Beiträge von Lyciscus

    Lyciscus blickte Angus hinterher, während dieser scheinbar eine Abkühlung benötigte, kein Wunder bei den vielen Fragen die ihm der Thraker stellte. Er selbst blieb jedoch sitzen, am liebsten würde er wohl ewig hier sitzen bleiben wollen. Die Informationen überrollten den Sklaven regelrecht, und wieder waren durch die Antworten des Briten, weitere Fragen aufgetaucht. Lyciscus überlegte kurz, denn eigentlich waren sie zum entspannen hier her gekommen, er unterhielt sich wirklich gerne mit Angus, und scheinbar hatte der Mann aus dem Norden auch kein Problem damit, ihm seine Fragen zu beantworten. Dennoch, wollte der Thraker sich ein wenig zurück halten, und vorerst keine neuen Fragen zu neuen Themen stellen.


    "Das ist sehr zuvorkommen von Dir, mein Freund!" entgegnete er Angus, er war schon sehr gespannt wie die Massage wohl ausfallen würde, und so folgte er dem Briten zugleich. Lyciscus legte sich auf die zweite Liege, und versuchte ein angenehme Position zu finden, als er diese gefunden hatte, ließ er seine Arme erstmal hinunter hängen, und seufzte zufrieden. So wie Angus die Geschichte erzählte klang sie tatsächlich hoffnungslos, doch Lyciscus setzte so gut wie immer einen Positiven Schatten über solche Dinge. "Es gibt immer eine Chance, mein Freund, vor allem wenn da wahre Liebe im Spiel ist." sprach der Thraker locker aus, dabei sollte er sich mit diesem Satz eigentlich mal selbst an der Nase packen. "Angus, mein Freund, Du solltest vielleicht ein Gespräch mit Morrigan suchen, aber nimm eine starke Kette mit und leg sie Dir an, dann kannst Du nicht wieder davon laufen." Ja Lyciscus neckte ihn ein wenig, wobei er es in keinster Weise Böse meinte. Jedoch hielt er es für das beste, wenn die Beiden sich wirklich ausgiebig unterhalten würden.


    Als Angus dann weiter von Iduna erzählte, musste Lyciscus erstmal den Kopf schütteln bei dem Wort Gefährte, denn er verstand gerade nicht was genau das bedeuten sollte, dafür kannte er die Gegebenheiten in Rom dann doch zuwenig. "Also sie wäre mir nicht aufgefallen, vielleicht sind wir aneinander vorbei gelaufen, ich weiß es ehrlich gesagt nicht mein Freund." erklärte er kurz, warum er Iduna noch nicht zu Gesicht bekommen hatte. "Was meinst Du damit, das Du ihr Gefährte bist? Geht ihr jetzt gemeinsam Jagen und Pilze sammeln, oder was?" ja der Thraker hatte definitiv keine Ahnung was dies zu bedeuten hatte, und konnte nur hoffen, das Angus ihn das ganze etwas genauer erklären würde.

    Der Tag war wahrlich hinüber, das Spektakel in dem Lyciscus scheinbar die Hauptattraktion war, nahm den Thraker ganz schön mit. Natürlich war er immer noch verärgert das es überhaupt so kommen musste, und Verständnis hatte er überhaupt keines dafür, die Becher Wasser die er runter kippte, kühlten ihn auch kaum ab. Das die Aurelia ihn nun mit Fragen zuschüttete war zwar nachvollziehbar, aber Lyciscus schwieg, seiner Meinung nach sollte die Irre Frau berichten, was vorgefallen war.


    ...Geht es dir wenigstens gut?... die Frage erinnerte ihn immerhin wieder an seine Schmerzen auf den Händen, scheinbar hatte ihn das Adrenalin, das ihn durchzog vergessen lassen, das er sich diese verbrannt hatte. "Ja Ja..." antwortete der Sklave recht knapp auf die Frage, irgendwie wollte seine Wut nicht abklingen. Als seine Herrin sich dann den Mann genauer ansah, bemerkte sie das es der Verwalter war, und meinte zusätzlich das das dieser wohl schrecklich aussehen würde. Lyciscus blickte kurz über seine Schulter auf den Körper des Mannes, "Findest Du? Der sieht besser aus als er vorher ausgesehen hat..." diesen Kommentar konnte er sich scheinbar nicht verkneifen.


    Noch einen letzten Becher schnell runter gekippt, und schon war die Aufmerksamkeit voll und ganz auf die Geisteskranke Frau gerichtet, schließlich begann die Aurelia sie nun zu befragen. Lyciscus war natürlich selbst auch sehr interessiert, was hier eigentlich passiert sei. Der Thraker musste irgendwie schmunzeln als sich die Frau mit ihrem Namen vorgestellt hatte, und sich zugleich vor die Aurelia warf. Wobei er eigentlich kein Stück besser war, wenn man bedenkt, das er fast das selbe getan hatte, als er mit der Aurelia seinen ersten Ausflug auf den Marktplatz gemacht hatte.


    ...Du trägst Varro!... da war endlich der Befehl den er schon seit den ersten Tag erwartet hatte, endlich durfte er den Esel spielen. Da trägt er diesen völlig Verrückten hier her, und jetzt darf er ihn auch wieder zurück tragen. Lyciscus regte sich aber nicht weiter darüber auf, schließlich hatte er dem Mann seine Stirn ins Gesicht gerammt, also durfte er sich auch mit ihm abschleppen. Mit genervter Miene nahm er den Körper wieder auf seine Schulter, und folgte den beiden Frauen zum Anwesen. Seine Ohren waren natürlich wieder auf Azita gerichtet, denn er wollte ja zu einem selbst wissen was passiert war, und außerdem war er gespannt ob sie auch erwähnen würde, was für Anstalten sie gemacht hatte.


    Für Lyciscus klang die Geschichte erstmal plausibel, auch wenn sie, wie er bereits vermutet hatte, den Teil ausließ, als sie wie eine Furie versuchte dem Verwalter den Schädel einzuschlagen. Der Thraker glaubte ihr also erstmal, ob es die Aurelia ihm gleich tun würde, wusste er nicht, jedoch wäre sie sicher noch gespannt was der Verwalter selbst für eine Geschichte hervorbringen würde, wenn er denn mal aufwachte. Das Lächeln das ihm die Sklavin schenkte, sah er zwar, aber er erwiderte es in keinster Weise. Zu seiner Überraschung erklärte Azita nicht viel weiter sondern sprach den Thraker direkt an, er war schon etwas verwundert über ihren Wandel, denn er hatte ja ihre Augen gesehen, die eindeutig den Tod signalisierten, und nun war sie zahm wie ein kleines Kätzchen. "Lyciscus... und Du schuldest mir gar nichts." gab der Sklave kühl als Antwort auf ihre Frage. Einerseits glaubte er ihr ja was sie erzählte, aber so richtig trauen wollte er ihr dann doch nicht, außerdem war die Wut und der Ärger in ihm noch immer nicht abgeklungen, was man allein an seinen Worten und seiner Gestik erkennen konnte. Denn jeder der Lyciscus ein wenig kannte, wusste das dies nicht sein übliches verhalten war.

    Das Dampfbad war wirklich ein Genuss, für den Thraker war es der reinste Segen sich hier einfach nur zu entspannen. Lyciscus freute sich schon auf die Massage, die demnach auch bald folgen sollte, er war Angus wirklich sehr dankbar für diesen Besuch, hoffentlich könnte er sich einmal revanchieren dafür. Der Brite erzählte bereitwillig weiter, und der Thraker hörte natürlich aufmerksam zu. Das Wort Freilassungsurkunde ließ Lyciscus erstmal aufschrecken, Morrigan war also Frei? Völlig verwundert über diese Tatsache, stellte er zugleich die nächste logische Frage. "Was? Morrigan war frei? Wie kam es zu ihrer Versklavung?" zugleich schoss er aber die nächste Frage nach "Und aus welchem Grund hast Du Morrigan verlassen?" etwas, was der Thraker überhaupt nicht nachvollziehen konnte.


    Nun zählte der Brite auf, warum er eigentlich nicht anständig war, dabei erwähnte er auch eine gewisse Iduna, die Lyciscus nicht kannte. "Iduna? Kleine Rothaarige? Von wem sprichst Du?" er hatte noch nie diesen Namen gehört. Scheinbar gehörte sie aber auch in die Villa Flavia, da Angus erwähnte, das sie den selben Herren hatten. Da in der Villa aber ständig Sklaven herum liefen, und Lyciscus kaum von einem den Namen kannte, wusste er auch von der erwähnten Sklavin nichts.

    # # # Unmittelbar nach dem Besuch in der Taverne # # #


    Gleich nachdem sich Lyciscus von seiner Begleiterin verabschiedet hatte, mit der er am heutigen Tag gemeinsam eine Taverne besucht hatte, schritt er durch die Porta. Acanthus hätte den Sklaven fast nicht hinein gelassen, in dem betrunkenen Zustand, in dem er sich befand, doch letztendlich konnte Lyciscus ihn doch irgendwie davon überzeugen.


    Langsam wankte er durch die Villa, der Kopf meistens gesenkt und die Augen auf dem Boden gerichtet, wobei diese mehr geschlossen als offen waren. Als der Thraker dann durch den Garten wanderte, holte er die Wachstafel heraus, die er von der Sybille bekommen hatte. Er konnte kaum einen Buchstaben klar erkennen, und plötzlich stolperte er auch noch, und landete in einem Busch neben einem Blumenbeet. Dabei ringte er damit, aufzustehen, was ihm äußerst schwierig fiel, es sah schon fast wie ein Kampf aus, geführt mit einem Busch. Irgendwie schaffte er es dann doch aus dem Gewächs, und dabei fiel ihm gar nicht auf, das die Wachstafel wohl irgendwo darin verloren ging. Lyciscus entdeckte das Blumenbeet das gleich daneben lag, und riss wahllos irgendwelche Blumen heraus.


