Noch war es leise, hier und da ein paar Worte die man vernehmen konnte, aber selbst diese nur sehr gering. Tatsächlich waren schon der ein oder andere Gast dazu gestoßen, aber so richtig voll war es noch nicht. Wenn Lyciscus an den Marktplatz von Rom dachte, oder eben auch das Forum, dort waren immer genügend Menschen zu finden, mehr als man eigentlich gerne sehen mochte. Hier jedoch, zumindest noch momentan, konnte der Thraker recht gemütlich seine Aufgabe erledigen, wer weiß aber wie dies sein würde, sobald hier die Menschen das komplette Theater füllten.
Eine Frage der Aurelia brachte den Leibwächter kurz zum nachdenken, in einem Theater? Daran konnte sich Lyciscus nicht wirklich erinnern. "Nun, Domina, in einem Theater war ich noch nicht." Zumindest konnte er sich nicht erinnern das es in Thrakien so etwas überhaupt gab. "Jedoch gab es natürlich hier und da ein paar Feste, wo schöne Frauen tanzten." Ein wohl etwas dürftiger vergleich, jedoch erinnerte sich Lyciscus gerne an diese Zeit zurück. Was sein Interesse betraf, so musste der Sklave auch hier ein wenig nachdenken, schließlich war er nun schon sehr lange in Rom, an der Seite seiner Herrin. Da hatte er auch wenig Zeit seinen eigenen Interessen nachzugehen, auch wenn ihm die Aurelia viel Freizeit genehmigte, und er diese auch hin und wieder nutzte. "Gesellschaft!" stieß es aus Lyciscus hervor. "Ich rede gerne mit bekannten, und natürlich gehört auch Essen und Trinken dazu. Training ist auch eine kleine Leidenschaft von mir, wie auch Wissen ansammeln." Ja der Thraker lernte schnell, Techniken, Wege, und auch viele andere Dinge. Einerseits war es zum überleben wichtig, andererseits war der Leibwächter generell sehr interessiert von anderen zu lernen. "Und, ähm..., ..." Nun, so richtig wusste Lyciscus nicht was er sagen sollte. Einerseits galt seine Interesse auch der Frauen, wie wohl der meisten Männern, aber am meisten immer noch der Aurelia.
Die Zeit in Antium vermisste er ja doch sehr. Allein schon mit dem Schiff zu reisen, was sicherlich auch zu seinen Interessen gehörten, waren immer eine Wohltat für ihn. Doch solche Dinge konnte er nicht seiner Herrin auf die Nase binden, obwohl es doch schon hin und wieder einmal knisterte, und dennoch, der Thraker versuchte so gut wie möglich immer seiner Lust zu entkommen, bisher mit erfolg. "Und, Domina, welche Interessen teilst Du? Natürlich abgesehen von Deinen bezaubernden Kindern?" Apropos Kinder, Lyciscus fühlte sich schon recht gut wenn man bedachte, das er der Aurelia immer gut zugesprochen hatte, das sie einmal Kinder haben werde, und sie eine fabelhafte Mutter sein würde. Das sie zugleich mit zwei Kinder gesegnet worden war, war natürlich eine doppelte Freude, auch für Lyciscus.