Beiträge von Tiberius Iunius Proximus

    Tuca willigte ein, und Proximus vertraute soweit auf ihr Wort, von daher wollte er sie sogleich aufklären. "Diese Sachen auf dem Bett... sind für mich..." Ohne viel Umwege sagte Tiberius der Sklavin zugleich, für wenn die Stücke gedacht waren, auch wenn dies vielleicht im ersten Moment für Verwirrung sorgte. "Weißt Du, manchmal fühle ich mich in meinem Körper gefangen..." fügte der junge Iunier hinzu. "Nun habe ich diese Dinge gekauft, um zu sehen, ob ich mich darin wohler fühle..." dabei glitten seine Finger sanft über das Kleid, das am Bett lag.


    "Also Tuca, Du sagtest, Du bist für Schönheitspflege und Ankleiden zuständig, dann würde ich Dich bitten, mir hierbei zu helfen." dabei lächelte er der Sklavin freundlich zu. "Es macht Dir hoffentlich nichts aus wenn ich mich gleich hier entkleide!?" fragte er vorsichtig noch, bevor er zur tat schreiten wollte.

    Das sich die Frau nicht setzen wollte, kam ihn anfangs etwas merkwürdig vor, doch scheinbar hatte er sie doch etwas verschreckt, indem er die Türe einfach schloss. "Mein Name ist Tiberius Iunius Proximus, und Du brauchst keine Angst zu haben, ich habe nichts unsittliches vor mit Dir." entgegnete ihr der junge Römer, um nochmal alle Zweifel aus dem Weg zu räumen. Und tatsächlich hatte er eine gute Wahl getroffen, denn Tuca schien sich, wie sie selbst sagte, mit Kleidung, und Schönheitspflege aus zu kennen, genau das, was Proximus brauchte. Langsam bewegte er sich wieder von der Tür fort, und wanderte zum Bett hinüber, dabei warf er nochmal einen Blick über die gekauften Gegenstände.


    "Kann ich auf Deine Verschwiegenheit zählen, Tuca?" fragte Tiberius gleich vorweg nach, denn das was er von ihr wohl gleich verlangen würde, sollte in Zukunft auch niemand erfahren. "Wenn Du mir nämlich behilflich bist, werde ich mein möglichstes tun, das es Dir hier an nichts fehlen wird." Natürlich musste der junge Iunier auch ein Gegenangebot abliefern, außerdem war dies auch nicht schlecht für das gegenseitige Vertrauen. Und so wandte sich Proximus wieder der Sklavin zu, und blickte ihr in die Augen, während er geduldig auf eine Antwort wartete.

    Während Proximus die guten Stücke betrachtete, überlegte er zugleich ob er nicht das ein oder andere Teil anprobieren sollte, doch plötzlich wurde er überrascht. Eine Frau betrat sein Cubiculum, wortlos ging diese zu seiner Truhe, und legte eine frische Tunika in diese. Nun, scheinbar handelte es sich um eine Sklavin, die jedoch sehr wohl auch erblickte, was sich auf dem Bett befand. "Verzeih mir, wir kennen uns noch nicht, wie ist Dein Name?" fragte Tiberius die junge Frau. Einerseits musste er sicher gehen, das die Frau nicht über das gesehene spricht, andererseits, vielleicht konnte sie ihm sogar behilflich sein, schließlich kannte sich eine Frau wesentlich besser mit den Stücken die auf dem Bett lagen aus.


    Rasch wanderte der junge Römer zu der Tür, und schloss diese vorsichtig. Danach betrachtete er die junge Frau, nun Hübsch war sie auch, also konnte sie ihm ganz bestimmt helfen. Um aber der Sklavin keinen schreck einzujagen, da es durchaus nach anderen Interessen aussehen konnte, nachdem Proximus die Tür geschlossen hatte, und seine Augen die Frau musterten, begann er gleich zu sprechen. "Setzt Dich doch." mit einer Handbewegung Richtung seines Bettes, gab er ihr zu verstehen, das sie gerne platz nehmen dürfte. "Ich würde mich gerne ein wenig mit Dir unterhalten, erzähl mir doch ein bisschen von Dir, woher stammst Du?" damit sollten wohl alle zweifel beseitigt sein, das Proximus etwas anderes vor hatte, als sich tatsächlich mit der jungen Frau zu unterhalten.

    Nachdem Proximus einen Tag in Rom verbracht hatte, und dabei am Marktplatz eine eher unfreundliche Begegnung hatte, brach er zugleich wieder nachhause auf. Schließlich hatte er das ein oder andere Stück gekauft, das er für seine Fantasien brauchen würde. Diese Dinge mussten erstmal verstaut werden, oder vielleicht gar gleich ausprobiert, und so wanderte der junge Römer in sein Cubiculum.