    Mit den Blumen fest in der Hand bewegte sich der Thraker nun in Richtung seiner Kammer. Natürlich kam er an den Gemächern seiner Domina vorbei, und scheinbar war das auch das erste Ziel gewesen, denn er blieb direkt vor der Tür stehen. Langsam bückte sich Lyciscus, doch er wankte noch stark hin und her, eigentlich wollte er die Blumen sanft zu Boden legen, aber in diesem Zustand, warf er sie auf den Boden, so das diese verstreut vor der Tür herumlagen. Zugleich setzte er sich auf den Boden, und lehnte sich an die Wand neben die Tür. Lyciscus begann zu sprechen, und versuchte dies möglichst leise, wobei er nicht einschätzen konnte wie laut er tatsächlich war. "Dieee... siinnnn... füüü Diihhh... Doo... Doomiania..." vermutlich waren die Blumen damit gemeint. Der Sklave kratzte sich am Kopf, nahm gleich danach eine Blume in die Hand, und begann diese zu zerpflücken. "Füüh Diihhh... weilll... Duuhhh soooo... Duuuh sooo..." er schüttelte den Kopf, und beendete den Satz auch nicht. Kurz hob er den Kopf nach oben, und blickte über sich. "Ihhh meinneee... Ihhh... Liii... Liiii... Ihhh Lieee..." doch auch diesen Satz konnte er nicht beenden. Mit einem eher enttäuschten Blick warf er die Blume gerade aus weg, und versuchte sich wieder aufzurichten. Dabei nahm er die Wand hinter sich als Stütze, und langsam aber doch stand er dann auch aufrecht. "Ihhh bnnn ... Deeein ... Liiibbwichhttrrr ... Unn disss Blum... bschüützznn Diihh." lallte der Thraker noch, bevor er zu seiner Kammer wanderte.


    Gerade mal drei Schritte war er in seine Kammer eingedrungen, schon stolperte Lyciscus über seine eigenen Füße. Dabei konnte er gerade noch so halt finden, an dem Tisch der darin stand. Doch der Krug der sich darauf befand rutschte über die Tischkante, landete auf dem Boden, und zerbrach in tausend Stücke. "Ssssccchhhhhhh!" zischte der Sklave den zerbrochenen Krug an, dabei hielt er mit seiner freien Hand den Zeigefinger über seine Lippen. Erst als er etwas genauer hinsah, bemerkte er das der Krug zerbrochen war. "Siiiehhhst Duuuuh... dasss hass jzzzz davon...." sprach er nun auch noch zu den Scherben, die sich im Raum etwas verteilt hatten. Langsam richtete er sich wieder auf, stellte sich aufrecht hin, und sah völlig ungläubig den Tisch an, an dem er sich gerade festgehalten hatte. Mit ausgestreckten Armen die auf den Tisch zeigten, sprach er weiter, "Sssseithh wannnn... issss diesssserrr Tiscchhh da?" bestimmt schon, seit Du das erste mal in diesem Raum schlafen durftest, lieber Lyciscus. "Deeehhnnn hattt bssstimmmt Maaaraaaa daaa hingsttlllt... iccchh glllaaub... dieee hasssttt miccchhh... ssssiee wollttee micccch mit diessmmm Tisccchhh umbringgg...." völlig entgeistert drehte sich der Thraker um und bewegte sich auf sein Bett zu, fiel samt seiner Kleidung in dieses hinein, und es dauerte wirklich nicht lange, bis man auch schon ein Schnarchen hören konnte.

    Auch wenn der Thraker nun nach draußen gegangen war, und dort etwas Luft schnappte, so veränderte sich sein Zustand überhaupt nicht. Zusätzlich brummte ihm ein wenig der Schädel, nachdem er damit gegen den Türrahmen knallte. Es dauert nicht lange, da stand die Amazone auch schon wieder in seiner nähe. Zugleich kam sie auch schon etwas näher, und packte Lyciscus, damit dieser halbwegs gerade laufen konnte. Das meiste was sie sagte, hatte er zwar gehört und auch verstanden, aber er war scheinbar zu betrunken um noch weiter zu kommentieren, abgesehen davon, wollte er nicht nochmal was falsches sagen. Doch zu seinem Glück, sah Lea das ganze mit Humor, wofür der Sklave natürlich dankbar war, und dann doch noch zu sprechen begann. "Daaaanggeee... Haaarrree sinnn eeeh ... nnicccht soo wichhhtggg... Duu biissss trosssdem .... Bzaubbnnndd..." brachte er gerade noch so heraus.


    Als Lea dann meinte das sie den Leibwächter nachhause bringen wollte, ließ er es ohne viel gegenwehr zu, auch er fand das es wohl das vernünftigste wäre. Seine Augen wanderten zusammengekniffen in das Gesicht der Amazone, als diese meinte das er vielleicht getötet werden würde, weil er eine Amazone beleidigt hatte. Wahrscheinlich würde sie ihm ab jetzt jedesmal damit aufziehen, sobald sie sich sehen würden, doch Lyciscus sah es mit Humor, und so hatten die Beiden auch etwas, das nicht jeder verstand und sie dennoch zum lachen brachte.


    Es dauerte schon eine Weile bis die Beiden vor der Villa Flavia angekommen waren, schließlich konnte der Thraker kaum alleine laufen und hätte sich bestimmt mehrmals verlaufen, wäre Lea nicht an seiner Seite gewesen. Ihr war es zusätzlich auch noch zu verdanken, das der Sklave nicht in irgendeinem Graben landete, und er erst am nächsten Morgen dort aufwachte. Mittlerweile war wirklich schon die Dunkelheit gekommen, und kurz bevor sie an die Porta kamen, blieben die Beiden stehen. Lyciscus versuchte möglichst aufrecht zu stehen, und musterte nochmal seine Begleiterin. Am liebsten hätte er sie nochmals umarmt zum Abschied, doch er befürchtete das er vielleicht in der Position einschlafen würde. "Sssss wah nnn tollerrrr Taaag..." auch wenn es wohl eher ein kurzes Vergnügen war, so war Lyciscus wirklich froh darüber, das die Amazone ihn zu diesem Treffen geladen hatte. "Dssss näccchhsttte maaal... geeehn wiiir innn Wald... daaaa siinnn wwwiiirrr aallleeein und habnnn Ruhhhe..." Nun, für jemanden der nicht wusste, das es hier um das versprochene Training ging, hätte es wohl so ausgesehen, als würde Lyciscus auf ein Techtelmechtel aus sein. "Maacchhhsss guuutt... paaassss uuufff Diihhh uuuufff." dabei schickte der Thraker der Amazone noch ein Luftküsschen mit, bevor er sich umdrehte und auf die Porta zuging. Um Lea machte er sich im übrigen auch keine Sorgen, selbst wenn jemand bei ihrem Heimweg vor hätte, über sie herzufallen, wusste der Sklave das derjenige den nächsten Morgen nicht mehr miterleben würde.

    Die Frage der Amazone war definitiv berechtigt, Lyciscus war ziemlich schnell betrunken, und das lag wohl daran, das er so gut wie nie trank, nicht weil es ihm nicht schmeckte, aber da er sich einfach nicht mehr unter Kontrolle hatte. "Ih vertrage übahauphh keiin Alolol... ih thrink jaaa nie was." lallte der Thraker weiter, um seinem Gegenüber eine Erklärung zu schenken. Zwar stark betrunken aber immer noch sehr aufmerksam hörte der Sklave Lea zu, dabei stellte sie ihm einige Fragen über das glücklich sein, und erklärte auch ihrerseits, das sie mit der Aufgabe die ihr als Amazone aufgelegt wurde, nicht so glücklich wurde. "Maaaan... ih meihnee... Fraaauh... Du kannssss fragnnn stellnn" dabei schüttelte der Thraker seinen Kopf, während er versuchte seine Hand auf seine Stirn zu klatschen, doch so ganz wollte ihm das nicht gelingen. "Falamalimie..." sprach er aus, da er es aber selbst nicht verstand was er gerade gesagt hatte, versuchte er einen zweiten versuch. "Faaaamillieee... Ruheee... enspannnug... keineee sorgn... sowsss wär Glück... dnkee icchh." Halbwegs verständlich zählte der Thraker ein paar Dinge auf, die ihm wohl glücklich machen würde, oder besser gesagt, glücklich gemacht hätten. Denn seine Familie war komplett ausgelöscht worden, und die Möglichkeit selbst eine zu Gründen, kam ihm gar nicht erst in den Sinn, denn das hatte viele verschieden Gründe. "Auh wennn das ... Kämpfnn ... Dihh nicccht glücklicch gmachttt hatt... jetzzz kannst Du glllckhlich sein... Du trinkkkst mit ... mirrr ... Lyssissiuss den Thrakaaa." versuchte Lyciscus einen Scherz zu machen, dabei lachte er lauthals während er mit einer Hand auf seinen Schenkel schlug.


    Wäre der Thraker bei vollem Verstand, und müsste ernsthaft eine Antwort auf die Frage geben, ob sie jemals glücklich sein würden, wäre sein Antwort wohl ganz klar, Nein. "Whaas meinsst Du? Wiiir Beiiide? Vllleicht auuccch noch susammen, oder was?" dabei wanderte sein Zeigefinger immer zwischen sich und Lea hin und her. "Na Klahh... werrr soll unsnnn aufhaltnnn? Wiiirr sssind doocchh... wie ein... Süsssserrrr Kuchnnnnn... miit Passstete." was der Abschluss des lallenden Satzes genau bedeuten sollte, wusste Lyciscus wahrscheinlich selbst nicht, vermutlich hatte sein Gehirn in diesem Moment ausgesetzt.


