Beiträge von Lyciscus

    Azita nach ihren Wunsch zu fragen war wohl eher ein Sinnloses unterfangen, denn die hübsche Sklavin machte scheinbar sowieso das was ihr gefiel. Lyciscus musste schon sehr schmunzeln, als er die kleine Skalvin dabei beobachtete, wie sie von einem Stand zum nächsten huschte, und sich eine Ware nach der anderen ansah. Es schien ihr zumindest zu gefallen, und der Thraker war damit zufrieden, denn darum ging es ihm natürlich in erster Linie auch, das sie etwas Spaß hatte.


    Eigentlich hatte der Leibwächter Azita den Laden mit den Kräutern erwähnt, damit sie sich dort vielleicht bezüglich Heilkräuter oder ähnlichem erkundigen konnte, doch scheinbar interessierten sie andere Fläschchen mehr. Und schon wanderte die Augenbraue des Thraker's in die höhe, als Azita meinte, das scheinbar der Inhalt eines Töpfchen, gut zu ihm passen würde. Dabei fuchtelte sie auch noch grinsend mit ihrem Zeigefinger unter seiner Nase herum, wo er natürlich den Geruch wahrnehmen konnte. Zuerst zuckte der Leibwächter mit seinem Kopf etwas zurück, da er dachte, das Azita ihm gleich den Finger in die Nase schieben würde, doch dann schnüffelte er doch ein wenig an der Paste. Die hübsche Sklavin hatte natürlich recht, tatsächlich roch, was auch immer es war, sehr angenehm. Doch Lyciscus hatte sich noch nie mit solchen Themen beschäftigt, die einem Menschen einen anderen Duft verleihen sollten.


    Dem Händler schien die ganze Prozedur hier nicht sonderlich zu gefallen, und als er die hübsche Sklavin auch noch ansprach, konterte diese im gleichen Zug. Einerseits musste Lyciscus grinsen, denn die schlagfertigen Worte, und die selbstbewusste Art von Azita, mochte er ja doch auf einer Seite. Andererseits sollte sie sich vielleicht doch etwas zurück halten, da sie schließlich immer noch eine Sklavin war. Doch der Leibwächter reagierte nicht auf das Spektakel, es würde schon wegen der paar Worte nichts schlimmes passieren. Nun folgte wieder eine Augenbraue, die hochgezogen wurde, und zugleich antwortete Lyciscus der kleinen Sklavin. "Du hast schon recht, es riecht wirklich... angenehm. Aber was soll ich denn mit sämtlichen Frauen Rom's?" grinste der Leibwächter Azita breit an. "Ich muss Dir ganz ehrlich sagen, das ich keinerlei Interesse an den Frauen in Rom habe!" Nun... das stimmte wohl nicht ganz, wenn man bedenkt, das die Aruelia ja auch Römerin war. "Ich danke Dir für das Angebot, aber ich benötige dieses... Zeug... nicht. Außerdem würde dadurch vielleicht nur unsere Herrin darauf aufmerksam, und würde mich dann etwas ausführlicher zu diesem Duft befragen, und ich müsste ihr natürlich ehrlich antworten, was soviel bedeuten würde, das ich ihr auch erzählen müsste, was wir getrieben haben, und mit welchem Geld wir hier eingekauft haben." erklärte Lyciscus etwas ausführlicher, das es wohl geschickter war, nicht unbedingt aufzufallen.


    Kurz verschränkte der Thraker seine Arme, und musterte die hübsche Sklavin, natürlich war ihm bewusst das sie es nur gut meinte, und er wollte bestimmt kein Spaßverderber sein, und so lächelte er sie liebevoll an. "Sieh Dich doch ein wenig um nach Kräuter, die Du für Heilmittel verwenden könntest, und nebenbei findest Du vielleicht auch hier oder auf einem anderen Stand, etwas für Dich selbst!" bestätigte Lyciscus nur, das sich Azita ruhig etwas für die paar Münzen gönnen sollte.

    Der wundervolle Wind, der angenehme Duft des Meeres, das rauschen des Wasser das bei jedem wippen des Schiffes zu hören war, ja, diese Dinge hatte Lyciscus tatsächlich vermisst. Es war wieder ein schönes Erlebnis auf der Nordwind zu sein, und so war es nicht verwunderlich das die Laune des Thraker's sehr gut am heutigen Tage war. Der Leibwächter bekam nicht ganz mit, wer eigentlich alles an Bord gegangen war, da er in Ostia noch mit anderen Dingen beschäftigt war, bevor er sich selbst auf das Schiff begeben hatte. Doch vermutlich war Mara definitiv mitgekommen, doch ob die Aurelia Azita mitgenommen hatte, wusste er wirklich nicht.


    Und während Lyciscus ein wenig am Schiff herum spazierte, hier und da die Augen schloss um den Wind über seine Haut gleiten zu lassen, die Luft tief ein und auszuatmen, sah er auch schon seine Herrin. Sie selbst dürfte ihn nicht bemerkt haben, ihr Blick schien auf das Wasser oder den Horizont gerichtet zu sein, und vermutlich war sie in ihren Gedanken versunken, was Lyciscus nur zu gut kannte. Diesmal trug sie ein Kleid, das ihren Rücken etwas freizügiger erschienen ließ, woraufhin der Thraker natürlich sofort über das ganze Gesicht grinsen musste. Langsam bewegte er sich also auf die Aurelia zu, die mit dem Rücken zu ihm stand. Und um so näher er ihr kam, um so mehr Bilder flatterten durch seinen Kopf, die ihn wieder an das Training hinter dem Schuppen erinnerten. Wie er sie umarmt hatte, sein Körper so nah an ihrem geschmiegt, und sie selbst wehrte sich nicht, ganz im gegenteil, scheinbar genoss sie es nicht weniger als er. Wie gerne würde er sie hier und jetzt ein weiteres mal umarmen, seine Hände um ihren Bauch schlingen, und einfach nur seine Wangen auf ihren Kopf legen, ohne auch nur ein Wort zu sagen, und diesen Moment ein weiteres mal genießen...


    ..."Für immer ... und ewig!"... Nun, was meinte die Aurelia damit, kurz zog Lyciscus eine Augenbraue hoch, ehe er sich langsam neben seine Herrin stelle, und sie sanft anlächelte... "Möchtest Du für immer und ewig auf der Nordwind bleiben? Oder was meintest Du damit?" fragte der Leibwächter ganz ungeniert, denn ein absichtliches belauschen seinerseits, war es ja nicht. "Du siehst heute übrigens wieder bezaubernd aus." entgegnete der Thraker ganz plötzlich, während der Wind sanft durch die Haare der Aurelia flatterte. Natürlich grinste Lyciscus sie dabei frech an, jedoch schluckte er auch, denn so eine Aussage hatte er, soweit er sich zurück erinnern kann, noch nie an die Aurelia gerichtet. Scheinbar sprach sein Herz etwas schneller in diesem Moment, als das sein Verstand ihn hätte stoppen können...

    Natürlich erfreuten die Worte von Azita Lyciscus, die ihn als starken Beschützer definierten. Und ja in der tat, er würde sich natürlich auch um ihr wohlergehen kümmern, soweit es ihm möglich wäre. Als die hübsche Sklavin dem Thraker die Münzen zeigte, war er zwar etwas überrascht, aber dennoch freute er sich über die ehrlichkeit die Azita ihm entgegen brachte, was natürlich das Vertrauen stärkte. Es waren nur zehn Goldmünzen, warum nur? Nun, der Thraker hatte ja bereits schon mal einblick in die Schatulle der Aurelia, im Gegensatz zu dieser Summe waren die Goldmünzen in Azita's Hand eher lächerlich. "Schon in Ordnung, Azita." lächelte Lyciscus ihr entgegen, obwohl er sich eigentlich, trotz der geringen Summe, nicht so ganz sicher war, ob es denn wirklich in Ordnung war.


    "Ich denke es wird schon in Ordnung sein wenn wir was am Marktplatz besorgen, aber ich würde Dich trotzdem bitten, das ganze dann für Dich zu behalten..." sprach der Thraker als Antwort auf Azita's Idee. Grundsätzlich würde er der Aurelia natürlich jegliche Information zukommen lassen, vor allem die, die ihr schaden könnten, jedoch ging es hier um ein paar Goldmünzen, und soviel Lyciscus über seine Herrin sagen konnte, war es zwar sicherlich angenehm für sie genügend Geld zu besitzen, aber mit Sicherheit war sie nicht kleinlich und gierig. Außerdem dachte sich der Thraker, waren Münzen sicherlich nicht der wichtigste und größte Wert für die Aurelia.


    "Wir treffen uns dann an der Porta, ich beeile mich!" mit diesen Worten verschwand Lyciscus in seiner Kammer, um sich schnell was anzuziehen. Eine kurze Zeit später traf er auch schon die hübsche Sklavin an der Porta wie vereinbart. "So wir können los gehen." bestätigte Lyciscus und führte Azita durch die Porta Richtung Marktplatz.

    Lyciscus hatte Azita angeboten sie ein wenig durch Rom zu führen, er selbst hatte nicht wirklich viel von der Stadt bisher gesehen, aber zumindest ein paar Ecken konnte er ihr zeigen, die sicherlich nützlich waren. Vielleicht konnte man dann aber gemeinsam noch den ein oder anderen Platz erkunden, den der Leibwächter selbst noch nicht gesehen hatte.