    Dort angekommen sah er sich etwas um, auch außerhalb, denn schließlich wollte er nicht sofort entdeckt werden, und so breitete er die Gegenstände auf dem Bett aus, dabei waren ein Kleid, eine Perücke, verschiedene Kosmetika, und einige andere Dinge, die eigentlich für Frauen gedacht waren. Auf das Gesicht von dem jungen Iunier war sichtlich Freude gezeichnet, denn jetzt konnte er seiner krankhaften Fantasie freien lauf lassen...

    Eigentlich hatte Proximus freundliche Absichten im Gedanken gehabt, das es so ausarten würde, damit hatte er nicht gerechnet. Den scheinbar hatte sich die Frau tatsächlich erschreckt, und zugleich kam eine andere Frau, die den jungen Iunier packte, und einen Dolch anhielt. Natürlich erhob er erstmal die Hände, um zu signalisieren, das keine Gefahr von ihm ausginge, jedoch bildete sich ein Grinsen in seinem Gesicht, denn was hier gerade passierte war alles andere als erlaubt. Als die Frau mit dem Dolch sich zurückgezogen hatte, konnte Proximus dann auch sein Wort an die Frau richten, wegen der er eigentlich auf den Marktplatz gekommen war. "Du solltest diese Frau im Zaum halten, sonst verletzt sie noch jemanden. Außerdem, soweit ich weiß ist das tragen von Waffen in Rom nicht erlaubt, es wäre doch wirklich Schade, euch eines Tages eingesperrt zu sehen." Mit einem fast schon diabolischen Grinsen gab Proximus diese Worte weiter. Und er hatte auch vollkommen Recht, denn in Rom war das tragen von Waffen nicht erlaubt, weder Bürger noch Sklaven durften welche bei sich tragen, und bei Sklaven konnte es durchaus sein, das deren Herrschaften ebenfalls eine Strafe zu erwarten hatten, da schließlich die Verantwortung ganz bei ihnen lag.


    Der junge Iunier hatte doch ein wenig Ahnung, zu verdanken war das ganze seinem Lehrer, der ihn in einigen Dingen unterrichtete, unter anderem eben auch die Gesetze Rom's. Noch immer lernt er dazu, und dafür ist er seinen Lehrer, Bastiatus Silvianus Skeip, auch sehr dankbar. "Bei dieser Menschenmasse ist es eher unwahrscheinlich, das niemand gesehen hat, was gerade passiert ist, hoffen wir mal, das niemand den Vorfall meldet." fügte der junge Römer hinzu. In der Latrine war die Frau durchaus zuvorkommend, oder hatte sich Proximus das nur eingebildet? Jetzt schien ihre Hochnäsigkeit keine grenzen zu kennen, was die anfängliche Schönheit sofort wieder verblassen ließ. Während er ein paar Schritte zurück wanderte, verbeugte er sich Respektvoll, "Ich wünsche den Damen noch einen schönen Tag!" und richtete sich zugleich wieder auf. Nun wurde sein Blick aber Ernst und Verachtend, und im selben Moment spuckte er direkt auf den Boden, ohne auch noch seine Augen von den Beiden zu lassen, diese funkelten regelrecht, denn der junge Iunier war ziemlich verärgert und wütend über diese Situation. Schon drehte er sich um und verschwand in mitten der Menschen, die immer noch Kreuz und Quer über den Marktplatz schlenderten.

    Proximus wartete noch eine ganze Weile an besagter Stelle, dabei überlegte er, welche Teile Roms er sich noch ansehen wollte. Doch eigentlich wollte er die Unbekannte Frau suchen, was sichtlich ein schwieriges unterfangen war, in Anbetracht der vielen Menschen die über den Marktplatz schlenderten. Und so entschied er sich wieder weiter zu gehen, vielleicht würde er einen Tempel oder andere Sehenswürdigkeiten aufsuchen, je nachdem wonach ihm gerade war.


