL in Milos Frage wundern, das steht für den Thesaurus Linguae Latinae. :D Damit ist vermutlich auch schon klar, dass ich ebenfalls zu den "Auserwählten" gehöre, welche sich etwas tiefer als üblich mit unserer Sprache beschäftigt haben.


    Nun aber zurück zur eigentlichen Frage. Auch wenn die ID von Lucius Annaeus Florus Minor erst seit dem 26. Dezember 2017 (oha, bald ist Jubiläum!) hier dabei ist, so habe ich meine allererste ID hier im IR bereits im Jahr 2004 angemeldet und war zuvor bereits in der Vorgängernation, der Res Publica Romana (RPR) aktiv. Da ich ausserdem während meines Studiums (Englisch, Latein, Alte Geschichte - Schwerpunkt Rom) ständigen Zugriff auf viel Sachliteratur hatte, habe ich mich damals auch intensiv dem gerade erst in der Entstehung befindlichen Wiki gewidmet. Der Artikel, welcher nun für Fragen sorgt, ist allerdings nicht von mir, sonst hätte er garantiert die entsprechenden Literaturangaben dabei.


    Tatsache ist, dass das ganze IR ein Hybrid ist zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen, welche sich natürlich in 20 Jahren auch verändert haben, und den modernen Gepflogenheiten. Dinge, welche seit 20 Jahren so gemacht werden, sind zudem nicht so einfach zu ändern, weil es im Forum massig Beispiele für die alte Art gibt.


    Im vorliegenden Fall könnte ich mir vorstellen, dass wir genau so eine Hybride vor uns sehen. Ich glaube, die heutige Wissenschaft würde die neutrale Anrede von mir mit Annaeus Florus oder Annaeus Florus Minor angeben. Die höfliche, formelle Anrede gar mit Lucius Annaeus Florus Minor, respektive Senator Lucius Annaeus Florus Minor.

    Eine derart lange Anrede wäre dem Spiel hinderlich, zumal sie vermutlich in den meisten Fällen falsch gemacht würde.

    Ich weiss es zwar nicht (mehr??), aber ich könnte mir gut vorstellen, dass die Seite im Wiki genau deswegen vor über 11 Jahren erstellt wurde, damit ein gemeinsamer Weg definiert ist, der sich zwar an der Historie orientiert, aber auch unsere modernen Bedürfnisse aufnimmt. Vermutlich stehen auch genau deswegen keine Quellen dabei, weil es sich hier eben nicht um einen wissenschaftlichen Fakt handelt, sondern um einen für das IR getätigten Kompromiss.


    Man möge mich bitte korrigieren, falls jemand sich noch an die genauen Umstände damals erinnern kann. Bei mir ist das alles nur noch sehr vage.


    Von meiner Seite aus können wir die angegebene Seite im Wiki gerne anpassen an die aktuelle Forschung, sofern dies das Spiel nicht zu kompliziert macht und Leute dann plötzlich wegen falscher Anreden grantig oder gar angep... sind. ;)

    Als ich mit meiner Entourage das Forum betrat, waren bereits Sprechchöre im Gange und es wurde gejohlt und geklatscht, als ob Cicero persönlich gleich eine seiner berühmten Reden halten würde. Ich wusste sehr wohl, dass ich kein Cicero war, aber es war die Zeit der Saturnalien und das Volk erwartete Geschenke, also hatte ich heute ein ganz spezielles Geschenk in meinem Gepäck, den symbolischen Pileus für die Saturnalia auf dem Kopf. Dieses passte nicht in die Säcke, von denen ich zum Zeichen des Festes auch gleich selbst einen schleppte um die Arbeit nicht gänzlich meinen Sklaven zu überlassen. Sie waren gefüllt mit kleinen Säckchen voller Nüsse und einigen wenigen Silbermünzen. Geschenke, die traditionell zu den Saturnalien gehörten und heute im Zuge meiner Wahlkampfrede an das Volk verteilt werden würden.


    So betrat ich die Rostra, den grossen Sack auf dem Rücken, während die anderen Männer ihre Säcke vor der Rostra deponierten und zwei von ihnen danach zu mir hochstiegen, um meine Toga zu richten, welche natürlich das Säckeschleppen nicht mit korrektem Sitz überlebt hatte. Für die Rede legte ich dann auch den Pileus ab und hob meine Arme, um das Volk zur Ruhe zu bringen.

    Kurz vor den Saturnalien näherte sich das Bauwerk seinem Ziel. Aus dem letzten Tunnel kommend erstreckte sich nun bloss noch ein Stück von mehreren hundert Fuss über offenes Land, bis das Ziel, das Wasserschloss an der Quelle, erreicht war. Es war abzusehen, dass die neue Wasserleitung nicht mehr lange auf ihre Inbetriebnahme würde warten müssen.

    Ganz früh am Morgen, nur ganz kurz nachdem die Sonne ihre ersten Strahlen über die Rostra auf dem Forum Romanum geworfen hatte, ergoss sich eine ganze Armee an Helfern und Sklaven aus der Domus Annaea über das Forum Romanum. Die Rostra wurde blank gefegt und sauber geputzt, es wurden Stände aufgebaut und ein bestimmtes Gebäude an einer Seitenstrasse des Forums wurde feierlich geschmückt.


    Dieses gehörte der Gens Annaea schon seit vielen Generationen, sollte aber mit der Wahlkampfrede des Senators nun einem neuen Zweck zugeführt werden. Daher wurde es mit Girlanden und Blumen geschmückt, als wäre es ein Wohnhaus einer römischen Gens, welche gerade die Saturnalien feierte.


    Das emsige Treiben vor und auf der Rostra erweckte schnell Aufmerksamkeit und es sammelte sich eine grosse Schar Bürger, welche die anstehende Rede des Senators verfolgen wollte. Der Name Annaeus Florus zog spätestens seit seiner Amtszeit als Volkstribun eine wesentlich grössere Anzahl Menschen an als früher.

    Das Fest der Saturnalien fiel in diesem Jahr zusammen mit dem Start des Wahlkampfes zur Prätur. Natürlich hiess dies, dass alle sehr beschäftigt waren, doch es wurde deswegen nicht auf die guten alten Traditionen verzichtet.


    Der Hausherr stand wieder einmal selbst in der Küche und das ganze Haus war innen und aussen mit den üblichen Girlanden und Blüten geschmückt. Überall hingen die Zapfen der Pinien und Tannen und es herrschte ein ständiges Kommen und Gehen von Klienten und Freunden, welche die üblichen kleinen Geschenke brachten und mitnahmen.


    Der kleine Primus hatte seine ersten Münzen erhalten, welche er voller Stolz überall herumzeigte.


    Dies alles ging natürlich nicht ohne die Notwendigen Hinweise auf den Wahlkampf des Hausherren über die Bühne. Die Aussenwände der Domus waren gross mit roten Lettern bemalt, welche die Vorzüge eines Prätors Lucius Annaeus Florus Minor anpriesen und jede Verabschiedung eines Gastes enthielt den obligatorischen Hinweis auf die "korrekte" Wahl zum Prätor.


    So vermischten sich Feiertage und Wahlkampf und unter "Io Saturnalia" und "LuAnFlo zum Prätor" zog so manch ein Zug fröhlicher Besucher wieder von der Domus Annaea ab.