    Der Sklave musste grinsen als er bemerkte das die Amazone rot wurde, und seine Frage sie ein wenig überforderte. "Was Warrrum? ... Muss ein Mann... neeeein... ein betrunkner Maaannn... jetzttt etwa erklärnnn warrrum er jemandnnn schön findet?" wieder schüttelte Lyciscus seinen Kopf, und es gelang ihn immer noch nicht, seine Hand an die Stirn zu klatschen. "Accchhh ... nagut ... Weil dusss bisss... Jaaa ich findeee ... Dichhh schön... Duuu hasss tollleee Augggnn ... und ein bzuberndddss Lächlllnnn... schnneee weißeee Haut... abrrrr ... Deineee Haaaarreee ... allssooo ... dieee Farbeee ... issss Scheissssse." schlagartig wanderte die Hand des Thraker auf seinen Mund. Selbst in seinem jetzigen Zustand, wusste er, das er wohl gerade was falsches gesagt hatte. Natürlich war er ehrlich, sein Geschmack traf es wirklich nicht, er hatte eher eine Vorliebe für Dunkles Haar, aber das musste man einer Frau doch nicht auf diese Art und Weise sagen. "Ihhh... äähhh ... tuuut mrrrr leid ... ihh brauhhh frscheee Luftt." Lyciscus war seine Aussage äußerst unangenehm, und so erhob er sich aus seinem Stuhl, und wankte mit langsamen Schritten zur Tür, gegen die er erstmal prallte. Doch er schaffte es noch sie zu öffnen, und nach draußen zu gehen. Es war noch relativ Hell an diesem Tag, doch lange würde es vermutlich auch nicht mehr dauern, bis die Dunkelheit sich über Rom breit machte.

    Noch immer war der Thraker äußerst angespannt, hinzu kam auch noch die Hitze der Sonne, die sich mit der Hitze des Feuers vermischte. Lyciscus hatte sich die Entspannung in Antium dann doch etwas anders vorgestellt, als es schlussendlich kam. Nach diesem Spektakel würden wohl ein paar Tage, so wie es die Aurelia angekündigt hatte, nicht mehr reichen um den Sklaven zu entspannen.


    Und schon ertönte wieder das Geschrei des Geisteskranken, rasch drehte sich Lyciscus in die Richtung, aus der er die laute vernahm. Natürlich stand er bereits vor ihm, wieder schwingend über seinem Kopf mit dem Gladius, auch wenn es nicht so schien, als würde er den Sklaven direkt angreifen, war der Thraker dennoch stets in einer verteidigenden Position verharrt. Was der Leibwächter überhaupt nicht verstand, waren die verwirrten Worte die der Mann von sich gab. Welche Hexe? Welche Göttin? Wovon sprach der Mann?


    So wie der Verrückte nun da stand, wäre es durchaus möglich gewesen, einen Sprung nach vorne zu machen, und ihm den Dolch ins Kinn zu rammen. Und tatsächlich überlegte Lyciscus ob er diesem Chaos ein schnelles Ende bereiten sollte. Doch dann bemerkte er wie die Augen des Mannes hinter seiner Schulter in die ferne blickten, und scheinbar etwas oder jemanden fixierten. Natürlich folgten die Blicke des Thrakers ebenfalls in die Richtung, und sahen die Frau die er kurz davor noch zu Boden gelegt hatte. Sie hatte bereits den Sack über ihrem Kopf entfernt, und stürmte mit einem äußerst merkwürdigen Geschrei auf ihn zu. Da ihre Augen aber auf den Geisteskranken gerichtet waren, wusste Lyciscus das er gerade zwischen zwei Verrückten stand, die sich wohl gegenseitig abschlachten wollten. Kurz kam ihm der Gedanke, einfach zur Seite zu gehen, um den Beiden freien Lauf zu lassen, sich die Köpfe einzuschlagen. Aber wer würde dann eine Erklärung vortragen, wenn beide Tod auf dem Boden lagen.


    Und so entschied er sich mit einem raschen Blick, wieder auf den Mann gerichtet, dessen Arm zu packen, in dem er den Gladius hielt, ruckartig zog er die Hand in einem Bogen herum, verdrehte dabei leicht das Handgelenk, so das der Gladius zugleich auf den Boden landete. Gleich darauf folgte ein wuchtiger Kopfstoß genau zwischen die Augen des Geisteskranken. Für einen Bruchteil einer Sekunde, konnte man ein knacken hören, wobei der Thraker jetzt nicht genau wusste, ob das Geräusch von seinem Körper stammte, oder von dem des Geisteskranken. Der Mann ging zu Boden, und schien im selben Moment auch bewusstlos zu sein, ein heftiger tritt gegen den Knauf des Gladius folgte, schon verschwand das Schwert irgendwo im Gras. Fast wäre im selben Moment noch die kreischende Furie an ihm vorbei gelaufen, hätte er nicht blitzschnell reagiert, und seinen linken Arm um ihren Bauch geschlungen. Durch ihren Schwung zog sie Lyciscus ein Stück mit sich, doch mit einer leichten Drehung konnte er sich hinter ihrem Rücken positionieren, und auch seinen rechten Arm um ihren Bauch schlingen. Nun hatte der Sklave sie fest im Griff, da die Frau klein und auch sehr leicht war, hatte er nur wenig mühe sie festzuhalten. Natürlich zappelte die Frau, und versuchte sich aus dem Griff zu befreien, scheinbar hatte sie wohl gerade absolut nichts anderes im Kopf als dem Mann den Kopf einzuschlagen.


    Noch immer die Arme fest um sie gewickelt, trug Lyciscus die Frau ein Stück weiter weg, in die Richtung, aus der sie kreischend gekommen war. Dabei stellte er sie sogleich auf ihre Füße ab, packte sie an den Schultern, und richtete ihren Körper so aus, das er ihr in die Augen sehen konnte. Seine Hände waren immer noch auf ihren Schultern befestigt, kraftvoll und bestimmend, doch für einen kurzen Augenblick, stockte Lyciscus der Atem. Ihre Augen funkelten, sie brannten förmlich, allein mit diesem Blick hätte sie wohl jemanden umbringen können. Doch das war es nicht, was den Sklaven die Luft raubte, sondern das äußerst schöne Gesicht, das er soeben zu sehen bekam. Schnell fing sich der Thraker aber wieder, der Zeitpunkt konnte nicht schlechter gewählt sein, um sich Gedanken zu machen, welch hübsches Gesicht die Frau zum Vorschein brachte. Die rechte Hand löste sich von der Schulter, und fuchtelte vor der Nase der Frau herum. "Sei still Weib! Ich habe Dich doch nicht befreit und aus dem Haus gezerrt, damit Du wie eine Furie durch die Gegend läufst, und dabei versucht anderen Menschen den Kopf einzuschlagen!" er schrie zwar nicht, aber dennoch waren die Worte laut aus seinem Hals gedrungen. Erst jetzt löste er auch die andere Hand von ihrer Schulter, und stellte sich aufrecht hin, dabei legte er seine Hände in seine Hüften, und atmete kurz tief durch. Seine Blicke wanderten umher, völlig ungläubig sah er sich um, da waren drei Matrosen, mehr Tot als Lebendig und machten sich vor Angst in die Hose. Hinter ihm lag ein alter Mann, vermutlich mit gebrochener Nase und völlig bewusstlos, und dann war da auch noch diese Frau, die scheinbar selbst den Verstand verloren hatte. Lyciscus war sich nicht ganz sicher ob das hier alles wirklich passierte, denn in diesem Augenblick der kurzen Ruhe, schien es eher wie eine Zirkusveranstaltung.


    Mit ruhigem Ton wandte sich der Sklave nun wieder an die Frau, "Du bleibst jetzt genau hier stehen, Du rührst Dich nicht vom Fleck! Ich bin sofort wieder bei Dir." wieder fuchtelte er drohend mit seinem Finger vor ihrer Nase herum. Dann sprach er zu dem Matrosen, der scheinbar noch immer mit seinem Kameraden beschäftigt war. "Der brennt doch schon lange nicht mehr... Kümmer Dich lieber mal um das Feuer im Haus!" das Feuer war zwar schon wesentlich kleiner, da es nur noch in der Mitte brannte, dennoch sollte sich jemand darum kümmern, und das würde der feige Matrose wohl auch noch zusammen bringen. Leise fluchend und murmelnd drehte der Thraker der Frau den Rücken zu, und hoffte nur, das sie tun würde, was er ihr sagte. Zeitgleich bewegte er sich zu dem Mann, den er tatsächlich bewusstlos geschlagen hatte, und packte seinen Körper, um ihn sich auf die Schulter zu legen. Ja der Bursche war doch etwas schwerer, aber Lyciscus musste ihn ja nur bis zu seiner Herrin tragen, die wiederum nicht so weit entfernt war. Mit dem Mann auf der Schulter bewegte er sich auf die Frau zu, und blieb vor ihr stehen, Geschickt wanderte sein Arm unter ihr Gesäß, dabei war es nicht seine Absicht die Frau unsittlich zu berühren, jedoch war es die beste Möglichkeit sie so auf seine andere Schulter zu bringen. Da sie so klein und leicht war, benötigte der Thraker nur einen kurzen ruck, und so ging er bepackt auf beiden Schultern in die Richtung seiner Herrin.