    Doch im selben Moment sah er, wie eine Sänfte vor einem Verkaufsstand halt machte, und zugleich eine Frau heraus huschte. Und tatsächlich, sie war es, die Unbekannte von der Latrine, der er so fröhlich entgegen zwinkerte. Schon waren die Pläne der Sehenswürdigkeiten auf die Seite geschoben, und langsam bewegte er sich auf die Frau zu. Dabei war stets bedacht, nicht sofort aufzufallen, was aber auch nicht sonderlich schwer war, da genügend andere Menschen seinen Weg kreuzten. Und plötzlich war er ihr ganz nah, positioniert hinter ihrem Rücken, sein Kopf wanderte leicht nach vorne, so das seine Lippen sehr dicht an ihrem Ohr vorbei wanderten. "Salve, schöne Frau!" hauchte er ihr mit einer ruhigen Stimme in ihr Ohr, und machte auch gleich einen Schritt seitwärts, um links neben ihr stehen zu bleiben. Dabei lächelte er ihr entgegen, und hoffte nur, das er sie nicht unabsichtlich erschreckt hatte.

    ...und wenn er schon dabei war, das ein oder andere Spielzeug...


    An diesem Tag wanderte der junge Iunier durch Rom, er wollte sich einfach in der Stadt umsehen, und dazu lernen. Seine erste Bekanntschaft machte er bereits in einer öffentlichen Latrine, wo er den Helvetier Commodus kennen lernte. Während er sich dort mit dem Mann unterhielt, husche eine junge Frau vorbei, die dem jungen Römer sofort auffiel, da diese aber nach ihrem Geschäft sogleich verschwand, machte er sich aus Neugier auf die Suche nach der Unbekannten Frau.


    Doch Rom war Voll und Eng, das bemerkte Proximus schon als er die Stadt betreten hatte, und am heutigen Tag, da bekam er es in vollen Zügen zu spüren. Bevor er noch in der Latrine angekommen war, musste er sich durch die Gassen kämpfen, dabei war es unvermeidlich, ständig mit anderen Personen zu kollidieren. Und hier am Marktplatz war es nicht anders, wenn nicht sogar schlimmer. Händler die ihre Waren anbringen wollte, Bettler die ihre Hände ausstreckten, Menschen denen man ansah, das sie im Reichtum lebten, andere die froh waren, wenn sie sich ein Stück Brot leisten konnte. Wenn man sich nach Vielfalt sehnte, war Rom definitiv eine Stadt wo man fündig wurde. Doch eine Frau zu finden, die man kurz zuvor noch gesehen hatte, schien hier schlichtweg unmöglich.


    Und so wanderte Proximus über den Marktplatz, von einem Verkaufsstand zum nächsten, dabei hielt er ständig seine Umgebung im Blick, vielleicht wollte es ja der Zufall und er würde die Unbekannte sehen. Jedoch sah er sich den ein oder anderen Verkaufsstand auch mal genauer an, denn der ein oder andere Händler verkaufte Utensilien, die das Interesse des jungen Römer durchaus weckten. Denn was niemand bisher wusste, war die Tatsache das Tiberius teilweise krankhafte Fantasien hatte, die er auch ausleben wollte. Bisher hatte er noch keine Möglichkeit dazu, doch er war geduldig, denn diese Vorliebe würde so oder so viel Zeit in Anspruch nehmen, und bis dahin, konnte er ja soweit alle Vorbereitungen treffen, die dafür nötig waren. Und so kaufte Proximus das ein oder andere gute Stück das ihm gefiel, und durchaus nützlich sein konnte, für seine Zwecke.


    Nachdem seine Kauflust gestillt war, suchte sich der junge Iunier ein etwas ruhigeres Plätzchen, und selbst da, waren immer noch viele Menschen unterwegs. Er gönnte sich eine kleine Pause, und da sich auch ein Brunnen in unmittelbarer nähe befand, löschte er zugleich seinen Durst. Während er sich hier ein wenig ausruhte, konnte er ja überlegen, wohin er als nächstes gehen würde, Rom war noch lange nicht komplett erforscht. Weiterhin wanderten seine Augen durch die Menschen, immer noch hoffte er die Elegant gekleidete Frau zu finden, die er das erste mal in der öffentlichen Latrine gesehen hatte...

    Proximus musste ernsthaft Lachen, als sein Nachbar meinte, es wären andere Dinge wohl interessanter gewesen, als die Latrine. "Da gebe ich Dir vollkommen recht, jedoch konnte das hier nicht auf sich warten lassen." So dringend es auch schien dieses Geschäft zu verrichten, Schwierigkeiten hatte der junge Römer immer noch.


    Nun verriet der Mann auch seinen Namen, da es quasi die erste Bekanntschaft von Proximus war, würde er sich diesen bestimmt merken. Es folgten auch noch Worte, die nur von einem viel beschäftigten Mann kommen konnten, vielleicht würde der junge Römer irgendwann genau so denken, das man eigentlich nie genug Zeit haben konnte.