    Der Weg von der Villa Flavia war recht angenehm gestaltet, man hetzte sich nicht, das Wetter war ausgesprochen gut, weder war es zu heiß noch sehr kalt. Lyciscus hatte sich einfach in seine Braune Tunika gepackt und ließ sonst alle anderen Utensilien in seiner Kammer, es sollte einfach nur ein gemütlicher Ausflug sein. Während man zum Marktplatz schlenderte, gab der Thraker der kleinen Sklavin ein paar Auskünfte über die Gegend, soweit er etwas davon wusste. Natürlich unterhielt man sich auch über das Anwesen der Flavia, und Lyciscus erzählte Azita von den Bewohnern die er kannte, auf was sie zu achten hatte, und wie sie sich wohl am besten von ärger fern halten konnte.


    Am Marktplatz angekommen bemerkte man schon das wiedereinmal sehr viele Menschen diesen besuchten. Der Thraker achtete, wie schon bei seiner Herrin, darauf das er Azita im Auge behielt, sollte irgendwas passieren. Sie war auch noch kleiner und nicht weniger Zart gebaut als die Aurelia, die Menschen hier würden sie wohl bestimmt mal übersehen und vielleicht grob anrempeln.


    Während man von einem Stand zum anderen wanderte, zeigte Lyciscus auf einen etwas abgelegenen Laden, den er mit der Aurelia besucht hatte, und er selbst schon Weihrauch gekauft hatte. "Der Laden dort könnte interessant sein für Dich, er verkauft verschiedene Kräuter und Düfte soviel ich weiß. Also falls Du mal etwas brauchen solltest für Deine Heilmittel, kannst Du es vermutlich dort besorgen." informierte der Thraker die hübsche Sklavin. "Welchen Verkaufsstand möchtest Du denn noch gerne besuchen? Hast Du einen speziellen Wunsch?" fragte der Leibwächter nun Azita direkt, schließlich sollte sie sich auch selbst ein wenig umsehen dürfen.

    # # # Sklavenbad | Ein weiteres treffen unter guten Freunden # # #


    Der Thraker wanderte wiedereinmal kurz vor Einbruch der Dunkelheit in das Sklavenbad um sich zu entspannen und zu waschen. Aber nicht nur das war der einzige Sinn warum er diesen Ort aufsuchte, er wollte sich auch mit Angus treffen und unterhalten. Lyciscus hatte das Sklavenbad gewählt, weil sie sich hier mehr oder weniger kennen gelernt hatten, und für ein angenehmes Gespräch sorgte das entspannende Bad ebenfalls.


    Der Leibwächter hatte Angus zwar in der Villa nicht gefunden, jedoch hatte er jedem den er kannte mitgeteilt das man dem Briten doch bitte die Nachricht zukommen lassen sollte, das der Thraker hier auf ihn warten würde. Lyciscus rechnete damit das Angus somit schon erfahren würde, das er hier auf ihn wartete, oder es einfach der Zufall wollte, das der Nordmann ebenfalls auf der suche nach Entspannung war.


    Und so entkleidete sich der Leibwächter und stieg langsam in das angenehm warme Wasser, wo er sich letztendlich hinsetzte und zurücklehnte, während seine Arme links und rechts am Rand des Bades lagen. Geduldig und entspannt wartete also der Thraker auf die Ankunft von Angus...

    Während der ganzen Zeit blickte der Leibwächter hin und wieder zu dem Armreif den Azita erwähnt hatte. So klein und unscheinbar, und vermutlich doch sehr tödlich. Ja Lyciscus hatte etwas sorge, das die Sklavin diesen Reif um ihren Arm trug, schließlich konnte sie ihn jederzeit einsetzen. Und das er sie schon völlig wutentbrannt gesehen hatte, machte das ganze nicht einfacher. Doch scheinbar hatte Azita die Blicke von Lyciscus nicht übersehen, und wollte ihn zugleich beruhigen. "Es würde mich in der tat beruhigen, und wie Du selbst sagst, hier im Haus wird Dir nichts passieren. Und sollten wir unterwegs sein, werde ich auch ein Auge auf Dich werfen, keine Sorge." sprach Lyciscus fröhlich zu der kleinen Sklavin. Natürlich würde er auch sie beschützen, so wie er es bei Mara genau so tun würde. Aber an erster Stelle stand natürlich die Aurelia, die geschützt werden müsste.


    Zuerst zog der Thraker eine Augenbraue hoch als Azita fertig gesprochen hatte, und den Satz mit dem vergiften beendete, doch dann schmunzelte er, denn die hübsche Sklavin machte einfach nur einen Scherz, und das gefiel dem Leibwächter wiederum. "Also das klingt ja schon mal sehr gut, was Du noch so alles kannst. Vielleicht komme ich mal in die Situation um Deine Künste zu testen." grinste der Thraker die kleine Sklavin frech an.


    Scheinbar wurde Azita direkt in das Anwesen gebracht, und dabei wurde ihr vermutlich auch nicht viel erklärt. "Ja, daran musst Du Dich wohl gewöhnen, Rom ist überall überfüllt von Menschen, da kommt es auch nicht selten vor, das man ungewollt Körperkontakt mit anderen Personen hat!" entgegnete Lyciscus mit einem kurzen lachen. Und ob der Thraker ihr etwas zeigen könnte? Nun, er selbst hat ja nicht viel gesehen bisher, auf dem Forum waren zwar immer viele Menschen versammelt, aber sich das langweilige Gerede von den Leuten anzuhören, war auch nicht unbedingt das was Lyciscus wollte. Die Subura die er mit Angus besucht hatte war definitiv kein Platz den er Azita zeigen wollte, außerdem würde ihr das nicht viel bringen diese zu kennen, so dachte zumindest der Leibwächter. "Also ich kenne selbst noch nicht alles, aber wir könnten zumindest mal auf den Marktplatz gehen, denn sollte unsere Herrin vielleicht in Zukunft von dort etwas brauchen, findest Du dann bereits alleine hin um das geforderte zu besorgen." erklärte der Thraker kurz und knapp. Der Marktplatz wäre auf definitiv ein guter Anfang, und auch hilfreich sollte die Aurelia wirklich mal die kleine Sklavin auf den Marktplatz schicken, um Utensilien zu erwerben. "Also es wird schon völlig in Ordnung sein wenn ich Dir ein bisschen die Stadt zeige, denke ich zumindest..." kurz runzelte Lyciscus die Stirn, war es denn wirklich in Ordnung? Und auch ohne der Aurelia bescheid zu geben? Nun, es war ja eigentlich in ihrem Sinne, also dachte sich der Leibwächter das es wohl schon in Ordnung gehen müsste.


    "Wenn genügend Zeit ist, können wir vielleicht noch den ein oder anderen Tempel besichtigen, oder sonst ein Gebäude, ich habe ja selbst noch Interesse die Stadt genauer kennen zu lernen." fügte Lyciscus hinzu ehe er seine Hand zu der Sklavin ausstreckte, um ihr quasi von der Truhe zu helfen auf der sie saß. "Warte dann einfach an der Porta, ich muss nur kurz in meine Kammer und mir etwas anziehen. Los komm." lächelte der Leibwächter Azita freundlich zu, während er darauf wartete das sie seine helfende Hand ergreifen würde.

    Es war durchaus erfreulich, Azita Humorvoll zu sehen, trotz der Situation in der sie sich befand, die ihr vermutlich überhaupt nicht gefiel, schon allein weil sie mit Sicherheit anderes gewohnt war und zusätzlich eine Prinzessin war. "Du bist sehr gütig, Prinzessin, Danke das Du mich verschonst." entgegnete Lyciscus der hübschen Sklavin während er sie weiterhin angrinste, und sich sogar leicht verbeugte. Dem Thraker gefiel es sehr gut, das Azita sich nun von dieser Seite zeigte, denn als er sie das erste mal gesehen hatte, war er nicht sonderlich begeistert von ihr, und misstraute ihr auch.


    Nun, Azita schien auch sehr schnell begriffen zu haben, das Lyciscus Anspielungen auf ihre erste Begegnung machte. Aufmerksam hörte er ihr natürlich zu, und er verstand auch, warum die kleine Sklavin soviel Feuer in ihrem Hintern hatte. Doch die Tatsache das sie ständig Giftnadeln bei sich trug, lies den Leibwächter erstmal schlucken. "Ich hoffe doch sehr, das Du diese nur einsetzen wirst, sofern Du Dich verteidigen musst?" dabei zog der Thraker eine Augenbraue hoch. "Und ich würde diese Information auch für Dich behalten... Gerade mir solltest Du so etwas nicht unbedingt erzählen, da ich stets auf das Wohl unserer Herrin achten muss, und Deine Giftnadeln sind definitiv eine Gefahr!" sprach Lyciscus weiter, und behielt vorerst einen ernsten Gesichtsausdruck. "Jedoch bin ich Dir auch dankbar für Deine Ehrlichkeit mir gegenüber, und Du brauchst Dir auch keine sorgen darum machen, das ich diese Information jemanden weitergeben werde." fügte der Thraker schlussendlich hinzu, um Azita zu zeigen, das sie ihm auch vertrauen konnte. Es beruhigte den Leibwächter natürlich das die Sklavin bestätigte, das sie nichts Böses im Sinne hatte, und tatsächlich glaube Lyciscus ihr auch.