    Der Arm der die Frau festhielt, verwendete wesentlich mehr Kraft, schließlich bestand immer noch die Möglichkeit das sie sich wehren würde, also musste der Thraker sicherstellen, das er fest genug zupackte, damit sie nicht auf dem Boden landen würde. Es dauerte nicht sonderlich lange, schon stand der Leibwächter ein paar Meter weit entfernt vor seiner Herrin, dabei ließ er beide Körper gleichzeitig auf den Boden gleiten, und bemühte sich dabei auch, das diese sanft landeten. Lyciscus war wütend, ja wirklich verärgert, wer konnte es ihm auch Übel nehmen, nach diesem Spektakel das einem Zirkusauftritt ähnelte. Und so sprach er schon fast vorwurfsvoll zu seiner Herrin, "Das nennst Du also Entspannung, ja?" dabei zeigte er mit ausgebreiteten Armen auf die zwei Geisteskranken die auf dem Boden lagen. Natürlich machte er der Aurelia keinen Vorwurf, weder konnte sie was dafür, noch war es ihre Idee das Lyciscus das Haus untersuchen sollte, es war allein seine Schuld, die ihn diese Lage gebracht hatte. Langsam und auch keuchend, ging er in Richtung seiner Herrin, dabei war das Ziel nur der Krug Wasser, der hinter ihr positioniert war. Um Erlaubnis zu bitten, ob er jetzt was trinken durfte, war sein letzter Gedanke, und so bediente er sich auch sofort, und trank einen ganzen Becher leer, bevor er den zweiten nachschenkte. "Ich glaube ich hab dem Mann die Nase gebrochen, er scheint bewusstlos zu sein... Die Frau hingegen ist aufgedrehter als es mir lieb ist... Ich denke sie sollte Dir erklären können was vorgefallen ist." entgegnete der Sklave seiner Herrin, und begann auch zugleich den zweiten Becher zu leeren. Natürlich richtete der Thraker seine Aufmerksamkeit weiterhin auf die Frau, denn sie konnte immer noch Gefährlich werden, dennoch interessierte Lyciscus was hier eigentlich geschehen war, und wer konnte wohl diese Antwort aus jemanden besser heraus kitzeln, als die Aurelia.

    Lyciscus hob kurz eine Augenbraue nachdem Lea meinte, sie könne sich angenehmere Tode vorstelle. "Acchjaaa...? Un welccche wärn das?" lallte der Thraker ihr entgegen. Ja das sprechen fiel ihm nicht mehr so leicht, und das würde wohl bestimmt bis zum nächsten Tag so bleiben. Ihre Aussage bezüglich der Unterwerfung ließ der Thraker unkommentiert, da er wusste das Lea eine Kämpferin war, und er es so oder so nur als Scherz hatte angebracht.


    "Na klah... schff ih no eins!" vermutlich würde dies aber sein letztes sein, so betrunken wie er bereits war. "Un was meins Du mit Nahhause? Su mir... oder su Dir Nahhause?" sah der Thraker sein Gegenüber verwirrt an, scheinbar war es eine ernst gemeinte Frage. "Ih glaub nich dassss... Dein Doo... Dooom... Deeein Damianus... erfrrreut wäre mih zu sehn." dabei fuchtelte er mit seinem Finger vor Lea's Nase herum. Als die nächsten Biere geliefert wurden, ergriff Lyciscus gleich den Krug um ihn wohl schleunigst zu leeren, doch die Amazone unterbrach ihn. Sie hatte natürlich vollkommen recht, es war definitiv der bessere Weg es genüsslich zu trinken, als regelrecht zu verschlingen. Außerdem war der Thraker so erfreut mit Lea Zeit verbringen zu dürfen, da wäre ein schnelles Ende des Tages mehr als unwillkommen. "Jaaaa... Du has recccht." schon stellte er den Krug ab, und nippte nur hin und wieder ein wenig daran.


    Die nächste Frage ließ den Sklaven fast wieder nüchtern erscheinen, jedoch war es überhaupt nicht. Grundsätzlich eine gute Frage, die sich Lyciscus eigentlich bisher nicht mal selbst gestellt hatte. Würde man es in Bezug auf den aktuellen Moment sehen, dann war er es definitiv, denn allein die Tatsache das Lea wohl auf war, machte ihn schon Glücklich. Nun fing Lyciscus an den Krug ein wenig zu schwingen, dabei beobachtete er wie der Schaum im Krug langsam zu schwinden schien. "Glückliccchh? Keine Ahnunghhh... Mirrr gehhhts gut, jaaaa." tatsächlich fand der Sklave keine bessere Antwort, da er sich noch nie damit befasst hatte, sein Augenmerk lag eigentlich immer schon mehr auf anderen Menschen, als auf sich selbst.


    Lyciscus betrachtete nun wieder Lea, nachdem er einen kleinen Schluck aus dem Krug nahm, dabei kniff er regelrecht die Augen zusammen. "Hat Dir scchhon mal jemand gesagt, wie Sccchhön Du bst? ... Zwa nich so Scchhön wie meine Dominiiaa, aber das issss niemand." Kurz schüttelte er mit dem Kopf, "niiiiieeeemand..." und fuchtelte dabei wieder mit dem Zeigefinger herum. In diesem zustand der Trunkenheit, war ihm eigentlich nicht ganz bewusst, ob er ihr jetzt ein Kompliment machte, oder sie gar beleidigte mit seiner Aussage. Doch der Thraker meinte es ehrlich, denn auch wenn die Veränderung ihres Aussehens nicht zu ihr passte, so präsentierte sie dadurch ihre weiblichen Züge.

    Etwas verwundert war Lyciscus nun doch, Hiera entschied sich selbst ein Schreiben aufzusetzen, das er dann an Morrigan übergeben konnte. Schnell nahm er dieses an sich, ohne zu lesen was darauf stand, und packte es zugleich in seine Hose. Als Hiera dann auf sein necken reagierte, lachte er gemeinsam mit ihr, doch es verschwand langsam aus seinem Gesicht, als die Amazone meinte, sie müssen ihn töten, wenn er es tatsächlich schaffen würde. War es ein Scherz den die junge Frau von sich gab, oder purer ernst? Doch er hatte kaum Zeit dafür, darüber nachzudenken, denn schon streichelte eine Haarsträhne von Hiera über die Nase des Thrakers. Diese nähe hatte er zuletzt in der Villa Claudia mit der Amazone geteilt, wo sie ihm bereits den Kuss des Todes auf die Wange drückte. Die folgenden Worte die sie dem Sklaven zuflüsterten, klangen wie eine Drohung, und dennoch, sah Lyciscus es mehr als eine Herausforderung. Als ihre Lippen auch noch seine Wangen berührten, konnte der Sklave nicht anders, als die Amazone am Handgelenk zu packen. Zuerst war der Griff fast schon grob, doch veränderte sich zugleich in eine eher sanfte Berührung, dabei blickte er Hiera direkt in ihre Augen. "Irgendwann wirst Du aber vielleicht verlieren... aber unterwerfen musst Du Dich nicht, es sei denn, Du willst es..." dabei grinste der Thraker wieder äußerst frech. "Und welche Art zu Sterben könnte schöner sein, als die durch Deiner Hand?" dabei wanderte sein Blick auf die Hand, die er selbst berührte, sanft zog er seine eigene Hand zurück, und ließ zwei Finger durch ihre Hand gleiten. Ihr Hand fühlte sich wesentlich rauer an, als die Hände anderer Frauen, die er berührt hatte. Verwunderlich war es nicht, schließlich hatte die Amazone in ihrem Leben wohl nichts anderes getan, außer zu Kämpfen.


    Lyciscus lehnte sich zurück, natürlich wusste er bereits wie Hiera es meinte, wenn sie ihm mit einer Frau verglich, und er fühlte sich tatsächlich geehrt. Was ihn zusätzlich noch erfreute, war die Tatsache das die Amazone heute genügen Zeit zur Verfügung hatte, und nur für den Thraker, wie sie es betonte. Und so trank er den letzten Rest aus seinem Krug, bevor er der Bedienung bekannt gab, das sie noch weitere zwei bringen sollte. "Noccch... Nohh... Noch... swei Bier..." stotterte Lyciscus ein wenig in der Gegend rum, scheinbar hatte nun der Alkohol begonnen richtig zu wirken, auch wenn er hin und wieder für einen kurzen Augenblick etwas schielte, so schien es dem Sklaven sehr gut zu gehen, das man an seinem zufriedenen Grinsen erkennen konnte.

    Lyciscus blickte etwas verwundert in die Augen seines Gegenübers, als diese meinte das ein Tod durch den Gladius scheinbar ein guter Weg wäre. Nun, unrecht hatte die Amazone nicht, vermutlich würde es schnell gehen, wenn man die Klinge auch richtig nutzte. Nun erzählte Hiera etwas über Morrigan, das der Thraker noch nicht gehört hatte, wobei es ihn mehr beeindruckte als abschreckte, das die Perserin sich scheinbar aus einer Lage befreit hatte, aus der man grundsätzlich nicht raus kam. Dann hinterfragte die Amazone auch schon das vertrauen des Thrakers zu Morrigan, hier wurde Lyciscus nachdenklich, denn er vertraute der Perserin sehr wohl. Es war eine Sache sein eigenes Leben in Gefahr zu bringen, aber das einer anderen Person, die der Sklave zusätzlich auch noch gern hatte, mit so einem Gewissen wollte er sich schlussendlich nicht belasten. "Ich vertraue Morrigan... aber Du hast recht, vermutlich ist es zum Wohle unser beider Leben besser, ihr nichts zu sagen." bestätigte der Thraker ihr nun, das er schweigen würde.