    Natürlich sah Tiberius der jungen Frau hinterher, als sie den Beiden noch viel Spaß wünschte, und zugleich die Latrine wieder verlassen hatte. Dabei überlegte er tatsächlich ob er ihr folgen sollte, doch er hatte eigentlich noch immer nicht erledigt, warum er eigentlich hergekommen war. Commodus schien seine Gedanken gelesen zu haben, denn er bot ihm direkt an, die Frau zu verfolgen. Proximus überlegte kurz, scheinbar würde er hier sowieso keinen Erfolg erzielen, denn es wollte einfach nicht so richtig funktionieren. Wegen dem Helvetier bräuchte er eigentlich auch kein schlechtes Gewissen haben, denn schließlich gingen die Leute hier ein und aus, bestimmt würde er einen anderen Gesprächspartner finden, außerdem kannte man sich jetzt, zumindest ein wenig, und wenn man sich wieder über den Weg laufen würde, könnte man das Gespräch jederzeit weiterführen. "Nun, dann werde ich das mal tun, Frauen sollte man nicht warten lassen, nicht wahr!?" entgegnete er Commodus grinsend. "Ich Danke Dir für das Gespräch, vielleicht trifft man sich ja mal wieder in Rom, dann können wir uns gerne weiter unterhalten." fügte Proximus hinzu, und begann sich zu erheben. Er richtete sich noch ein wenig die Tunika, bevor er sich verabschiedete, und die Latrine verließ um auf dem Marktplatz nach der Unbekannten Frau zu suchen.

    Proximus war recht zufrieden mit diesem Gesprächsverlauf, auch wenn seine Cousine vermutlich etwas verwirrt war, durch die Geschichten die er erzählte und zugleich auch mit seiner Art. Außerdem hatte Caerellia auch sehr viel beigetragen, und zum größten Teil konnte sie Axilla's Verwirrung sicherlich etwas hinfort fegen. Das die Hausherrin so großzügig war, überraschte den jungen Römer, damit hatte er eigentlich nicht gerechnet, und das obwohl er es selbst so gelernt hatte, die Familie stand an erster Stelle. "Ich... Ich danke Dir Cousine, das ist wirklich sehr zuvorkommend von Dir!" entgegnete er ihr mit großen Augen.


    Ja ein Bad war definitiv fällig, die Reise war anstrengend, und die Körperliche Energie war bereits aufgebraucht. Ruhe war also ein willkommenes Geschenk, danach würde er auf seinen Onkel treffen, was durchaus interessant werden konnte, da dieser Prätorianer war, und Proximus starkes Interesse an einer Militärischen Laufbahn hatte.


    Nachdem sich seine Schwester ihm zugewandt hatte, stand der junge Iunier auf und verbeugte sich Respektvoll und Dankbar vor der Hausherrin. Zugleich ließ er Caerellia den vortritt, und folgte ihr aus dem Atrium hinaus, um das Balneum aufzusuchen.

    Der Mann hatte mit seiner Aussage wohl genau richtig gelegen, denn Proximus hatte tatsächlich genügend Zeit, die er sich auch nahm um Rom zu erkunden. "Zuviel Zeit trifft es wohl ganz gut, ich bin erst vor kurzem in Rom eingetroffen, den heutigen Tag möchte ich eigentlich nutzen, um mir die Stadt etwas genauer anzusehen." erklärte der junge Römer bereitwillig. "Mein Name ist übrigens Tiberius Iunius Proximus, verrätst Du mir auch Deinen?" fragte er schlussendlich, denn es konnte durchaus sein das man sich in Zukunft öfter über den Weg laufen würde, und da konnte es nicht schaden, auch den Namen des Mannes zu erfahren.


    Noch im selben Moment huschte eine Schlanke und zugleich Elegante junge Frau vorbei, die sich direkt neben Proximus Nachbar setzte. Der junge Iunier musterte die Frau, von oben bis unten, vermutlich sogar etwas zu lange, als er dann direkt in ihre Augen blickte, lächelte er ihr entgegen, und schenkte ihr einen frechen Zwinker. Zugleich wandte er sich aber wieder an den Mann, und stellte ihm eine Frage. "Du sprachst von Zeitnot, hast Du soviel Dinge zu erledigen, die nicht auf sich warten lassen können?" Tiberius war äußerst interessiert, schließlich wusste er selbst noch nicht genau, wie seine Zukunft aussah, und sollte sich daher schon einiges überlegen. Da der Mann selbst älter schien, könnte er ihm vielleicht einiges erzählen, oder gar ein paar gute Ratschläge geben.

