Lieber Macer,
Das soeben gelesene tut weh, aber es ist mehr als nur verständlich. Mir ging es ja vor einigen Jahren gleich und du hast noch viel mehr hier erlebt als ich. Da darf man dann auch ohne Tränen zu vergiessen zugeben, dass es Zeit ist sich anders zu orientieren.
Ich erinnere mich gerne an die gemeinsamen Zeiten zurück, auch an die im realen Leben. An deinen Besuch im tiefsten Winter, an das Ausgraben deines Wagens, damit du wieder zurück nach Hause kommst. Solche Dinge dürfen sich gerne wiederholen. Meine Frau Andrea und ich sind zwar nicht mehr ganz am gleichen Ort zu Hause, aber die Garage ist noch immer dieselbe und die Eigentumswohnung in ähnlicher Distanz dazu, nur auf der anderen Seite als damals. Du siehst, so viel sich verändert, so viel bleibt auch über die Jahre gleich.
Corona ist auch Schuld daran, dass es unsere Gruppe, die Cives et Vicani bald nicht mehr geben wird. Die älteren Mitglieder mögen nicht mehr so und Andrea und ich haben auch gemerkt, dass es gut ohne Römer geht. In Augst ist vieles anders und eine neue Crew übernimmt hoffentlich bald die nächsten Römerfeste, ob noch mit mir und meinen Lateinschülern, oder dann auch ohne mich, das wissen wir noch nicht so genau.
Auf jeden Fall freue ich mich auf nächsten Donnerstag, wenn die Schüler wieder dran sind das Scutum und die Übungsgladi zu probieren. Jedes Jahr glauben sie noch immer, sie hätten eine Chance. Vielleicht in diesem Jahr ja sogar wirklich, denn zwei von ihnen sind im Nationalkader der Fechter. Da muss ich sicher etwas mehr aufpassen.
Nun denn, wie gesagt, ich hoffe, dass wir uns einmal wieder sehen, denn ich erinnere mich gerne an das, was wir zusammen erlebt haben.
Ganz liebe Grüsse aus Basel, dein Thomas - TiAnO