    Es erfreute Lyciscus sehr das Hiera ihn weiterhin treffen wollen würde, schließlich konnte er noch sehr viel von ihr lernen, und vielleicht würde die Amazone auch von seiner Person profitieren. Er verstand natürlich das es vermutlich nicht immer einfach sein würde, ein treffen zu vereinbaren, aber bekanntlich starb die Hoffnung zuletzt. Lyciscus hatte jetzt das Bedürfnis Hiera ein wenig zu necken "Nun, auch wenn Du wohl recht haben magst was meine Person betrifft, so habe ich trotzdem vor Dich eines Tages zu bezwingen, schließlich soll sich das Training doch auszahlen!" völlig frech grinste er die Amazone an, sie würde schon verstehen um was es geht.


    "Lea... Danke... Danke dafür, das Du Dich bei mir gemeldet hast, das bedeutet mir viel..." schon trank er seinen Krug leer und bestellte die nächsten zwei. Grundsätzlich trank der Thraker kaum, doch diesmal schmeckte es ihm mehr als sonst, da bereits das dritte Bier im kommen war, konnte es vermutlich nicht mehr lange dauern, bis der Alkohol sich in seinem Körper breit machte. Doch heute war es ihm völlig egal, er wollte einfach nur feiern, das Hiera lebte, und mit wem ginge das wohl besser, als wie mit ihr selbst. "Ich hoffe Du hast noch etwas Zeit, lass uns noch ein wenig trinken und feiern." schon ergriff er den Krug der gerade an den Tisch gestellt wurde, und hielt in die Luft "Auf Dich! Und eine lange Freundschaft!" entgegnete ihr mit einem fröhlichen Lächeln, bevor er wieder den halben Krug leer trank.

    Nachdem Lyciscus sich ebenfalls gewaschen hatte, folgte er Angus zugleich in das Dampfbad. Schon das durchwandern entspannte ihn ein wenig, als er sich dann auch noch setzte und seine Arme locker ausbreitete, schloss er für einen kurzen Augenblick seine Augen. Der Thraker fühlte sich richtig wohl, der Brite hatte wirklich viel Ahnung davon wo man das bekam, nachdem man sich gerade sehnte.


    Mit leicht geöffneten Augen betrachte der Sklave Angus, während dieser sehr sparsam mit Antworten umging. Etwas merkwürdig fand er es schon, denn bisher hatte er dem Thraker kaum was verschwiegen, hatte Lyciscus vielleicht eine Wunde geöffnet? Nun, dies lag bestimmt nicht in seiner Absicht, es war reines Interesse das er für Angus sowie auch für Morrigan hegte. Erst als ein ...Erwischt!... aus dem Mund des Nordmanns entwich, setze sich Lyciscus wieder in eine aufrechtere Position, dabei galt seine Aufmerksamkeit ganz dem Briten und seinen Worten, die er zu sprechen begann. Trotz des Dampfes der einem leicht die Sicht nahm, konnte der Sklave gut erkennen, das Angus aus vollen Herzen sprach. ...Sie war so schön und so ganz anders, wie alle anderen Frauen... Oh ja, da musste Lyciscus ihm recht geben, Morrigan war definitiv eine Blume der besonderen Art.


    Als Angus dann aber über das Schicksal zu sprechen begann, hob der Thraker eine Augenbraue, sie waren also schon mal zusammen und wurden wieder getrennt, nur jemand der tatsächlich keine Interesse hätte, würde hier aufhören Fragen zu stellen. "Warum haben sich Eure Wege getrennt?" fragte Lyciscus direkt heraus, dabei legte er eine Hand an Angus Schulter. "Morrigan ist doch eine anständige Frau, und Du... scheinst mir ein anständiger Mann und ein Guter Freund zu sein, also wie kam es dazu?" interessiert legte der Sklave nach, einerseits wollte er mehr über Angus erfahren, andererseits hatte er noch gut im Kopf, das er ihn angeboten hatte, ihm zu helfen, wann immer er Hilfe benötigte. Da er Morrigan kannte, auch wenn er mit Sicherheit nicht den besten draht zu ihr hatte, so konnte er sich immer noch für seinen Freund einsetzen, wenn es denn sein Wunsch war.

    Langsam trank Lyciscus seinen Krug leer, und gab der Bedienung im selben Moment mit einem Wink zu verstehen, das sie noch zwei Krüge bringen soll. Ja das Aussehen war total verändert, der Thraker musterte sie nochmals, diese Frau hatte wirklich nichts mehr an sich, von der Frau die ihn zu Boden warf. "Du hast vollkommen recht... es ist vermutlich unser Schicksal unseren Herrschaften zu dienen, bis wir den Löffel abgeben." kurz machte der Sklave eine Pause, da soeben die zwei Bierkrüge abgestellt wurden, die er gefordert hatte. Lyciscus fing selbst zu schmunzeln an als Lea erzählte, das man sie Kindchen nennen würde, diese Betitelung konnte man zwar ihrem aktuellen Aussehen zuschreiben, jedoch nicht der Person die sich dahinter verbarg. "Das freut mich für Dich... es ist sicher nicht leicht anständige Römer in dieser Stadt zu finden, aber scheinbar hatten wir beide in dieser Hinsicht Glück." gab er der Amazone zu verstehen, das sie wohl Beide in guten Händen gelandet waren.


    Doch was der Thraker nicht verstand, war die Tatsache das sie nicht wollte, das Morrigan etwas über ihren Status erfahren sollte. Dabei verlangte sie auch noch das er ihr mitteilen sollte, das sie gestorben sei, eine Sache, die der Thraker unmöglich machen konnte. "Ich kann Morrigan doch nicht anlügen... das geht nicht! Vertraust Du ihr nicht? Vergiss nicht das sie Dir... besser gesagt Uns... einen gefallen getan hat, indem sie Deiner Bitte nachgekommen ist und mir Deinen Mantel gebracht hat." versuchte Lyciscus seinem Gegenüber ein wenig ins Gewissen zu reden. Seiner Meinung nach hatte es Morrigan verdient zu wissen, das Hiera, besser gesagt, Lea, noch lebte. Bestimmt würde diese Information keinen Schaden anrichten, schließlich vertraute der Sklave Morrigan voll und ganz. "Ich werde ihr einen Brief zukommen lassen, den nur sie verstehen wird, wenn Du erlaubst!?" letztendlich müsste er sich dem Wunsch von Lea beugen, wenn sie wirklich darauf bestand Morrigan kein Wort darüber zu berichten. Wobei er ihr bestimmt nicht erzählen würde das sie tot sei, vielmehr würde er sich in Schweigen üben, denn Lügen war eine Sache, die der Thraker nur selten erfolgreich durchsetzte.


    Lyciscus hob seinen Krug in die Höhe und prostete Lea zu, trank wieder einen kräftigen Schluck, stellte den Krug ab und grinste sie breit an. "Nun, wie sieht es eigentlich mit dem Training aus, das Du mir damals versprochen hattest? Ich kann verstehen wenn es aufgrund Deiner Situation nicht mehr möglich sein wird, aber vielleicht gibt es doch eine Möglichkeit, uns an einem ruhigen Ort zu treffen?" fragte der Thraker nun frei heraus. Natürlich hatte er großes Interesse mehr von ihr zu lernen, aber er genoss auch die Nähe der Amazone. Selbst wenn es kein Training sein sollte, würde es ihm schon reichen, sich einfach nur über belangloses zu unterhalten. Wenn es eine Sache war die Lyciscus sehr schnell in Rom lernte, war es die Tatsache das man nie genug Freunde haben konnte.

    Man sah dem Thraker die Anspannung an, abgesehen von seiner Haltung, bildeten sich auch Schweißtropfen in seinem Gesicht, die bestimmt nicht der Sonne zuzuschreiben waren. Seine Begleiter machten es ihm jedoch nicht leichter, er verstand schon, das es ihnen nicht besser ging als Lyciscus selbst, jedoch ärgerte es ihn ein wenig, das sie ihre Energie damit verschwendeten, ihren Unmut kund zu tun. Der Sklave reagierte auch nicht auf die Worte, sondern konzentrierte sich voll und ganz auf den Eingang des Anwesens.


    Als dann plötzlich Geräusche zu vernehmen waren, nahm der Thraker eine andere Haltung ein, dabei ging er ein wenig in die Hocke, und breitete seine Arme leicht aus. Die Vorschläge der Matrosen, eine Flucht anzutreten, ließen Lyciscus letztendlich platzen, mit zusammengepressten Zähnen richtete er sein Wort an seine Begleiter. "RUHE! IHR BLEIBT GEFÄLLIGST HIER! VIELLEICHT WÄRE EIN LUPANAR BESSER GEEIGNET FÜR EUCH, STATT EINEM SCHIFF, IHR WEIBER!" Doch im gleichen Moment erwähnte einer der Matrosen das es verbrannt roch, was der Thraker nur bestätigen konnte. Als dann plötzlich der Rauch aus dem Eingang drang, und zusätzlich das Geschrei dahinter zu hören war, fühlte sich Lyciscus ein wenig überfordert. Das ganze kam völlig unerwartet, und er wusste nicht so recht, was er jetzt eigentlich tun sollte.