    Proximus war erstaunt darüber, wie schnell manch einer sein Geschäft verrichtet hatte, so schnell sie hier platz genommen hatte, so schnell waren sie auch wieder verschwunden. Er selbst hat an diesem Tag tatsächlich Probleme sich zu befreien. Für einen Augenblick wurde es etwas ruhiger, und der junge Iunier konzentrierte sich stark darauf, endlich ein plätschern unter ihm hervorzurufen, doch im selben Moment setzte sich ein Mann direkt neben ihn, der etwas gestresst wirkte. Und so verpasste Proximus den Moment der Erlösung, und ärgerte sich innerlich ein wenig, da er jetzt doch schon eine Weile kämpfte.


    Die Augen des jungen Römer wanderten umher, jeder unterhielt sich und sah dabei recht entspannt aus, vielleicht war es genau das, was ihm fehlte. Und so entschied er kurzer Hand, seinen Nachbarn anzusprechen... Doch wie sprach man jemanden an den man eigentlich nicht kannte, und der scheinbar auch gerade teilweise kämpfte, sich zu entledigen. Na, auch was falsches gegessen? wäre wohl eher ein schlechter Start, oder gar unangebracht. Und so versuchte er seine Worte eher auf den gestressten Eindruck, denn der Mann machte, zu lenken. "Salve! Anstrengenden Tag gehabt?" versuchte der junge Römer möglichst Freundlich und Respektvoll ein Gespräch zu beginnen.

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    Der junge Römer bewegte sich am heutigen Tag durch Rom, dabei lag sein Interesse daran, die Stadt genauer zu erkunden. Proximus wollte schließlich auch in Rom bleiben, da konnte es nur von Vorteil sein sich möglichst früh schon mit der Stadt selbst zu beschäftigen. Natürlich machte sich der Iunier auch seine Gedanken darüber, wie seine Zukunft wohl aussehen mochte, doch nicht an diesem Tag, diesen nutzte er rein dafür, um zu lernen.


    An manchen stellen verweilte er etwas länger, an anderen beobachtete er einfach nur das Volk, das selbst durch Rom schlenderte. Rom war Voll und Eng, doch scheinbar Normalität, daher störte es Proximus auch nicht, das er ständig mit einer anderen Schulter kollidierte, oder es in manchen Gassen einfach langsam voran ging. Auch wenn man ihm an manchen Ecken Essen und Trinken anbot, entschied sich Tiberius dagegen, er wollte den heutigen Tag eigentlich in einer Taverne ausklingen lassen, um auch dort seine Erfahrungen zu sammeln. Dennoch überkam ihm ein Menschliches Bedürfnis, das gestillt werden musste, und so machte sich der junge Iunier auf die suche nach einem Stillen Örtchen.


    Proximus wurde schnell fündig, die Öffentliche Latrine war eine gute Möglichkeit in erster Linie sein Geschäft zu verrichten, doch zusätzlich bestand auch immer die Chance, Soziale Kontakte zu knüpfen. Und so wanderte Tiberius hinein, denn die Schlange die sich davor gebildet hatte, war ziemlich kurz gehalten. Ein kurzer Blick der umher fiel, etwa Zwanzig Plätze standen zur Verfügung, wenn nicht vielleicht sogar mehr. Schon sah der junge Römer auch einen freien Platz, und wanderte zu diesen, hob seine Tunika etwas in die Höhe, und setzte sich. Jeder der hier ebenfalls platz genommen hatte, unterhielt sich, es war also kaum möglich, sonstige Geräusche zu vernehmen. Man konnte sich also völlig hemmungslos seinem Geschäft widmen, selbst wenn dieses vielleicht für den ein oder anderen, ein unangenehmes Geräusch entwickelte, man hörte es ja schließlich nicht. Der Wasserstrom der unter der Latrine seinen Weg nach draußen suchte, und wohl oft ein plätschern hervorrief wenn man sich seinem Ballast entledigte, stellte ebenfalls kein Problem da, was die Geräuschkulisse betraf.


    Doch irgendwie wollte es Heute nicht so recht klappen, obwohl Proximus sich bemühte, schien es nicht so, als würde er hier ein schnelles Geschäft verrichten können. Vermutlich würde er wohl etwas länger hier verweilen, was ihm wiederum die Möglichkeit gab, sich intensiver mit der ein oder anderen Person zu unterhalten.


    Sim-Off:

    Lasst uns Gemeinsam unser Geschäft verrichten! Offen für Alle!