    Der Leibwächter schmunzelte ein wenig, als Azita nachdenken musste, was denn ihre Talente sein konnten. Trotzdem wartete er geduldig ab, und hörte weiterhin aufmerksam zu als die hübsche Sklavin zu sprechen begann. Düfte, Kleider und Schmuck waren für Frauen sicherlich eine interessante Beschäftigung, wahrscheinlich auch für die Aurelia, obwohl Lyciscus sie am liebsten in ihrer natürlichen Gestalt bewunderte. Genau so, wie der Duft ihrer Haare, oder der Glanz ihrer Wundervollen Haut. Schon musste der Thraker wieder an den gestrigen Tag denken, wo er seiner Herrin so nah wie noch nie gekommen war, und dies auch noch sehr genossen hatte. Giftstoffe wären wohl eher uninteressant, obwohl Lyciscus sich nicht ganz sicher war, ob die Aurelia nicht vielleicht doch dem ein oder anderen gerne mal ein paar Tröpfchen ins Essen mischen wollen würde. "Du kennst Dich also mit Kräutern aus? Kannst Du damit auch was anderes herstellen außer Gift? Also Medizin zum Beispiel?" fragte der Leibwächter interessant nach, schließlich wäre dies durchaus eine sehr nützliche Fähigkeit. Als es dann um das massieren, tanzen und singen ging, musste der Thraker wieder etwas schmunzeln. Ja massieren war durchaus auch ein netter Zusatz, obwohl Lyciscus diese Fähigkeit vermutlich viel lieber in Anspruch nehmen würde, als seine Herrin selbst. Und dann auch noch von so einer schönen Frau, nun, vielleicht würde sie ja wirklich eines Tages für etwas Entspannung sorgen.


    Azita hatte schon recht, sie würde bestimmt eine gute Leibsklavin abgeben, aber würde sie auch mit den vielen Launen, die Mara erwähnt hatte, zurecht kommen? Außerdem wusste der Thraker nicht wie viele Leibsklaven die Herrschaften meistens hatten, sollte sich dies auf nur eine Person beschränken, dann wäre die Aurelia bereits bedient. Und ganz bestimmt würde sich Lyciscus nicht dafür einsetzen, Mara auszutauschen, auf gar keinen Fall, dazu mochte er die Griechin zu sehr. "Also ich kann unsere Herrin mal fragen, doch versprechen kann ich leider nichts, ich weiß nicht wie viele Leibsklaven normalerweise für die Herrschaften arbeiten." sprach der Thraker zu der hübschen Sklavin. "Also ich denke ich werde sie in Antium darauf ansprechen, da ist es etwas ruhiger, und ich denke das sie dort auch sehr gute Laue haben wird. Ob Du hier bleiben musst, oder mit uns mitkommen wirst, kann ich Dir noch nicht sagen, das wird unsere Herrin entscheiden." fügte Lyciscus hinzu.


    Der Leibwächter schenkte Azita nochmal einen Becher Wasser nach, und trank selber noch den letzten Rest aus dem Krug. "Hat Dir jemand eigentlich schon das Anwesen gezeigt? Was hast Du eigentlich überhaupt schon alles von Rom gesehen?" fragte Lyciscus nochmal nach, schließlich wollte er nicht den ganzen Tag in diesem Schuppen verbringen, also warum nicht ein wenig mit der hübschen Sklavin durch die Gegend spazieren, während man sich unterhielt.

    Irgendwie gefiel es Lyciscus immer mehr sich mit Azita zu unterhalten, den toten Verwalter hatte er bereits vergessen, und so war es nicht verwunderlich, das er selbst auch schon wesentlich entspannter war, als noch zuvor. Aufmerksam lauschte er weiterhin den Worten der hübschen Sklavin zu, und zeigte dabei auch großes Interesse. Immer wieder nippte er an seinem Becher Wasser, und schenkte auch seinem Gegenüber hin und wieder etwas nach.


    ...Prinzessin Azita... Nun, diese Anrede könnte der Thraker durchaus benutzen, aber sonderlich ernst würde es wohl nicht meinen. Vielmehr würde er sie vermutlich frech angrinsen, da sie ja aktuell eine Sklavin war. Als die Sklavin dann weiter sprach, und das Thema Heiraten angesprochen wurde, verschluckte sich Lyciscus leicht. "Ich bin zwar weder ein Fürst oder dergleiche, aber sollte ich Dich heiraten, wäre ich dann sowas wie ein Prinz?" grinste der Leibwächter Azita frech entgegen. Optisch sah die Sklavin ja wirklich sehr Hübsch aus, ihre Art war Anfangs zwar nichts was dem Thraker hätte zusagen können, doch seine Sympathie für Azita stieg mit diesem Gespräch immer weiter. Doch trotz allem war an eine Hochzeit niemals zu denken, selbst wenn sie beide Frei wären, und Lyciscus die Chance dazu haben sollte, schließlich schrie sein Herz längst nach einer anderen Frau. "Also eigentlich bin ich ein einfacher Diener, und angesehen habe ich Dich auch schon... erwartet mich jetzt etwa eine Strafe?" neckte der Thraker weiter, während er Azita immer noch angrinste. Natürlich meinte Lyciscus es nicht Böse, ganz im gegenteil, er wollte sich ein wenig mit der hübschen Sklavin amüsieren, und vielleicht würde sie selbst etwas lockerer werden dadurch.


    Ihr Mitleid das sie dem Leibwächter entgegen brachte, nahm Lyciscus mit einem nicken dankend entgegen. Was den Vater von Azita betraf, schien die hübsche Sklavin wohl nicht wirklich an ihre eigene Aussage zu glauben. Aber anstatt weiter sie weiter mit Fragen zu ihrem Vater zu belästigen, lächelte der Thraker Azita sanft an. "Du hast Recht... Rom ist schwer zu übersehen, also gut möglich das Dich Dein Vater hier finden wird." Die Möglichkeit bestand zwar, aber das Bauchgefühl des Leibwächters wollte ihn nicht daran glauben lassen, das es jemals so passieren würde, wie es sich scheinbar Azita wünschte.


    Lyciscus wurde etwas nachdenklich nachdem ihn die Sklavin auf seine Aufgabe und sein erzähltes Schicksal ansprach. Das er es mittlerweile aus eigenem Willen tat, stimmte allerdings, denn viel zu sehr klammerte sein Herz an dieser Frau. Eine Tatsache, die Azita aber natürlich nicht wissen konnte, und auch niemals erfahren sollte. "Natürlich kann alles anders kommen, jedoch ist es meine Aufgabe als Leibwächter unsere Herrin zu beschützen, und wenn es sein muss, mit meinem Leben." sprach der Thraker überzeugt. "Mir würde es in der tat auch besser gefallen, wenn es niemals zu solch einer Situation kommen würde, aber ich bin mir auch ziemlich sicher, das unsere Herrin sehr wohl schätzen würde, wenn ich mein Leben für ihres geben würde." Ganz sicher war sich Lyciscus jedoch nicht, schließlich konnte es durchaus sein, das die Aurelia ihn gut manipulierte, um genau diesen Effekt bei ihm zu erzielen. Andererseits... er vertraute seiner Herrin voll und ganz, und alles was bisher passiert war zwischen ihm und der Aurelia, schien wesentlich mehr Wert zu haben, als 1700 Sesterzen für ein Leben.


    Etwas überrascht war der Thraker anfangs schon über die Frage die Azita stellte. Schließlich könnte sie doch selbst mit der Aurelia sprechen, um für beide eine gute Lösung zu finden. Lyciscus war jedoch ein sehr hilfsbereiter Mensch, um zumindest den Versuch zu starten, ein gutes Wort bei seiner Herrin einzulegen. "Also ich kann Dir leider nicht genau sagen, welche Aufgaben sie für Dich zur Verfügung hätte, aber ich kann sie natürlich mal darauf ansprechen." entgegnete der Thraker seinem Gegenüber. "Und dafür musst Du Dich nicht erkenntlich zeigen, genau so wenig, wie Du meintest in meiner Schuld zu stehen, weil ich Dich aus dem Anwesen geholt habe. Außerdem hätte ich keine Verwendung für Gold und Juwelen." Lyciscus war ein einfacher Mann, wie er es selbst schon oft beschrieben hatte, und von daher lebte er lieber auch so, und genoss die kleinen Dinge im Leben. "Das einzige um was ich Dich bitten würde ist, das Du Dich benimmst und keinen Unfug treibst, vor allem nicht in der gegenwart unserer Herrin. Ich habe ja gesehen das Du auch anders kannst. Versuche Dich möglich gut zu stellen mit ihr, und möglichst nicht zu widersprechen, dann sollte der Rest auch relativ einfach zu erreichen sein." fügte Lyciscus hinzu.


    "Gibt es eigentlich irgendeine Aufgabe, die Du Dir vorstellen könntest zu machen? Hast Du irgendwelche speziellen Fähigkeiten oder ähnliches, die ich unserer Herrin vorschlagen könnte?" fragte der Thraker interessiert nach. Nicht nur, um der Aurelia einen Vorschlag zu unterbreiten, auch weil er selbst natürlich wissen wollte, welche Talente Azita in sich trug.