    Plötzlich öffnete sich das Tor, und der Sklave konnte nur beobachten, wie einer seiner Begleiter von einem Feuerball getroffen wurde, und zugleich zu brennen begann. Die Augen des Thrakers weiteten sich enorm, er konnte nicht mal in irgendeiner Art und Weise reagieren, schon fiel ein anderer Matrose um, der direkt einen Gegenstand auf den Kopf geworfen bekam. Völlig ungläubig was seine Augen gerade miterleben mussten, wendete er seinen Blick wieder auf das Tor, schließlich wollte er nicht auch gleich erschlagen werden. Und dann bekam Lyciscus den Mann zu sehen, der anscheinend dieses ganze Spektakel veranstaltete, dieser schien ein Geisteskranker Verrückter zu sein, denn allein sein Erscheinungsbild und wie er den Thraker ansah, ließen keinen anderen Gedanken zu. Als dieser Mann dann mit dem Gladius in seiner Hand zum herum fuchteln begann, und scheinbar einen Angriff mit Gebrüll auf den Sklaven vorhatte, wich Lyciscus ein paar Schritte zurück. Im selben Moment machte der Verrückte aber kehrt, und verschwand wieder hinter dem Eingang, gefolgt von einem verwirrten Geschrei.


    Der Thraker lockerte nur minimal seine angespannte Haltung, dabei wanderte sein Auge hin und wieder zu seinen Begleitern, die mehr Tot als Lebendig waren. Langsam näherte er sich dem Tor, und konnte mit jedem Schritt die Hitze fühlen, die durch das Feuer entstand, das der Geisteskranke Mann wohl gelegt hatte. Mit einem Arm über seine Stirn gelegt, versuchte Lyciscus durch das offene Tor zu blicken, es brannte scheinbar fast überall, das Feuer schien in den mittleren Bereich zu wandern, und genau dort konnte der Sklave einen Menschen erkennen. Der Thraker erkannte, das die Person versuchte sich aus ihrer Lage zu befreien, doch diese schien an den Stuhl gefesselt zu sein, auf dem sie saß. Nun wurde Lyciscus richtig Nervös, irgendwo lief der Irre mit dem Gladius rum, und überall brannte es, nur jemand ohne Verstand würde versuchen, in das Anwesen einzudringen.


    Doch ein schlechtes Gewissen würde den Sklaven um einiges mehr plagen, wenn er tatenlos rumstehen würde. Schon holte Lyciscus etwas Anlauf, rannte auf das offene Tor zu, und sprang über eine brennende Stelle. Dabei landete er mit seinen Füßen auf einem Haufen Stroh, und verlor dabei sein Gleichgewicht, ohne eine Möglichkeit sich irgendwo festzuhalten, landete er mit seinem Gesäß auf dem Boden, dabei waren seine Hände hinter seinen Rücken positioniert, um den Sturz etwas abzufedern. Diese landeten jedoch direkt im glühenden Stroh, Lyciscus zog diese zwar schnell beiseite, doch der Schmerz war vorhanden. Rasch pustete er die Glut von seinen Händen, die sich an die Haut geheftet hatten, die Verletzung schien nicht all zu groß, der Schmerz jedoch umso größer. Schnell richtete sich der Thraker wieder auf, und eilte in die Mitte, dort angekommen schweiften seine Blicke um den Stuhl herum, an dem die Person gefesselt wurde. Als er entdeckte, wo genau die Fesseln befestigt waren, zog er sofort den Dolch, den ihm die Aurelia gegeben hatte, heraus, und schnitt diese durch. Die Klinge war so scharf, das es nicht viel Zeit benötigte diese zu lösen, sofort steckte er den Dolch wieder in seine Hose, und packte die Person unter seine Arme. Erst jetzt erkannte er, das es sich um eine Frau handelte, das Feuer kam immer näher, und Lyciscus hoffte nur, das er nicht nochmal eine Bruchlandung hinlegen würde, sobald er über das Feuer gesprungen war. Trotz der schmerzen in seinen Händen, versuchte er die Frau so fest wie möglich zu halten, und machte einen Satz über das nahende Feuer, dabei stolperte er ein wenig in Laufrichtung, da er nicht bedacht hatte, das die Frau auf seinen Armen das Gewicht in diese Richtung verlagerte. Doch das Glück stand auf der Seite des Sklaven, gerade noch so kam er zum stehen, ohne mit der Frau auf dem Boden zu landen. Lyciscus eilte das Tor wieder hinaus, direkt zu dem Matrosen, der Feuer gefangen hatte und der noch immer von seinem Kameraden unterstützt wurde.


    Langsam ließ er den Körper der Frau auf den Boden gleiten, "Wenn Er noch lebt, nimm ihn und diese Frau und bringe sie zu meiner Herrin, Sofort!" hektisch aber in einem ruhigeren Ton erteilte er dem helfenden Matrosen einen Befehl, bevor er sich wieder auf den Weg zum Eingang des Anwesens machte. Dabei überlegte er ob es denn wirklich eine gute Idee sei, wieder durch das Tor zu schreiten. Doch er konnte doch unmöglich diesen Geisteskranken hier weiter freie Hand lassen, das ganze Anwesen zu verbrennen, möglicherweise würde er noch weitere Menschen in Gefahr bringen. Lyciscus zog den Dolch der Aurelia erneut heraus, denn er musste auf alles gefasst sein, langsam bewegte er sich wieder in das Innere des Anwesens, an eine Stelle, die schon längst nicht mehr brannte. Seine Hände schmerzten noch immer stark, und das er den Dolch mit voller Kraft in seiner Hand hielt, verstärkten diesen Schmerz nur noch mehr. Seine Augen wanderten herum, und noch immer war er völlig angespannt, aufmerksam beobachtete er seine Umgebung, denn es konnte jederzeit möglich sein, das der Irre mit seinem Gladius einen weiteren Angriff starten würde...

    So sehr ihn das Nicken von Hiera auch erfreute, und ihm zugleich den Schmerz in seiner Brust nahm, so verwirrend war auch die Aussage darüber das ihr Name scheinbar jetzt Lea lautete. Bereitwillig ließ sich der Thraker von der Amazone in die nächste Taverne ziehen, den Mantel noch immer kraftvoll in seinem Arm gepackt. Angekommen, setzte er sich sogleich auf einen Stuhl, legte den Mantel auf seine Schenkel, und blickte sein Gegenüber an. Hiera begann zu erklären, Lyciscus hörte natürlich aufmerksam zu, das sie zusätzlich Bier verlangte, war dem Sklaven ganz recht, schließlich lehnte er ziemlich lange an der Wand beim Sklavenmarkt.


    Die Tatsache das ihr Volk von Rom gejagt wurde und scheinbar der Plan war, dieses gänzlich auszulöschen, schockierte Lyciscus. Hiera wäre demnach die einzige überlebende, wenn denn der Plan wirklich gelingen würde. Als der Thraker das Bier bekam, blickte er in den Krug, so hatte er sich eigentlich die Einladung, die Hiera damals ausgesprochen hatte, nicht vorgestellt. Lyciscus trank in einem Zug den halben Krug leer, bevor er sich wieder ganz der Frau ihm gegenüber widmete. Dann erzählte sie ihm das sie nun eine Sklavin sei, in diesem Moment ertönte die Stimme des Thrakers etwas lauter. "Was? Eine Sklavin sagst Du?" doch er bemerkte selbst das er zu Laut sprach, und sein Auge wanderte durch den Raum, um kurz zu kontrollieren das niemand Notiz von seinem Ausbruch vernahm.


    Nun kamen die vielen Bitten, Hiera zu vergessen, nicht den Menschen, aber den Namen sowie ihre Geschichte. Natürlich erklärte sie ihm warum und weshalb, und er verstand es, und er würde nie etwas tun, das der Amazone schaden könnte. Als sie dann seine Hand packte, und ihm kurz und knapp sagte, das Hiera tot sei, zuckte er leicht zusammen. Lyciscus ergriff nun seinerseits ihre Hand, und blickte auch auf diese, die Hand die ihn lehrte, die Hand die ihn zu Boden brachte. Er überlegte ein wenig, und sagte vorerst nichts, denn er musste erst mehr oder weniger zu sich kommen. Gerade mal ein paar Minuten vorher, dachte er noch das Hiera tatsächlich tot sei, und plötzlich war sie hier, dabei erzählte sie ihm sofort im vollsten vertrauen, alles was vorgefallen war.


    Nachdem er sich doch etwas rascher wieder gefangen hatte, trank er nochmal einen kräftigen Schluck. Stand samt dem Mantel auf und bewegte sich auf Hiera's Platz zu, während er den Mantel betrachtete den er mit beiden Händen festhielt, ging er leicht in die Hocke. Er legte das Kleidungsstück auf den Schoss der Frau, und fing an seine Arme um sie zu legen, dabei presste er sie fest gegen seinen eigenen Körper. "Ich bin so froh das es Dir gut geht, Hie... ich meine, Lea." er musste scheinbar seine Tränen unterdrücken, doch immerhin waren es diesmal welche, die vor Freude fast aus seinen Augen glitten. Langsam löste er seine Arme, und sah der Frau tief in die Augen, musterte sie ein wenig, und stand wieder komplett auf. Der Thraker schenkte ihr ein liebevolles Lächeln, und streichelte der Amazone eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. "Dieses Aussehen passt überhaupt nicht zu Dir." grinste Lyciscus sein Gegenüber breit an. "Aber ich werde mich wohl daran gewöhnen müssen." mit diesen Worten setzte er sich wieder auf den Stuhl, bevor er wieder seine Stimme erhob. "Wirst Du gut behandelt von Deinen Herrn? Ach und bevor ich es vergesse, weiß Morrigan das Du am leben bist?" schließlich hatte Lyciscus der Perserin versprochen ihr bescheid zu geben, sobald er was von Hiera erfahren würde.