    Axilla verhielt sich sehr zuvorkommend gegenüber Caerellia, was den jungen Römer sehr freute. Dabei wartete er einen Augenblick bis seine Schwester platz genommen hatte, um sich schlussendlich neben sie zu setzen. Zugleich stellte seine Cousine die nächste Frage, bei der Tiberius erstmal schlucken musste. Scheinbar hatte er wirklich alles überstürzt, denn er wusste zwar davon, das sich Seneca in Mogontiacum aufhielt, hatte aber keinen versuch gestartet ihn aufzusuchen. Der junge Römer wollte alles scheinbar auf eigene Faust erledigen, und so ging es auch ziemlich schnell von statten, kaum hatte er sich bei seiner Schwester gemeldet, war er auch schon auf dem Weg zur Legio. Und wie er ja bereits erklärte, war der Aufenhalt im Rekrutierungsbüro nicht sonderlich erfreulich.


    Das Tiberius danach in getränkter Wut sofort weg von diesem Ort wollte, konnte man vielleicht noch nachvollziehen, das er aber Seneca weder ein Wort oder einen Brief hinterließ, war wiederum ein merkwürdiges verhalten, das er sich auch selbst eingestehen musste. "Nun... Ich... Also wenn ich ganz ehrlich sein soll, ich hatte Seneca in der kurzen Zeit in der ich in Mogontiacum war nicht mal zu Gesicht bekommen." Proximus Augen wanderten leicht beschämend auf den Boden. Natürlich konnte der junge Römer nur für sich sprechen, ob seine Schwester noch irgendwie den Kontakt gesucht hatte, wusste er nicht.

    Mit einem zufriedenen Lächeln, gab Tiberius seiner Cousine zu verstehen, das er sich über ihre Antwort freute. Er kannte seinen Onkel nur vom Namen her, doch er war sich ziemlich sicher, das er gut mit ihm auskommen würde, schließlich war Familie immer noch Familie. "Sehr gut! Caerellia wird sich bestimmt auch sehr freuen, ihren Onkel zu treffen." gab er der Herrin des Hauses knapp als Antwort.


    Das Axilla den jungen Römer unterbrach konnte man ihr nicht verübeln, und Proximus konnte es auch sehr gut nachvollziehen, schließlich war er einfach hier erschienen, ohne Ankündigung, ohne einer Erklärung. Er konnte nur froh sein, das seine Cousine sich ihm annahm, schließlich kannte sie ihn nicht mal, es hätte ja sonst wer vor ihr sitzen können, und trotzdem nahm sie sich die Zeit, um mit dem jungen Römer in aller Ruhe zu sprechen. Ein sanftes Lächeln zog sich über sein Gesicht, langsam aber doch entspannte sich Tiberius ein wenig, und begann zu erzählen. "Verzeih mir, natürlich werde ich Dir alles sagen, was Du wissen willst. Unser Bruder, von Caerellia und mir, ist erst vor kurzem verstorben. Ich sah es als meine Pflicht, meine Schwester zu unterstützen wo ich es nur kann. Also machte ich mich sofort auf nach Mogontiacum, wo meine Schwester ja wohnte." Proximus machte eine kurze Pause und bewegte sich ein wenig um eine angenehmere Position zu erreichen. "Da ich eigentlich vor hatte, für meine Schwester und mich zu sorgen, ging ich sofort in das Rekrutierungsbüro der Legio II Germanica, doch scheinbar hatte ich es überstürzt. Die Befragungen waren noch in Ordnung, doch bei den Leibesübungen wurde mir plötzlich schlecht und schwindelig." Natürlich war das eine Sache, über die Proximus nicht unbedingt sprechen wollte, es war ihm schlichtweg unangenehm, jedoch wollte er auch nicht seiner Cousine etwas vorgaukeln oder sie gar belügen.


    "Somit wurde ich als untauglich abgestempelt. Ich entschied also für mich, nach Rom zu gehen, natürlich mit der Absicht das ganze hier etwas langsamer anzugehen. Zeitgleich fragte ich dann meine Schwester ob sie mich begleiten würde, und sie stimmte zu. Ich muss Dir sagen, Axilla, ich war wirklich froh über ihre Entscheidung, wahrscheinlich hätte ich es mir nie verziehen sie alleine zurück zu lassen." sprach der junge Römer weiter, während er auch ständig seine Hände erklärend bewegte. "Und so traten wir so rasch wie möglich die Reise nach Rom an, kamen hier an, unangekündigt, entschuldige dies bitte nochmal, und hofften auf Unterstützung. Denn ich habe immer noch großes Interesse an einer Militärischen Laufbahn, oder ähnlichem, jedoch will ich mir diesmal Zeit lassen, wie ich bereits erwähnte, und auch genau darüber nachdenken." sprach Tiberius mit für ihn vernünftig klingenden Worten aus.