    Sim-Off:

    Überhaupt keine Ursache, Stress ist eh ungesund, und solang es Dir Spaß macht, ist alles in Ordnung ;)

    Die Veranstaltung wurde gefühlt immer gefüllter von Menschen, fast schon wie auf dem Marktplatz kam es Lyciscus vor, als würde der Platz nicht reichen um sich noch anständig fortzubewegen. Die Aussage der Aurelia ließ er unkommentiert, denn er war immer noch davon überzeugt, das wohl keiner der hier anwesenden Gladiatoren es jemals lebend aus der Arena schaffen würde, aber auch er konnte eines besseren belehrt werden. Trotzdem hoffte er, sich das Spektakel nicht ansehen zu müssen, den die Aufregung die die Römer bei diesen Kämpfen empfanden, teilte der Thraker nicht.


    Etwas verwundert aber dennoch erfreut darüber, hörte Lyciscus seiner Herrin zu, wie sie seine Meinung kommentierte. Und wie immer faszinierte es den Leibwächter, wie die Aurelia ihren Standpunkt oder ihre Meinung äußerte. Und in der tat, sie hatte auch recht, mit dem was sie sagte, und der Thraker wollte ihr dies natürlich auch sagen. "Domina, Du hast natürlich vollkommen recht. Ich widerspreche Dir da auch nicht, nicht weil ich Dein Sklave bin, sondern weil ich Deine Ansicht teile." dabei schenkte Lyciscus seiner Herrin wieder ein freundliches Lächeln. "Aber vielleicht bin ich selbst etwas anders, denn Worte sind schön und gut, doch taten sind es, die überzeugen!" fügte der Leibwächter schlussendlich hinzu.


    Das die Reise nach Antium bald angebrochen werden würde, freute Lyciscus. Einerseits war er von der Nordwind sehr angetan, und andererseits, war Antium ein schöner Ort. Natürlich war mitunter einer der Gründe, das sich die Aurelia wesentlich freier von all ihren Zwängen zu zeigen gab, was dem Thraker natürlich sehr gefiel. Und so war es auch nicht verwunderlich das Lyciscus für einen kurzen Moment über das gesamte Gesicht strahlte. Als seine Herrin dann aber auf die Trainingsrunden zu sprechen kam, und zugleich den Tag ansprach, an dem er mit ihr ein paar Übungen zur Verteidigung gemacht hatte, fingen seine Wangen an zu glühen. Zugleich wich das strahlen aus seinem Gesicht, und das zwinkern seiner Herrin machten es nicht gerade einfacher für ihn. Es war ja nicht so, als ob Lyciscus den Tag nicht genossen hatte, und die Übungen... wenn man es so nennen konnte. Allein der Gedanke an diesen Tag ließen sein Herz wieder in einem schnelleren Rhytmus schlagen, aber dieser beschleunigte sich enorm, nachdem er auch noch daran dachte, das es in Antium vielleicht wieder dazu kommen konnte. Lyciscus hatte keine Angst mehr davor seiner Herrin gänzlich zu verfallen, denn das war bereits längst passiert, und so sehr er sich insgeheim wesentlich mehr wünschte, so sah seine Vernunft es als Falsch an. Zwar konnte er sich mit genügend Disziplin aus der Situation befreien, auch wenn er es vermutlich gar nicht wollte, aber würde ihm dies ein zweites mal gelingen, sollte es in Antium zu einer ähnlichen Situation kommen? Vermutlich nicht. "Also... ähm... Natürlich... Wenn es Dein Wunsch ist Domina, können wir gerne noch ein paar Übungen durchnehmen." sprach Lyciscus während er jedoch tief schlucken musste.


    Was Azita betraf, schien die Aurelia nicht wirklich Interesse an der kleinen Sklavin zu haben. Sogar die Möglichkeit eines Verkaufs stand als Option fest, grundsätzlich konnte es Lyciscus egal sein, jedoch empfand er ja doch ein wenig Sympathie für die junge Prinzessin. "Ich verstehe, nun, dann hoffe ich für Azita, das sie sich von ihrer besten Seite zeigt." entgegnete der Thraker knapp, jedoch im Hinterkopf überlegte er schon, Azita ins Gewissen zu reden, damit die Aurelia sie nicht verkaufen würde, es sei denn, die Sklavin würde es nicht anders wollen.


    Befreiende Worte, Der Leibwächter setzte wieder ein Lächeln auf und folgte seiner Herrin natürlich. Unterwegs konnte man sich bestimmt noch ein wenig unterhalten, was Lyciscus wesentlich mehr erfreute, als diese Veranstaltung. Außerdem... musste er nicht weiter mit ansehen, wie die lüsternen Augen auf seiner Herrin klebten...

    Irgendwie schien das Gespräch etwas angenehmer zu werden, auch Azita schien etwas die Anspannung verloren zu haben, so wie Lyciscus selbst auch. Der Thraker hörte aufmerksam zu, denn schließlich interessierte er sich wirklich für die kleine Sklavin, und außerdem müsste er wohl noch länger mit ihr auskommen, also warum nicht auf einer Freundschaftlichen Ebene. Und da Lyciscus auch nur ein Mann war, konnte er natürlich nicht seine Blicke aus dem Gesicht der hübschen Sklavin entfernen, während sie sprach.


    Etwas verwundert war der Leibwächter dann doch als Azita nochmals bestätigte, das sie selbst scheinbar eine Prinzessin war. Dennoch konnte er sich einen neckenden Kommentar wiederum nicht verkneifen. "Ich verstehe... muss ich Dich jetzt irgendwie besonders ansprechen? Oder mich verbeugen, oder gar auf die Knie gehen sobald wir uns sehen?" grinste Lyciscus sein Gegenüber frech an. Was die Geschichte selbst betraf, war der Thraker natürlich sehr interessiert diese zu hören. "Also wenn es Dir nichts ausmacht, und Du nichts wichtigeres zu tun hast, erzähl mir doch bitte mehr!" Einer Arbeit würde Azita wohl nicht wirklich nachgehen wollen, also wäre doch ein weiteres Gespräch mit Sicherheit die bessere alternative.


    Lyciscus bemerkte das Azita scheinbar wirklich ergriffen war von seiner Geschichte, was ihn wiederum zeigte, das sich vielleicht innerlich in ihr ja doch ein anderer Mensch verbarg, als sie es nach außen hin zeigte. "Meine Familie und Freunde aus Thrakien sind alle ums Leben gekommen, jedoch habe ich hier in Rom schon den ein oder anderen kennen gelernt, wo sich durchaus eine gute Freundschaft entwickelt hat." erklärte Lyciscus knapp.


    Der Thraker musterte Azita nochmal, nachdem sie ihm ihr Alter verraten hatte, sie war also fast halb so Alt wie er, und dennoch schien sie doch schon einiges an Lebenserfahrung zu besitzen. "Wenn Du unter dem Dach der Aurelia Alt werden wirst, vermute ich das es Dir trotzdem an nichts fehlen wird." sprach der Leibwächter überzeugt, denn bisher kannte er keinen Sklaven, dem es schlecht ergangen war. "Weiß Dein Vater denn, das Du hier als Sklave bist?" Falls ja, dachte sich Lyciscus, würde er sich doch wohl um seine Tochter bemühen.


    Von einem wirklichen Ziel konnte der Leibwächter nicht sprechen, er hatte seit dem Verlust seiner Familie keine. "Ich habe mich damit abgefunden der Leibwächter unserer Herrin zu sein. Irgendwann werde ich vielleicht mein Leben opfern müssen, um ihres zu Schützen, das scheint mein Schicksal zu sein. Aber wenn ich ehrlich bin, mir geht es nicht wirklich schlecht, unsere Herrin kümmert sich gut um mich, und ist steht bemüht das es mir an nichts fehlt." erklärte Lyciscus kurz seine Situation. Das der Thraker seine Aufgabe auch noch sehr gerne machte, weil er die nähe der Aurelia sehr genoss, ließ er natürlich unausgesprochen, denn solche Informationen gab er nur ungern weiter, obwohl er bereits Angus davon erzählt hatte.

    Hey Hey,


    zu Deinem ersten Punkt kann ich natürlich kein genaues Urteil fällen, jedoch denke ich das Vergangene Dinge, eben "Vergangen" sind.


    Zum zweiten Punkt, Grundsätzlich könnte man das natürlich auch einbinden, sprich das man diese Punkte auch auf die ID bezieht, halt Dinge die man sehen "könnte" wie Hunger oder die Kleidung.


    Jedoch denke ich, da ja bereits sehr oft erwähnt wurde, bzw. es auch Niedergeschrieben ist, das die WiSim eigentlich komplett Freiwillig und abgekoppelt ist vom eigentlich Spiel. Es ist zwar richtig, das man durchaus SimOn einige Dinge machen kann die sich auf die WiSim auswirken, aber Grundsätzlich ist es eigentlich ein "Eigenes Spiel" nebenbei.


    Das ist jetzt halt meine Meinung, klären müsste das natürlich die Spielleitung.


    LG

    Der Thraker fühlte sich auf dieser Veranstaltung alles anderes als Wohl, und irgendwie befürchtete er, das die Aurelia noch lange nicht gehen wollte. Vermutlich würden sie erst sehr spät in die Villa zurückkehren, um danach gleich in die jeweiligen Gemächer zu wandern. Oder wollte seine Herrin vielleicht tatsächlich hier übernachten? Lyciscus hatte schon mal in anderen Gesprächen gehört, das es bei Römern scheinbar üblich war, das die Gäste ebenfalls in den jeweiligen Häusern übernachteten, bei solchen Veranstaltungen. Unbemerkbar blickte er die Aurelia mit zusammengekniffenen Augen an, dabei überlegte er, ob sie vielleicht auch noch Nachts einen der Gladiatoren aufsuchen wollte, um mehr über diese zu erfahren, oder gar... Nein, weiter dachte der Leibwächter nicht nach, und es konnte ihm eigentlich auch egal sein, aber eben nur eigentlich...