    Lyciscus lehnte schon eine ganze Zeit an der Wand, schließlich war er etwas früher als ausgemacht zum Marktplatz gewandert. Immer wieder suchte er zwischen den Menschen eine Person, die ihn vielleicht signalisieren würde, das sie ihn bereits erwartet hatte, doch es geschah nicht. Der Thraker senkte seinen Kopf, dabei betrachtete er wieder den Mantel, sanft glitt seine Hand über diesen, die Trauer war noch so frisch, und schmerzte immer noch sehr. Das flüstern einer Frau drang in sein Ohr, etwas hastig blickte Lyciscus auf, so das seine Augen für einen kurzen Moment von der Sonne geblendet wurden, zugleich erblickte er eine Frau. Kurz dachte der Skalve, Hiera erblickt zu haben, wahrscheinlich war es eine Illusion, hervorgerufen durch die Blendung der Sonne und der tiefen Trauer, die fest in seiner Brust saß. Lyciscus rieb kurz durch seine Augen, und sah nochmal die Frau an, die vor ihm stand. Sie signalisierte das der Thraker still sein sollte, was er natürlich tat, zugleich forderte sie ihn auf, ihr zu folgen.


    Etwas verwirrt folgte er der Frau, dabei fragte er sich wer sie war, sie sah Hiera zwar etwas ähnlich, aber sie schien es nicht zu sein, vor allem hatte ihr Aussehen nichts mit der Amazone gemeinsam. Doch wer war diese Frau, etwa eine Freundin von Hiera, oder gar ein Familienmitglied, nun soweit sich der Thraker erinnern konnte, hatte die Amazone niemanden mehr, doch bestimmt würde er gleich Antworten erhalten. Angekommen in der Seitengasse, in die er von der Frau geführt wurde, klammerte er den Mantel fest in seinen Arm, und wartete hoffnungsvoll auf eine Aufklärung. Doch stattdessen begann sein Gegenüber zu sprechen, und erwähnte dabei, das es eine Freude sei den Thraker wieder zu sehen. Erst jetzt fiel Lyciscus auf, das er die Stimme schon mal gehört hatte, und seine Augen wurden riesen groß während er die Frau betrachtete, die mit dieser Stimme sprach. "Hie... Hiera? Bist Du es?" stotterte es aus dem Mund des Sklaven, der einen ungläubigen und zugleich einen verwirrten Blick aufsetzte.

    Lyciscus war verwundert das der Gastgeber kein Geld von Angus annahm, bisher hatte er in Rom nur Menschen kennengelernt, die nicht erwarten konnten genügend Münzen in ihrer Hand zu halten. Daraufhin verbeugte er sich respektvoll und bedanke sich beim Gastgeber für seine Einladung, natürlich fügte er auch hinzu das die Speisen ausgezeichnet waren, und er hoffte bald wieder vorbeischauen zu können.


    So folgte der Thraker dem Briten, bis sie nicht weit entfernt, in ein weiteres Haus eintraten. Irgendwie wirkte es nicht so, als würde man hier Entspannung erfahren können, doch der Sklave vertraute seinen Freund, Angus wusste bestimmt schon wohin man gehen musste, schließlich war er lange genug in Rom. Als der Nordmann begann sich bereit zu machen, in dem er sich entkleidete, machte es ihm Lyciscus nach. Der Thraker war schon gespannt was ihn hier erwarten würde, schließlich kannte er diese Seite von Rom nicht. Noch während er selbst ein Tuch um seine Hüften wickelte, suchte er wieder ein Gespräch mit Angus.


    "Mein Freund, wir trafen uns das erste mal in der Villa Claudia, falls Du Dich erinnern kannst." tatsächlich war es so gewesen, denn als Lyciscus bei den Schaukämpfen teilnahm, sah er noch ein paar Tage davor alle Kämpfer in dem Vorraum wo diese begutachtet worden waren. "Ich kann mich noch erinnern als Du eingetreten warst, und fast zu Boden gegangen bist." Der Thraker befestigte das Tuch so das er es nicht mehr halten musste, bevor er sich wieder Angus widmete, dabei lächelte er ihn an. "Gut sehen wir aus! Wir sollten aufpassen das wir nicht von Frauen umzingelt werden!" ein breites Grinsen folgte, bevor er wieder zum Thema in der Villa Claudia umschwenkte. "Es schien mir damals so, als kanntest Du die Persische Sklavin, Morrigan, denn Deine Augen klebten regelrecht an ihr." erinnerte sich der Sklave, und wusste eigentlich nicht welches Verhältnis der Brite zu Morrigan hatte. Lyciscus selbst hatte nur ein wenig Kontakt mit der Perserin, doch mittlerweile, hatte er großes vertrauen zu ihr, aus verschiedensten Gründen. "Kann es denn sein das mein Freund sein Herz verschenkt hat?" völlig direkt kamen diese Worte aus dem Mund des Thrakers, dabei lächelte er Angus direkt an. Natürlich hatte er zuvor noch in der Taverne erzählt, welches Leid ihm zugefügt worden war, allein durch die Tatsache, das seine Frau getötet wurde. Jedoch hieß das noch lange nicht, das er sich in der Zeit in Rom nicht verliebt haben hätte können, und Morrigan war durchaus eine schöne Frau, auch wenn sie dem Geschmack des Thrakers nicht entsprach. Aber um sein Herz zu verschenken gehörte auch meist einiges mehr als nur das äußerliche Erscheinungsbild, zumindest sah es Lyciscus so, und so wie er Morrigan kennengelernt hatte, steckte in der Sklavin wesentlich mehr, als nur eine hübsche Frau. "Also mein Freund, erzähl mir doch ein wenig, ich Liebe gute Geschichten!" feuerte er quasi den Briten an, und wartete Geduldig darauf, Entspannung genießen zu können und dabei von Angus unterhalten zu werden.

    # # # Nahe des Sklavenmarktes | Nicht all zu lange vor Mittag # # #


    Noch während Lyciscus durch die Villa Flavia wanderte, und ein Schreiben begonnen hatte zu lesen, das er von einer unbekannten Sklavin erhalten hatte, verwandelte sich sein zuerst verwirrter Blick, in einen schmerzverzerrten...


    Anfangs verstand er überhaupt nicht, warum gerade er ein Schreiben erhalten hatte, und vor allem, von wem? Das die Worte dann auch noch in Thrakisch geschrieben waren, machten es keinesfalls besser, denn alle Menschen die er in seinem Heimatland kannte, waren tot. Erst als er das Schreiben zu Ende gelesen hatte, wusste er, um was es eigentlich ging. Er war bereits in seiner Unterkunft angekommen, und setzte sich dort völlig schockiert auf sein Bett. Das Schreiben glitt ihm dabei langsam aus der Hand, bis es schlussendlich am Boden liegen blieb. Lyciscus kämpfte damit keine Träne zu vergießen, denn wenn man dem Schreiben glauben schenken durfte, war jemand verstorben, der es sehr schnell geschafft hatte, sich in das Herz des Thraker's einzunisten. Mit einem ungläubigen Blick öffnete er die Truhe, die neben seinem Bett stand, in dieser waren verschiedenste Dinge aufbewahrt, unter anderem ein Mantel. Dieser gehörte dem Menschen, dem der Sklave nachtrauerte, und als er diesen in seinen Händen hielt, überkam es ihm regelrecht. Lyciscus presste seine Stirn gegen den Mantel, und seine Kraft verließ ihn, er konnte sich nicht mehr gegen seine Tränen wehren, und so landeten diese direkt auf dem Mantel. Mit dem Kleidungsstück im Gesicht, und dem stechen in seiner Brust, schlief er letztendlich ein.


    Am nächsten Tag stand Lyciscus schon sehr früh auf, noch immer war sein Gesicht von trauer erfüllt, doch er hatte sich zumindest ein wenig, wenn auch nur minimal, erholt. Und so machte er sich mit dem Kleidungsstück auf den Weg, zum Sklavenmarkt, denn dort würde man ihn empfangen, um das gute Stück entgegen zu nehmen, zumindest stand es so geschrieben. Noch während er die Straßen entlang wanderte, erinnerte sich Lyciscus zurück, auch wenn er eigentlich kaum Zeit mit jenem Menschen verbracht hatte, so fühlte er sich schon damals sehr verbunden, und das innerhalb kürzester Zeit. Die Augen wanderten in den Himmel, ein Schwarm Vögel zog vorbei, und die Sonne hatte eine angenehme Höhe erreicht. ...Hiera... Lag es daran das sie ihn unterrichtete? Oder weil sie ihm so faszinierte? Der Thraker konnte es nicht beantworten, doch für ihn stand fest, es war mehr als nur das.


    Angekommen an der Position die beschrieben wurde, beobachtete Lyciscus aufmerksam die Umgebung, der Mantel war fest zwischen seinem Arm gepackt. Es waren schon einige Menschen unterwegs auf den Straßen sowie auch auf dem Markt, der Ort der als Treffpunkt gewählt wurde, war jedoch wesentlich ruhiger. Wie man es bereits von ihm kannte, lehnte er sich an eine Wand, während seine Augen weiterhin hin und her wanderten. Jetzt hieß es geduldig warten, natürlich war er sehr gespannt darauf, wer ihn hier in Empfang nehmen würde, schließlich hatte der Thraker keine Ahnung. Es konnte genau so gut eine art Falle sein, vielleicht um das Kleidungsstück zu entwenden, oder um den Sklaven zu foltern, damit er Informationen zu Hiera herausrückte. Nun, es war definitiv ein Risiko, das Lyciscus gerne in kauf nahm.