    Just in dem Moment als er fertig gesprochen hatte, betrat auch schon seine Schwester den Raum, sofort erhob sich der junge Römer. Fast hätte er Caerellia gebeten, platz zu nehmen, doch er erinnerte sich noch an sein Missgeschick von zuvor, und schwieg lieber mal vorerst. Außerdem war er sich ziemlich sicher, das seine Schwester und Axilla sich gut verstehen würden, und so schenkte er seiner Schwester, schweigend, ein liebevolles Lächeln, während er zusätzlich auch froh darüber war, zu sehen, das es ihr nun wieder besser ging.

    Als Axilla den jungen Römer schlicht fragte, ob er Nervös sei, schluckte dieser erstmal, dabei wanderten seine Augen hin und her. Seine Wangen wurden von einer unangenehmen Wärme durchzogen, das er sich auch noch am Kopf kratzte, bestätigte Axilla's Vermutung mehr als offensichtlich. Es war ja nicht so, das Tiberius kein Selbstvertrauen hatte, ganz im gegenteil, doch es war gerade mal der Anfang um selbst Fuß zu fassen, was ihm anscheinend nicht so leicht fiel, wie er es vermutet hatte.


    Zum Glück war die hübsche Römerin so freundlich, und befreite Proximus aus der unangenehmen Situation indem sie sein Angebot, sich zu setzen, mehr oder weniger annahm. Die Wangen wurden wieder kühler, und so folgte Tiberius seiner Cousine, und setzte sich ebenfalls. Bevor er selbst noch genauere Details offenbaren konnte, fing Axilla auch gleich an, ihm von Silanus zu erzählen. Den Namen seines Onkels hatte er natürlich öfters vernommen, als den seiner Cousine, jedoch konnte er auch hier kein Gesicht erkennen. "Mein Onkel ist auch hier? Wäre es möglich ihn zu treffen?" entgegnete der junge Römer Axilla mit großen Augen. Sein Onkel war also bei den Prätorianern, so verlockend es gleich zu Beginn auch klang, Tiberius hatte noch Magenschmerzen von seinem Lagerbesuch in Mogontiacum.


    "Axilla, wäre es in Ordnung, wenn meine Schwester und ich hier wohnen?" fragte Tiberius vorsichtig, schließlich wollte er sich vergewissern, das er sich nicht selbst um eine weitere Bleibe bemühen musste. "Ich habe definitiv vor in Rom zu bleiben. Für Unterstützung in jeder Hinsicht, wäre ich natürlich sehr dankbar." fügte der schlussendlich lächelnd hinzu. Auch wenn er den eindruck machte, unerfahren zu sein, was auch tatsächlich stimmte, Tiberius aber nur ungern zugab, so musste man es positiv sehen, denn man konnte den jungen Mann noch drehen und wenden, wie man es gerne haben mochte.

    Tatsächlich dauerte es nicht lange, als plötzlich eine Stimme im Raum ertönte, die den jungen Römer begrüßte. Tiberius erhob sich aus seiner sitzenden Position, und sein Auge musterte für einen sehr kurzen Augenblick, die Frau die soeben das Atrium betreten hatte. Er war etwas überrascht, er hatte nicht erwartet das seine Cousine doch um einige Jahre älter war als er selbst, und zu seiner weiteren Verwunderung, sah diese äußerst Hübsch aus.


    "Salve. Meine Eltern haben mir nie verraten, welch Schönheit meine Cousine eigentlich ist." mit einem freundlichen Lächeln und ausgestreckten Händen, die nur wiederspiegeln sollten, wer mit seiner Aussage gemeint war, begrüßte er Axilla. In Tiberius steckte ein kleiner Charmeur, er ging nie sparsam mit Komplimenten um, was jedoch oft dazu führte, das man diesen keinen glauben mehr schenkte. "Ich bin Tiberius Iunius Proximus, Sohn von Marcus Iunius Victorius, dieser Name sagt Dir vielleicht mehr als der meinige." natürlich war es durchaus möglich das Axilla weder Tiberius kannte, noch seinen Vater. "Wir sind aus Mogontiacum angereist, meine Schwester wird bald zu uns stoßen, die Reise war sehr anstrengend, daher wollte sie sich nur kurz frisch machen, bevor sie Dir gegenüber tritt." erklärte Tiberius knapp.