    Auch wenn es Lyciscus gar nicht gefiel, so wollte er natürlich seiner Herrin nicht den Spaß verderben. "Nun, dann hoffe ich doch, das Du gut unterhalten wirst, Domina. Und hoffentlich überzeugt Dein Rotschopf im Kampf." entgegnete er mit einem ausdruckslosen Gesicht. Der Leibwächter hoffte immer noch das er irgendeine Möglichkeit fand, um sich zu beschäftigen, während die Aurelia mit den Gladiatoren beschäftigt war, doch vorerst konnte er nichts finden, was danach aussah.


    Etwas verwundert war der Thraker dann doch, natürlich wusste er, das die Aurelia ihm vertraute. Er wusste auch das sie ihm so einiges mehr erlaubte, als so manch anderen Sklaven, aber das er ohne danach zu fragen, hingehen konnte wohin er wollte, überraschte ihn dann doch. "Ich... Ich Danke Dir, Domina. Und auch Danke dafür, das wir in der Villa Flavia trainieren dürfen, das ist sehr großzügig von Dir." und nun kam dann doch wieder ein Lächeln zum Vorschein, das allein der Aurelia galt.


    Nun, tatsächlich hätte sich Lyciscus die Reaktion etwas anders vorgestellt, aber mit dieser hier war er sehr zufrieden, auch wenn er vermutlich ein weiteres mal mit seiner Herrin über den Verwalter reden musste. Natürlich ging der Thraker nicht weiter auf das Thema ein, schließlich wollte er selbst eigentlich nicht wirklich darüber sprechen, und mitgeteilt hatte er es ja seiner Herrin, so wie er es geplant hatte.


    Und schon ging es wieder um die Männer die mit Muskeln bepackt waren, und die Aurelia bestätigte nur ihr Interesse an ihnen, unbemerkt verdrehte Lyciscus kurz die Augen, ging aber auch nicht weiter auf dieses Thema ein. Erst als seine Herrin von dem Mann zu sprechen begann, hörte er wieder sehr Aufmerksam zu, auch wenn er nicht unbedingt alles verstand, was ihm seine Herrin sagte. So konnte er mit dem Begriff den sie erwähnte, der scheinbar für das Amt gedacht war, für das der Mann kandidierte, nichts anfangen. "Ich habe ihn auf dem Forum Romanum gesehen, und ich habe ihm auch zugehört. Es war äußerst interessant und zugleich lächerlich, wie leicht sich das Römische Volk von so einfachen Worten beeinflussen lässt." kritisierte Lyciscus zugleich welches Spektakel er beobachtet hatte, ohne auch nur daran zu denken, das er vielleicht auf seine Wortwahl achten sollte. "Ich musste innerlich so herzhaft lachen über die Worte, das ich dann letztendlich gegangen bin. Jedoch war zumindest ein Thema dabei, das durchaus Sinnvoll erschien, nämlich der ganze Dreck der in Rom herum liegt, scheinbar möchte sich der Mann darum kümmern, obwohl ich mir sicher bin, das er sicherlich noch nie seine eigene..." Scheisse weggeräumt hat... Irgendwie bemerkte der Leibwächter dann doch das er sich für einen Sklaven vielleicht zuviel heraus nahm. Abgesehen davon, konnte es sein das die Aurelia eigentlich gar nicht an seinen Ansichten interessiert war, und er sie damit vielleicht nur verärgern würde. "Also... ich... ähm... tut mir leid... Ich glaube nicht das Du von einem Sklaven etwas über Politik hören willst..."


    Lyciscus fühlte sich einfach fehl am Platz, er passte sowas von gar nicht hier in diese Veranstaltung. Abgesehen davon das ihn das ganze nicht interessierte, konnte er auch nur Kritik aussprechen für das gesamte Spektakel. Also mit was sollte er sich denn am besten beschäftigen? Nun, das einzig Schöne das ihm blieb, war es wohl die Aurelia zu betrachten, und mit ihr weiter zu sprechen. Und so musterte er seine Herrin wieder ein wenig, wie immer sah sie bezaubernd aus, auch wenn sie sich natürlich extra für diese Veranstaltung wieder heraus geputzt hatte. Und während er die Aurelia betrachtete, überlegte er ob er mit einem anderen Thema anfangen konnte, das nichts mit dieser Veranstaltung zu tun hatte. "Hast Du schon einen Plan, wann wir wieder nach Antium reisen werden? Und vor allem, wie lange werden wir diesmal dort bleiben?" fragte Lyciscus nun neugierig nach, schließlich freute er sich ja doch schon auf die Nordwind, und sollte es keine Komplikationen geben, so wäre vielleicht diesmal wirklich für Entspannung gesorgt. "Und wie sieht es mit Azita aus? Hast Du Dir schon Gedanken gemacht, wie es mit ihr weiter gehen soll? Wird sie uns nach Antium begleiten, oder lässt Du sie hier?" fügte der Thraker schlussendlich hinzu. Lyciscus wartete geduldig auf eine Reaktion, denn es konnte natürlich durchaus möglich sein, das die Aurelia in Moment überhaupt keine Lust hatte, über diese Dinge zu reden, schließlich waren ja die Gladiatoren aktuell das interessanteste in diesem Raum.

    Azita bestätigte nur das der Leibwächter der Aurelia sehr wohl alles mitteilen musste, und selbst wenn nicht, Lyciscus hatte seiner Herrin die treue geschworen, das betraf bestimmt nicht nur seine Aufgabe als Leibwächter, sondern eben auch, das er ihr keine wichtigen Informationen verschweigen würde. Natürlich könnte es mal passieren, das der Thraker an eine Information kam, die es ihm schwer machte, diese an die Aurelia weiter zu geben, aber letztendlich müsste er es dennoch tun.


    Interessant war auch die Tatsache, das der Verwalter scheinbar gar kein so guter Verwalter war, wie er es vielleicht vorgegeben hatte. Wenn Azita recht hatte mit ihrer Aussage, war er nicht sonderlich Loyal gegenüber seiner Herrin, und somit konnte es sogar sein, das Lyciscus seiner Herrin vielleicht einen gefallen getan hatte, indem er ihn unabsichtlich unter die Erde beförderte. "Danke für diese Information, Azita, das verändert zumindest die Situation ein wenig." entgegnete Lyciscus der kleinen Sklavin.


    Der Thraker nippte noch ein wenig nachdenklich an seinen Becher, während Azita zum erzählen begann. Wieder fing sie an mit den Königsgeschichten, aber war dahinter vielleicht tatsächlich Wahrheit versteckt? Warum sollte die hübsche Sklavin ständig versuchen jemanden diese Lüge aufzutischen? Und scheinbar hatte sie viele Geschwister, sehr viele, wenn alle auch nur annähernd so waren wie sie, dürfte es wohl in ihrem Heim ganz schön turbulent zugegangen sein. "Sag mal, ... Du bist wirklich die Tochter eines Königs?" fragte Lyciscus jetzt neugierig nach, denn irgendwie konnte er es nicht glauben. "Und wie genau bist Du in die Sklaverei gekommen? Was ist vorgefallen, das eine Prinzessin, wie Du behauptest, plötzlich Sklave wird?" fügte der Thraker hinzu, schließlich war das auch ein interessanter Punkt.


    Lyciscus schmunzelte ein wenig, als Azita ihn als stattlich bezeichnete, und nahm dies durchaus als ein Kompliment auf. "Ich bin in Thrakien geboren, doch ich bin ein ganz einfacher Mann, schlicht und unkompliziert." erklärte der Leibwächter kurz, das er keinerlei Könige oder sonstige höher angesehenen Personen zu seiner Familie zählen konnte. "Damals hat uns eine Römische Legion angeboten, in die Schlacht zu ziehen, gegen Feinde die ständig unser Dorf plünderten. Doch anstatt zu helfen, sahen sie aus der ferne zu, wie unser Dorf dem Erdboden gleich gemacht wurde." man konnte wie immer erkennen, das es Lyciscus schmerzte über seine Vergangenheit zu sprechen. "Meine komplette Familie ist dabei umgekommen, und ich selbst, wollte die Verräter ans Kreuz nageln. Doch alleine gegen eine Legion zu rebellieren, war wohl nicht sonderlich intelligent, richtig?" grinste der Thraker der kleinen Sklavin zu, da es natürlich ein lächerlicher versuch gewesen war. "Und so kam es das man mich natürlich gefangen genommen hatte, und ich in Rom als Sklave verkauft wurde. Jetzt bin ich hier, und diene unserer Herrin als Leibwächter."


    Der Leibwächter bewegte sich etwas näher an Azita ran, und schenkte ihr nochmal einen Becher Wasser nach, bevor er sich wieder ein wenig an den Tisch lehnte. "Wie alt bist Du eigentlich?" fragte Lyciscus weiter. "Und ... hast Du eigentlich irgendein Ziel vor Augen, wie Deine Zukunft aussehen soll?" Nun, als Sklave waren wohl die Aussichten auf Zukunft eher mager, jedoch schien Azita genügen Feuer im Hintern zu haben, um nichts unversucht zu lassen. Außerdem war die Aurelia doch eine sehr gütige Herrin, soweit man ihr auch Loyal gegenüber stand, also konnte es durchaus möglich sein, das die Beiden eine Vereinbarung treffen konnten, die für beide Gewinnbringend war.