    Warum auch immer, aber auf dem Schiff schlief Lyciscus wie ein Stein, das hatte zufolge, das er ausgeruht und voller Energie war. Gleich nachdem sie die Nordwind verlassen hatten, machten sie sich auf den Weg zum Landgut der Aurelia. Dabei bekam der Sklave viele Dinge zu sehen, die er als sehr Schön empfand, mal abgesehen von seiner Domina. Die Aurelia hatte wirklich nicht zuviel versprochen, als sie ihren Leibwächter zustimmte, das man sich hier entspannen würde. Die Gegend lud richtig dazu ein, einfach nur das Wetter, die Umgebung, und die Entspannung zu genießen. Doch um so kürzer der Abstand zu dem Anwesen seiner Herrin wurde, umso größer wurde das mulmige Gefühl in seinem Magen.


    Als das Anwesen dann endlich ersichtlich war, stoppte man an dieser Stelle, denn so war es bereits abgesprochen worden. Von hier aus konnte man zwar erkennen, was unmittelbar vor dem Anwesen passierte, mehr jedoch auch nicht. Nun war es an der Zeit heraus zu finden, ob tatsächlich etwas passiert sei, oder ob man sich unnötig sorgen gemacht hatte. Lyciscus gab drei Matrosen zu verstehen, das er sie dabei haben wollte, um das Landgut der Aurelia genauer zu untersuchen. Noch einmal blickte der Thraker von seiner Position aus zum Anwesen, aktuell konnte er nichts merkwürdiges erkennen, was aber von hier aus auch schlichtweg unmöglich war. Er überprüfte noch seine Kleidung und sprach danach sofort zu seiner Herrin. "Bis hierher und nicht weiter, so wie es Dein Wunsch war. Ich bin Deiner Bitte nachgekommen, also hoffe ich, das Du auch meiner nachkommen wirst." dabei sah Lyciscus seiner Herrin tief in die Augen, mit einem ernsten Gesichtsausdruck. "Was auch immer passieren wird, sobald Du bemerkst das Gefahr besteht, kehre um und versuche das Schiff so rasch wie möglich zu erreichen." die Hände des Thrakers packten die Schulter der Aurelia, während seine Augen noch tiefer in ihre Augen blickten. "Hast Du mich verstanden? ... Versprich mir das!"


    Einmal atmete der Sklave noch tief durch, nickte den Matrosen zu, und machte sich gemeinsam mit ihnen auf den Weg zum Anwesen. Äußerst aufmerksam wanderte sein Auge über das Gelände, doch von einer Gefahr konnte man nicht ausgehen, zumindest noch nicht. Ruhe war ein wichtiger Punkt für Entspannung, doch so ruhig wie es hier war, machte es einen direkt Angst. Keine Menschenseele war zu sehen, was das mulmige Gefühl einfach nur verstärkte. Schlussendlich kamen die vier Männer vor der Porta des Anwesen's an, dabei fiel Lyciscus natürlich sofort der Schriftzug an der Wand auf. Ob es tatsächlich Blut war, mit dem diese Worte geschrieben wurde, konnte er nicht genau feststellen, doch es sah ganz danach aus. Ein paar Schritte nach links und nach rechts, einen langen Hals, und überprüfende Blicke, doch es war nichts zu erkennen. Ein letztes mal drehte er sich um, nur um sich zu vergewissern, das es seiner Herrin gut geht, und sie auch möglichst weit entfernt stand. Gleich darauf ging Lyciscus auf die Porta zu, und hämmerte mit seiner Faust mehrmals dagegen. Nun hieß es warten, doch nicht so geduldig wie er es so gut wie immer tat, diesmal war er angespannt, und aufmerksam zugleich, denn es konnte jederzeit zu einer ungewollten Überraschung kommen.

    Lyciscus hatte immer noch ein breites Grinsen im Gesicht, und wartete geduldig auf die Reaktion seiner Herrin, die ihn auch sofort zu verstehen gab, das er näher an sie heranrücken sollte. Ihre Worte ließen sein Grinsen augenblicklich verschwinden, da er scheinbar doch einen kleinen Schritt zuweit ging. Andere zu beeindrucken war eigentlich kein Wunsch des Thraker's, er kümmerte sich nicht wirklich darum, was andere Menschen von ihn dachten, wobei hier die Ausnahme ganz offensichtlich die Aurelia war. Jedoch verstand er sehr wohl, das seine Domina viel mehr wert darauf legte, und fast wäre ihm sein Gedanke raus gerutscht, den er erst vor kurzem hatte, wo er die Aurelia als Sklavin der Gesellschaft sah. Seine Herrin hatte natürlich recht, und er würde nie etwas tun, das der schönen Frau schaden würde.


    Als die Aurelia dann über Antium zu sprechen begann, verdrehte ihr Leibwächter kurz die Augen, es ärgerte ihn das sie seinen Vorschlag nicht akzeptierte. Stattdessen schien es so, als würde sie regelrecht die Gefahr suchen, auch wenn natürlich die Möglichkeit bestand, das überhaupt nichts passiert sei, und alles so war, wie es die Aurelia in Erinnerung hatte. Was den Sklaven jedoch ein wenig besänftigte, war die Tatsache das sie zumindest etwas entfernter warten wollte, und sie ihrem Leibwächter soweit freie Hand ließ, die Lage zu überprüfen. Zugleich zauberte seine Herrin einen Dolch aus ihren Ärmel, für einen Bruchteil einer Sekunde, zuckte der Thraker zusammen, riss aber sofort seine Augen auf, die dann zwischen dem Dolch und den wundervollen Blauen Augen seiner Herrin, hin und her wanderten. Warum in Gottes Namen, hatte diese Frau, nein, diese wunderschöne, zarte und oftmals liebreizende Frau, einen Dolch in ihrem Ärmel versteckt? Und vor allem, wie lange schon und wo überall hatte sie diesen bei sich? Der Thraker hatte einen äußerst verwirrten Blick, war seine Herrin etwa in so großer Gefahr, das sie sich selbst damit schützen musste?


    Die weiteren Worte die sie sprach, lösten mehrere Gefühle gleichzeitig aus. Sie schien mittlerweile ein so großes Vertrauen zu ihrem Leibwächter aufgebaut zu haben, das sie ihm sogar eine Stichwaffe anvertraute, obwohl es verboten war. Lyciscus fühlte sich mehr als geehrt, und das nicht nur, weil sie schlussendlich auch noch versprach, sich in jedem Fall für ihren Leibwächter einzusetzen, sollte es ein Problem mit dem Besitz des Dolches geben. Der Thraker war einfach nur überwältigt, obwohl er immer noch nicht verstehen konnte, warum sie ihm so viel vertrauen schenkte, sich aber mit ihren Gedanken so gut wie immer zurück hielt, sobald diese etwas tiefgründiger waren. Letztendlich war er ja doch nur ihr Sklave, dessen Aufgabe einfach nur darin bestand, seine Herrin zu schützen, der Thraker sollte bald beginnen, dies zu akzeptieren.


    Nun folgten Worte, die sein Herz berührten. ...Sei bitte vorsichtig, ja?!... kurz und knapp, und dennoch mit großer Wirkung. Es gab schon viele Situationen, in denen Lyciscus seine Domina sehr schätzte, egal ob es Handlungen waren oder einfach nur Worte, er wusste definitiv was er an dieser Frau hatte, doch diese Worte waren viel eindringlicher. Als sie jedoch hinzufügte, das er umkehren sollte, wenn die Gefahr zu groß wäre, zog er eine Augenbraue hoch und schüttelte unbemerkt seinen Kopf. Hatte sie etwa den Grund vergessen, warum er überhaupt auf dem Podest stand? Der Thraker attackierte alleine eine ganze Legion, nun, zumindest war es sein vorhaben, bereits bei den ersten Soldaten scheiterte er ja. Auch wenn er über sich selbst lachen konnte, und lächerliche Aktionen lieferte, um die Aurelia zu belustigen, so war ihm seine Ehre in diesem Bezug sehr wichtig. Was noch hinzu kam, eine Flucht konnte genau so gut eine Verfolgung bedeuten, was wiederum hieße, das er den Feind direkt in die Hände seiner Herrin führte. Niemals! Das würde sich Lyciscus nie und nimmer verzeihen, lieber würde er sein Leben geben, für die Aurelia und für seine Ehre, als das er wie ein Feigling davon laufen würde. Seine Denkweise würde vermutlich jeder als Dumm bezeichnen, und in der tat, das war sie auch, doch das änderte nichts daran, das der Thraker nun mal so dachte. "Danke, Domina! Ich werde vorsichtig sein!" mit diesen Worten ergriff er den Dolch und steckte ihn zugleich seitlich in seine Hose. "Nun lass uns aber die fahrt genießen!" ein sanftes lächeln umspielte die Lippen des Sklaven, zugleich drehte er sich wieder um, so das er das weite Meer hinaus blicken konnte.


    Irgendwann wurde es dann doch Dunkel, und Lyciscus auch etwas Müde. "Domina, ich werde mich jetzt hinlegen, ich möchte für die Ankunft in Antium vollkommen ausgeruht sein, also verzeih mir, das ich Dich alleine lasse." respektvoll verbeugte sich Lyciscus, und schenkte ihr noch ein Lächeln, bevor er verschwand.

    Lyciscus kam gerade von einem Botengang zurück, als er direkt vor der Porta gefragt wurde, ob er zur Villa Flavia gehörte. Der Thraker nickte der Frau zu die ihm die Frage gestellt hatte, zugleich drückte sie dem Sklaven ein Schreiben in die Hand, und verschwand auch schon wieder. Mit verwirrten Blicken sah Lyciscus der Frau hinterher, und noch viel verwirrter betrachtete er das Schreiben, das er soeben erhalten hatte. Ohne überhaupt verstanden zu haben, was gerade passiert sei, bewegte sich der Thraker langsam in die Villa Flavia, und begann das Schreiben zu lesen.