Azita nach ihren Wunsch zu fragen war wohl eher ein Sinnloses unterfangen, denn die hübsche Sklavin machte scheinbar sowieso das was ihr gefiel. Lyciscus musste schon sehr schmunzeln, als er die kleine Skalvin dabei beobachtete, wie sie von einem Stand zum nächsten huschte, und sich eine Ware nach der anderen ansah. Es schien ihr zumindest zu gefallen, und der Thraker war damit zufrieden, denn darum ging es ihm natürlich in erster Linie auch, das sie etwas Spaß hatte.
Eigentlich hatte der Leibwächter Azita den Laden mit den Kräutern erwähnt, damit sie sich dort vielleicht bezüglich Heilkräuter oder ähnlichem erkundigen konnte, doch scheinbar interessierten sie andere Fläschchen mehr. Und schon wanderte die Augenbraue des Thraker's in die höhe, als Azita meinte, das scheinbar der Inhalt eines Töpfchen, gut zu ihm passen würde. Dabei fuchtelte sie auch noch grinsend mit ihrem Zeigefinger unter seiner Nase herum, wo er natürlich den Geruch wahrnehmen konnte. Zuerst zuckte der Leibwächter mit seinem Kopf etwas zurück, da er dachte, das Azita ihm gleich den Finger in die Nase schieben würde, doch dann schnüffelte er doch ein wenig an der Paste. Die hübsche Sklavin hatte natürlich recht, tatsächlich roch, was auch immer es war, sehr angenehm. Doch Lyciscus hatte sich noch nie mit solchen Themen beschäftigt, die einem Menschen einen anderen Duft verleihen sollten.
Dem Händler schien die ganze Prozedur hier nicht sonderlich zu gefallen, und als er die hübsche Sklavin auch noch ansprach, konterte diese im gleichen Zug. Einerseits musste Lyciscus grinsen, denn die schlagfertigen Worte, und die selbstbewusste Art von Azita, mochte er ja doch auf einer Seite. Andererseits sollte sie sich vielleicht doch etwas zurück halten, da sie schließlich immer noch eine Sklavin war. Doch der Leibwächter reagierte nicht auf das Spektakel, es würde schon wegen der paar Worte nichts schlimmes passieren. Nun folgte wieder eine Augenbraue, die hochgezogen wurde, und zugleich antwortete Lyciscus der kleinen Sklavin. "Du hast schon recht, es riecht wirklich... angenehm. Aber was soll ich denn mit sämtlichen Frauen Rom's?" grinste der Leibwächter Azita breit an. "Ich muss Dir ganz ehrlich sagen, das ich keinerlei Interesse an den Frauen in Rom habe!" Nun... das stimmte wohl nicht ganz, wenn man bedenkt, das die Aruelia ja auch Römerin war. "Ich danke Dir für das Angebot, aber ich benötige dieses... Zeug... nicht. Außerdem würde dadurch vielleicht nur unsere Herrin darauf aufmerksam, und würde mich dann etwas ausführlicher zu diesem Duft befragen, und ich müsste ihr natürlich ehrlich antworten, was soviel bedeuten würde, das ich ihr auch erzählen müsste, was wir getrieben haben, und mit welchem Geld wir hier eingekauft haben." erklärte Lyciscus etwas ausführlicher, das es wohl geschickter war, nicht unbedingt aufzufallen.
Kurz verschränkte der Thraker seine Arme, und musterte die hübsche Sklavin, natürlich war ihm bewusst das sie es nur gut meinte, und er wollte bestimmt kein Spaßverderber sein, und so lächelte er sie liebevoll an. "Sieh Dich doch ein wenig um nach Kräuter, die Du für Heilmittel verwenden könntest, und nebenbei findest Du vielleicht auch hier oder auf einem anderen Stand, etwas für Dich selbst!" bestätigte Lyciscus nur, das sich Azita ruhig etwas für die paar Münzen gönnen sollte.