    Tatsächlich war der Thraker verwundert, wie viele Menschen zu dieser Veranstaltung gekommen waren, und das waren scheinbar immer noch nicht alle. Anscheinend hatte das Römische Volk wirklich einiges übrig für solche Spektakel, oder es lag schlicht an den Worten die der Gastgeber noch auf dem Forum Romanum an die Menschen richtete. Natürlich musterte Lyciscus so gut er konnte, jeden Gast, schließlich musste er sich vergewissern, das keine Gefahr von der ein oder anderen Person ausging. Soweit konnte er bisher auch ausschließen, das seine Herrin sich in Gefahr befand, von daher ließ er sie auch mehr oder weniger alleine, obwohl er sie auch ständig im Blickfeld behielt.


    Etwas schmunzelnd betrachtete der Leibwächter dann die Gäste, unter anderem auch die Aurelia, wie sie die Gladiatoren betrachteten. Ziemlich nah gingen sie an die Männer heran, und musterten diese sehr genau, so als ob man sich gerade am Marktplatz ein neues Kleid aussuchen würde, oder Schmuck, oder was auch immer. Nun, bei Lyciscus war es doch damals nicht anders, er stand am Podest, und wurde von der Menschenmasse betrachtet und auch befragt. Letztendlich hatte ihn die Aurelia gekauft, und zum Glück musste er nicht in die Arena kämpfen, und sinnlos sein Leben verlieren. Mit der Aufgabe als Leibwächter konnte er sehr gut leben, und selbst wenn er wirklich eines Tages im Sinne seiner Aufgabe sterben würde, so hätte es wenigstens einen Grund, für den es sich zu sterben lohnte, zumindest in seinen Augen.


    Nach einer Weile kam seine Herrin dann doch zu ihm, und scheinbar gut gelaunt, vermutlich hatte sie ihre Augen befriedigen können. Interessant war es jedoch das sie die Möglichkeit eines Erfahrungsaustausches ansprach, denn so etwas hatte Lyciscus tatsächlich im Sinn, und wollte dies auch mit der Aurelia besprechen. Jedoch hatte er keinerlei Interesse, sich mit den armen Seelen zu beschäftigen, die früher oder später in der Arena den Sand mit Blut befüllen würde. "Wie immer möchte ich ehrlich zu Dir sein, Domina. Die Gladiatoren interessieren mich nicht wirklich... Und um die Einkäufe geht es mir eigentlich gar nicht... die Gespräche die wir meist führen, die sind es, die ich sehr schätze." In der tat gefiel es dem Leibwächter sich mit seiner Herrin zu unterhalten, egal welches Thema gerade das Gespräch füllte. Hätte Lyciscus ernsthaft Interesse an dieser Veranstaltung, hätte er der Aurelia bestimmt mit einem äußerst frechen Grinsen gesagt, das natürlich ohne Zweifel der Thrakische Gladiator der klare Favorit gewesen wäre. Nach einem kurzem Blick zu den Gladiatoren, antwortete er dennoch anders. "Ich befürchte das wohl keiner von den Gladiatoren lebend aus der Arena kommen wird, somit gibt es für mich kein Favoriten..."


    Nun konnte der Leibwächter seine Anliegen vorbringen, und er begann erstmal mit der etwas einfacheren Sache. "Ich wollte Dich um Erlaubnis bitten, hin und wieder in die Domus Iunia gehen zu dürfen. Ich habe die Möglichkeit dort meine Kampffähigkeiten zu verbessern, was natürlich letztendlich Dir, beziehungsweise meiner Aufgabe zugute kommen soll." Gladiatoren hatten sicherlich Erfahrung, aber oftmals waren es nur Techniken, viel Kraft, und Muskelmasse. Bei Lea könnte er wesentlich mehr lernen, Geschick, Geschwindigkeit, und einiges mehr. Als Amazone beherrschte sie so einige Dinge die den Kampf betrafen. "Die zweite Sache... nun, wie soll ich sagen... also... Varro der Verwalter aus Antium... ist tot..." einen kurzen Moment schluckte Lyciscus, bevor er weiter sprach. "Ich habe Azita getroffen, sie hat mir erzählt, das er nicht mehr aufgewacht ist, scheinbar dürfte er an den Verletzungen gestorben sein..." fügte der Thraker letztendlich hinzu. Natürlich hatte er keine Ahnung wie die Aurelia diese Information auffassen würde, und selbstverständlich war er auch sehr Nervös, denn die Möglichkeit bestand immer noch, das seine Handlungen in diesem Fall, Konsequenzen nach sich ziehen würden.

    Lyciscus war durchaus aufgewühlt innerlich, und das obwohl er selbst schon die ein oder andere Schlacht bestritten hatte. Auch hier musste er Menschen töten, und nicht nur einen, doch die Situation war eine andere. Auf dem Schlachtfeld wusste man, was einen erwartete, und jeder Mann der einem entgegen kam, hatte es auf das eigene Leben abgesehen. Der Thraker musste sich verteidigen, und dennoch machte es ihm keine Freude, einige Menschenleben ausgelöscht zu haben. Die Situation in Antium war eine komplett andere, der alte Irre war scheinbar unter Drogen gestanden, konnte den Gladius den er in der Hand hielt, nicht mal anständig führen, und dennoch ging eine Gefahr von ihm aus. Rein aus Reaktion hatte Lyciscus ihm einen Kopfstoß verpasst, das dieser jedoch gleich sterben würde, hätte er nicht gedacht.


    Und letztendlich musste er sich eingestehen, das die hübsche Sklavin mit ihrer Aussage wohl durchaus recht hatte. Aber würde seine Herrin das genau so sehen? Lyciscus konnte absolut nicht einschätzen, wie die Aurelia darauf reagieren würde. "Du... Du hast recht, Azita... trotzdem muss ich es unserer Herrin berichten, was auch immer sie dann zu tun gedenkt." entgegnete Lyciscus der kleinen Sklavin. "Ich denke ich werde es ihr erst morgen sagen, sobald wir auf den Marktplatz gehen." fügte der Thraker hinzu.


    Langsam aber doch beruhigte sich der Leibwächter, und wandte sich wieder Azita zu, denn eigentlich wusste er von der hübschen Sklavin bisher so gut wie gar nichts. "Woher kommst Du eigentlich? Also, ich meine, von wo stammst Du?" fragte Lyciscus nun interessiert, während er sich wieder einen Becher Wasser füllte. "Entschuldige meine Unhöflichkeit, ich stelle Dir weiterhin Fragen, ohne zu wissen ob Du das überhaupt willst. Falls Du lieber Deine Kleidung wechseln willst, oder Dich um Deine Wunden kümmern möchtest, will ich Dich nicht aufhalten..." Nun, Wunden konnte man so wohl nicht sagen, der kleine Stich den die Dorne in ihrem Po zauberte, würden andere nicht mal mitbekommen. Dennoch versuchte es der Thraker wie immer mit Freundlichkeit, denn wer wusste schon, ob sich hinter dieser Feurigen Schale nicht doch eine liebevolle Frau versteckte.

    Eigentlich hatte Lyciscus sich bereits auf den Marktbesuch mit seiner Herrin gefreut, auch wenn er durchaus ernste Themen mit ihr besprechen wollte. Ein paar Einkäufe erledigen, Gespräche führen, Scherzen, und vielleicht gar etwas aufregendes erleben. Aber scheinbar war das nicht der Plan der Aurelia, denn diese schleppte ihren Leibwächter einfach mit in einen Ludus. Anfangs verstand der Thraker nicht was sie ausgerechnet dort wollte, und er war sich schon sicher, das auf ihn mehr Langeweile als Interesse warten würde. Doch das war nun mal seine Aufgabe als Leibwächter, wohin auch die Aurelia gehen würde, er würde ihr folgen. Doch seine Herrin klärte ihn sehr wohl auf, weshalb sie diesen Ort aufsuchen wollte.


    Erst als Lyciscus etwas durch die Runde blickte, erkannte er den Mann wieder, den er erst vor kurzem auf dem Forum Romanum gesehen hatte. Jetzt war dem Thraker bewusst, wo er sich genau befand, und wie wenig es ihn eigentlich interessierte. Jetzt konnte der Leibwächter nur hoffen, das die Aurelia ihn nicht zusätzlich in die Arena mitschleppen würde, obwohl er auch da keine Wahl hätte, und gehorsam seiner Herrin folgen würde. Und plötzlich baute sich innerlich in Lyciscus eine ungewohnte und zugleich merkwürdige Wut auf. Hervorgerufen schien das ganze, durch die lüsternen Blicke die so manch anwesender Mann hier auf die Aurelia warf, und noch viel schlimmer war es, das der Thraker bemerkte, das auch seine Herrin durchaus interessierte Blicke auf die Gladiatoren warf.


    Tja, mein lieber Lyciscus, dieses Gefühl nennt man Eifersucht, in Deinem aktuellen zustand könnte das durchaus öfters vorkommen! Doch warum sollte der Thraker überhaupt Eifersucht verspüren? Er war nur ein Sklave, ein Gegenstand, ohne jegliche rechte, und ihm war doch bewusst, das er die Aurelia niemals haben konnte, schon gar nicht für sich alleine. Und dennoch, es war ein Gefühl das schwer steuerbar war, und ganz von selbst kam. Natürlich wäre Lyciscus am liebsten bei seiner Herrn geblieben, und hätte ihr am liebsten ihre Augen verbunden, und zugleich die aller Männer in dem Raum auch, aber sein Verstand war immer noch stark genug, und zeigte ihm sehr wohl, was eher vernünftig war. Denn wenn er ehrlich war, waren es bloß Blicke, die der Thraker genau so anderen Frauen zuwarf, die er als Hübsch betrachtete. Und selbst wenn nicht, was könnte er schon großartig dagegen tun? Genau, nichts!