    Der junge Römer überlegte kurz, welche Worte er wählen sollte, schließlich würde sein Gegenüber bestimmt gerne wissen, warum er eigentlich hier aufgetaucht sei. "Wenn es Deine Zeit erlaubt, würde ich Dir sehr gerne erklären, warum wir Dich aufgesucht haben. Aber bitte, nimm doch erstmal platz, damit wir in ruhe darüber sprechen können." Hatte Tiberius gerade der Hausherrin, in ihrem Haus, einen Platz angeboten? Nun, er war noch sehr Jung, und bestimmt wollte er nur Zuvorkommend und Freundlich wirken, wie er es gegenüber aller seiner Familienmitglieder tat. Und sei dies noch nicht genug, wartete er auch noch geduldig ab, bis seine Cousine wirklich platz nahm, bevor er sich zu ihr setzen würde.

    Der erste Teil war geschafft, der Mann an der Porta führte Tiberius und seine Schwester durch das Tor, gleich direkt weiter ging es dann ins Atrium. Natürlich blickte der junge Römer auf dem Weg ins Atrium umher, es gefiel ihm hier ganz gut, es sah sehr anständig aus, und auch ein paar Sklaven sah er herum huschen, die ihre Arbeit verrichteten. Am Ziel angekommen, bedankte sich Tiberius bei dem Mann für seinen äußerst zuvorkommenden Empfang, danach widmete er sich sogleich seiner Schwester. Denn diese schien wirklich kraftlos von der Reise, und wollte sich eigentlich noch frisch machen, bevor sie den Hausherren begegnete. Tiberius überlegte einen Augenblick, einerseits kam es ihm irgendwie unhöflich vor, sich bereits an der Einrichtung zu bedienen, bevor man noch mit jemanden in Kontakt getreten war. Andererseits, sie waren eine Familie, und er lernte in schon sehr jungen Jahren, das die Familie stets zusammenhalten solle, so nahm er an das es bestimmt niemanden stören würde, wenn seine Schwester rasch etwas Kraft tankte, und danach sofort zurück ins Atrium kommen würde. Also drückte er seiner Schwester noch einen sanften Kuss an die Wange, und ließ sie gehen, bestimmt würde sie sich hier schon zurecht finden, im schlimmsten Fall konnte sie immer noch jemanden fragen.


    Nachdem Caerellia den Raum verlassen hatte, blickte Tiberius ein wenig im Raum umher, soweit war alles wirklich schön gestaltet gewesen. Doch ein wenig Nervös war er schon, denn bisher hatte er keine seiner Familienmitglieder je zu Gesicht bekommen, und falls doch, dann war er viel zu jung, und konnte sich daher nicht mehr erinnern. Da die Reise ihn selbst aber auch mitgenommen hatte, entschied er sich an einem Tisch platz zu nehmen, ein Krug Wasser stand ebenfalls bereit, also bediente er sich, und trank gleich einen Becher leer, bevor er diesen wieder füllte. Geduldig wartete er nun darauf, das man ihn empfangen würde, während er ein wenig mit seinem Fuss zum wippen begann.

    Tiberius musste nicht lange warten bis sich das Tor öffnete, zugleich wurde er begrüßt und scheinbar nach seinem Anliegen gefragt. "Salve, meine Name ist Tiberius Iunius Proximus. Meine Schwester und ich bitten um Einlass. Man hat mir gesagt das ich meine Cousine Axilla hier finden könnte, sollte sie anwesend sein, bitte ich darum das man uns zu ihr geleitet." Vermutlich hatte Tiberius Cousine keine Ahnung das er hier mit seiner Schwester erscheinen würde, woher auch, so schnell wie er die Reise angetreten hatte, blieb kaum Zeit um sie vorher zu informieren.

    Die Reise nach Rom war äußert anstrengend, nicht für Tiberius, auch seine Schwester war sichtlich mitgenommen. Doch als man endlich Rom erreicht hatte, war die Freude sichtlich groß, doch was den jungen Römer wesentlich mehr freute, war die Tatsache das er seine Schwester davon überzeugen konnte, mit nach Rom zu kommen. Noch bevor er sich mit der Stadt selbst befasste, suchte er den direkten Weg zu seinen Familienmitglieder. Er hatte zwar von seinen Eltern erfahren, wer sich in Rom befand, doch kennengelernt hatte er bisher niemanden, wobei es durchaus möglich war, das er in sehr jungen Kindesalter das ein oder andere Gesicht gesehen hatte. Es dauerte nicht lange, und die beiden Iunier standen nun vor der Porta der Domus Iunia, Tiberius klopfte mehrmals gegen das Tor, und wartete geduldig darauf das man sie in Empfang nehmen würde.