    Und so folgte er seiner Vernunft, und ließ der Aurelia ihren Spaß, passieren sollte ihr hier vermutlich auch nichts, Hunger hatte er zwar keinen, aber lieber dem Essen widmen, als die ganze Zeit zuzusehen, wie seine Herrin lüstern angestarrt wird. Doch einen kleinen schnippischen Kommentar konnte er sich dann doch nicht verkneifen. "Ich werde mich ein wenig mit dem Essen beschäftigen. Wenn Du fertig bist mit dem betrachten dieser armen Seelen, dann würde ich mich freuen wenn wir kurz sprechen könnten, denn ich habe da ein paar Anliegen." sprach Lyciscus äußerst leise seiner Herrin zu, denn er wollte nicht das jemand etwas mitbekommen würde. Außerdem war die Aurelia hier in Gesellschaft, und der Leibwächter wusste, das er sich völlig anders geben musste, als er es normalerweise tat. Keine schwierige Aufgabe, aber dennoch eine, die ihm eigentlich nicht gefiel.


    Ohne lächeln, grinsen, oder sonst einer freundlichen Geste, wanderte Lyciscus zu dem Tisch hinüber, wo die Mahlzeiten bereit standen. Langsam begann er sich das ein oder andere Stück in den Mund zu schieben, und versuchte das Essen einfach zu genießen. Dabei hoffte er, das vielleicht die ein oder andere Person vorbei kam, die ihn unterhalten könnte, denn nur mit dem Essen allein wollte er sich auch nicht beschäftigen. Oder hatte er vielleicht gar das Interesse der Aurelia nun auf sich gezogen, da er ihr ja mitgeteilte hatte, das er etwas besprechen wollte. Ein kurzer Blick über die Schulter zeigte ihm jedoch, das seine Herrin noch immer ihre Augen auf die Gladiatoren richtete. Nun, da diese scheinbar interessanter waren, musste sich Lyciscus weiterhin dem Essen widmen. Jedoch versuchte sein Verstand ihm weiterhin sein Gefühl von Eifersucht, aus dem Körper zu prügeln, denn damit schadete er letztendlich nur sich selbst...

    Der Thraker war wiedereinmal in Rom unterwegs, um einige Besorgungen zu machen. Unter anderem kannte er die Stadt immer noch nicht so gut, jedoch erinnerte er sich noch an seinen ersten Marktbesuch gemeinsam mit seiner Herrin, die ihm kurz zeigte, wo sich das Forum Romanum befand. An besagten Tag kam man nicht dazu sich weiter mit dem Forum zu beschäftigen, und auch nicht mit dem Tempel der Fortuna, den seine Herrin eigentlich aufsuchen wollte. Dennoch dachte sich Lyciscus das er auf eigene Faust das Forum Romanum besuchen sollte, einfach nur um zu sehen, was sich dort abspielte.


    Grundsätzlich sah es so aus, als würden weitaus weniger Menschen seinen Weg kreuzen, als wie es auf dem Marktplatz meist der Fall war. Doch auch hier war es nicht gerade Leer, der Platz in der Mitte war scheinbar am meisten gefüllt, und rund herum waren kunstvoll verzierte Gebäude zu erkennen, zwischen denen sich auch noch Menschen befanden, die teilweise an den schönen Säulen lehnten. Doch sonst gab es im ersten Moment nicht viel zu sehen, erst als ein Mann das Wort lautstark erhob, wurde Lyciscus auf diesen Aufmerksam.


    Der Mann sprach über irgendeinen Posten oder ähnliches, das der Thraker nicht wirklich verstand, da er mit solchen Dingen noch nie konfrontiert wurde. Das man aber dafür Gladiatorenkämpfe veranstalten wollte, verstand er sehr wohl. Wie er es sich dachte, jubelten ein paar der Anwesenden dem Mann zu, denn die Römer waren dafür bekannt, gerne dabei zuzusehen, wenn sich ein paar Männer ihre Köpfe einschlugen. Am ersten Tag als er selbst am Podest stand, am Sklavenmarkt, hoffte er ja sehr, das niemand ihn kaufen würde, der ihn letztendlich in die Arena stecken würde. Lyciscus konnte zwar Kämpfen, aber bestimmt machte es ihm keine Freude, schon gar nicht zur Belustigung des Römischen Volkes. Und hier würden wieder ein paar Arme Seelen ihr Leben lassen, ob nun Verbrecher oder nicht, sie würden einfach nur zum Spaß sterben, und das nur, weil ein Mann scheinbar das Volk für seine Sache gewinnen wollte.


    Die nächsten Worte waren immerhin Sinnvoll, scheinbar machte sich der Mann durchaus Gedanken, über die Sauberkeit in Rom, und diese glänzte nicht gerade. Allein wenn Lyciscus zurück dachte an die Subura, der Geruch, die Menschen, was alles herum lag, wurde ihm leicht Übel, auch wenn der Tag den er dort verbracht hatte, durchaus Spaß machte. Und scheinbar war dieser eine Mann davon überzeugt das Problem in den Griff zu bekommen, obwohl es doch wesentlich einfacher wäre, wenn das Volk von Rom sich selbst an der Nase packte, und einfach weniger Dreck verursachte. Der Thraker erwartete sich scheinbar zuviel, schließlich kannte er ja noch nicht alle Gepflegtheiten der Römer, aber scheinbar gehörte Dreck machen dazu.


    Die Menschen jubelten immer wieder dem Mann zu, und Lyciscus musste schmunzeln, wie einfach sich dieses Volk beeinflussen ließ. Ihm selbst konnte es eigentlich egal sein, und die Gladiatorenkämpfe würde er sich bestimmt nicht ansehen, der Thraker wollte kein abschlachten unterstützen das völlig unnötig und von Menschlichkeit keine spur aufwies. Und nun verteilte der Mann auch noch Brot an die Anwesenden, durchaus eine sehr Nette Geste, vor allem, weil Lyciscus schon oftmals davon hörte, das nicht alle mit einem gefüllten Magen ins Bett gingen. Das aber die Menschen, die es wohl sehr dringend benötigen würden, hier zu kurz kamen, konnte er sich auch sehr gut vorstellen.


    Letztendlich war Lyciscus sehr froh darüber, das er in ganz anderen Händen gelandet war. Seine Herrin mag zwar Römerin sein, und wohl auch in der Gesellschaft dessen Bräuche und Sitten teilen, aber der Thraker wusste ganz genau, das sie völlig anders dachte. Natürlich war nicht alles schlecht in Rom, und so konnte er seine Herrin auch verstehen, warum sie sich wohl für ein Leben hier entschieden hatte, dennoch dachte sich Lyciscus, das es ihr an manchen Tagen wohl lieber wäre, ganz wo anders zu sein, als zwischen diesen ganzen Verrückten. Mit einem belustigten Schmunzeln machte sich also der Thraker wieder auf den Weg, denn hier gab es nichts mehr zu sehen, das Lyciscus noch interessiert hätte, und wiedermal wurde ihm nur bestätigt, das dieses Volk den Verstand verloren hatte. Er konnte es gar nicht oft genug betonen, wie Glücklich und Froh er darüber war, bei der Aurelia gelandet zu sein, der einzige Mensch, der ihm zeigte, das nicht alle Römer gleich waren...

    Der Thraker freute sich darüber, das Angus nicht weniger Spaß hatte als er selbst. Der Tag war wirklich gelungen, auch wenn er jetzt Enden sollte, aber es gab bestimmt eine Fortsetzung, ob nun wieder hier, oder wo anders. Und darauf freute sich Lyciscus schon, denn der Brite hörte ihm nicht weniger zu, als der Thraker ihm, und so konnte man wirklich über alles sprechen. Zusätzlich hatte Angus weitaus mehr Erfahrung hier in Rom, da er doch schon länger in dieser Stadt war, und so waren seine Ratschläge natürlich immer willkommen.


    "Es freut mich das es Dir ebenfalls Spaß gemacht hat, und ja, die nächste Gelegenheit werden wir bestimmt nicht auslassen! Mal sehen wohin es uns dann verschlägt." gab Lyciscus grinsend an seinen Freund weiter. Und so wanderten die Beiden gemeinsam Richtung Villa Flavia, wo bereits die Dunkelheit langsam aber doch ihren Weg in die Stadt fand.


    Angus bedankte sich nochmals, und Lyciscus legte seine Hand auf die Schulter des Briten. "Schon in Ordnung! Ich mache das gerne für Dich, mein Freund! Ich hoffe nur, das ich etwas positives zu berichten habe!" entgegnete der Thraker seinem Gegenüber. Natürlich hoffte er selbst das er Erfolg haben würde, aber natürlich konnte er es nicht ganz genau wissen. "Nun lass uns rein gehen... ich denke wir werden heute einen guten Schlaf konsumieren!" lachte Lyciscus Angus freundlich an. Und so schlenderte der Leibwächter in die Villa hinein, verabschiedete sich nochmals bei seinem Freund, und machte sich auf den Weg in seine Kammer, wo er vermutlich gleich in sein Bett fallen würde...

    Unweigerlich musste der Thaker an Mara denken. Warum? Weil er für einen Moment lang die beiden Sklaven verglichen hatte, und zum Entschluss kam, das die beiden wie Tag und Nacht waren. Mara war ein sehr ruhiges Gemüt, hilfsbereit und fürsorglich, und eher zurückhaltend. Lyciscus mochte Mara sehr, nicht zuletzt weil sie die Aurelia überzeugt hatte, den Leibwächter nicht fort zu schicken. Doch Azita war ganz anders, von Ruhe war keine Spur, und scheinbar war sie ständig unzufrieden, vor allem mit den Situationen in denen sie sich befand.


    Für Lyciscus hatte beides durchaus seine reize, aber die kleine Sklavin war mitunter sicherlich die anstrengendere von beiden. Und so konnte er nur hoffen, das er mit Azita eines Tages auch zurecht kommen würde, schließlich war er ein sehr geduldiger Mensch, der auch einiges über sich ergehen lassen konnte. Und während er im Schuppen lehnte, musterte er Azita, die er durchaus als Hübsch Empfand, ihr Gesicht war wirklich schön anzusehen, wenn es nicht gerade das Feuer der Wut ausstrahlte. Ihr Schwarzes Haar gefiel ihm sowieso, denn Lyciscus hatte generell eine Schwäche für dunkles Haar. Aber so wie sie sich bisher zeigte, verblasste all die Schönheit mit der sie gesegnet war, jedoch hieß das noch lange nicht, das der Leibwächter nichts für die kleine Sklavin übrig hatte.


    Immerhin hatte er ihr einmal das Leben gerettet, den Vorfall von gerade eben zählte er selbstverständlich nicht dazu, denn der Busch hätte wohl kaum das Leben von Azita beendet. Und sie schien wirklich dankbar für diese Tatsache, also konnte es durchaus sein, das die Sklavin tief im Inneren vielleicht ja doch auch ganz Nett sein konnte, aber das würde man wohl später erfahren. Jetzt galt es erstmal heraus zu finden, was alles passiert war. "Tut mir leid wenn ich Dich mit meinen Fragen überfordere, Azita. Doch ich war verwundert Dich und den Verwalter nicht in der Villa gesehen zu haben. Und Du musst mir natürlich keinen Bericht erstatten... Mir gegenüber hast Du keinerlei Verpflichtungen..." erklärte Lyciscus der kleine Sklavin ernsthaft, trotz ihrer neckischen Aussage. Ihr freches Grinsen hatte der Thraker natürlich gesehen, und immerhin schien sie ja hin und wieder auch für einen kleinen Scherz aufgelegt zu sein, was dem Leibwächter wiederum gefiel.


    Die Worte die nun das Ohr von Lyciscus füllten, brachten ihn erstmal zum husten, denn er verschluckte sich zugleich an dem Schluck Wasser den er gerade zu sich nahm. Dabei spuckte er ein wenig Wasser im Schuppen auf den Boden, und musste erstmal durchatmen, bevor er mit entgeisterten Augen wieder die Sklavin betrachtete. "Was? ... Versteh ich das etwa richtig? Der Verwalter ... ist nicht mehr aufgewacht?" Damit hatte Lyciscus überhaupt nicht gerechnet, er hätte sich niemals gedacht, das er den Verwalter so hart getroffen hatte, das dieser gleich an seinen Verletzungen sterben würde. Nun plagte den Thraker ein schlechtes Gewissen, auch wenn er wohl richtig gehandelt hatte, so schweiften seine Gedanken herum, ob er nicht anders reagieren hätte können, um den Verrückten nicht gleich das Leben zu nehmen. Mit einem sehr nachdenklichen Blick sprach er dann weiter. "Nun... ich muss das umgehend unserer Herrin berichten..." und das war ihm mehr als unangenehm, aber eine Notwendigkeit die nun mal sein musste.


    Lyciscus stellte seinen Becher wieder ab, während er immer noch Gedankenversunken umher blickte. Wie würde die Aurelia nun darauf reagieren? Er hatte einem Mann, einem Römer, einem Bürger, das Leben genommen. Der Thraker befürchtete bereits das schlimmste, aber er würde definitiv gerade stehen, für das was er verbrochen hatte. "Azita... Du kanntest den Verwalter ja etwas besser, weißt Du... ob er Familie hatte?" mit zittriger Stimme stellte er eine weitere Frage, denn das war für ihn ein wesentlicher Punkt. Und Lyciscus hoffte sehr, das der Verwalter keine Familie hatte, denn andererseits würde sein Gewissen ihn noch mehr plagen, und womöglich müsste er einen Weg suchen, um sich bei der Familie zu entschuldigen. Aber wie rechtfertigt man, einen Menschen getötet zu haben?


    Und da der Thraker doch recht geschockt war von dieser Information, brauchte er etwas Ruhe, und da konnte Azita nicht wirklich helfen, ganz im gegenteil, mit ihrer Feurigen Art würde sie niemals für einen ruhigen Moment sorgen. "Ich... Also... Ich werde mich zurückziehen. Solltest Du etwas brauchen, findest Du mich in meiner Kammer, sie ist gleich neben den Gemächern unserer Herrin..." sprach Lyciscus sehr ruhig, immer noch mit seinen Gedanken beschäftigt. "Brauchst Du jetzt noch etwas? Oder hast noch Fragen?" entgegnete der Thraker der Sklavin, und machte sich auch noch nicht auf den Weg, und wartete erstmal ab, ob Azita noch etwas benötigte.

    Also den Tag hatte sich der Thraker doch etwas anders vorgestellt, vor allem ruhiger, denn Azita schien ihre Stimme nicht schonen zu wollen. Schon gar nicht dann, als er ihr den Dorn in ihrem Po heraus zog, denn ihr Schrei hätte ihn fast sein Gehör gekostet, so kam es ihm zumindest vor. Es war doch nur ein kleiner Dorn, und die Sklavin schien hier wohl völlig zu übertreiben, zumindest war dies die Ansicht von Lyciscus.


    Immerhin bestätigte Azita das es ihr besser ging, nach dem der Dorn entfernt war, auch wenn sie scheinbar immer noch schmerzen hatte. "Ähm... ja... entschuldige..." entgegnete Lyciscus der Sklavin nachdem sie ihn darauf aufmerksam machte, das er sie immer noch im Griff hatte, und sie nun loslassen konnte, was er auch sofort tat. Der Thraker hoffte das sich die hübsche Sklavin nun etwas beruhigen würde, schließlich wusste er nicht wie lange er das ganze noch so mitmachen könnte. Außerdem hoffte er in ruhe mit ihr sprechen zu können, letztendlich hatte er ja doch noch einige Fragen die ihn interessierten.


    Doch Azita begann gleich weiter zu meckern, den die Pflanzen die ihr das ganze Leid angetan hatten, schienen ihr ganz und gar nicht zu gefallen, und dabei beleidigte sie gleich das Römische Volk, was Lyciscus mit einem Schmunzeln nur begrüßen konnte, wobei er durchaus seine Herrin in diesem Moment nicht zum Römischen Volk zählte. Und er konnte es auch nicht wirklich unterlassen, Azita zu necken. "Ja Du hast recht, lebensgefährlich! Gut das ich da war, und das zweite mal Dein Leben gerettet habe!" grinste der Thraker äußerst frech der Sklavin zu. Interessant war die weitere Aussage von Azita dann schon, sie hatte ihn also beobachtet, also musste sie wohl schon länger hier zwischen den Büschen herum gewandert sein. "So So... Du hast mich also beobachtet? Hast Du wenigstens etwas interessantes erblicken können?" fragte Lyciscus mit ernster Miene. "Und nein, ich drücke mich nicht von meinen Pflichten, wie es scheinbar unsere kleine Königstocher hier macht!" gab der Thraker nun frech zurück, da er sie immer noch für Verrückt hielt wegen ihrer Königsgeschichten die sie hier auftischte.


    "Aber wir werden jetzt erstmal in den Schuppen gehen, dort kannst Du Dich mal beruhigen und entspannen, und trinkst erstmal was, denn ich habe ein paar Fragen an Dich!" Schon legte Lyciscus seinen Arm um die Schulter von Azita, und zog sie mehr oder weniger mit sich mit, und geleitete sie durch die Tür des Schuppens hinein. Nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte, schenkte er zwei Becher Wasser ein, und überreichte einen der hübschen Sklavin, trank selbst erstmal einen Schluck, und blickte Azita in ihre Augen. "Also, die Frage ob Du Dich eingelebt hast, erspar ich mir mal..." denn das Spektakel gerade beantworteten diese Frage von ganz alleine. "Jedoch würde mich interessieren, wo Du warst, was Du gemacht hast, schließlich sind wir schon seit ein paar Tagen wieder hier, und haben Dich bisher auch nicht gesehen." In diesem Zusammenhang fiel Lyciscus natürlich auch ein, das Azita ja auch wissen musste, was eigentlich mit dem Verwalter passiert war. "Und wo ist eigentlich der Verwalter von dem Anwesen in Antium? Geht es ihm gut? Warst Du mit ihm bei einem Medicus?" fügte der Thraker gleich die nächste Frage an die letzte an. Während er immer noch ein wenig an seinem Becher nippte, lehnte er sich etwas zurück, und wartete Geduldig auf die Antworten seines Gegenübers.